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Wenn jemand keine Hilfe will...

G

Gast

Gast
... wie reagiert ihr dann?

Stellt euch vor, aus irgendwelchen Gründen ist es augenscheinlich, dass jemand Hilfe braucht, wenn ihr ihn drauf ansprecht, kommt aber gar nix oder sogar die Aussage, ich komme alleine klar, obwohl er es offensichtlich nicht kommt. Was nun?

Ok, jeder ist für sich selbst verantwortlich - ist aber irgendwie doch was oberflächlich, oder??? Kann man jemand verrecken lassen, nur weil er für sich selbst verantwortlich ist? Was ist mit unterlassenener Hilfeleistung?

Danke vorab für eure Meinung!

Lg KvD
 
Ich selber war jemand von denjenigen die keine Hilfe wollten.
Warum; Ab dem Tag wo eine wichtige Bezugsperson unerwartet im Urlaub starb, war ich nur noch unglücklich. Ich war ziemlich labil seit dem wenn etwas mit Beerdigungen bzw. Tod/Sterben zu tun hatte. Über das Jahr hinaus folgte ich meinen Berufswünschen im Bereich der Medizin, ich machte etliche Praktikas und da starben auch Menschen. Was ich problemlos aushielt. Als sich dann eine Freundin von mir versuchte das Leben zu nehmen, was ihr nicht gelang weil wir rechtzeitig einen notarzt gerufen haben, war für mich alles vorbei... ich war selbst soweit mir das Leben zu nehmen, war immer kurz davor... Ich erzählte einer anderen sehr sehr wichtigen Bezugsperson von meinen Gedanken/Gefühlen und diese setzte mich meiner meinung nach so sehr unter druck das ich doch bitte mit meinen eltern darüber sprechen sollte. Sie wussten von all dem nichts. (Ich war 15 Jahre alt) Nach einer gewissen Zeit,(ich hatte nicht mit meinen Eltern gesprochen) kündigte ich über 100 wege an das es reicht und es bald zu ende sein wird. (indirekte ankündigung) jedesmal wenn ich kurz davor war etwas zu tun gab es da die hemmschwelle irgendwas gab es da... ich wollte vlt. gar nicht sterben sondern einfach nicht so leben?! ..... Irgendwann reichte es meiner wichtigen Bezugsperson dann und fuhr zu uns nach hause ganz unangekündigt. Er redete mit meinen Eltern... während ich einen Selbstmordversuch startete. Sie fanden mich im Bad und war noch bei Bewusstsein. Ich kam ins Krankenhaus und habe mich nicht gezwungen gefühlt in eine Psychiatrische Klinik für Jugendliche zu gehen.
Anfangs habe ich keinen Ton gesagt. Aber als ich dann andere kennenlernte denen es genauso ging wie mir und ich mit anderen darüber sprach war es wie eine Erlösung. Mein Therapeut sprach mit mir über alles was mir am Herzen lag. Ich blieb 3 Monate dort und dann sah ich erst meine Familie wieder. Ich wollte es auch nicht eher. Mir ging es wieder richtig gut. Wie vor dem Tod meines Onkels auch. ich ging danach noch ein halbes jahr über zu einem Therapeuten pro Woche. ... Ich hätte nie gedacht das mein Leben nochmal so wird. ich dachte wirklich der Tod sei die beste Lösung.... Falsch gedacht. Hätte dieser eine Mensch nicht mit meinen Eltern darüber gesprochen... wäre ich jetzt tod.

...Was ich überhaupt damit sagen möchte; Man muss selbst einschätzen können wann es Zeit ist konsequenzen zu ziehen. (Es sei denn du berichtest mir die Situation.) Ansonsten: Dein Bauchgefühl wird dir mit sicherheit sagen wann der Zeitpunkt erreicht ist, einzugreifen!

Lieben Gruß
 
Lieber Gast;

Das ist ein sehr interessantes Thema.

Das einzige was du tun kannst wenn andere sich nicht helfen lassen wollen, ist, dass du immer die Türe offen lässt für sie (ihn) dazusein.
Du könntest zum Beispiel sagen:

"Ich sehe, dass es dir schlecht geht und du sollst nur wissen, dass es mir nicht egal ist"

Damit zeigst du der Person, dass du ihren Zustand bemerkt hast, mehr da zu sein wenn sie dich braucht kannst du nicht. Wenn versucht sie zu zwingen dir was zu sagen stößt du sie meiner Meinung nach meistens noch mehr ab.
 
Lieber Gast;

Das ist ein sehr interessantes Thema.

Das einzige was du tun kannst wenn andere sich nicht helfen lassen wollen, ist, dass du immer die Türe offen lässt für sie (ihn) dazusein.
Du könntest zum Beispiel sagen:

"Ich sehe, dass es dir schlecht geht und du sollst nur wissen, dass es mir nicht egal ist"

Damit zeigst du der Person, dass du ihren Zustand bemerkt hast, mehr da zu sein wenn sie dich braucht kannst du nicht. Wenn versucht sie zu zwingen dir was zu sagen stößt du sie meiner Meinung nach meistens noch mehr ab.

Ja, denke ich auch.

Da fällt mir aber noch der Aspekt "Unterlassene Hilfeleistung" ein, den der TE auch erwähnte.... .
Deshalb fragte ich nach einem Beispiel.

LG
Landkaffee
 
Hallo zusammen,

lieben Dank für Eure zahlreichen Beiträge!
Das mit dem Bauchgefühl ist sicherlich ein guter Tip! Und auch die Türe offen zu lassen, finde ich gut. Vielen Dank auch für die sehr persönliche Schilderung, Gast.
Was das Beispiel betrifft, gibt es sicherlich mehrere. Ob nun jemand auf dem besten Weg ist, sich direkt das Leben zu nehmen oder das Essen eingestellt hat, definitiv zu viel Alkohol konsumiert hat, Gewalt ausgesetzt ist oder oder oder...

Ich finde es sehr schade, dass offensichtlich viele Menschen erst unten ankommen müssen bzw. ihnen erst etwas richtig wahrnehmbares offenkundiges passieren muss, damit man ihnen helfen kann.

Vielleicht liegt es auch daran, dass die Menschen gar nicht wissen, welche Hilfe sie wollen. Sie wissen vielleicht nur, dass sie die angebotene Art der Hilfe nicht wollen... ich finde halt nur, dass "nur" da sein, manchmal einfach nicht ausreicht. Die Frage ist zum Teil aber, wann greift man aktiv ein mit Nägel und Köpfen und allen noch so unangenehmen Konsequenzen für den Hilfebedürftigen (z.B. Herausnahme aus der Familie, Unterbringung, Untersuchungen, Konfrontation) und wann lässt man es einfach so laufen, weil man die Dinge ja nicht noch komplizierter für den Betroffenen machen möchte...

Wenn ich also weiß, jemand ist Gewalt ausgesetzt, die Person würde das aber bei einer Anzeige leugnen und in Folge der Anzeige würde die Gewalt vermutlich noch viel stärker, weil das Opfer ja gepetzt hat, was tue ich dann. Ich bin immer für Dich da scheint mir da ein netter, aber doofer Ansatz zu sein...

Falls Euch noch was einfällt, gerne!

Vielen Dank und viele Grüße!
KvD
 
Wenn ich also weiß, jemand ist Gewalt ausgesetzt, die Person würde das aber bei einer Anzeige leugnen und in Folge der Anzeige würde die Gewalt vermutlich noch viel stärker, weil das Opfer ja gepetzt hat, was tue ich dann. Ich bin immer für Dich da scheint mir da ein netter, aber doofer Ansatz zu sein...

Leider geht es aber nicht anders. Du kannst die Hilfemöglichkeiten nur anbieten. Das würde ich in dem geschilderten Fall auch tun. Die Person informieren, welche Möglichkeiten es gibt. Du kannst dich auch anbieten, mit der entsprechenden Person zu diesen Hilfeeinrichtungen zu gehen. Nur zwingen kannste keinen. Leider, muss ich in manchen Fällen sagen. Ist aber so.
 
... wie reagiert ihr dann?

Stellt euch vor, aus irgendwelchen Gründen ist es augenscheinlich, dass jemand Hilfe braucht, wenn ihr ihn drauf ansprecht, kommt aber gar nix oder sogar die Aussage, ich komme alleine klar, obwohl er es offensichtlich nicht kommt. Was nun?
Tja... da kann man nix machen. Außer, wie schon gesagt wurde, signalisieren das die Tür offen ist. Vertrauen aufbauen.
Kann sein das es bei solchen Menschen falscher Stolz ist, dass es die Konsequenz aus einer falschen Hilfstellung ist. Ganz schwer wird es, wenn es aus Scham geschwiegen wird. Das Nicht-Rede-Können, hat oft nix mit dem wollen zu tun! Was zum Beispiel bei sexualisierter Gewalt der Fall ist. Da spielt eine gewisse Übermacht eine Rolle, als auch moralische Gründe. (man zeigt seine Eltern etc. doch nicht an!). Bei einer solchen Konstellation gibt es auch positive Anteile, bei dem der oder die Täterin gleichzeitig körperlichcher, seelischer und moralischer Versorger ist. Aussagen wie: Wenn du was verrätst, bring ich dich um. Oder.... wird Deine Mutter Krank. Das ist emotionale Erpressung. Das Opfer schützt den Helfenden mit Schweigen!

Dir, Gast KvD, wäre geholfen, wenn Du sagst worum es denn geht!

Ok, jeder ist für sich selbst verantwortlich - ist aber irgendwie doch was oberflächlich, oder??? Kann man jemand verrecken lassen, nur weil er für sich selbst verantwortlich ist?
Vom Prinzip her ja. Nur wer redet, dem kann geholfen werden!
Was ist mit unterlassenener Hilfeleistung?
Pauschal ist das schwer zu beantworten. Es muß ja dann doch etwas schwerwiegenderes sein.
Generell ist es in einem solchen Fall besser sich als Helfender beraten zu lassen!!! (Thema: Wer hilft den Helfenden?)

Der Suizid selbst ist nicht Strafbar, aber das zugucken usw..
Bei einem Autounfall ist es besser lieber falsch helfen, als garnicht. Aber selbst das ist leicht gesagt. Kommt immer drauf an. Manch einer kommt in einen gewissen Schockzustand wenn Blut fließt, wie will man da helfen? Geht nicht.
 

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