Es ist schon schwierig, sich von über Jahren internalisierten Glaubenssätzen zu befreien und das Bild des am Schuh klebenden Kaugummis passt da schon ganz gut. Das ist ja schließlich auch eine Form von Manipulation und jemand - oft Eltern oder Partner - hat seinen Einfluss missbraucht. M.E. klappt das tatsächlich am besten über aktive Auseinandersetzung. Zuerst muss man sich mal klar machen, wie die eigenen Glaubenssätze überhaupt lauten. M. E. läuft da viel unbewusst ab. Wenn man dann eine Vorstellung hat, dann kann man beginnen, Beispiele zu finden, die belegen, dass die Glaubenssätze eben doch nicht stimmen.
"Ich bin ungeschickt" Dafür hab ich das Loch im Pulli aber so gut gestopft, dass man es gar nicht mehr sieht. "Du schaffst nichts." Für einen Uni-Abschluss hat es gereicht. "Du darfst niemandem trauen." Bisher hat niemand mein Vertrauen missbraucht. "Nur wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt." Mann, Kinder, Hund lieben mich, weil ich ich bin. All das sind solche Beispiele und Gegenbeispiele, mit denen sich Glaubenssätze mit der Zeit entkräften lassen.
"Platzreife" hat man m. E. dann erlangt, wenn man seinen eigenen Kindern diese in positiv umformulierten Glaubenssätze mit auf den Lebensweg gibt und sie darüber zu selbstbewussten Menschlein erzieht.