Hallo Sandy,
ein Wort zum Beitrag von “Rainer JGS“ – tief aus dem bayerischem Walde, - diese Überzeugung kann nicht aus den Erfahrungen kommen, da die Wirklichkeit ganz anders aussieht. Es gibt keine Erkenntnisse dafür, dass allein die liebevolle Erziehung und der liebevolle Umgang in der Familie ein Garant für das ebenso liebevolle zukünftige Leben ist. (Zärtlichkeitskultur in der ganzen Familie – hört sich so nach einem Märchen an – wie heisst es?)
Ich kann da nur aus meiner eigenen, aus der Erfahrung aus meinem Umfeld, aus dem Freun-deskreis und den mir bekannten Familien sprechen.
Ob ein Mensch Empathie empfindet, ob er Ansprüche und Bedürfnisse entwickelt Liebe zu geben und sie als eine Geschenk zu erwarten, hängt von ganz anderen Dingen ab. In erster Linie sind es die Gene, die die Voraussetzungen dafür schaffen, wie jeder Einzelne sich im Umgang mit seinen Mitmenschen verhält. Da wird das Kind aus seinem Umfeld herraus geprägt. Die Charaktereigenschaften, die Tugenden, inneren Werte und so auch die Ethik, entwickeln sich schon im Kleinkind- Kindesalter. Je nachdem welche Voraussetzungen von der Vererbung her schon gegeben sind, kann das Individuum darauf aufbauen.
Schon mal davon gehört, dass zu viel Liebe das Kind völlig irritiert, irritieren kann weil es seine Grenzen kennen lernen muss? Zu viel Verständnis, Rücksicht und auch Liebe können zu einer Fehlentwicklung führen. Zu wenig oder keine Liebe führt aber auch dahin, dass eine Sehnsucht, also ein Suchen nach Zärtlichkeit, Zuwendungen und Geborgenheit führt. In diesem Fall vermisst das Kind die Geborgenheit und die Liebe, die es aber im Umfeld durchaus schon findet, oder kennen lernt. Auch wenn diese ihm vorenthalten wird, bleibt doch das Verlangen danach umso größer. Das ist meine eigene Erfahrung – also eine Tatsache – keine Meinung!
So habe ich mich mit 12-13 Jahren bereits unbewusst mit der Philosophie beschäftigt. Fragen gestellt und nach Antworten gesucht. Die Gewalt meines Vater, mir gegenüber, hat mich neugierig und empfindsam gemacht. Ich habe oft auch Freiheit, Fairness und Gerechtigkeit vermisst. Weshalb geschieht etwas, weshalb so, weshalb bei dem einen und nicht beim anderen Menschen? Welche Ursachen sind vorhanden und welche Wirkung folgt jeweils? - Nein, das ist ein Trugschluss, zu glauben wer als Kind keine oder nur wenig Liebe bekommt, der könnte später auch keine Liebe geben.
Jedes Individuum wird zu gleichen Teilen gut und böse geboren. So ist es auch mit den ganz natürlichen Sinnen und Empfindungen. Es ist auch ein Irrtum zu glauben, dass man / Frau schon im Mutterleib die Voraussetzungen für spätere Talente und Begabungen beeinflussen kann, indem man z.B. viel klassische Musik spielt und hofft dass es dann ein kleiner Mozart wird. Wer’s glaubt! – Doch glauben heisst nicht wissen.
Die Männer wundern sich wenn eine Liebesbeziehung erkaltet? Auch eher ein Irrtum – da hat es doch nie eine Liebesbeziehung gegeben, denn dazu gehören zwei Menschen. Wenn es aber Liebe von beiden Seiten gab, weshalb sollten sich dann die Männer wundern und worüber?
Lieben heisst doch geben ohne etwas zu erwarten. Setzt Verständnis, Rücksicht, Einsicht und Einfühlungsvermögen voraus. Wundern kann man sich doch nur, wenn man etwas anderes erwartet hat.
Mein nächstes Referat hat den Titel: “Irrtum und Fehler“. Irren ist menschlich und jeder Mensch macht Fehler. Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht einsieht, macht einen neuen. – Konfuzius (der zweite ist meist noch schwerer)
Ich hoffe, ich konnte eine Hilfe sein.
LG.