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Unsicherheit im Studium...

S

S...

Gast
Hallo!

Ich habe mich entschlossen, auf diesem Wege nach Meinungen zu suchen, da ich mit meinem Problem nicht meine Umwelt belasten will...
Ich studiere jetzt im 3. Semester an einer Hochschule, doch das Studium ist nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Ich mache auch ein Praktikum und auch hier frage ich mich sehr häufig: ist es wirklich das, was ich tun möchte? Ich kann hier in viele Bereiche hineinschnuppern, doch in meinem Bereich gefällt mir die Arbeit nur selten. Andere Praktikanten aus einem Fach, welches ich gern studiert hätte, es aber aufgrund der beruflichen Aussichten gelassen habe, verrichten Aufgaben von denen ich mir denke: ja, das hätte ich lieber machen wollen!
Aber das denke ich mittlerweile selbst von Dingen, die ich sonst im Leben nicht hätte machen wollen; Lehrerin zum Beispiel. Das ist überhaupt nichts für mich, doch trotzdem denke ich, lieber das, als so weiter.
Nur gibt es da ein großes Problem: ich stehe bald vor einer Klausur und es ist mein letzter Versuch, sie zu bestehen. Beim ersten Versuch bin ich ehrlich, ich habe es unterschätzt und zu wenig getan, doch beim zweiten habe ich mich reingekniet und gemacht und getan; aber es hat nicht gereicht. Ich bin vor dem Notenbrett fast zusammengebrochen, habe alle um mich herum bewundert, die ihren Fehlversuch so locker hinnahmen... zu alledem ist es eine Klausur, bei der 85% durchfallen (ungelogen) und ein Fach, welches ich in diesem Maße im Beruf so nie gebrauchen werde oder beherrschen muss! Ich bin wütend auf mich, dass wahrscheinlich mein Studium aufgrund dessen den BAch hinunter geht.
Mein jetziges Praktikum kostet mich so viel Zeit und Energie, dass ich abends wenn ich nach Hause komme, weder Zeit noch Lust habe, um groß für die Klausur zu lernen. Und nun kommt wieder die Panik. Als ich mit anderen gelernt habe, wusste ich oft besser an die Aufgaben heranzugehen. Doch in der Klausur versagen mir die Nerven und je ernster es wird, umso schlimmer.

Ich gebe zu, meine Lage hängt zum großen Teil von der Klausur ab. Hätte ich sie bestanden, vielleicht ginge es mir besser? Doch ich habe die Hoffnung auf ein gutes Ergebnis schon fast aufgegeben.

Dazu kommt, dass mich in solchen Situationen das Heimweh einholt und zwar wirklich schlimmes. Noch bin ich zu Hause, doch es graut mir schon davor, bald wieder von hier fort zu müssen. Ich denke manchmal, dass ich liebend gern jeden Beruf machen würde, nur um hier zu bleiben.
Wenn ich dann wieder am Studienort bin, geht es meist wieder ganz gut, es sind viele nette Menschen um mich herum, die mich ablenken. Doch ich bin sehr weit von zu Hause fort, meinen Eltern geht es zur Zeit gesundheitlich nicht gut und ich habe ein so schlechtes Gewissen, dass es mir Nachts den Schlaf raubt.

Meine Eltern wissen von meinen Sorgen, würden mich auch in jeder Situation unterstützen, doch ich weiß, dass sie sehr enttäuscht sind, wenn es nicht klappt. Aber ich möchte sie nicht belasten, es geht ihnen mindestens genau so nah wie mir und das will ich nicht. Es tut mir so leid. Ich möchte ihnen das nicht antun... ich war immer ziemlich gut in den Sachen, die ich gemacht habe und für mich ist es das erste Mal, dass etwas nicht klappen will. Und dabei etwas so ernstes.
Ich mag auch kaum mit jemandem darüber reden, denn es ist mir peinlich, evtl. mein Studium abzubrechen; ich schäme mich vor mir selber. Wobei ich weiß, dass es nichts ist, wofür man sich schämen sollte, oder?

Das Problem ist jedoch auch, dass mir 2 Jahre verlorengehen. Höre ich jetzt auf, kann ich mich nirgendwo bewerben, sämtliche Fristen sind verstrichen. Ich habe das Gefühl, dass sowieso alles verloren ist, wenn man mit 21 noch einmal ganz von vorne anfängt. Ich denke immer: mich stellt dann doch sowieso keiner mehr ein, du bist einen Weg gegangen und den musst du zu Ende laufen. Mit einem abgebrochenen Studium bist du nichts wert...
Ich habe auch schon an eine Ausbildung gedacht, doch in meinem Umfeld, Familie, Freunde, studieren alle. Ich würde mir noch mehr als Versager vorkommen... andererseits würde ich gerne Geld verdienen und meinem Elternhaus nicht auf der Tasche liegen. Ich weiß, dass es finanziell bei uns knapp ist.
Es gäbe etwas, doch das fängt erst nächstes Jahr im Oktober an. Eine Ausbildung. Und an die könnte ich evtl. immer noch ein Studium anhängen, sollte es mich reizen. Wenn ich merke, ich möchte mich weiterentwickeln. Oder bin ich dann zu alt? Ich bin 20 Jahre alt und abe schon tierische Angst davor, zu alt zu sein, wenn ich das mache, was ich auch will.

Es tut mir einfach in der Seele weh, dass man mich so unterstützt, wir haben wirklich viel durchgemacht, und ich es alles wegschmeiße. Ich komme mir wirklich vor wie der letzte Dreck...

Ich dachte immer, ich hätte alles im Griff, aber zur Zeit bin ich in einem Loch aus dem ich alleine wohl nicht herauskomme und ich habe nicht mal ansatzweise etwas im Griff.
Ich weiß wirklich nicht mehr weiter, vielleicht habt ihr irgendwelche Tipps für mich?

Danke,
S...
 
Wenn Du wirklich unglücklich bist, würde ich abbrechen. Du solltest Dir aber schon im Klaren darüber sein, was Du danach machen möchtest.
Natürlich ist so ein Studium oder eine Ausbildung kein Zuckerschlecken, aber man sollte sich schon einigermaßen mit seinem Beruf wohlfühlen und identifizieren können.
Ob Du zu alt bist? Du bist 20....da stehen Dir doch noch so viele Türen offen!
In meiner Berufsschulklasse waren die Leute alle zwischen 23 und 30 und 85 % davon hatten bereits mindestens ein Studium abgebrochen. Diese Leute haben sich zum Teil mit Ende 20 noch mal dazu entschlossen eine Ausbildung zu beginnen. Bis auf 1-2 Leute haben alle mittlerweile einen tollen Job.
Jetzt bist Du noch jung, kannst Dir aussuchen welchen Beruf Du später ausüben möchtest. Mit 35 wirst Du Dich ärgern und sagen "ach hätte ich doch damals bloß". In dem Alter ist ein Neuanfang dann nämlich nicht mehr so einfach...
Mit versagen hat das nun wirklich überhaupt nichts zu tun. Im Gegenteil, ich finde das sogar sehr mutig.
Natürlich gehört zu einem Studium oder einer Ausbildung auch etwas Durchhaltevermögen und man sollte nicht so einfach alles hinschmeissen. Wenn man sich aber überhaupt nicht vorstellen kann, diesen Beruf später auszüben, finde ich das total legitim.
Das Deine Freunde alle studieren, sollte Deine Entscheidung nun wirklich nicht beinflussen. Es gibt halt auch Menschen, denen ein Studium nicht liegt. Ich habe mich auch für eine Ausbildung entschieden. Die blöden Sprüche hörten auf, als die Leute merkten, dass auf meiner Gehaltsabrechnung am Ende des Monats mittlerweile mehr steht als auf ihrer.

Rede doch mal mit Deiner Familie oder Deinen Freunden über Dein Problem, es gibt nämlich überhaupt keinen Grund sich dafür zu schämen!

LG
Sommer
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo S...

ich kann Sommerkind in allem nur zustimmen.

Zu alt um noch einmal neu anzufangen bist du schon mal gar nicht. Ich habe mein Studium mit 23 angefangen und damit war ich in meinem Semester noch eine der jüngeren. Ich hatte sogar Kommilitonen, die bereits um die 40 waren. Also man ist nie zu alt, um nochmal neu durchzustarten.
Davor hab ich eine Ausbildung gemacht und hatte auch in der Berufschulklasse einige, die schon Ende 20/Anfang 30 waren und z.B. schon ein Studium oder eine andere Ausbildung abgebrochen hatten. Das ist alles kein Hindernis.

Und wie Sommerkind auch geschrieben hat, jetzt hast du noch die Möglichkeit was zu ändern. Wenn du es nicht tust, wirst du es vermutlich irgendwann bereuen.
Du bist jetzt im 3. Semester, das heißt, du hast ja auch relativ früh gemerkt, dass es doch nicht das richtige ist. Das ist doch gut. Stell dir vor, du hättest es erst nach dem Studium gemerkt, dann hättest du vielleicht Grund dich zu ärgern, aber jetzt ist doch noch Zeit, die Notbremse zu ziehen.

Auch von einer Ausbildung würde ich mich an deiner Stelle nicht davon abhalten lassen, dass alle in deinem Umfeld studieren oder studiert haben. Von den Leuten aus meinem Abi-Jahrgang hat über die Hälfte nicht studiert, sondern eine Ausbildung gemacht. Keiner von denen ist besser oder schlechter als die anderen. Dem einen liegt eben das Praktische mehr, dem anderen das Studieren. Und z.B. eine kaufmännische Ausbildung ist heutzutage doch bestens angesehen, da würde dich bestimmt keiner als versager sehen.

Du musst dir einfach klar werden, in welche Richtung dein Leben gehen soll. Und wenn es eben nicht das Studium ist, dann ist das völlig in Ordnung.
 
Hallo S!

Möchte auch noch einmal meine Gedanken einbringen. 😉
Ich frage mich, ob Du Dich mit Deinem Heimweh, Deinem gerade verstärkten Wunsch, irgendwas anderes zu machen, nicht ein bißchen vor der bevorstehenden Prüfung rausredest... Pack es jetzt an! Du klingst so, als wärest Du schon durchgefallen -bist Du aber noch nicht! Nur aus Angst vor dem Nichtbestehen der Prüfung einen Fluchtweg zu suchen, ist nicht das Wahre. Das wäre dann keine Entscheidung, sondern ein Entscheiden-Lassen.
Würde Dir raten, versuch, so gut wie möglich, diese Prüfung zu bestehen, danach kannst Du über andere Optionen nachdenken. Dann hast Du gegebenenfalls -mit bestandener Prüfung- noch eine Option mehr und kannst Dich viel bewußter gegen Dein jetziges Studium entscheiden, statt gezwungenermaßen ausweichen zu müssen. Und falls Du trotz allem nicht bestehst, kannst Du guten Gewissens sagen: Okay, ich habs versucht, war nix! Naja, das ist zumindest meine Meinung. 😛

Versuche auch nicht, ständig über die Verpflichtung Deinen Eltern gegenüber nachzudenken oder Dich mit anderen zu vergleichen. Das bringt Dich ab einem gewissen Maß nicht weiter, sondern hemmt nur.

Und zum Thema "jetzt noch wechseln?" -das ist denke ich kein Problem. Selbst habe ich -zugegeben, etwas früher- auch nach dem 3ten Semester noch das Fach gewechselt. Wie ich finde, eine sehr gute Entscheidung. Nur solltest Du Dich bewußt für ein Fach entscheiden, aus welchen Gründen auch immer. Und schonmal über FH nachgedacht? Geht meist schneller und aus dem Bekanntenkreis höre ich immer nur, wie gut die Noten da sind. 😀

Soviel von mir. 🙂
 

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