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Verhalte ich mich richtig?

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L

Lis

Gast
Hallo! Ich fang mal an... also, ich habe einen Freund, wir haben gemeinsam eine Wohnung und ich bin eigentlich echt glücklich über unsere Beziehung, da echt fast alles past. Bis auf eines: Ich denke er hat ein Alkoholproblem. Er hatte keine leichte Kindheit und hatte als Jugendlicher immer freien Zugang zu allen Getränken, da sein Vater eine Gaststätte hat. Er hat schon oft mit mir darüber gesprochen und dass er selber schon Angst hat dass es schon krank sein kann. Er trinkt nicht immer, aber wenn, dann kann er nicht mehr aufhören. Außerdem arbeitet er zur Zeit noch am Bau, wo natürlich auch Bier konsumiert wird. Ich weiß jetzt einfach nicht wie ich mich verhalten soll. Er ist ja nicht einer von denen die ihr Problem nicht einsehen, deshalb sehe ich auch gute Changen dass wir das ändern können. Es ist nur so: Wenn er etwas getrunken hat, dann kann ich einfach nicht normal mit ihm reden, obwohl er dann immer total sentimental und lieb ist. Ich hab dann sofort so eine Wut in mir, die ich nicht vor ihm verbergen kann. Ist das normal? Ob das normal ist oder nicht, darüber würde ich mir keine Gedanken machen, wenn das jeden Tag passiert dass er trinkt, aber es ist ja nicht so oft, aber meines Erachtens schon zu oft. Vielleicht sollte ich da auch ein bisschen einsichtiger sein, oder ist das ein Fehler? Es kommt dann immer zum Streit und ich mach mich fertig, da ich ja vielleicht ein bisschen einfühlsamer hätte sein können. Ich könnte ja zb auch am nächsten Tag mit ihm darüber reden. Aber ich kanns nicht zurückhalten. Ich empfinde da kurz richtigen Hass für ihn wenn er in diesem Zustand ist. Hat das irgendeinen Grund, vielleicht weil mir in meiner Kindheit mal was passiert ist oder ist das ganz normal dass ich so reagiere. Ich habe Angst irgendwas falsch zu machen, weil ich nicht weiß wie ich damit umgehen soll, da ich erst 19 Jahre alt bin und mit sowas keine Erfahrung habe. Ich bin mir sicher dass wir das schaffen könnten und dass wir unsere traumhafte Beziehung deswegen nicht aufs Spiel setzen müssen, nur weiß ich einfach nicht wie. Ich weiß am Schluss kann nur noch eine Therapie helfen, aber ich möchte dass solange es noch geht vermeiden.
Ich hoffe Ihr könnt mir da ein bisschen weiterhelfen!
Danke!
 

lea

Aktives Mitglied
Hallo Lis, beim lesen deiner Zeilen ist mir richtig traurig zumute geworden. Ich habe mal jemanden sehr geliebt und stand vor dem selben Problem wie du. Seine Schwägerin sagte mir damals ( aus eigener Erfahrung), ich könnte ihm nur helfen, wenn ich ihn vor vollendete Tatsachen stellen würde. Das hiess im Klartext einen schlussstrich ziehen. Das hat mir sehr weh getan weil ich ihn genauso geliebt hab, wie du deinen Freund. Dein Freund scheint mir zumindest stark gefährdet zu sein. Ich glaube nicht, dass es viel bringt, wenn du ihm sagst, daas er eventuell am abrutschen ist. Aber sprich unbedingt mit ihm über deine Gefühle. Sag ihm genau das, was du hier geschrieben hast. Sag ihm, dass du Angst hast um ihn und dass du dir Sorgen machst und dass dich das sehr belastet. Sag ihm aber auch, dass du bereit bist, ihm beizustehn und dass dir viel an ihm liegt. Wenn er dich wirklich lieb hat, dann bringt das was. Ich wünsch dir alles liebe und noch was: ich finds ganz toll, dass du ihn nicht einfach fallen lässt! Das machen schon zu viele. LG Lea
 
M

mrs.holli

Gast
Verhalte ich mich richtig

Hallo Lis,

ich kann dich sehr gut verstehen. als ich jugendlich war hat mein älterer Bruder auch ein Alkoholproblem gehabt. darunter habe ich damals sehr gelitten.

Wenn dann später mein Mann mal einen getrunken hat, bin ich fast ausgerastet. Ich hatte in dem Moment so einen Hass auf ihn das ich jedesmal mit ihm gestritten habe. Er hat auch als Maurer auf dem Bau gearbeitet und da wurde halt getrunken. Er war nicht böse oder so, aber wenn ich ihn sah, sah ich, glaube ich meinen Bruder und hatte Angst er wird genau so.

Dann irgendwann habe ich gelernt, erst am nächsten Tag mit ihm zu reden. Das viel mir nicht leicht zu warten.
Wenn er auf dem Bau nicht mit getrunken hat, haben die andern ihn aufgezogen.
Zum Glück hat er nach langem suchen eine andere Arbeit gefunden. In der Fabrik wurde nicht getrunken und so wurde es immer seltener.
Auch ich mußte lernen das er nach einer Feier mit Alkohol nicht gleich wie mein Bruder endet. Es war aber schon ein langer Weg mit kleinen Schritten vor und zurück.

Der Arbeitswechsel hat mit eine große Rolle gespielt, wäre vielleicht auch bei deinem Freund gut.
In der heutigen Zeit gibt man eine Arbeit nicht so einfach auf, jeder ist froh, wenn er eine hat. Aber vielleicht ergibt sich mal was!
Ich wünsche euch viel Erfolg!
 
B

Brigitte

Gast
Original geschrieben von Lis
Es ist nur so: Wenn er etwas getrunken hat, dann kann ich einfach nicht normal mit ihm reden, obwohl er dann immer total sentimental und lieb ist. Ich hab dann sofort so eine Wut in mir, die ich nicht vor ihm verbergen kann. Ist das normal?
Hallo Lis,

Ob deine Wut normal ist? Ich glaube JA - denn du lebst schließlich mit ihm zusammen und du musst seinen Zustand auch ertragen.

Und sonst? . . . Mein Schwager ist Alkoholiker - schwerer Alkoholiker!
Er behauptet eine schwere Kindheit gehabt zu haben, niemand hätte für ihn Verständnis gehabt usw. - stimmt aber nicht wirklich, er kommt aus bestem Hause und seine Eltern haben, obwohl er extrem schwierig war, ihn unterstützt und dafür gesorgt, dass er Abitur und Studium geschafft hat.
Anyway - jetzt ist es so, dass er wirklich schwer abstürzt, wenn er trinkt - mehrere Enziehungskuren hinter sich hat usw. usf.

Was wollte ich jetzt eigentlich sagen? Ah ja, da ist eine Tante, die sich rührend um ihn kümmert - hauptsächlich dann, wenn er wieder nach einem Absturz im Krankenhaus liegt - - - und das (laut Spezialisten) ist falsch!!

Denn damit 'lernt' der suchtgefährdete Mensch, dass er Zuwendung und Fürsorge bekommt, wenn er getrunken hat - er wird quasi für sein Verhalten belohnt.

Wenn du also lieb und nett zu deinem betrunkenen Freund bist und evtl. sogar mit ihm im Bett landest, dann wird er damit auch für sein Verhalten belohnt und wird es immer wieder tun.

Es ist wichtig, den Alltag so zu gestalten, dass er ohne Alkohol genug 'highlights' hat, Spaß, Freude am Leben zusammen.

Und was Alkohl am Bau betrifft: Ich dachte, dass es diese steinzeitlichen Trinkgewohnheiten am Bau gar nicht mehr gäbe? Mein Vater war Bauunternehmer. Und ich kann mich erinnern, dass vor vielen Jahren nach einem durch zuviel Bier auf der Baustelle verursachten Unfall, kein Alkohol mehr dort getrunken wurde.

Vielleicht sollte Mal einer mit gutem Beispiel voran gehen?! Und dieser Eine könnte ja dein Freund sein!?

Viel Glück!

Brigitte
 
Status
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