Angst vor der Zukunft

Hallo,

ich bin momentan in einem derartigen Gefühlschaos, dass ich es kaum aushalte. Seit ca. 2 Jahren treffe ich meinen Partner , in dieser Zeit habe ich mich bereits 4 Mal von ihm getrennt. Klingt jetzt natürlich sofort nach: Bitte lass es. Es ist jedoch immer der gleiche Kreislauf: Wir sind glücklich, harmonieren perfekt usw - Alltag kommt rein, Gewohnheit - ich bekomme Zweifel, sehe oft auch nur die "Fehler" - Beziehung läuft sehr angespannt - ich halte es nicht mehr aus und trenne mich - Trennungsphase, man "erholt sich", genießt die Freiheit, und kommt wieder zusammen. Dann wieder von vorne.

Was ich als ein Mensch mit Verstand natürlich sehe: Es ist dubios, dass es von "Es ist perfekt" zu "Was mache ich hier eigentlich?" wandelt, obwohl z.T. keine schlimmen Vorfälle passieren. Er ist kein perfekter Typ (wer ist das schon?), hat klar Dinge an sich, die mich stören, aber auch Eigenschaften, die ich super wichtig finde. Er gibt mir viel Liebe, ist jedoch auch oft einnehmend. (Man merkt, dass die Beziehung für ihn das wichtigste ist. Ich hingegen denke mir, ok, solange wir eine gute Zeit haben. Aber wenn er weg wäre, würde ich klarkommen.)

Ich habe nun begonnen, Sitzungen mit einer Psychologin abzuhalten, um herauszufinden, was dieser Kreislauf soll. Ist es eine Bildungsangst und ich habe irgendwelche psychischen Probleme, oder ist einfach er der falsche Partner für mich?

Thema Zukunft: Ich bin jetzt Ende 27. Mein Freund ist 35 und ich meine, er würde sich Zusammenziehen & Familie wünschen. Er nimmt sich gelegentlich zurück, weil er weiß, dass ich das momentan absolut nicht will. Momentan bin ich am Überlegen, ob ich überhaupt Kinder will (allgemein). Und ich weiß es nicht, eher nicht. Meine Familie macht mir einen Druck, dass ich unbedingt bald Kinder kriegen sollte. Ich finde aber, dass man das unbedingt WOLLEN muss und zwar zu 100%. Und solange das nicht da ist, finde ich es dumm, Kinder zu zeugen. natürlich habe ich manchmal Angst, dass ich es später bereue oder bald zu alt dafür bin. Und ich habe das Gefühl, den Erwartungen a) meines Partners entsprechen zu müssen (mit ihm zusammen bleiben, mich weiterentwickeln damit wir irgendwann doch sesshaft werden) und b) meiner Familie (Kinder). Ist es heutzutage wirklich normal, childfree zu sein? Ich sehe auch zT Menschen ohne Kinder, die trotzdem ein tolles Leben führen. Was meint ihr?

Und ich bin mir auch unsicher, ob ich mit meinem PArtner überhaupt eine Zukunft sehe... Ich mag ihn total, wir haben zum Teil wirklich tolle Erlebnisse gehabt, tollen Sex, er liebt mich wirklich und würde alles für mich tun, das weiß ich... Aber trotzdem ist da diese innere Unruhe, Leere und zu wenig "Ja, das ist der Mann, mit dem ich mein Leben verbringen will." Eventuell ist das auch nur eine Phase gerade, aber ich bin total durcheinander... hat jemand schon was Ähnliches erlebt? Und noch eine Frage: Wie merkt ihr es, dass ihr jemanden wirklich liebt?



Danke schon einmal und alles Liebe,

Sunny

sunny 3094 meinte:

Und ich bin mir auch unsicher, ob ich mit meinem PArtner überhaupt eine Zukunft sehe... Ich mag ihn total, wir haben zum Teil wirklich tolle Erlebnisse gehabt, tollen Sex, er liebt mich wirklich und würde alles für mich tun, das weiß ich... Aber trotzdem ist da diese innere Unruhe, Leere und zu wenig "Ja, das ist der Mann, mit dem ich mein Leben verbringen will." Eventuell ist das auch nur eine Phase gerade, aber ich bin total durcheinander... hat jemand schon was Ähnliches erlebt? Und noch eine Frage: Wie merkt ihr es, dass ihr jemanden wirklich liebt?

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Hallo

es ist gut, dass Du das mit einer Psychologin mal aufarbeitet, ich stelle es mir sehr anstrengend für beide Seiten vor diese Hin- und Her und Schlussmachen und Zusammenkommen.

Du weißt also nicht, ob Du ihn liebst. Warum seid ihr nach Euren Trennungen wieder zusammengekommen? Hat er Dich überredet, ging es auch von Dir aus?
Er ist einige Jahre älter, mit 35 Jahren ist klar, dass er an Kinder und Familie denkt, wenn er Kinder will. Wenn Du das für Dich völlig ausschließt, solltest Du es ihm sagen und Ihr Euch dann vielleicht trennen, damit er mit einer anderen Frau Kinder kriegen kann.

Du musst nichts ihm zuliebe machen, keine Kinder kriegen, aber der Fairness halber ihm natürlich Bescheid geben, was Du möchtest.

Du redest sehr viel, was er fühlt und tut, was tust Du für ihn? Man merkt, dass man jemanden liebt, wenn man oft an ihn denkt, ihn vermisst, wenn er nicht da ist. Sich nicht vorstellen kann, ein Leben ohne ihn zu verbringen. Wenn es sehr weh tun würde, wenn man sich vorstellt, dass man getrennt wäre und er eine andere Frau hat.

Du musst erstmal zur ruhe kommen und weiter an Dir arbeiten, warum Du diese Unentschlossenheit hast und Deine Gefühle nicht wirklich wahrnehmen kannst oder fühlen kannst. Vielleicht hast Du dir auch Gefühle eingeredet, weil er so lieb ist und er für Dich viel fühlt.

sunny 3094 meinte:

Eventuell ist das auch nur eine Phase gerade, aber ich bin total durcheinander... hat jemand schon was Ähnliches erlebt?

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Also solche Schwankungen kenne ich zum Teil. Liegt aber Hauptsachlich daran, dass ich mir als Kind keine gesunde Beziehung und Streitkultur vorgelebt wurde. In meiner Familie gab es Geschrei, dann Anschweigen und dann so tun, als wär nichts gewesen. Bei meinem Mann ist es ganz anders. Wir reden, wenn wir uns streiten und behandeln uns dennoch respektvoll.

sunny 3094 meinte:

Wie merkt ihr es, dass ihr jemanden wirklich liebt?

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Wenn man sich gegenseitig auf dem Wecker gehen kann und trotzdem nicht den anderen missen will.

Mal ehrlich. Wenn man zum Psychodok muß, weil die Beziehung Probleme bereitet, was für eine Zukunft soll das haben? Was ist mit Leuten, die einen schweren Unfall hatten und im Rollstuhl sitzen. Die bekommen keinen Termin, weil ihr Eure Beziehung vom Dok aufarbeiten lasst, super. Was nicht passt, kann man nicht passend machen. Du redest Dir alles schön.

Ich dachte nicht, dass heutzutage von der Familie her noch Druck gemacht wird, Kinder zu bekommen. Unglaublich.

Mach dir keinen Kopf deshalb, meine jüngste Tochter wollte mit 27 auch keine Kinder (also nie), mit 35 hat sie dann ihr erstes Wunschkind bekommen. Und selbst wenn nicht, so what? Das muss wirklich jeder für sich entscheiden.

Irgendjemand sagte mal: Wer in Bezug auf einen Partner immer 150 % will und nicht auch mit 95 % zufrieden ist, ist nicht beziehungsfähig. Wenn man ehrlich ist, gibt es selten mehr als 95 %. Kann es sein, dass du auf die 150 % fixiert bist?

Binchy meinte:

Du weißt also nicht, ob Du ihn liebst. Warum seid ihr nach Euren Trennungen wieder zusammengekommen? Hat er Dich überredet, ging es auch von Dir aus?
Er ist einige Jahre älter, mit 35 Jahren ist klar, dass er an Kinder und Familie denkt, wenn er Kinder will. Wenn Du das für Dich völlig ausschließt, solltest Du es ihm sagen und Ihr Euch dann vielleicht trennen, damit er mit einer anderen Frau Kinder kriegen kann.

Du musst nichts ihm zuliebe machen, keine Kinder kriegen, aber der Fairness halber ihm natürlich Bescheid geben, was Du möchtest.

Du redest sehr viel, was er fühlt und tut, was tust Du für ihn? Man merkt, dass man jemanden liebt, wenn man oft an ihn denkt, ihn vermisst, wenn er nicht da ist. Sich nicht vorstellen kann, ein Leben ohne ihn zu verbringen. Wenn es sehr weh tun würde, wenn man sich vorstellt, dass man getrennt wäre und er eine andere Frau hat.

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Er war jedenfalls nicht immer so ein lieber Freund wie er es jetzt ist. Die ersten zwei Trennungen waren daher aus Gründen wie dass er mich komplett vernachlässigte, mich als Partnerin ignorierte, nihcts für die Bz. gemacht hat usw, also man musste ihn erst "wachrütteln", damit er sich ändert. was er aber, das muss man ihm lassen, wirklich getan hat. Heute kann ich sagen, dass er ein guter Freund ist. Zusammengekommen sind wir eigentlich immer aus seiner Initiative heraus. (anfangs weil er ja Scheiße gebaut hat, die er wieder gut machen wollte und die letzten zwei Trennungen wollte er mich einfach nicht verlieren) Und die Gründe dafür waren einfach sehr starke Gefühle, denen ich nicht entgegenwirken konnte.

Ich habe ihm das bereits kommuniziert, dass ich zB die nächsten zwei Jahr 100% nicht zusammenziehen möchte und Kinder frühestens mit 33 oder so kriegen will. Er nimmt sich dann zurück oder nimmt mich vllt nicht ernst, ich glaube ja, er denkt so "Ja das sagt sie jetzt so, aber das wird eh schon". Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass er das längst entschieden hat, obwohl ich es ihm eh immer wieder sage.... würde ich ihm sagen, trennen wir uns, damit du mit einer anderen Kinder bekommen kannst, würde er sagen: "Nein, ich will eh auch keine kinder". Aber ich weiß, dass das nicht stimmt. Das kann ich auch nicht nachvollziehen, dass er so ist. Ich würde mich trennen, wenn ich einen Kinderwunsch hätte, aber der Partner nicht.

Was ich für ihn tue: Wir haben eigentlich eine gute Geben-und-Nehmen Beziehung, würde ich meinen. Er hilft mir da, wo er mir helfen kann und ich ihm eigentlich auch. Also es ist nicht so, dass er alles macht und ich gar nichts.

Es ist alles toll bei euch, aber.....

Wenn er wirklich der Richtige wäre, hättest du keine Zweifel, da käme die Frage: "will ich Kinder mit ihm" überhaupt nicht auf! Sondern eher: "wann legen wir los"??
Es wäre alles sonnenklar für dich.

Für dich ist es nicht die ultimative Liebe zwischen euch -, für ihn schon.
Sonst könntest du dich nicht immer so ohne weiteres lösen von ihm zwischen durch.

Wie man merkt das man richtig liebt?
Liebe bleibt nicht immer gleich, sie ändert sich über die Jahre, aber von Anfang an wußte ich das ich bei ihm bleibe und ihn heiraten 💜 werde.
Kinder waren nie ein Thema, aber ihm zuliebe hätte ich mich trotz Risikoschwangerschaften auch nochmal breitschlagen lassen.

Lass dir mit Kindern wirklich unbedingt noch Zeit.
Von Partnern kann man sich immer trennen / sich scheiden lassen, aber Kinder bleiben für immer.

Alegra67 meinte:

Irgendjemand sagte mal: Wer in Bezug auf einen Partner immer 150 % will und nicht auch mit 95 % zufrieden ist, ist nicht beziehungsfähig. Wenn man ehrlich ist, gibt es selten mehr als 95 %. Kann es sein, dass du auf die 150 % fixiert bist?

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Wenn ich diese Prozentzahlen sehe, komme ich ins Nachdenken. 95% haben wir nicht, habe ich mir gerade gedacht. Eher so 65-70%. Ich weiß, dass es niemanden da draußen gibt, der "peferkt" zu mir passt. Aber ich glaube daran, dass es Menschen gibt, die sehr kompatibel sind. Und das ist für mich der Punkt.