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Warum komme ich nicht von ihr los?

A

Arjen

Gast
Hallo,

ich sitze gewaltig in der Zwickmühle und obwohl meine Ziele klar sind, weiß ich nicht weiter. Wäre nett, wenn mir jemand von Euch mal auf die Sprünge helfen könnte.

Vor 9 Jahren habe ich meine Frau kennengelernt. Wir sind beide 37. Sie gefiel mir nie besonders gut, ich war aber auch nicht abgeneigt. Wir haben uns trotzdem ineinander verliebt und sind dann auch zusammengekommen. Da wir 200km voneinander entfernt wohnten, bin ich bei ihr eingezogen mit neuem Job etc. Meine Liebe zu ihr war damals wirklich sehr groß. Aber irgendwie hielt das Gefühl nicht sehr lange an. Nach einiger Zeit war bei mir die Luft raus. Ich fand sie irgendwann nicht mehr attraktiv. Mein Verlangen nach Sex mit ihr schwand immer mehr, ich ließ mir immer wieder neue Ausreden einfallen (Kopfschmerzen, müde, Stress vom Job, etc.) und somit fiel die Sexquote auf etwa 10-20x pro Jahr. Ich fühlte mich ihr trotzdem verpflichtet, wollte sie nicht verletzen und somit hat es sich irgendwann eben so eingespielt. Es gab sehr oft Streit deswegen aber verlassen konnte ich sie auch nicht, da sie mich auch zu sehr liebte. Irgendwie fühlte ich mich ihr gegenüber verpflichtet und habe mich für sie aufgegeben und ich weiß eigentlich bis heute nicht warum. Wahrscheinlich weil sie mich ehrlich und bedingungslos liebt. Leider habe ich mich auch dadurch sehr verändert, wurde ernster und weniger lebensfroh und habe wohl einen Teil von mir beerdigt.
Lange war das Thema Heirat ein Streitthema weil sie wollte, ich mich aber weigerte weil ich einfach immer das Gefühl hatte, daß sie nicht meine Traumkandidatin dafür ist aber verlassen konnte ich sie weiterhin nicht. Dann haben wir ein Haus gekauft (es war auch mein Wunsch) und das hat sie ein wenig beruhigt da wir somit etwas hatten, was uns verband. Letzten Endes hab ich sie dann 1 Jahr später, also vor 3 Jahren doch gefragt ob sie mich heiraten will. Es war eine sehr spontane Entscheidung. An dem Abend dachte ich so für mich, daß sie mich ja bedingungslos liebt, wir ja auch nicht mehr jünger werden und das Verlangen nach Sex ja irgendwann auch bald nachlassen würde. Und ansonsten kamen wir ja gut miteinander zurecht mit normalen Höhen und Tiefen.
Die Hochzeit war schön aber irgendwie habe ich mich da nicht wohlgefühlt. Es war ihre Hochzeit, ich fühlte mich eher wie ein Statist daneben. Sie war glücklich, mich nervte es fast schon. Die Hochzeitsreise war schön aber auch da gab es nicht ein Mal Sex, trotz schönem Reiseziel. Ein „romantischer Abend am Strand mit Picknick“ war mir sowas von unangenehm daß ich froh war, als es endlich vorbei war.
Nun wollte sie ein Kind, was mir natürlich auch etwas Kopfzerbrechen bereitete. Zude m kam, daß ich dann funktionieren musste und um die fruchtbaren Tag mit ihr Sex haben musste, es war die absolute Hölle. Nach 7 Monaten hatten wir wieder eine Krise und ich war kurz davor sie zu verlassen. Just in dem Moment wurde sie schwanger und von dem Tag an ging es bergauf und wir waren bis weit nach der Geburt des Kleinen sehr glücklich. Das Thema Sex blieb aber weiterhin auf der Strecke.
Seit einigen Monaten nun haben wir wieder eine Krise, ich kann sie einfach nicht mehr ertragen. Ich mag sie als Menschen aber Liebe ist das gar nicht mehr. Ich habe auch gar kein körperliches Verlangen mehr nach ihr. Selbst ein Kuß ist mir mittlerweile mehr als unangenehm.
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Vor drei Monaten hat es sich ergeben, daß eine Kollegin und ich uns näher gekommen sind. Wie wir mittlerweile herausgefunden haben, empfanden wir beide seit sie vor 3 Jahren bei uns angefangen hat, vom ersten Tag an gleich füreinander. Wir haben und von Anfang an ineinander verguckt aber jeder dachte, der andere sei glücklich verheiratet aber wie sich herausstellte, sind wir das beide nicht. Dadurch daß wir vor 3 Monaten mehr miteinander zu tun hatten, kamen wir öfter ins Gespräch und dann hat sich etwas entwickelt, was zuerst nach Affäre aussah. Ich hatte ihr klar gesagt, daß ich meine Familie nicht verlassen wolle. Aber mittlerweile wissen wir, daß wir beide uns insgeheim viel mehr ausgemalt hatten und mittlerweile steht auch fest, daß wir zusammen leben wollen. Ich war meiner Frau bis dahin nie fremdgegangen aber mit der Kollegin ist es dann doch passiert, wobei wir erst vor Kurzem das 1. Mal miteinander geschlafen haben, da wir bisher mit dem Austausch von Zärtlichkeiten mehr als zufrieden waren. Sie hat mir zudem wieder Leben eingehaucht, sie hat den Teil von mir ausgegraben und mir wiedergegen, den ich vor Jahren tief begraben habe. Sie kommt mit meinem Kleinen auch sehr gut zurecht, es scheint perfekt auch wenn ich weiß, daß es das nicht gibt und wir auch unsere Probleme haben werden.

Ich habe mittlerweile schon 2x versucht, meiner Frau das Ende unserer Beziehung klarzumachen aber sie weint dann bitterlich und fleht mich, an sie nicht zu verlassen. Ich könne das doch nicht tun, ich könne doch nicht meine Familie im Stich lassen. Letztendlich bin ich dann jedes Mal geblieben, denn ich schaffe es einfach nicht, ihr so sehr wehzutun. Ich habe ihr beim letzten Mal gesagt, daß es das letzte Mal war und daß ich beim nächsten Mal wirklich weg bin. Ich will meine Neue nicht ewig warten lassen, Sie hat Verständnis und drängt mich nicht, denn sie liebt mich wirklich auch sehr und sie hat immer Bedenken, daß sie darn Schuld ist, daß ich meine Frau verlasse. Aber im Prinzip hat sie lediglich für ein beschleunigtes Verfahren gesorgt, ich wäre wahrscheinlich eh in den nächsten Monaten gegangen.
Aber mittlerweile habe ich große Angst davor, den nächsten Schlußstrich zu ziehen. Ich weiß, daß meine Ehe gescheitert ist und daß es nichts bringt, zurückzublicken aber ich weiß nicht, ob ich es diesmal schaffen werde. Insbesondere der Kleine wird mir sehr fehlen, auch wenn ich ihn weiterhin sehen werde aber es wird nie wieder dasselbe sein. Er ist mein ganzer Stolz und nur beim Gedanken daran, was ich ihm u.U. antue, lässt mir die Tränen kommen. Ich weiß, ich habe viele Schuldgefühle und evtl. nicht ganz ohne Grund, denn ich hätte mein Beziehung schon vor 8 Jahren beenden müssen. Aber was soll ich sonst machen? Mich weiterhin aufgeben für den Rest meines Lebens? Meiner Frau weiterhin was vormachen?

Warum ist das alles so schwer? Gibt es etwas, das ich nicht bedacht habe, weswegen es mir so verdammt schwerfällt, mein Glück endlich in Angriff zu nehmen?

Lieben Dank!
 
Ich frag mich warum du eine Frau geheiratet hast die dir nicht gefällt, die du nicht liebst, die dich sexuell nicht anzieht, nicht attraktiv für dich ist usw.
Ich würde dir raten die Trennung durchzuziehen. Allein schon um deiner Frau die Chance zu geben einen neuen Partner zu finden der ihr echte Gefühle entgegenbringt und sie so nimmt wie sie ist.
Wenn du sicher bist, daß die Sache mit deiner Kollegin von beiden Seiten nicht nur eine kurze Affäre ist, beendet eure Ehe und wagt einen Neuanfang.

LG Punto
 
Hey Arjen,

Ich frag mich warum du eine Frau geheiratet hast die dir nicht gefällt, die du nicht liebst, die dich sexuell nicht anzieht, nicht attraktiv für dich ist usw.

ich habe mich genau das Gleiche gefragt. Beim Nachdenken bin ich zu der Theorie gekommen, dass du eventuell aus Mitleid gehandelt hast, sie nicht ablehnen, somit nicht verletzen wolltest. Ist dem denn so? Mir scheint deine gesamte Beziehung und auch Ehe auf bloßem Mitleid, nicht jedoch ansatzweise auf Liebe aufgebaut zu sein. Selbstverständlich kann ich falsch liegen, allerdings wäre das zunächst nach deinen ausführlichen Schilderungen meine erste Vermutung.

Und da du gefragt hast, ob du irgendetwas nicht bedacht hast: Du hast nicht an die Konsequenzen gedacht, die es mit sich bringt, wenn man eine Beziehung und dann auch noch eine Ehe mit einer Frau eingeht, die einen liebt, für die man selbst aber nichts empfindet.

Die eine Folge ist, dass man den Großteil seines Lebens selbst unglücklich ist, da man sich darüber bewusst ist, dass man eine Lüge lebt.

Die andere Folge ist, dass man die Frau ganz entgegen seinen eigenen Absichten um ein Erhebliches mehr verletzt, als man es getan hätte, wenn man von Anfang an ehrlich zu ihr gewesen wäre, weil man gar nicht dazu in der Lage ist, sie wirklich zu lieben.

Addiert man beides, kommt dabei als Schlussfolge heraus, dass man betrügt, womit man die Frau, deren Gefühle man noch nie wirklich erwidern konnte, zusätzlich arg verletzt.

Und besonders schlimm ist, dass Kinder immer unterbewusst spüren, dass etwas bei den Eltern nicht stimmt. Wenn alles auf einer Lüge aufgebaut ist, nützt es kaum, wenn man sich dazu entschließt, mit der Frau verheiratet zu bleiben. Damit macht man niemanden glücklich, insofern würde ich dir raten, dich zu trennen.

Vor acht Jahren warst du bereits inkonsequent. Ich schätze das so ein, dass du nun konsequent sein solltest, also einen klaren Schlussstrich ziehen solltest - deinem Sohn, deiner Freundin und auch dir selbst zuliebe. Außerdem wäre das die ehrlichste Variante, wie punto60 bereits schrieb, deiner Frau eine Chance zu geben, jemanden zu finden, der ihr nicht nur etwas vorspielt.
Meiner Meinung nach wäre es das Gerechteste und Beste für alle Beteiligten.

Liebe Grüße
Carolyna
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber was soll ich sonst machen? Mich weiterhin aufgeben für den Rest meines Lebens? Meiner Frau weiterhin was vormachen?

Warum ist das alles so schwer? Gibt es etwas, das ich nicht bedacht habe, weswegen es mir so verdammt schwerfällt, mein Glück endlich in Angriff zu nehmen?


scheint so, als könntest du nichts tun. du musstest deine frau heiraten, ein kind machen, weil du einfach nicht in der lage bist, eine entscheidung zu treffen.
mach einfach weiter nichts, dann wird sich auch nichts verändern. offenbar hast du keine vorstellung davon. deine neue wird das auch bald merken, dass du nichts tust.
und dann? weiter nichts tun. ist dein leben...
 
Ich glaube, Du kannst einfach nicht nein sagen. Grenzen setzen, auf dich selber hören, was Du möchtest.

Deine Frau kann nichts für deine Inkonsequenz. Du lässt dich einfach mitschleifen, was sich grad tut.

Komischerweise, auch wenn ich jetzt einen auf den Deckel bekomme, kenne ich solche Threads eher von Frauen. Aber das liegt an dem Rollenmuster, was man ihnen anerzieht.

Hast Du jemals im Leben mal aus eigener Kraft was bewerkstelligt?

Guten Morgen ,

also ich finde das sowas von anmaßend, hier den kompletten Menschen zu verurteilen , dafür daß er (vermutlich)nie wußte wie sich tiefe Liebe/Gefühle anfühlt und es jetzt erfährt!!!Vorher kannte er es vermutlich eben nicht.Ich kenne das von meinem ersten Freund , damals dachte ich , er sei meine große Liebe und der Sex war nicht berauschend , sehr eintönig und ich dachte ; so ist es eben.Im Rückblick betrachtet in Hinblick auf meinen 2.Freund habe ich das komplette Gegenteil erfahren , und vieles reflektiert man , wird eben erst bewußt wenn man neues kennenlernen darf, das ungeahnte.@Te Und ich finde es sehr lobenswert daß du aufgrund deiner Gefühle um Hilfe bittest, niemand sollte und darf dich dafür verurteilen!
Und ; der TE hat nicht um eine Aufstellung seiner gemachten Fehler gebeten! Sondern um Ratschläge wie er sich jetzt verhalten kann.

@Te , es wird nicht gehen , ohne deiner Frau weh zu tun,ohne Unannehmlichkeiten
Sie hat ein Recht , so wie auch die andere Frrau auf Klarheit ,also rede offen über deine Gefühle
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo an alle

und erst mal danke, daß Ihr euch überhaupt die Zeit genommen habt, mein Thema zu lesen, Euch Gedanken zu machen und zu beantworten.
Hm, ich grübel echt über alles nach, was ihr so geschrieben habt und überlege echt, ob die Ursache nicht in meinen früherne Beziehungen liegt.
Also inkonsequent bin ich eigentlich gar nicht, auch im Berufsleben (leite 20 Personen, in 4 verschiedenen Ländern). Ich habe bisher Beziehungen die keinen Sinn mehr hatten, mit Bauchweh aber doch meist recht schnell beendet. Aber bei meiner Frau ist das anders und ja, ich kann manchmal nicht nein sagen, insebsodnere dann wenn ich weiß, daß ich helfen kann oder etwas ändern kann.
Aber ihr habt eines nicht verstanden. Ich habe sie geliebt und die Gefühle sind irgendwann geschwunden aber sie sind nie ganz weg gewesen. Und wenn ich gar nichts mehr für sie empfinden würde, hätten wir sicher nicht geheirtatet oder ein Kind in die Welt gesetzt. Und wir hatten in der Zeit gewiss auch viele schöne Momente nur, habe ich mich nicht immer wohlgefühlt.

Aber wie Momo schreibt, habe ich seit vorneweg 15 Jahren nicht mehr so gefühlt wie für meine Kollegin. Es ist anders und fühlt sich vor allen Dingen vollkommener an, als es je bei meiner Frau war.
 
Liebe Gloria,

seine Schilderung ist hart und nicht herzlich, da gebe ich dir völlig recht , wäre ich an Stelle seiner Frau und würde dies über mich geschriebene lesen , würde ich bei einem eh schon geringen Selbstwertgefühl (Vermute nur)Selbstmordgedanken bekommen.

Also bitte lieber @Arjen,sprich mit deiner Frau nicht in gleicher Form wie mit uns, sondern versuche ihr klarzumachen , daß du nichts mehr empfindest bzw nur noch freundschaftlich.Gefühle sind vergänglich, es wird ein Schock sein , aber sie kann darüber weg kommen , und jemand kennenlernen , der sie auch liebt. Bitte bitte halte sie nicht hin!Denke nicht nur an Dich

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

insbesondere Momo und Gloria möchte ich ganz lieb danken. Eure Antworten haben mir wirklich sehr weitergeholfen, auch wenn ich das schon wusste aber manchmal hilft es einfach, wenn man nochmal von außen die Bestätigung bekommt.

Im Zuge meiner Gedanken habe ich allerdings festgestellt, daß wir wirklich eine seltsame Konstellation hatten, nämlich daß ich sehr oft Dinge getan habe, nur damit sie ihren Willen hat, obwohl ich das nicht unbedingt wollte. Meist wurde das dadurch begünstigt, daß sie mich mit Vorwürfen in ihre Wunschbahn gelenkt hat. So auch beim Heiraten und wegen dem Kind.Warum das so kam, kann ich nicht sagen, ich habe es jetzt erst bemerkt. Eine mögliche Erklärung:
Meine neue Partnerin hatte im Prinzip das Gleiche mit ihrem Ex-Mann; wie wir festegestellt haben, sind beide vom Sternzeichen Stier und die sind sehr beahrrlich und rabiat was ihre Zielverfolgung angeht.

Nur bitte versteht eines nicht falsch. Ich denke nicht schlecht über sie, sie mag nicht der perfekte Mensch sein aber wer ist das schon? Ich habe sie geliebt und mag sie irgendwo auch noch. Aber das Körperliche und in letzter Zeit auch das Miteinander klappen einfach nicht..
 
Hi Arjen,

Sie gefiel mir nie besonders gut, ich war aber auch nicht abgeneigt. Wir haben uns trotzdem ineinander verliebt und sind dann auch zusammengekommen.
Kannst du dich noch daran erinnern was dich eigentlich damals so an deiner jetzigen Frau angezogen hat? Vielleicht habt ihr beide damals unbewusst die falschen Signale gesendet. D.h vielleicht hast du dich anfangs so gegeben wie du am liebsten wärst aber vielleicht innen drin nicht so wirklich bist (=selbstbewusst und so) und sie hat das gleiche getan. Du hast auch geschrieben, dass deine damaligen Beziehungen nicht so das wahre waren und vielleicht hast du unbewusst wieder Angst vor Zurückweisung gehabt und deshalb von Anfang an nicht soviel in die Beziehung investiert wie deine Frau, weil du dich sozusagen vor einer möglichen Enttäuschung schützen wolltest. Einer Frau bleibt sowas natürlich nicht verborgen und, weil wenn man liebt einen auch nicht verlieren will, tut man praktisch alles, damit dies auch nicht eintrifft. Dadurch kommt es zu einem Ungleichgewicht in einer Beziehung, da der eine sich immer mehr an den Partner klammert aus Angst ihn zu verlieren und der andere wiederum, der eh schon von Anfang an etwas distanzierter war, sich dadurch noch mehr vom Partner distanziert. Und ja, wenn einer der Partner sich einer Beziehung zu sicher wird, dann wird der andere unattraktiv und auch die Leidenschaft für den anderen geht verloren.
(Ich kenne euch beide ja jetzt nicht und kann deshalb nur Vermutungen anstellen.) Seid ihr beide Partner, die Probleme mit Verlustängsten haben?

Meine Liebe zu ihr war damals wirklich sehr groß. Aber irgendwie hielt das Gefühl nicht sehr lange an. Nach einiger Zeit war bei mir die Luft raus. Ich fand sie irgendwann nicht mehr attraktiv. Mein Verlangen nach Sex mit ihr schwand immer mehr, ich ließ mir immer wieder neue Ausreden einfallen (Kopfschmerzen, müde, Stress vom Job etc.) und somit fiel die Sexquote auf etwas 10-20x im Jahr.
Lag es vielleicht daran, dass sie sich zu sehr um dich bemühte und sich als eigenständige Person nach und nach immer mehr auf gab und sich praktisch nur noch auf dich fixierte? Dadurch kann eine Frau ja auf manche Männer schon unattraktiv wirken.

Ich fühlte mich ihr trotzdem verpflichtet, wollte sie nicht verletzen und somit hat es sich irgendwann eben so eingespielt. Es gab sehr oft Streit deswegen aber verlassen konnte ich sie auch nicht, da sie mich auch zu sehr liebte. Irgendwie fühlte ich mich ihr gegenüber verpflichtet und habe mich für sie aufgegeben und ich weiß eigentlich bis heute nicht warum.
Wahrscheinlich tat es auch deinem Ego gut jemanden als Partner gefunden zu haben, der einen sozusagen auf den Thron hebt. Aber auf der anderen Seit hast du wie du indirekt schreibst unter Schuldgefühlen, Verwirrung, Selbstzweifeln und ja vielleicht auch unter Wut gelitten. Kann es sein vielleicht sein, dass du in deinen vorherigen Beziehungen schon oft verletzt worden bist und deshalb ganz genau weißt wie es sich anspürt, wenn man von jemandem verlassen wird den man so sehr liebt? Und kann es sein, dass du aus Bequemlichkeit all die Jahre bei deiner Frau geblieben bist? (=jetzt nicht bös gemeint) So nach dem Motto "Ich kann froh sein, dass ich so eine tolle Frau gefunden habe, die alles für mich tun würde". Und diese Feststellung gibt einem ja schon irgendwie Sicherheit und Stärke und steigert das (vielleicht bis dahin etwas angeknackste?) Selbstwertgefühl enorm. Aber auf Dauer wird dieses dauernd auf Händen getragen werden auch langweilig, da man sich in der Beziehung nicht mehr wirklich heraus gefordert fühlt. Vieles ist zu schon zu stark vorhersehbar und es fehlt an neuen Impulsen.

Lange war das Thema Heirat ein Streitthema weil sie wollte, ich mich aber weigerte weil ich einfach immer das Gefühl hatte, daß sie nicht meine Traumkandidatin dafür ist aber verlassen konnte ich sie weiterhin nicht.
Heirat bedeutet ja heute noch immer für viele Frauen so eine Art Sicherheit, dass der Partner jetzt wirklich ihnen "gehört" und sie sich deswegen keine Sorgen mehr machen zu brauchen, dass er sich anderswo umschaut, denn schließlich hat er sich ganz und gar für sie entschieden. Vielleicht vermittelte sie dir in dem Moment, dass sich dich brauchte um ihrem Leben einen Sinn zu geben. Und dieses "brauchen" ist ja schon indirekt ein Zeichen dafür, dass man vom Partner abhängig ist, was wiederum dem anderen Partner die Luft zum Atmen nehmen kann. und der klammernde Partner kann dann bedürftig, unselbständig,unattraktiv und somit alles andere als interessant wirken.

Es war eine sehr spontane Entscheidung. An dem Abend dachte ich so für mich, daß sie mich ja bedingungslos liebt, wir ja auch nicht mehr jünger werden und das Verlangen nach Sex ja irgendwann auch bald nachlassen würde. Und ansonsten kamen wir ja gut miteinander zurecht mit normalen Höhen und Tiefen.
Deine Entscheidung hast du damals rational getroffen, aber nicht aus Liebe. Vielleicht war dir das damals noch nicht so wirklich bewusst.

Die Hochzeit war schön aber irgendwie habe ich mich da nicht wohlgefühlt. Es war ihre Hochzeit, ich fühlte mich eher wie ein Statist daneben. Sie war glücklich, mich nervte es fast schon. Die Hochzeitsreise war schön aber auch da gab es nicht ein Mal Sex, trotz schönem Reiseziel. Ein „romantischer Abend am Strand mit Picknick“ war mir sowas von unangenehm daß ich froh war, als es endlich vorbei war.
Dir wurde da wahrscheinlich erst richtig bewusst was für eine Entscheidung du getroffen hast. Und da normalerweise der Hochzeitstag der schönste Tag im Leben eines Menschen ist/sein sollte (wird ja immer behauptet) und du dich aber alles andere als glücklich spürtest hast du schon gemerkt, dass da was nicht stimmt und dich unterbewusst gefragt was es ist.

Nun wollte sie ein Kind, was mir natürlich auch etwas Kopfzerbrechen bereitete. Zudem kam, daß ich dann funktionieren musste und um die fruchtbaren Tag mit ihr Sex haben musste, es war die absolute Hölle.
Bei euch schien das Spontane, was eine Beziehung ja auch ausmachen sollte, verschwunden zu sein. Irgendwie macht es auf mich nämlich den Eindruck, dass ihr alles so richtig durchgeplant habt. Und alles was durchgeplant ist,lässt wenig Freiraum und führt zu Druck, großen Erwartungshaltungen und Unzufriedenheit.

So, das waren jetzt so einige Gedankengänge von mir. Vielleicht hat dir das eine oder andere ja weitergeholfen bzw. dir einen Impuls gegeben an was es vielleicht gelegen haben könnte, dass es zu so einer verworrenen Situation gekommen ist.

Und nein, ich möchte hiermit auf keinen Fall das Verhalten des Threadstellers entschuldigen, sondern ihm die Möglichkeit geben mal über das "warum?" nachzudenken. Sprich warum es zu all dem gekommen ist.

Und ich kann dir auch nur dringendst raten deiner Frau reinen Wein einzuschenken..., denn auf Dauer geht ihr beide an der Situation zugrunde...Und kein Mensch hat es verdient im Unklaren zu bleiben...

Lg, sunshine
 
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