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Von einem der schlug...

U

Unregistriert

Gast
... von mir.

Selbstwertgefühl ist wichtig, für das Opfer um notwendige Konsequenzen zu ziehen, für den Täter der erkennen muß dass nicht alles ein Angriff ist und der irgendwann keine Verhälnissmäßigkeiten mehr begreifen kann.

Als Mann - und das unterstelle ich nach zahlreichen Gesprächen allen Männern - bin ich latent Gewalttätig.

Als Mann habe ich die Verantwortung mit dieser Gewaltpotenz umzugehen.



Die Frage um die es geht ist doch, warum ist der Eine gewalttätig und der Andere nicht.

- Warum versteht es der Eine sich verbal zu wehren und der Andere schlägt sobald ihm die Worte fehlen?

- Warum schafft es der Eine sich zu ändern und mit eigener Selbstbetrachtung und Emphatie (und vieleicht auch Liebe) für das Opfer, aus dieser Gewaltspirale auszubrechen?

- Welchen Status kann man der Beziehung von Opfer und Täter geben und ist es moralisch möglich, auch einen Täter bisweilen als Opfer darzustellen?

- Ist es möglich aus dieser Spirale der Gewalt auszubrechen?

Ja, es ist möglich. Sowohl für den Täter, als auch für das opfer!


Doch nun zu mir.
Meine Frau ist depressiv und mir sind in den letzten 7 Jahren insgesamt 4 mal die Hände während einem Streit ausgerutscht (Sch... Ausdruck, ich weiß). In Momenten in denen ich immer wieder die gleiche Antwort bekam - in der gleichen Wortwahl. Mich machte es wahnsinnig gegen eine Wand einzureden und irgendwann verlor ich die Nerven.
Sicher, dafür gibt es keine Entschuldigung. Aber ich habe die Szenen, welche zu diesem Ausbruch geführt haben, wieder und wieder durchgekaut und die Schuld nur bei ihr gesucht, weil mein eigenes Ego mir im Wege stand sie wirklich zu sehen und auch mich selbst zu erkennen.
Heute ist sie in therapeutischer Behandlung und es geht uns beiden besser, denn ich weiß wie subtil ein Mensch arbeiten und manipulieren kann um sich selbst das Bild des Opfers zu erfüllen, und sie bekommt die Hilfe die Sie braucht.
Nein, sicher bin ich nicht unschuldig an meinen Taten und dafür trage ich volle Verantwortung. Doch so wie ich mir mein eigenes Wesen als Täter eingestehe - und dadurch die Möglichkeit erhalten habe besser mit mir selbst umzugehen, so sollten sich viele ihrer eigenen Opferrolle bewußt werden mit der Sie das eigene falsche Bild von sich bestätigen.

Ein Opfer ist dennoch niemals verantwortlich für die Gewalt die ihm angetan wird/wurde, aber oft reicht es eben nicht aus sich vom Täter zu trennen, denn dort wartet schon der Nächste. Vielmehr brauchen Täter und Opfer Therapien, in denen sie lernen aus diesem Kreislauf auszubrechen.

Jeder kann ein erfülltes und glückliches Leben leben und jeder hat ein Recht auf dieses Glück!

Christian
 

maximilian

Aktives Mitglied
Hallo Chrisitian,

das mit dem Gewaltpotential stimmt sicher, ich frage mich nur ob das Frauen nicht im gleichen Ausmaße haben, sie es aber viel mehr auf der verbalen Schiene ausleben, oder anders, wie es ein Kerl gar nicht mitkriegt.

Verbal sich verteidigen zu können kann auch in misshandlung abgleiten, es kommt ja drauf an was man sagt und in welchem Ton.

Ich bin auch der Meinung das der Täter beim Schlagen mal ein Opfer war oder das bei jemanden beobachtete, bzw. auch manchmal gezielt zum Täter gemacht wird, um Schuldgefühle zu erzeugen, somit auch ein Opfer ist.

Und das Opfer ist in vielen Dingen euch ein Täter, es tut nichts dagegen das der andere so austickt, hilft ihm nicht aus der Täter-Rolle raus, und es verdirbt natürlich Stückchenweise das Verhalten des Täters und macht es ihren(/seinen) Nachfolgerinnen(/auch Nachfolgern, man soll die geschlagenen Männer nicht vergessen) schwer dass noch zu ändern, damit zu leben.

Aber so ist ja immer im Leben, es gibt keine eindeutigen Täter/Opfer.

Ich hab meiner großen Liebe mal zwei herbe Ohrfeigen gegeben, naja Ohrfeigen war das nicht mehr, auf jedenfall ist sie sofort gegangen und 2-3 Wochen nicht wiedergekommen. Ich hab sie danach nie mehr körperlich angegriffen, was schwierig war, da sie mich immer wieder angriff und ich mich sehr beherrschen musste sie nur irgendwo hinzulegen. Das hat mich schon sehr gereizt in solchen hysterischen Augenblicken, wo sie wirklich die Kontrolle verlor, ihr mal ein paar Ohrfeigen zu versetzen.
Ich bin mir nicht ganz sicher ob das im Nachhinein nicht ganz gut gewesen wäre. So haben wir uns stundenlang mitten in der Nacht angebrüllt, haben ein paarmal die Bullen dagehabt, die mir immer einreden wollten ich hätte sie geschlagen (es war ja grad andersrum, hätte ich sie nicht weggestoßen).
Bei meiner Stimm und sprach gewalt hat das aber, denk ich, in der Summe nicht viel anders gewirkt als körperliche Misshandlung.

Naja Summe der ganzen Erklärung, die Mädels haben es in der Hand, entweder der Kerl tickt mal aus und spürt sofort härteste Konsequenzen und merkt das ist ganz schön blöd, das lass ich mal lieber sein, oder das Mädel lässt sich schlagen und hängt ihm 2 Stunden später wieder an der Seite "gehts dir jetzt besser, Schatzi"(vor 4Monaten erlebt), wie soll der Kerl dann lernen das er scheiße gebaut hat.(In dem Sinne hab ich mein Ex-Arschi auch verdorben).
Man ist nicht verantwortlich wenn man einmal geschlagen wird, man ist aber verantwortlich wenn es ein zweites mal geschieht, dann wurden die Grenzen nicht klar genug gezogen.(fool me once, shame on you, fool me twice, shame on me)

Menschen können sich immer ändern, warum es der eine tut und der andere nicht, warum manche paarbeziehungen versumpfen und andere sich immer wieder reinigen, fragezeichen über fragezeichen.

Liegt wohl an der Summe ob man sich selbst in der Opfer/Täter-Rolle als Belastung empfindet, wie stark der andere das empfindet, wie gut man es vielleicht versteht solche situationen gemeinsam zu analysieren und sich gegenseitig zu erzählen wie man sich im jeweiligen Augenblick gefühlt hat.

Hat sicher auch was mit den Konsequenzen und der Motivation zu tun, was wird wenn ich nichts ändere, was kann werden wenn ich was ändere, und das auch sich ordentlich vorzustellen.

Schön das Thema mal aus der Täteropfer zu lesen. Fördert vielleicht das gegenseitige Verständnis. sind ja auch immer wieder Opfer hier unterwegs, wäre ja mal auf ihre Meinung gespannt,
mit Grüßen vom Max
 

Moonlight

Aktives Mitglied
Hallo Christian,
danke für Deinen Beitrag. Danke für Deine Einsicht und den Mut das hier so zu schreiben.
Ich wünsche Dir mit Deiner Frau Glück und Zufriedeheit und finde es einfach total genial, dass ihr zusammen einen Weg aus diesem Teufelskreis gefunden habt. Ich hoffe viele Betroffene lesen diese Anregung!
 

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