Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Was bringt das Leben noch

  • Starter*in Starter*in Gast
  • Datum Start Datum Start
G

Gast

Gast
Warum bin ich jetzt hier...
Vielleicht, um mich vor meinem letzten Schritt zu schützen.
Depressionen habe ich schon Ewigkeiten. Ach ja, vielleicht sollte ich vorausschicken, ich bin 40 Jahre alt, habe also einiges an Erfahrung.
Früher gab es so etwas wie Erkennung der Krankheit nicht so, wie es heute der Fall ist. Man musste funktionieren.
Ich habe selber lange Zeit Jugendliche betreut, die selber litten. Also war ich stark, um ihnen wenigstens einen Halt zu geben. Wenn bei mir mal wieder ein ruhiger Moment kam und ich in ein Loch fiel, habe ich mich am Kragen gefasst und versucht, mich hinaus zu ziehen. Klappte meistens auch. Ein Mann muss ja stark sein...
Bei dem Job habe ich dann vor zwei Jahren die Notbremse gezogen. Ich war bis zu 18 Stunden im Büro und schlafen konnte ich nur mit Hilfe von Tabletten. Hab mir, so glaubte ich, einen ruhigen Job im Handwerk gesucht.... Die Kollegen waren das Allerletzte. Hab mir aber während der Zeit einen Psychater gesucht. Der hat aber auch nicht wirklich etwas mit mir anfangen können. Ausser mich nach einem absoluten seelischen Zusammenbruch krank zu schreiben. Damit begann meine Reise. Klinik Tiefenbrunn. Dort wurde ich wochenlang nur aufbewahrt. Zwei Mal die Woche Sport und ein Gespräch bei einem Arzt der so etwas von daneben war...
dann kam an einem Sonntag wieder so ein Absturz. Normalerweise würde ich niemanden um Hilfe bitten aber ich ging das Risiko ein mal zu Fragen. Ich bin also zu den Schwestern und habe gesagt, dass es mir wirklich schlecht geht und ich Hilfe brauche. Daraufhin wurde ich eingesperrt und nach einigen Tagen in eine andere Klinik verlegt. ( Das war jetzt die Kurzform)
Die andere Klinik konnte mich nur 4 Wochen behalten und hat mich dann wieder nach Hause geschickt. Ich bin dann erst mal für ein paar Wochen verschwunden und habe im Norden ein bischen gearbeitet. (Ging auch nur, weil mein Psychater im Urlaub war). Seit September 09 war ich Dauergast in einer Tagesklinik. Dort fand ich kompetente Schwestern und noch kompetentere Ärzte. Nur mir hat das wenig genützt.
So viele kamen betrübt und gingen lachend.
Ich habe mir die Probleme anderer angehört und konnte so manchem helfen. "Nein" zu sagen habe ich nie gelernt (früher kam dann immer Gevatter Teppichausklopfer und hat sich bis zu einer halben Stunde auf mir ausgetobt).
Nun bin ich erst einmal als gesund entlassen, weil die Krankenkasse Streß macht. Ich spiele das Spiel mit aber innerlich bin ich zerbrochen. Ich schleppe mich von Tag zu Tag und versuche mich wie damals am eigenen Kragen herauszuziehen. Ich habe keine Gefühle mehr. Meine sozialen Kontakte sind gleich Null. Jetzt sitze ich jeden Abend hier und sinniere über den Tod. Ich habe in meinem Schrank ein wunderbar wirkendes Gift und doch versuche ich dem Leben jeden Tag eine neue Chance zu geben... aber es wird immer schwerer. Ich nehme schon eine Menge an "Psychotabletten".
Als mein Onkel den Kampf gegen den Krebs verloren hatte, also austherapiert war, hat er sich aufgehängt.
Ich fühle mich auch "austherapiert"!!!
Diese Seite ist für mich so etwas wie ein "last exit"
Ach so, es brauch mir keiner kommen mit so Sprüchen wie: Du kannst noch so viel erleben. Ich bin oder war Leistungssportler, Chemiker, Rettungstaucher, Fallschirmjäger, Tischler, Strassenmarkierer, Pferdewirt, bin durch Afrika gelaufen, habe auf Kreta ein Forschungsprojekt für Meeresschildkröten begleitet, später dann schwere Jugendliche.
Irgendwie ist es gar nicht mal so schlecht ganz anonym zu schreiben. Ihr werdet mich nie kennenlernen und werdet auch nicht wissen, wie es bei mir weitergeht.
Ausserdem denke ich, ihr habt selber genug Probleme.
Wer es lesen will solls lesen, ich glaube nicht, dass mir noch geholfen werden kann.
Oh Gott, so viel habe ich seit Jahren nicht mehr geschrieben
 
Hallo;

Es ist schwer für mich, hier was zu schreiben. Weil du alle "guten Ratschläge" kennst. Weil du schon viel erlebt hast. Weil ich nicht weiß, was Dir Mut zum Weitermachen geben könnte.

Ich schreibe, weil mich dein Text berührt hat.

Ich finde es sehr gut, dass du den Kampf um dein Leben angenommen hast. Trotz des Giftes im Schrank. Klar, 40 ist nicht mehr ganz jung, alt ist es auch nicht. Du bist etwa in der Mitte deines Lebens angekommen und grad ganz unten. Aber "oben" warst doch auch schon...das nehme ich anhand deiner vielfältigen Berufserfahrungen einfach mal an. Glaubst Du nicht noch ein wenig daran, dass es wieder ein "oben" geben könnte? Ich denke, du tust es...jeden Tag ein bist enttäuscht wenn es wieder Abend wird und nichts ist besser...

Aber das heißt ja nicht, dass es den Tag, an dem es besser wird, nicht gibt. Du fühlst dich "austherapiert", aber gerade bei psychisch/seelischen Krankheiten gibt es so viele Ansätze und Möglichkeiten. Leider bin ich nicht sehr bewandert und kann dir keinen konkreten Tipps geben...das können aber vielleicht andere Leute hier.

Du schreibst, so viel hättest Du schon ewig nicht mehr geschrieben. Hat es ein bisschen gut getan, zu schreiben? Dann mach weiter. Hier gibt es ganz viele Leute mit ganz unterschiedlichen Sorgen. Manchem hilft einfach nur das Mitteilen...in dieser anonymen Form. Wenn es ein bisschen hilft, deinen Kampf fortzusetzen, dann schreib doch weiter. Es ist der wichtigste Kampf deines Leben und ich wünsche dir, dass Du bzw. der Wille zu Leben gewinnt.
 
Gesagt zu bekommen, dass man krank ist, macht einen krank. Das ist der große Nachteil, den damit auch wohl jede Klinik mit sich bringt.

Versuche, etwas radikal zu ändern. Wohnort, Beruf, soziales Umfeld austauschen. Denn was hast du schon zu verlieren, wenn deine Alternative sonst das Sinnen über den Tod ist?
Deinem Lebenslauf zufolge dürftest du sowohl körperlich als auch geistig einigermaßen gut dabei sein (Chemiker und Leistungssportler..), und somit solltest du auch in einem neuen Beruf Fuß fassen können.
Wenn das alte Leben scheiße ist, muss man es nicht gleich beenden. Austauschen is jedenfalls nen Versuch wert, oder was meinst du?
 
Hallo,

hast Du schon mal daran gedacht daß Du unter einer rein körperlichen Störung leiden könntest?

Siehe meinen Depressionsthread hier:
http://meulengracht.de.vu/meulengrachtforum/-t337.0.html
(Wenn der Link nicht sofort geht bitte mehrfach drauf klicken, länger warten oder später versuchen, das Forum ist manchmal überlastet, das gilt für alle .de.vu Links!)

Ärztlicherseits wird das alles NIEMALS abgeklärt (die wollen lieber mit ihren sinnlosen Psychopillen Geld verdienen also wozu Diagnostik machen).

Hartnäckige Depressionen kommen auch oft von einer Schwermetallvergiftung:
http://meulengracht.de.vu/meulengrachtforum/-b51.0/

Such auch mal nach dem Buch Gesundheit aus der Apotheke Gottes auf SCRIBD möglicherweise steht da noch was Hilfreiches.

Außerdem solltest Dich ggf. mit den Vorträgen des Dr. med. Dietrich Klinghardt beschäftigen.

Oh und eines noch - vielleicht solltest Dir auch mal GEdanken über den Sinn des Lebens und dergleichen machen dazu steht auf meiner Seite http://www.medizinmannland.de.vu einiges und mal um Erkenntnis beten, woher Deine Störungen kommen.

Liebe Grüße

Medizinmann
 
Hallo,

du fragst "Was bringt das Leben noch" , - so wie ich es aus deinem Text entnehme, - ein Leben ohne Krankenhaus, ohne Psychiater, ohne krank sein, ein Leben, das du selbst in die Hand nimmst, dich beim Kragen packst - so wie früher auch schon.

Hier in diesem Forum gibt es viele junge Menschen, die schlimme Probleme haben, ich habe da schon einiges gelesen, die keinen Sinn mehr sehen, ungeliebt waren, keine Arbeit haben und wollen nicht mehr leben. Sei mir bitte nicht böse, doch wenn ich mir deine Fähigkeiten und Fertigkeiten ansehe, dann erstaunt es mich schon ein bißchen, was du so schreibst. Die jungen Leute haben oft nichts vorzuweisen, und du ?

Es ist nicht leicht, dir einen Rat zu geben

Liebe Grüße

Mac
 
Hallo lieber Gast,

Ich habe mir deinen Text durchgelesen, und sehr viel Mitgefühl deinem Text engegengebracht, doch die meiner Meinung nach wichtigen Stellen, hast du in Nebensätzen untergebracht. Ich hab mal zitiert, was ich so rausgelesen habe.

Ich werde dir jetzt einfach mal meinen Text, meine Ansichten schreiben. Ich weiß auch, dass sich viele User denken werden, was schreibt der für einen Unsinn, vllt. denkst du genauso. Trotzdem lies ihn einfach zu Ende. Ich fange an:

Ich habe keine Gefühle mehr.
Das ist mal das erste was mir aufgefallen ist. Du bist emotionslos, ausgepowert, spürst einfach keine Gefühle, kein Glück mehr. Ich will dich jetzt einfach mal provozieren. Ich sage: Du willst gar nicht glücklich sein!

Wenn ich dir jetzt sage, wie du (für einen Moment) glücklich wirst, ich wette mit dir, du würdest meinen Hinweis nicht befolgen. Wollen wir wetten ? Ich werde dir verraten, was Menschen glücklich macht, es sind 3 Sachen:

1.) Musik
2.) Bewegung
3.) Zuneigung

Unglaublich oder ? Das Glück scheint so nah und doch so fern. Es scheint doch wirklich so einfach für einen Augenblick glücklich zu sein. Geh für einen Moment in den Wald und renn einfach. Renn solange bis nicht nur dein Körper völlig leer und ausgepumpt ist, sondern auch dein Kopf. Deine Gedanken an die Depression werden kurzweilig weg sein!

Nun, ich denke trotzdem, dass du das nicht machen würdest. Viele würden das nicht machen, (obwohl ich 100% verspreche, jeder würde sich danach für einen Moment glücklich fühlen). Warum ich das glaube ? Nun, du hast es selber gesagt:

Depressionen habe ich schon Ewigkeiten.
Bei dem Job habe ich dann vor zwei Jahren die Notbremse gezogen. Ich war bis zu 18 Stunden im Büro und schlafen konnte ich nur mit Hilfe von Tabletten.

Du fühlst dich einfach ausgebrannt, hast keine Energie mehr, fühlst dich nur noch schlapp. Was nun ?

Ich akzeptiere, dass ich es nicht erzwingen kann. Ich weiß, dass ich gerade nicht in diesem Zustand bin, den ich gerne hätte, aber - und das ist wichtig - ich handle trotzdem. Vielleicht werde ich nicht die Ergebnisse haben, die ich hätte, wenn ich richtig energisch wäre, aber die Handlung hilft mir über den toten Punkt zu kommen. Und je öfter ich derartig vorgehe, desto mehr zersetzt sich dieser Punkt.

Natürlich es ist so unendlich schwer über diesen toten Punkt zu kommen. Auch ich spreche da aus Erfahrung, mir wurden genau die gleichen Hinweise gegeben, doch auch ich habe nicht gehandelt!

Ich weiß noch als ich in einer Lebenskrise steckte, war mein größter Traum Gitarre zu lernen und zu spielen. Doch ich steckte einfach zu sehr in meiner Krise. Ich war in einem richtigen Loch, es ging gar nichts mehr. Den Traum Gitarre zu lernen hegte ich schon mehr als ein halbes Jahr, aber die Depression machte mir viel zu viel zu schaffen. Dabei war es im Endeffekt so einfach (als es mir wieder gut ging). Ich ging einfach in ein Musikgeschäft und holte mir eine Gitarre. Es war nichtmal eine Stunde vergangen und ich saß schon zuhause und versuchte zu spielen. Es klang schrecklich, aber ich fühlte mich glücklich. Ich übte fast den ganzen Tag, 7mal die Woche und ich wurde besser. Spürbar besser. Hätte ich mir eine Gitarre während meiner Depression zugelegt, es wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung gewesen. Und deshalb muss man auch sofort Handlungen beginnen. Man darf sie nicht immer weiter rausschieben, denn, wenn das passiert, macht man es gar nicht mehr.

Also, vllt. befolgst du wirklich einen der drei Punkte wie man glücklich wird, und fühlst dich auch für einen Moment glücklich. Jetzt erwidern bestimmt viele: "Schön, ich habe mich für eine Minute glücklich gefühlt, aber das löst nicht meine Depression, oder ein einziges meiner Probleme!"

...meiner Probleme. Du hast eine Depression, das möchte ich nicht anzweifeln. Aber trotz deiner langen und bewegenden Geschichte, konnte ich fast keinen Grund rauslesen, was denn eigentlich der Auslöser dieser Depression war. Meiner Meinung nach der wichtigste Punkt:

Meine sozialen Kontakte sind gleich Null.
War das schon immer so ? Du hast sehr viel im Leben durchgemacht:

Ich bin oder war Leistungssportler, Chemiker, Rettungstaucher, Fallschirmjäger, Tischler, Strassenmarkierer, Pferdewirt, bin durch Afrika gelaufen, habe auf Kreta ein Forschungsprojekt für Meeresschildkröten begleitet, später dann schwere Jugendliche.
Wie waren da deine sozialen Kontakte ? Wie hast du dich da gefühlt ? Glücklich ? Oder genauso depressiv ? Weil es fällt mir sehr schwer rauszulesen, ob dich diese Aktivitäten wirklich ausgefüllt haben. Wenn sie dich ausgefüllt haben, dann nehme ich an, das du dabei Freunde und Unterstützung gehabt hast. Worauf sich jetzt wieder ein Haken schlagen lässt. Dir fehlen diese Freunde jetzt einfach, dir fehlen die sozialen Kontakte.

Aber, wieso knüpfst du keine ?
Wie gesagt, 3 Sachen machen uns glücklich:

1.) Musik
2.) Bewegung
3.) Zuneigung

Also, wieso gehst du nicht Tanzen. Natürlich kannst du jetzt als Ausrede bringen, das Tanzen dir nicht liegt. Aber ich konnte nirgends rauslesen zwischen Leistungssportler, Chemiker, Rettungstaucher, Pferdewirt und so weiter, dass du auch mal versucht hast zu tanzen. Und schreib mir nicht tanzen liegt dir nicht, du hast es noch nie ausprobiert!

Tanzen kombiniert alle drei Faktoren. Musik, Bewegung und Zuneigung ist dabei (Zuneigung bedeutet nicht Sex oder Kuscheln, hier in diesem Fall ist es einfach nur Gesellschaft).

Nun, wenn ich dir sagen würde, melde dich an einer Tanzschule an und dir wird ein Tanzpartner vermittelt, würdest du es trotzdem nicht machen ? Warum ? Ganz richtig, dieser tote Punkt. Zurecht kommt jetzt: "Wie soll ich soziale Kontake knüpfen, wenn ich hochdepressiv bin ? Wieso sollte da jemand überhaupt an mir interessiert sein ? Ich gehe ganz bestimmt nicht in eine Tanzschule!"

Das Argument ist ganz richtig, ich kann es hundertprozentig nachvollziehen. Mit depressiver Stimmung in die Tanzschule ? Aber erinnere dich, was ich weiter oben geschrieben habe:

"Ich akzeptiere, dass ich es nicht erzwingen kann. Ich weiß, dass ich gerade nicht in diesem Zustand bin, den ich gerne hätte, aber - und das ist wichtig - ich handle trotzdem. Vielleicht werde ich nicht die Ergebnisse haben, die ich hätte, wenn ich richtig energisch wäre, aber die Handlung hilft mir über den toten Punkt zu kommen. Und je öfter ich derartig vorgehe, desto mehr zersetzt sich dieser Punkt."

Das Handeln ist wichtig.

Jetzt eine sehr wichtige Sache, deine Depression. Ich bin kein Psychologe, oder Psychater, und möchte dementsprechend nicht in deiner Vergangenheit rumwühlen, sondern einfach ein, zwei Sachen mitauf den Weg geben, die meiner Meinung nach wichtig sind um eine Depression zu überwinden. Man muss den Wunsch, das Ziel, den unbedingten Willen haben, seine Depression zu überwinden.

Ich habe eine sehr schöne Seite gefunden, die diese Problematik thematisiert (Das Geheimnis der Depression).

Hier einige wichtige Auszüge:
"
Der erste Schritt, das Leben trotz Depression genießen zu können, besteht darin, sich gedanklich von der Depression zu lösen. Wer in sich nicht den tiefen Glauben an Besserung eingräbt, wird sich ewig im Kreise drehen und im Bannkreis der unheilvollen Macht der Trübsalkrankheit Nr. 1 verhaften bleiben.


Gemeint ist der Gedanke an Besserung, nicht an Heilung, sondern gradueller Linderung. Wer einen Berg besteigt, muß an den nächsten Schritt denken und nicht, wie er auf den Berggipfel gebeamt werden kann. So verhält es sich auch mit der Depression.


Auf die Hoffnung und den Glauben folgt das Vertrauen. Definieren kann man Vertrauen als festes Wissen um das Erreichen eines Zieles."

Das feste Wissen, dieser Glauben, dieser unbedingte Wille, das ist es was dich deine Depression überwinden lässt. Du glaubst mir nicht ?

Du kennst sicherlich den Placebo Effekt, jeder kennt ihn. Dort wurden Patienten wieder gesund allein durch die Macht ihres Glaubens, ohne Medikamente. Ich finde das erstaunlich.

Ich nehme schon eine Menge an "Psychotabletten".
Glaubst du sie bringen dir was ? Und das ist keine rhetorische Frage. Wenn du denkst, dass sie dir nichts bringen, setz sie ab. Ich glaube, das ist der Grund, warum man sich einfach nur ausgepowert fühlt. Diese Medikamente höhlen einen Menschen aus, man fühlt keine Trauer, weil man gar nichts mehr fühlt. (Aber ich habe nie solche Dinger genommen, deshalb kann ich das schlecht beurteilen.


Zusammenfassend:
Ich habe gesagt, ich würde dich gerne etwas provozieren wollen. Ich habe gesagt, dass ich nicht glaube, dass du wirklich glücklich sein willst. Ich habe gesagt, dass du keinen einzigen meiner Ratschläge ausprobieren wirst.

Ich hoffe du beweist mir das Gegenteil, denn ich wünsche dir alles Gute, das dir das Leben wieder Freude bereitet.

Ich hoffe du hast meine Botschaft verstanden. Wie erkenne ich, dass du meine Botschaft verstanden hast ? Indem du nicht mit mir diskutierst. Ich könnte fast wetten, falls du wieder antwortest, dass nur negative Dinge zurückkommen. Ausreden, warum du keinen meiner Vorschläge ausprobieren wirst. Du gibst dir nur selber Gründe. Beispielsweiße wie mit dem Tanzen: Ich hasse Tanzen, und werde das nie machen. Oder mit dem im Wald austoben: Der nächste Wald ist so weit weg, das wird sowieso nichts bringen.... etc.

Ich hoffe nicht, dass so etwas als Antwort zurückkommt. Ich hoffe, du probierst aus, was ich dir geschrieben habe, denn diese Dinge machen glücklich. Ich weiß das aus eigener Erfahrung.

Also wenn nur Gründe zurückkommen, also Ausreden, warum du nichts davon versuchen wirst, dann weiß ich das meine Behauptung ganz zu Beginn richtig war. Du willst gar nicht glücklich sein.

Aber ich wollte dich nur provozieren, wie du weißt, denn tief im Inneren weiß ich...

Ich versuche ich dem Leben jeden Tag eine neue Chance zu geben...
...Du willst wieder glücklich sein.
 
Ey Leute - was ihr hier schreibt ist genau das, was der Typ nicht hören will !

Eine Frage an den Threadersteller : Du warst Fallschirmjäger, warst in Afrika wandern und hast mit Jugendlichen gearbeitet ?
Und all das ist dir jetzt egal ? Das kann ich nicht glauben.

Du sprichst von "Gevatter Teppichausklopfer". Wen oder was meinst du damit ? Bist du als Kind verprügelt worden ?

Ich will dir eines sagen : Auch ich habe oft über den Sinn meines Lebens nachgedacht bzw. daran gezweifelt. Mir ist klar geworden, dass es für alles einen Grund gibt. Auch du bist nicht grundlos depressiv. Entweder ist es eine organische Sache, oder du hast psychisch einen gehörigen Knacks weg bekommen.
Da du als Chemiker ja weißt, dass deine Depression lediglich ein Ungleichgewicht gewisser Chemikalien in deinem Kopf ist, wundert es mich, dass du die Sache so devot annimmst.

Psychisch depressiv ist in meinen Augen nur jemand, der von äußeren Einflüssen belastet wird, die er nicht steuern kann.
Es gibt Leute, die kündigen dann ihren Job, andere brechen mit ihren Eltern und noch andere, die wissen den Grund nicht so richtig.
Und ich glaube du gehörst zu letzterer Gruppe.

In jedem Fall wäre es mir zu blöd, mich von solchen äußeren Drücken fertig machen zu lassen und mich davon sogar an den Rand zum Selbstmord zu treiben.
Es mag sein, dass du den Tod momentan für eine Erlösung hälst, aber hast du schonmal daran gedacht, dass du damit auch viele Chancen wegwirfst ? Du bist doch noch jung !

Stell dir folgendes Szenario vor : Du nimmst dein Gift, pennst ein und wachst plötzlich im Krankenhaus wieder auf. Kannst du dir vorstellen, wie scheiße man sich dann fühlen muß ?
Aber warum würdest du dich scheiße fühlen ? Ich kanns dir sagen : Aus Scham vor sich selber ! Und genau deshalb würde ich mich nie umbringen. Nicht weil ich Angst hätte im Krankhaus aufzuwachen, sonder weil es mir vor mir selbst als die dämlichste Entscheidung meines Lebens vorkommen würde. Warum soll ich eine schlechte Zeit mit einer noch schlechteren Entscheidung krönen ?
 
Eines Tages erschien eine kleine Öffnung in einem Kokon; ein Mann beobachtete den zukünftigen Schmetterling für mehrere Stunden, wie dieser kämpfte, um seinen Körper durch jenes winzige Loch zu zwängen.
Dann plötzlich schien er nicht mehr weiter zu kommen. Es schien als ob er so weit gekommen war wie es ging, aber jetzt aus eigener Kraft nicht mehr weitermachen konnte.
So beschloss der Mann, ihm zu helfen: er nahm eine Schere und machte den Kokon auf.
Der Schmetterling kam dadurch sehr leicht heraus. Aber er hatte einen verkrüppelten Körper, er war winzig und hatte verschrumpelte Flügel.
Der Mann beobachtete das Geschehen weiter, weil er erwartete, daß die Flügel sich jeden Moment öffnen, sich vergrößern und sich ausdehnen würden, um den Körper des Schmetterlings zu stützen und ihm Spannkraft zu verleihen. Aber nichts davon geschah!
Stattdessen verbrachte der Schmetterling den Rest seines Lebens krabbelnd mit einem verkrüppelten Körper und verschrumpelten Flügeln. Niemals war er fähig zu fliegen.
Was der Mann, in seiner Güte und seinem Wohlwollen nicht verstand war, dass der begrenzende Kokon und das Ringen, das erforderlich ist damit der Schmetterling durch die kleine Öffnung kam, der Weg der Natur ist, um Flüssigkeit vom Körper des Schmetterlings in seine Flügel zu fördern. Dadurch wird er auf den Flug vorbereitet sobald er seine Freiheit aus dem Kokon erreicht.
Manchmal ist das Ringen genau das, was wir in unserem Leben benötigen.
Wenn wir durch unser Leben ohne Hindernisse gehen dürften, würde es uns lahm legen. Wir wären nicht so stark, wie wir sein könnten, und niemals fähig zu fliegen. Ich bat um Kraft ... und mir wurden Schwierigkeiten gegeben, um mich stark zu machen. Ich bat um Weisheit ... und mir wurden Probleme gegeben, um sie zu lösen und dadurch Weisheit zu erlangen. Ich bat um Wohlstand ... und mir wurde ein Gehirn und Muskelkraft gegeben, um zu arbeiten. Ich bat um Mut... und mir wurden Hindernisse gegeben, um sie zu überwinden. Ich bat um Liebe ... und mir wurden besorgte, unruhige Menschen mit Problemen gegeben, um Ihnen beizustehen. Ich bat um Entscheidungen ... und mir wurden Gelegenheiten gegeben.

Die Lektion eines Schmetterlings

Ich bekam nichts von dem, was ich wollte ...
Aber ich bekam alles, was ich brauchte.
 
Hallo an Euch...
da habe ich wohl einigen auf die Füße getreten...
Ich werde hier jetzt nicht von meiner Kindheit berichten, sonder vielleicht eher aus meinen paar Erfahrungen, die ich aus der Klinik mitgenommen habe. Warum habe ich das alles gemacht... Ich habe mich nur durch Leistung definiert. Ich habe dadurch versucht Anerkennung zu erhalten. Aber lassen die Leistungen nach, ist das andere auch weg.
Alle sehen nur deine Maske, aber nicht mich. WER BIN ICH EIGENTLICH???
Ich bin ausgebrannt, ausgepowert, ich kann nicht mehr.
Ja, ich versuche es jeden Tag aufs neue.
Ich habe mal meine Medikamente abgesetzt und bin dadurch extrem tief abgestürzt. Meine Schwester hat mir dann in den Ar... getreten. Jetzt nehme ich sie weiter.
Tapetenwechsel? Ich bin bisher 17 mal umgezogen. Meine Psychologin nennt es Flucht.
Ganz ehrlich, ich denke, hier habe ich nichts mehr zu suchen. Ich will mich nicht mehr verteidigen. Das habe ich in Somalia und Bosnien gemacht. Jetzt nicht mehr!!
Ich wünsche Euch, dass ihr hier auch mal Leuten beisteht. Viele brauchen es.
 
hey gast, würde mich gerne etwas mit dir austauschen, wenn du noch rumschwirrst.
mir geht es ähnlich und ich möchte einfach noch ein paar gedanken von jemand anderen anhören, der bekommen hat, was er braucht, aber nicht was er will...
ich habe nämlich auch, was ich brauche, aber ich will etwas anderes, von dem ich nicht weiß, was es ist.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 0) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben