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Zu alt für einen Wechsel?

  • Starter*in Starter*in frischesmenschlein
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frischesmenschlein

Gast
Hallo Leute,

ich habe ein Problem was mich momentan annähernd in den Wahnsinn treibt. Ich liege echt Nachts da und kann nicht einschlafen weil ich immer und immer wieder darüber nachdenken muss. Ich versuche es mal extrem kurz und prägnant darzustellen, da es leider etwas kompliziert ist.
Es geht um mein Studium.
Ich habe mit 21 Abi gemacht und wollte danach unbedingt sofort weg von Zuhause um in einer anderen Stadt zu studieren.
Mein Traum war der Raum Köln/Bonn. Was mich damals davon abgehalten hat war mein Freund, der zwar mitkommen aber zuerst noch seinen Zivi in Freiburg machen wollte. Also habe ich mich in Freiburg in Musikwissenschaft, Philosophie und Germanistik eingeschrieben um nach einem Semester mit meinem Freund woanders hin zu gehen. Das Fach interessierte mich zwar schon aber ich wusste, dass es nicht das war was ich eigentlich immer machen wollte.Wie es das Schicksal dann wollte haben wir uns in diesem halben Jahr getrennt.
Also habe ich losgemacht und Wohnungen in Köln/Bonn angeguckt. Gerade als ich in dieser Phase war kam heraus, dass meine Mutter Krebs hat. Es war absehbar, dass sie innerhalb weniger Monate zum Pflegefall werden würde.
Da ich unmöglich meine Geschwister und meinen Vater alleine in der Situation lassen wollte bin ich natürlich in Freiburg geblieben. Nach einem Jahr ist sie gestorben. Zu dem Zeitpunkt war ich schon 3 Semester in Freiburg.
Als ich die nächste Gelegenheit wahrnehmen wollte die Uni zu wechseln kam heraus, dass mein Abschluss (Magister) an fast allen Unis abgeschafft war und nur noch ein Neuanfang im Bachelor blieb. Ich habe damals lange mit meinem Vater darüber gesprochen der mich auch unterstützt hätte, der allerdings die Sorge geäußert hat, ich wolle nur weg um meinem Exfreund nicht mehr über den Weg laufen zu müssen.
Also traf ich die Entscheidung in Freiburg zu bleiben um dort mein Studium zu Ende zu bringen. Wovon ich damals aber noch ein gutes Stück entfernt war. Ich hatte in der Zeit der Krankheit meiner Mutter nicht viel für die Uni machen können.
Ich beschloss also zu meiner eigenen Beruhigung wenigstens meine Nebenfachkombination zu wechseln (in Religionswissenschaft und Philosophie) um immerhin etwas das Gefühl zu haben, dass ich das mache was ich machen wollte. (nämlich Literatur)
Nach einigen anderen Verzögerungen (u.a. das Nachholen des Latinums) bewarb ich mich dann im sechsten Semseter (hier war ich schon ein Jahr im Verzug zur Regelstudienzeit) für zwei Auslandssemester in Österreich. Tatsächlich wurde ich genommen.
Zum gegenwärtigem Zeitpunkt befinde ich mich also in Wien und ich kann mich nicht damit abfinden etwas zu studieren was ich nicht wirklich liebe. Ich meine Musikwissenschaft ist schön und gut aber wofür?
Ich werde in wenigen Tagen vierundzwanzig und ich frage mich was ich mit meinem Leben anfangen will. Umgeben von Leuten die viel jünger sind als ich, VWL/BWL studieren und alle bald ihren Abschluss in der Tasche haben werden.
Für mich stellt sich jetzt jeden Tag die Frage was ich machen soll?
Soll ich mein Studium hier in Wien durchziehen zurück nach Freiburg gehen und dort (an einem Institut das mir nicht gefällt in einem Fach was mir nicht 100% gefällt) meinen Magisterabschluss machen oder soll ichs wagen und nach meiner Rückkehr im Oktober an eine andere Uni gehen und etwas anderes wieder vo vorne studieren?
Natürlich ist das alles auch immer eine Geldfrage. Mein armer Vater! Ich weiß nicht wie ich ihm das beibringen sollte.
Und nicht nur das, was mich am meisten um den Schlaf bringt ist die Tatsache, dass ich nach meinem Abschluss dann knapp dreißig wäre und nichts weiter als einen Master in einer Geisteswissenschaft in der Tasche hätte. Und was ist das schon wert?
Auf der anderen Seite lebt man nur einmal. Und warum sollte ich mich jetzt noch mindestens vier Jahre durch etwas quälen das mich nicht erfüllt?!
Ich weiß es einfach nicht.
Allerdings habe ich das Gefühl, dass ich das jetzt endlich mal für mich klären muss um irgendwie weitermachen zu können.

Wie seht ihr das von aussen?
 
Ich bin der Meinung,dass man auf keinen Fall etwas studieren sollte,was einem nicht wirklich gefällt! Du musst dein Leben dann mit einem Beruf gestalten,der dich nicht wirklich erfüllt , und das wo du jetzt wirklich noch die Mögkichkeit hättest einen anderen Weg eizuschlagen!

Ich finde es total normal,das man nochmal die Richtung wechselt ,man kann nicht immer von Anfang an absehen,ob einem etwas liegt oder nicht! Was dein Vater betrifft,wünscht er sich nicht aich,dass du glücklich bist mit dem was du tust? Und hast du keinen anspruch auf Bafög?

Du bist mit 24 Jahren auf keinen Fall zu alt um nochmal neu zu beginnen! Mein Freund hat auch mit 24 nochmal gewechselt und hat damit kein Problem,im Gegenteil,er macht jetzt das was zu ihm passt!

Geh mal in dich und überlege,ob du es nicht mal bereuen wirst wenn du jetzt nicht auf dein Gefühl hörst und das tust was du wirklich willst! Damit entscheidest du schließlich einen wesentlichen Aspekt in deinem Leben...und da man nur einmal lebt (naja , wer weiß?) sollte man sich nicht mit Dingen aufhalten die einen nicht erfüllen,finde ich!

Ich an deiner Stelle wäre mutig!
Ich drücke dir die Daumen!

PS: An Freiburg an sich hast du aber hoffentlich nichts auszusetzten😉? So ein nettes Flecklein mit all seinen Bächlein und ausschließlich Menschen,die sich TOTAL in Ordnung finden und auch niiiiiiiiiiie mehr wegziehen wollen!!?? Bist du denn nicht festgewachsen an der sonnigen Schwarzwaldmetropole😀😱😀??
 
hallo,

schließe mich yoko-ono an.
deine lebensarbeitszeit ist noch soooooo lang, mach etwas, was dir spaß macht.
dein vater wird sicher, wegen der pflege deiner mutter, verständnis haben.
vielleicht kannst du ihn finanziell entlasten, indem du dir einen nebenjob suchst.

viel glück und alles gute
lg lydia
 
Hey!

Man ist nie zu alt für irgendwas- für was und für wen? Zu alt für den Arbeitsmarkt? Willst du dein Leben in den Dienst des Arbeitsmarktes stellen? Lebst du, um zu arbeiten?
Ich bin immer dafür, das zu tun, was einen erfüllt und was einen glücklich macht. Das ist wichtig für die seelische Gesundheit- finde in deinem alltäglichen Tun Erfüllung und warte nicht.
Wenn dich das nicht glücklich macht, wechsele. Wechsele die Uni, wechsele die Stadt. Eine neue Stadt kann sehr erfrischend sein, man kann sich neu finden, neue Menschen kennenlernen.....und es gibt immer Seiten an einem selbst, die man noch nicht kennt und die einen erstaunen. Plötzlich neue Leidenschaften, plötzlich Talente entdecken.
Warum nicht einfach alles über den Haufen werfen? Ich hab das schon zwei mal getan. Und es war gut.
Aber ich habe das Gefühl, dass dich die berufliche Perspektive stark beeinflusst. Ich selbst habe von einem sehr karriereorientiertem Studiengang in das absolut brotloseste überhaupt gewechselt. Und ich bin glücklich damit, das liegt mir viel mehr. Möchte nicht für irgendwelche Unternehmen arbeiten.
Außerdem ich glaube, mit einem Magister kann man eben alles oder nichts machen. Es kommt dabei auf dich an, wie du außeruniversitär noch Grundlagen legst. Ansonsten sieht die Situation auf dem Arbeitsmarkt überall gleichermaßen aussichtslos aus.
Wenn dich Literatur interessiert, warum willst du dann BWL/VWL studieren? Die Studis sind bestimmt sehr sehr karriereorientiert und du scheinst dich doch mehr für die "schönen Künste" zu interessieren.
Also überdenke, wo du gerade stehst in deinem Leben und ob es dich glücklich macht. Und versuche doch, deinem Lebensziel und deinem Glück näher zu kommen. Egal, wie alt du bist und wie weit in deinem Studium. Außer du bist im vorletzten Semester, dann würde ich fertig studieren und noch ein Zweitstudium oder Ausbildung oder was auch immer drauf setzen.
Vielleicht kannst du auch ein Urlaubssemester nehmen und mal nach Kanada oder Äthiopien reisen, ein bisschen Abstand bekommen und alles überdenken?
Ich wünsche dir viel Erfolg.
Achso- und das mit dem Magister stimmt nicht. Jetzt dürfte es noch Kiel, Trier, Mainz und Heidelberg geben, die noch immer auf Magister anbieten. Weiß nicht, vielleicht für's SoSe auch nicht mehr. Aber: Du kannst auf jeden Fall noch an eine andere Uni in deinen Magister wechseln, zumindest wenn du auf dem gleichen Semesterstand bist, wie die dort zuletzt aufgenommenen Magisterstudis.
luna*
 
Hallo,

ich denke auch so, zu alt bist du erst mal auf keinen Fall.
Ich würde auch das eine zu Ende machen und als nächstes das Studieren, was du wirklich willst und das natürlich nur, wenn du es finanziell auf die Reihe bekommst.

lg
 
Also im Moment bin ich ja noch in Wien.
ich denke was ich auf keinen Fall machen sollte ist hier abrechen um dann in Deutschland in einer neuen Stadt frisch zu beginnen.
Dafür sind Auslandserfahrungen einfach zu wichtig.
Aber am Anfang meiner Zeit hier hatte ich das Gefühl nichts richtig auf die Reihe zu bekommen wenn ich nicht weiß was ich zurück in der Heimat dann damit anfangen will.
Daher immer die Frage abrechen oder durchziehen.

Durch viele Gespräche und Mails denke ich mittlerweile, dass es "den goldenen Weg" nicht gibt. Es mag Jüngere um mich herum geben die auch effizienter studieren aber das ist nicht alles im Leben.

Ich werde versuchen die Dinge auf mich zukommen zu lassen und dann, wenn ich denke der richtige Moment sei gekommen, werde ich mich entscheiden.

Danke für Eure Antworten.
 
Hallo,

ich bin 26 und habe erst dieses semester den studiengang gewechselt.
natürlich habe ich auch komplexe, weil ich mich ständig vergleiche, doch ich bin beruhigt, dass es noch andere gibt, denen es so geht wie mir.

war 2 1/2 monate im ausland und es hat mir sooo viel gebracht!! ich habe erfahren, dass ich keine karriere starten muss, um ein glücklicheres leben zu führen und dass ich kein besserer mensch bzw. kein glücklicherer mensch bin, nur weil ich 5 jahre früher fertig mit dem studium bin.

kopf hoch!
 

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