Verlieben im Internet - kommt darauf an, was man darunter versteht.
Es kann so weit gehen, dass man täglich voller Sehnsucht auf den Moment wartet, wo man endlich wieder den Kontakt übern Chat herstellen kann. Man hat das Gefühl, den anderen schon ewig zu kennen und weiß genau, wie der vor dem anderen PC reagiert. Man träumt sich in seine Arme und kann auch tagsüber während der Arbeit an nichts denken.
Aber bis hier sind es nur Fantasien und Träume, Wunschvorstellungen von dem Gegenüber, der so genau auf mich reagiert. Verliebt, nein, so nenn ich das noch nicht.
Dann kommt vielleicht ein Foto und auch dies Bild entspricht genau den Wunschvorstellungen und Träumen. Und nun hat man während man anders beschäftigt ist und auch beim chatten vor dem PC ein festes Bild im Kopf, um das sich die Träume und Gedanken ranken.
Aber ist das Verliebtheit, immer noch nicht.
Mir ist es so ergangen: Selbst im Schlaf habe ich von ihm geträumt, er zog durch mein Bewußtsein und mein Unterbewußtsein, es war schön und doch wieder ganz schlimm, weil er ja einfach nicht wirklich da war, sondern immer nur auf der anderen Seite vom PC.
Zum Chatten kam dann das Telefonieren und diese Stimme! Es passte alles und ich wusste, dass ich wirklich verliebt war.
Trotzdem dauerte es noch ein halbes Jahr, bis ich mich dazu durchringen konnte, ihn auch im realen Leben zu treffen. Ich hatte einfach Angst davor, das das Bild nicht dem wirklichen Menschen entspricht und ich auch nicht seinen Vorstellungen. Aber es passte alles wunderbar und aus der virtuellen Verliebtheit wurde wirkliche Liebe.
Verliebtheit entsteht im Kopf, ich kann mich in eine virtuelle Person oder ein fiktives Bild verlieben, die Gefühle entsprechen denen, die bei der Verliebtheit in einen realen Menschen entstehen. Nur ob aus der Verliebtheit in die virtuelle Person mal Liebe wird, das entscheidet sich erst bei der Begegnung in der Wirklichkeit.
Alles Liebe dafür
Kreel