Wieso hat mich niemand gefragt ob ich leben will?

Wieso durfte ich das nicht selbst entscheiden? Wieeso?

Ich komme momentan gar nicht mit meinem Leben klar. Ich bin total antriebslos und weiß einfach nichts mit mir anzufangen. Ich weiß nicht was das alles hier soll, was ich selber will!
Es gibt ganz verschiedene Seiten in meinem Leben, manchmal ist alles echt super und ich fühle mich wohl. Dann genieße ich das Leben und es geht mir einfach gut.
Aber immer wieder kommen bei mir diese Phasen, wo ich traurig bin und ich mich zurück ziehe und mich selbst bemitleide.
Grad geht es mir wieder so richtig scheiße, ich denke die ganze Zeit nur daran, dass ich eigentlich nicht hier sein will auf dieser Welt. Ich habe dann fast die ganze Zeit Selbstmordgedanken, aber will dass alles meiner Familie und meinem Freund nicht antun.
Ich wünsche mir die ganze Zeit so sehr, dass ich einfach aus der Welt verschwinden könnte. Dass es so ist als ob es mich nie gegeben hätte und mich dadurch niemand vermissen würde und ich niemanden Leid zufügen müsste.

Ich bin jetzt fast 22 und kämpfe schon seit ich 15 bin mit Selbstmordgedanken...immer wieder dachte ich es ist vorbei, weil es mir zeitweise echt super geht, und denke,dass das nur so ein schlimme Phase war, doch dann kommt es wieder und es geht mir wieder scheiße und ich weine den ganzen Tag und wünsche mir ich würde einfach nicht leben!
Ich weiß einfach nicht wie davon endgültig los kommen soll!
Bitte helft mir!

Liebe Lea,

in den Phasen, gehen uns soviele Dinge im Kopf herrum und wir wollen dieses Schmerz nicht mehr tragen! Schmerz : definiert durch unsere Hoffnungslosigkeit Antriebslosigkeit und allen anderen Gefühlen die in jedem gerade unsere Stimmung beherrschen.
Es ist so anstrengend diese Phasen durchzustehen, erholen wir uns davon, fängt es oft wieder an.

Hast du niemanden gerade da: der dich in den Arm nehmen kann mal?
Wenn du das schon seit dem du 15 bist hast, hast du dich denke mal schon gut kennengelernt und bist über die Runde gekommen.
Ich habe lange gebraucht wo ich mit Hilfe suchte, weil ich nicht wahr haben wollte, das ich welche bräuchte " Aktiv " weil mich gequält habe " immer und immer wieder "

Wie du diese Phasen für immer los werden wirst, weiß ich nicht!
Aber es sicherlich Methoden damit sie weniger werden oder du damit besser umgehen wirst!

Hast du dir schonmal Hilfe gesucht?
Hast du jemanden der dir da helfen kann?
Dein Freund? zb!

Ich muss mich immer beschäftigen, damit ich über diese Phasen komme und weine viel, höre Musik, laufe hin und her in meiner Wohnung! Fühle mich dann eine lange Zeit sehr schlecht und schau in den Spiegel und fange wieder an zu weinen!

liebe grüße Dina

lea2 meinte:

..weil es mir zeitweise echt super geht, .. doch dann kommt es wieder und es geht mir wieder scheiße und ich weine den ganzen Tag und wünsche mir ich würde einfach nicht leben!

Zum Vergrößern anklicken....

Liebe lea,

dein Lebensgefühl scheint sehr stark zu schwanken: von einem Extrem in das andere und es erfolgt so plötzlich, so schnell, dass du die ruhige, ausgeglichene "Mitte" dazwischen wahrscheinlich kaum erlebst, oder..? Dabei ist es ein stabiler, gelassener Zustand, in dem wir uns innerlich erholen und ordnen können, Dinge verarbeiten, verinnerlichen und uns verfestigen können, da unsere Gefühle sich im friedvollen Gleichgewicht befinden.

Vielleicht würde es dir helfen, wenn du darauf achtest in dieser "Mitte" länger und bewusster zu verbleiben, das heißt dich auch von dem Positiven nicht allzu sehr vereinanhmen lässt, sondern es in bestimmten Grenzen hältst, die dir die sanfte, langsame Rückkehr zu deiner Mitte noch ermöglichen. Wenn es nämlich sich in dir zu hoch, zu stark aufbaut, kann ihm plötzlich wieder der tiefe, heftige Rückfall in das Gegenteil folgen - ähnlich wie bei einer starken Schaukelbewegung.

So meine Gedanken dazu, lea. Vielleicht kannst du mit ihnen ein wenig anfangen..?

Liebe Grüße und alles Gute dir!
Lenja

lea2 meinte:

...
Ich komme momentan gar nicht mit meinem Leben klar.

Zum Vergrößern anklicken....

das ist eigentlich falsch ausgedrückt.
es ist nicht das leben, mit dem man nicht klar kommt.
leben wäre so einfach. atmen, trinken, essen, schlafen....
es sind die anforderungen und erwartungen (der gesellschaft), die einen überfordern.
job, ämter, behörden, schule, familie, nachbarn etc...
alle erwarten etwas von einem...
und wenn das zuviel wird, kann einem schonmal alles über den kopf wachsen.

aber seit mir bewußt ist, dass es eben nicht das leben an sich ist, mit dem ich nicht klarkomm, geht´s mir wesentlich besser.

Hallo Lea2,

als ich den Threadtitel gelesen habe, fragte ich mich zunächst: was soll denn jetzt das wieder für ein Titel sein? Bis ich dann las, wie lange du dich schon mit Suizidgedanken herumschlägst. 🙁 Ich hatte diese selbst vielleicht bestenfalls mal 4 Mon., bis ich mich dann in Therapie begab und es relativ viel schnell besser geworden ist.

Natürlich fragt es einen niemand, ob man in diese Welt will. Das haben wir Menschen gemeinsam: man wird einfach in die Welt gesetzt und muss irgendwie mit ihr klar kommen. Aber im Endeffekt schaffen es ja doch die meisten. Und du siehst ja, dass auch du es schaffst. Vielleicht besser, als du momentan denkst.

Wenn jemand wirklich immer wieder Verzweiflungszustände und suizidale Gedanken hat, sollte er sich eigentlich Hilfe suchen. 🙁 Ich z.B. habe es im Dez. 2011 wirklich nicht mehr ausgehalten und mir eine Thera gesucht. Habe dann noch mal gewechselt. Der jetzige Thera hat mir bei vielem recht gut helfen können.

Ich bin davon überzeugt, dass es für einen Großteil von Leidtragenden/Betroffenen Linderung gibt.
Und wenn das wenigstens 30-40% ist. 🙂🙂🙂

Du schreibst, dass du es deinen Freunden und deiner Familie nicht antun wollest. Ja, sind die denn kein guter Motor, um weiter zu leben? 🙂 Irgendwo definiert ja jeder seinen Sinn vom Leben. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so recht, worin meiner besteht... ich weiß´nur, dass ich nicht mehr gefährdet bin bzw. ich weiß, dass es besser laufen kann.

Ferner kann man seine Eltern echt nicht dafür verantwortlich machen, einen in die Welt gesetzt zu haben. Anscheinend haben sie einen ja gewollt. Aber da, wo man einhaken könnte: wenn sie einen vernachlässigen bis verwahrlosen lassen. Demzufolge könnte man schon mal fragen: "Wozu habt Ihr mich dann bekommen?" Ich habe meine das auch schon mal gefragt. Ohne Witz jetzt. Das Familiäre ist eines meiner Lebensthemen. Neben Mobbingerfahrungen. 😉

Tu dir selbst einen Gefallen und suche dir professionelle Hilfe! 🙂 du wirst sehen, dass ein anderes Leben auf dich wartet danach. bzw. ein neues Lebensgefühl. Vielleicht wäre es bei dir sogar besser, du machst es stationär.Ich denke ja bei mir mittlerweile auch, dass stationär bei mir besser gewesen wäre.

Du packst das schon! Du hast es doch bis 22 auch gepackt. 😉

LG
Löwi

Danke für die ganzen Antworten! Es tut einfach gut, wenn einfach mal ein paar Leute die Situation beurteilen und einem Mut machen! 🙂 Danke Leute ihr seid echt super!!!!!

@Dina
Ich habe mir schon so oft vorgenommen mal professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Jedes mal wenn es mir schlecht geht denk ich mir morgen kümmerst du dich drum. Aber ich hab es nie auf die Reihe bekommen. Wenn es mir gerade wieder richtig gut geht dann denk ich mir, ich brauch gar keine Hilfe und seh einfach nicht die Notwendigkeit mich mal WIRKLICH darum zu kümmern! Ich war schon oft kurz davor, hab im Internet nach Psychotherapeuten gesucht und sogar auch schon mal angerufen und mich auf eine Warteliste setzen lassen...aber da hätte ich ein paar Monate noch einmal anrufen müssen und das habe ich dann wieder schleifen lassen!
Meine Hausärztin hat mich auch einmal zum Neurologen geschickt, weil ich die ganze Zeit so müde war...der hat mir dann Antideprissiva verschrieben, die ich kurze Zeit genommen hab, aber im Nachhinein war das echt eine total schlechte Idee, weil einfach was einwerfen ohne sonst was zu ändern kann nicht helfen!!!

@Lenja
ja ich versteh was du meinst...nur oft finde ich es schwer, das wirkclih zu beeinflussen. Man lässt sich so leicht von allem mitreißen!

@Löwi
Ich bewundere es sehr, dass so viele Leute einfach gut mit ihrem Leben zurecht kommen. Bei manchen funktionierts einfach! Ich versteh auch nicht wieso ich machmal Selbstmordgedanken hab, ich hatte quasi eine perfekte Kindheit und sonst auch eigentlich keine traumatischen Erlebnisse! Ein Gedanke ist noch, dass das noch irgendwie im Zusammenhang mit der Gehirnhautentzündung hat, die ich mit 10 Jahren hatte. Meine Eltern meinten, ich hab mich damals total verändert und aus einem fröhlichen, aufgeweckten Mädchen ist damals ein schüchternes eher zurückgezogenes geworden. Aber ob das damit wirklich im Zusammenhang steht kann man auch gar nicht wissen, das wär nur die einizige wage Erklärung, wo das überhaupt herkommen könnte.
Ich mache meinen Eltern auch keinen ernsthafen Vorwurf, nur ich denke mir oft, dass es einfach so leicht wäre, wenn man einfach weg wär. Man müsste sich nicht um die Probleme kümmern und nicht kämpfen: es wäre so einfach!

Es wär wohl einfach wirklich das Beste, wenn ich mich endlich darum kümmer und nicht warte bis ich wieder in eine Tiefphase hineinrutsche.

Lieeeeebe Grüße Lea

Nun, dass manche gut klar kommen, liegt aber auch daran, was einem die Eltern so vermittelt haben bzw. wie man aufgewachsen ist. Meine haben mir bspw. nicht unbedingt gut vermittelt, wie man klar kommt.

Darüber hinaus ist das eben später ein Teufelskreis. Eine negative Erfahrung jagt die nächste --- die Kränkungen und Depressionen werden immer schlimmer. Wenn man sowieso schon angeknackst ist, reicht ja bereits eine neue Kränkung, um noch weiter ins Loch zu sinken. So lief das bei mir in etwa ab.

Suizidwunsch bei Siebenjährigen ist selten.
Ich würde das einem Therapeuten/einer Therapeutin erzählen.

Diese Frage habe ich mir auch schon oft gestellt... Ich glaube wir sind ganz bewußt von Gott dem Schöpfer der Welt gewollt. Er liebt uns, Er liebt unsere persönlichen Eigenarten, Er möchte mit uns Zeit verbringen, uns helfen den Alltag, also Stunde für Stunde zu genießen. Ja, nicht überleben, sondern genießen. Mal kurz Anfragen bei Gott lohnt sich. Er antwortet. Du wirst es erleben.
Ganz ehrlich, meine Frage (die auch deine ist) wurde dadurch nicht beantwortet... Aber das Leben fängt an Freude zu machen. Ich bin gespannt auf den nächsten Tag. Freue mich dich vielleicht im Himmel zu sehen! Kleiner Tip: einfach Jesus fragen ob er dir hilft. Der ist ein Teil von Gott der auf die Erde kam um zu erleben was wir so erleben und den Tot dabei zu überwinden (weil Er die ganze Zeit mit Gott in Kommunikation blieb). Hört sich kompliziert an, ist mit Logik nicht bis zum Ende zu erklären, nur ausprobieren hilft weiter. Frag Jesus das er sich zeigt in deinem Leben und keine Angst vor den krassen Erlebnissen die dich erwarten, sie sind sehr schön (spreche aus Erfahrung).
Lg

Bevor du geboren wurdest, hat man dich gefragt, ob du in dieses Leben willst. Und du hast Ja gesagt. Denn dieses Leben ist für dich bestimmt, mit einem bestimmten Auftrag. Also habe Mut, dieses Leben zu leben. Denn es ist so einzigartig und wertvoll und du selbst mit deinem Wert kannst ein Schatz für andere Suchende sein. Öffne die Tür zu diesem Raum, der nur für dich bereitet ist. Lebe die Liebe und lebe dein Leben, denn du wirst einmal Trost, Beistand und Führung für jene sein, die deine Hilfe brauchen. Habe Respekt und Achtung vor Allem, was empfindet. Gehe in guten Gedanken auf die Menschen zu. Was du selbst hinterlässt, das wirst du wieder finden! Liebe, acht und schätze alles, was empfindet und auch die Dinge, die dir fremd und leblos sind. Denn mit allem zu sein, ist die Enharmonie aller Dinge! Glaube an Dich, schätze dich, lass die Liebe in dir schwingen, dass schöne Gedanken in dir klingen!