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Wie geht man mit kleinen Kindern um?

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Gast

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Ich weiß einfach nicht, wie ich mit kleinen Kindern (so Kindergarten-Alter) umgehen soll. Versteht mich nicht falsch, ich liebe eigentlich kleine Kinder. Sie sind witzig, voller Liebe, sagen was sie denken und fühlen (soweit sie das schon ausdrücken können) und reden nicht so in Rätseln wie es Erwachsene oft tun.
(Vielleicht sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich Autistin bin und generell auch mit Erwachsenen Schwierigkeiten bei der Kommunikation habe.)

Einige Erzieher haben irgendeine Art an sich, dass die Kinder sie sofort "lieben". Wie erreicht man sowas? Wenn ich ein kleines Kind treffe - was sage ich dann zu ihm? Viele haben auch immer so eine komische Art mit Kindern zu reden - einen merkwürdigen Tonfall. Wieso? Was ist das "Geheimnis" von diesen Tonfall? Ist es wirklich notwendig so mit kleinen Kindern zu reden?
 
Liebe Gast-Schreiberin,

der Umgang mit kleinen Kindern ist je nach Situation sehr verschieden. Wenn es sich um ein fremdes Kind handelt, dann reicht oft ein Lächeln.... und man wartet, ob das Kind Interesse hat, Kontakt aufzunehmen oder nicht.

Nach meinem Erleben ist es fast immer hilfreich, wenn ich mit dem Kind einverstanden bin. Damit meine ich, dass ich dem Kind bestätige, wie es ist und was es macht. "Du hast aber eine schöne Mütze" oder "Du bist aber ein hübscher Junge" und wenn ich bei dem, was ich sage, ein Lächeln habe.

Ich höre den Kindern zu ... und wenn mir ein kleines Kind etwas erzählen will, dann mach ich mich auch schon mal klein... und unterhalte mich auf Augenhöhe. Ein wichtiger Schritt ist für mich immer das Zeigen von Interesse an dem, was dem Kind gerade wichtig ist. Mit Fragen mache ich mein Interesse deutlich. Z.B.: Welches Auto gefällt Dir? sowie "stimmt, das ist ein schönes Auto." Deine Fragen zeigen Dein Interesse - besonders dann, wenn Du dem Kind seine Antwort bestätigst. "ja, das ist ein großes Auto". Bestätigung der Antwort des Kindes zeigt dem Kind, dass seine Wahrnehmung richtig ist. Das vermittelt dem Kind Sicherheit. Fühlt sich das Kind bei Dir sicher, weil seine Wahrnehmung von Dir bestätigt oder auch ergänzt wird "ja, das ist ein großes Auto .. und es ist weiß, oder?" .... dann fühlt es sich auch bei Dir wohl.

Meine Stimme verändere ich nie. Das empfinde ich als aufgesetzt, künstlich. Lieber natürlich bleiben.

Ich denke, es ist bei Kindern immer eine große Hilfe für ein gutes Miteinander, wenn ich für die Gefühle des Kindes Verständnis zeige - ohne alles mitmachen zu müssen. Weint ein fremdes Kind, dann nehme ich es nur in den Arm, wenn es das auch möchtet. Ich frage, darf ich .... ?

Du brauchst die Gefühle des Kindes nicht nachempfinden müssen. Einfach verstehen, dass das Kind jetzt wütend ist oder traurig, oder lacht... und Dir erzählen lassen, warum es so empfindet.... das ist schon ein sehr guter Zugang zu fast jedem Kind. Und Dein Lächeln zeigt, dass Du ihm gut gesonnen bist, egal wie sich das Kind fühlt.


Kinder sind insofern einfach zu verstehen, weil sie offen mit ihren Gefühlen umgehen. Erwachsene verstecken ihre Gefühle schon eher. Bei Erwachsenen ist es daher schwerer .... zu verstehen, wie sie empfinden.

Wenn Du wissen möchtest, warum die Erzieherin X von Kindern geliebt wird, dann achte auf die Sprache, Fragen und Antworten. Allerdings ist auch die Dauerhaftigkeit des Kontaktes wichtig. Es gibt Kinder, die 2-3 Kontakte über je 30 Minuten benötigen und andere brauchen 30 Kontakte und mehr und über einen deutlichen längeren Zeitraum als jeweils 30 Minuten. Auch ist es entscheidend, ob Du nur Zuschauerin bist oder ob Du mit einem Kind gemeinsam etwas spielst, was das Kind mit Dir gerne spielen möchte. Im Falle eines Falles ... frag das Kind einfach.

Oft tut es einem Kontakt gut, wenn Du Dich führen lässt. Lass das Kind machen, mache mit.

LG; Nordrheiner
 
Zuletzt bearbeitet:
Der regelmäßige und zuverlässige Kontakt ist entscheidend!


Hallo, liebe Autistin,
der liebevolle Umgang mit Kindern kann für beide Seiten überaus bereichernd und heilsam sein!

Ich empfehle Dir die Sache nicht so sehr von der Theorie sondern mehr von der Praxis anzupacken und Dich zur ehrenamtlichen Kinderbetreuung eines Jugendverbandes, eine Heimes oder sonst einer Einrichtung z.B Rotes-Kreuz über das Freiwilligenzentrum als Hilfskraft zu melden, wo Du im zweiten Glied eine versierte Kraft unterstützen könntest.

Die glücklichsten Zeiten meines Lebens waren u.a. die jährlichen Kindererholungsmaßnahmen in Südtirol, die ich im Auftrag der kath. Jugendfürsorge zusammen mit einige Helfern organisierte und wo es uns gelang im Rahmen wunderbar beglückender Freizeit-Aktivitäten mit Spiel, Tanz, Gesang, Wandern, Lagerfeuer usw., sowie durch liebevolle Betreuung, so manche Bettnässer und vielfältig belastete Kind deutlich gebessert oder gar geheilt wieder zurück zu bringen.

Die mittlerweile gut etablierten Freiwilligen-Zentren können Dir bei der Auswahl, Einführung und Begleitung von Kinder-Aktivitäten eine gute Hilfe und ein treuer Partner sein, wo man auch andere, gleichgesinnte und hochgestimmte Menschen auf unkomplizierte Weise kennen lernen kann.

 
Zuletzt bearbeitet:
Einfach gut mit ihnen umgehen. Gut heißt: Nicht ständig schimpfen oder rumkommandieren oder irgendwie verletzen, sondern z.B. nach dem fragen, was sie machen oder erlebt haben. Dazu kannst du dann was sagen, natürlich so, dass ein Kind es verstehen kann. Also ihnen ein bisschen die Welt erklären. Du kannst sie auch ein bisschen necken und ihnen einen Quatsch erzählen, aber so, dass sie kapieren, dass du nur Quatsch machst. Um ihnen eine Freude zu machen, kannst du ihnen was Interessantes zeigen und erklären oder ihnen was schenken (natürlich nicht ständig Geschenke, sonst werden sie verzogen).

Du musst dir nicht so viele Gedanken machen, dass du was falsch machen könntest. Solange du für sie nicht bedrohlich oder böse wirkst, kommen sie mit dir schon klar, selbst wenn du wegen des Autismus ein wenig seltsam auf sie wirken solltest. Du musst nur auf sie zugehen. Wenn du aus Angst immer im Hintergrund bleibst, lernen sie dich nicht kennen und gewinnen kein Vertrauen. Also einfach mit ihnen reden und lieb sein und Dinge einfacher erklären als einem Erwachsenen (und überlegen, was sie schon verstehen können und was nicht). So viel mehr ist da, glaub ich, nicht.
 
Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, sie einfach Ernst zu nehmen und ganz normal mit ihnen zu reden, so wie mit allen Menschen.

Und den "speziellen Tonfall" brauchst Du nicht, im Gegenteil. Der ist ziemlich eklig.
 
So, wie du auch sicherlich mit Erwachsenen umgehen würdest: Du lernst sie kennen.
Sie sind doch Individuen wie du und ich - lass sie auf dich zukommen - oder eben auch nicht und mach deinerseits ein Kontaktangebot durch ein Lächeln o.ä.

Und dann schau halt, was draus wird - oder eben auch nicht 😉
 
Den tonfall lieben kinder. Man sollter wissen, dass kleine kinder ironie nicht verstehen
 

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