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unsere Welt

L

lost_angel

Gast
Krieg, Hass, Schmerz.
Unsere Welt.
Wie viel Zeit wird vergehen,
bis unser Ende kommt?
Wie viel Zeit wird vergehen,
bis sich alles ändert?
Wie viel Zeit wird vergehen,
bis kein Kind mehr leidet,
bis kein Kind mehr stirbt?
Wie viel Zeit wird vergehen,
bis wir erwachen
aus unserem Schlaf?
Wie viel Zeit wird vergehen,
bis wir die Augen öffnen?
Bomben. Terror. Kälte.
Einst werden wir sie sehen:
Die Scherben unserer Welt.
Das Blut Unschuldiger,
das vergossen wurde.
Es wird zu spät sein,
wenn wir es erkennen.
Wir sind zu blind um zu leben,
Hass zerstört unsere Welt.
Menschen, das Ende der Welt.
Zu viele Kinder sind gestorben,
zu viele Schreie ungehört.
Leichen vor unseren Augen,
Gewalt in unserem Leben.
Wann werden wir es sehen?
Unsere Welt ist zu schade,
um von uns zerstört zu werden.
Kinderstimmen sind zu wertvoll,
um für immer stumm zu bleiben.
Schaut über eure Schultern,
öffnet eure Augen,
seid nicht taub für Schreie.
Eine Chance für unsere Welt,
eine letzte Chance für uns.
Bleibt der Hass bestehen,
ist das Ende nah.
Nur Liebe wird uns befreien,
wagt den ersten Schritt.
Eine Welt ohne Mord,
eine Welt ohne Krieg.
Lasst uns den Hass besiegen,
mit der Kraft der Liebe,
die in uns allen ruht.

lost_angel
 

Hallo lost_angel,

schau mal hier: unsere Welt. Hier findest du vielleicht was du suchst.

Angelchen,

wenn Du Dein Herz weiterhin so überlaufen lässt, wirst Du eines Tages erleben, dass Du dich selbst geheilt hast durch Deine Gedichte.
Inzwischen kommt , wie auch schon beim vorigen Gedicht, zu all der Anklage auch ein kleines Stück Hoffnung, ein Lösungsansatz mit hinein.

Engelchen, wie wäre es, wenn Du Dir hier im Forum ein Tagebuch wählen würdest, nur für Dich, indem Du all Deine Gedanken, Gedichte und Geschichten sammeln kannst.
Denn grade Deine innere Entwicklung von Gedicht zu Gedicht, Thema zu Thema zeigt, wie eine zusammengehörende Kette Deine persönliche Beschäftigung und Verarbeitung mit Deinem Schicksal. Es ist ein wenig schade, wenn jedes Gedicht alleine im Raum steht, ohne Bezug zum Vorherigen.

Ich gehe dann immer in Dein Profil hinein und rufe all Deine Themen und Beiträge auf und es entsteht vor mir ein Entwicklungsprozess, der mich unendlich mit Hoffnung für Dich erfüllt, weil von Mal zu Mal ein kleiner Schritt nach Vorne zu erkennen ist.

Du hast ein wunderbares Talent, Deine Gefühle in Worte zu fassen, sie durch Gedichte und tatsächliches Geschehen ganz allmählich zum Leben zu erwecken. Ist es das, wofür Du so leiden musstest, dass sich in Dir die wunderbare Gabe einer Dichterin und Schriftstellerin entwickelt, Dass durch Dich ein Werk entsteht, dass vielleicht einmal tausenden von Menschen helfen kann.

Schreibe weiter, Engelchen, nutze diese Gabe für Deine Heilung.
Ich bin stolz, dass ich Dich kennenlernen durfte.
Dein Luiserl
 
Lieber Max,
ich glaube wir kennen allerhöchstens einen Teil Deiner Geschicht.
Deine Gedichte sind so voller Hass, dass ich froh bin, dass sie schon in Deiner Jugend geschrieben wurden.

Versteh mich nicht falsch, es ist ganz furchtbar, wenn man in der Jungend, fähig gemacht wird, so etwas zu schreiben, aber es lässt doch wenigstens die Hoffnung zu, dass Dein Inneres vielleicht heute doch etwas ruhiger schlägt.

Du bist hier im Kreis der Freunde der, den ich am wenigsten einordnen kann. Du hast so sehr zwei Seelen in Deiner Brust, und ich kann nicht sagen, welche überwiegt, die sanfte, die immer wieder wunderbar trösten kann, oder die zynische, aus der heute noch Deine ganze Wut spricht.

Liegt das Unrecht, das Dir geschah, wirklich alleine in der Kindheit begründet, oder wurde dem jungen Mann zu DDR Zeiten noch mehr Unrecht zugefügt. Ein bißchen habe ich ja verstanden, dass Du ganz im Geist der Zeit vom Staat erzogen wurdest, aber das alleine kann nicht diese Bitterkeit in dir verursacht haben.
Hast Du Dir eine Art der Erlösung nach der Wende versprochen und bist Du auch da bitter enttäuscht worden?
Du bist auch einer der wenigen, wo ich das Gefühl habe, trotz allem, was mir heilig ist, nicht an ihn heranzukommen. Manchmal ja, da denke ich, die Gedanken gehen parallel, aber Du stellst mich immer wieder vor neue Fragen. Dein Zynismus, Dein Hass, Deine Fähigkeit zu lieben, du kommst mir vor, wie mein älterer Bruder, so innerlich in zwei Personen geteilt. Der Bewunderer und Liebhaber der Natur, der liebevolle Tröster derer, die Trost brauchen, der manchmal sogar humorvolle, aber auch der grenzenlos verbitterte.

Max, wer bist Du, was ist Dir geschehen?
Es schickt Dir ganz liebe Grüße ein ziemlichverwirrtwirkendesnacherklärungsuchendesluiserl.
 
VOX HUMANA (Manfred Kyber aus Genius Astri)

Nieder stieg ich zu vergessen,
was ich einst im Licht besaß
und doch nie bewußt besessen,
weil ich es noch nie vergaß.

Durch Vergeß'nes muß ich dringen,
selber muss ich, geistgeweiht,
in Erinnerung erringen
meines Wesens Wesenheit.

Graben muss ich Grabeshügel,
sterben lassen, was erstarb,
bis der Freiheit Flammenflügel
sich mein eignes Ich erwarb.

Bis die Worte in mir reden,
die ich unbewusst gewusst,
bis in mir der Garten Eden
mein wird in der eignen Brust.
 
Was ist mir geschehen.hmm ziemlich umfangreiche Frage. Aber ansonsten hast du ziemlich recht, ich bin zu riesigen Teileln innerlich unglaublich hart und zynisch geworden, und mag das selbst nicht an mir. Ich glaube was Jochen mal für Lost_Angel geschrieben hat, trifft gut, dass mein Skala nicht von 2 bis 5 sondern von 0 bis 10 läuft. Dadurch hab ich die Dinge vielleicht tiefer in mich reingegraben als normal. Aber wie sagt man so schön, es gibt keine Traurigkeit die nicht im Schoß einer Frau geheilt werden kann.(hoffentlich)

Ich kann ja mal versuchen es als Abriß zu schildern woher meine Härte kommt.
Zuerst wird da bestimmt sein, dass meine Ellies sich natürlich ewigkeiten hauptsächlich um meine Schwester gekümmert haben. Bei mir war Leistung immer normal und wurde erwartet. ich denke ich hab da einfach mal ein Aufmerksamkeitsdefizit.
Meine Ellies sind beide geprügelte Kinder die einfach unfähig sind, gänzlich liebevoll zu sein, einen in den Arm zu nehmen, tröstende Worte, etc.. Sie haben es aber wenigstens geschafft ihre Kinder nicht zu prügeln.

Meine Kindheit war mehr als stressig, erstens Tod meines Schwesterherz, und zweitens ist man als HB+ADHS nicht unbedingt beliebt in Gruppen. Man kommt durch die Schule mit einsen, ohne jemals was zu machen, man verhält sich altklug(typisch Adsler). Ich habe wohl auch eine ganze Weile in der Grundschule einen devoten Eindruck gemacht, was dazu geführt hat, dass die Leute die nicht so gut waren, ihre Wut an mir ausließen. Bin dann Ende der 2.Klasse zum Ringen gegangen, dadurch wars mir egaler, ich konnte ja die wichtigen Sachen schützen. Aber das war natürlich ein Schlüsselproblem was ich mit den Menschen bekam, das man auf's Maul bekommt und geärgert wenn man klüger ist, wofür ich ja weiß Gott nichts kann. Ich könnte gut drauf verzichten.

Dann denk ich bin ich stark davon enttäuscht dass mein Vater, der vor der Wende superlieb war,( er ist am Abend für eine Stunde von der Klinik nach Hause gekommen um uns vorzulesen), nach der Wende durch das Geld sich zum absolut Schwein gewandelt hat. Man trifft hier in Leipzig ständig auf Leute, die mein Vater völlig über den Tisch gezogen hat, er hat mehrere Existenzen vernichtet. siehe "ads=emotionale intelligenz". Angst ist in mir natürlich auch das solches Verhalten genetische Ursache hat, mein Opa und Ur-opa vät. sind auch nicht ganz knusper. Und ich entdecke ja auch immer wieder Seiten meines Vaters in mir, gruselig...

Meine Mutter hat nach der Trennung von meinem Vater in mir zuviele Charakterzüge von ihm entdeckt und dementsprechend drauf reagiert, mir erzählt das ich werde wie er,... .Naja im Endeffekt haben wir uns zwischen meinem 13 und 17 Lebensjahr eigentlich fast täglich angeschrien, meine kleine Schwester neben meiner Mutter und voll auf deren Linie. Ich hab in der Teilfamilie den Part des schwarzen Schafes zugeschoben bekommen, der jegliches traute Einvernehmen stört.

Mein ehem. bester Freund ist auch so ein Thema. Wir waren mal 3Leute die mit 14/15/16 alles zusammen gemacht haben, was sich in dem Alter meist aus rumhängen, ziellos durch die Stadt peilen, trinken und neue Drogen ausprobieren zusammensetze. Wir haben dann bis wir 16 waren uns in die Palette der erhältlichen Drogen durchgearbeitet. Was man in Lpz bekam, nahmen wir auch. Bis auf Spritzen, so lebensmüde warn wir dann auch nicht.

Naja das Problem war, das sowas natürlich ein Problem ist. Mit dem einen drittel der Dreierbande wohn ich schon seit längerem zusammen, auch aus so einem Verantwortungsgefühl heraus. Da er durch die Drogen( hauptsächlich kiffen) seinen Abschluss nicht gemacht hat, und sich jetzt langsam durchs Leben krebst. Und mein ehem.bester Freund ist seit dem nicht von den Drogen runter, hängengeblieben auf den chem. Drogen. In der Endphase, bevor ich meine große Liebe traf, hat er sich noch eine größere Summe geliehen, und weil er mir anscheinend nicht unter die Augen treten kann, wenn das noch offen ist, meldet er sich seit Jahren nicht mehr. Ich hab ihm eigentlich gesagt dass mir das egal ist, naja...

Meine große Liebe hätte durchaus auch harmonischer laufen können, und ohne das sie sich im volltrunkenen zustand mit Kerlen rumbeißt, was 3mal vorgekommen ist, nachdem sie winziges Mädchen sich eine 54%Rum-Flasche reingezogen hat. Als sie merkte dass ich kurz vorm gehen bin, hat sie dann das trinken so reduziert, dass sie keinen Vollrausch mehr bekam. Aber irgendwie ist glaub ich mein Vertrauen zu Frauen auch nicht auf dem besten Stand.
Ich glaube mittlerweile eh, man kann niemanden 100%ig vertrauen.
Insgesamt war die große Liebe ziemlich stressig, wir haben uns viel gutes getan, es ist aber auch sauvieles einfach mal ziemlich blöd gelaufen. Immer wieder Situationen wo der eine mit des anderem Herz rumgespielt hat.

Was mich im Moment sehr fertig macht, ist, dass ich mit 18 mir dachte, ok dein Vater ist ein Schwein, ist aber hoffentlich eine Krankheit, habe also wieder Kontakt mit ihm aufgenommen, und Zeit mit ihm verbracht. Bis zu dem Augenblick wo wir Streit bekamen, es ging darum ob ich ein Jahr Pause mache nach dem Zivi und dann erst studiere. Seit dem führt er ein gerichtsverfahren gegen mich, um die Summe die er als Unterhalt zahlt kleiner zu kriegen und meine Mutter als teilzahlerin. Und er meinte noch dass ich nur mit ihm Kontakt aufgenommen habe, um ohne einen Prozess meinen Unterhalt in voller Höhe zu bekommen. Da hat er mal ein wenig aus sich raus reflektiert, gedacht ich würde wie er denken, naja..
Er hat bei seinem Einkommen eigentlich keine Chance, hat aber seit zwei Jahren seine Zahlungen einfach mal um fast die Hälft gekürzt, und hat anscheinend auch wie auch immer beide Anwälte von mir beeinflusst.

Die erste hat mich ohne Grund gekündigt, nachdem sie 4 Aktenordner Einkommensauskunft von meinem Vater bekam, meine jetzige Anwältin arbeitet gegen mich, kann man ihr aber schlecht beweisen.( es verschwinden urteile, sie ignoriert Anweisungen von mir, Anrufe mit der Gegenseite) Würde ich jetzt wechseln hätt ich mehrere hundert eus in die Luft geblasen. Der Richter hat zwischendurch gewechselt, dadurch zieht sich das unglaublich. Ist mittlerweile eigentlich ein offenes Geheimniss das mein Vater Spezies überall hat.

Und ich hab auch allgemeine Probleme mit Menschen. Die Menschen sind so unglaublich blind, sich gegenüber, Wahrheiten gegenüber. Jeder intelligentere Abiturient oder Student hält sich für einen besseren Menschen, weil er Sozialismus erklären kann und für Tierschutz ist, und am besten noch gegen Atomkraft.

Wie gesagt der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Absichten. Solange sich die Menschen nicht erkennen wie sie sind, nämlich gut und böse, verletzt und verletzend, kann das nichts werden hier. Wenn man die bösen Seiten in sich ignoriert kann man nicht daran arbeiten. Bzw. hintenrum, weil unbeachtet, toben die sich umso stärker aus.

Wenn man nur mal endlich ehrlich zu sich sein könnte und sagen könnte, ja da und da hab ich Seiten die von außen betrachtet schlecht sind. Würde man nicht so dogmatisch Menschen verurteilen die schlechte Handlungen begehen.
Schlüsselerlebniss für mich ist da mit welchen entmenschlichenden Worten und welcher Feindschaft, welchem Hass hier im linken Stadtviertel gegen die Leute mit rechter Meinung gesprochen und gehandelt wird. Die Menschen die eigentlich intelligent sind und sich für die besseren halten, verhalten sich den Faschos genauso aggressiv und unmenschlich gegenüber wie die denen gegenüber. Bzw. meisten kenn die hier gar keine Faschos, weil ja linker Stadtteil, aber wenn man mal einen sieht, dann muss man dem sofort auf's Maul hauen.
Ich kenn die Knaben ja, weil das teilweise die Leute aus meiner Grundschule sind, und ich weiß dass die Knaben mit rechter Meinung genauso gute Menschen und auch liebevolle Freunde und Väter sind wie die linken. Das würden aber viele hier nicht glauben. Das ist wirklich links und rechts die gleiche blöde menschenfeindliche Ideologie. Woran man mal wieder sieht das Intelligenz nichts mit schlauem Handeln zu tun hat.

Es gibt Wettmethoden von Faschos, 3 Leute setzen sich in der Innenstadt in die Bahn und fahren einmal durchs linke Viertel raus und wieder rein in die Stadt. Man gewinnt einen Bierkasten. Aber viel schlimmer ist, das rein anteilsmäßig viel weniger Leute heil aus dem linken Viertel rauskamen als aus dem rechten.

Worauf ich hinauswill ist, das der Mensch einfach mal neben einer großen guten seite, eine große schlechte, gewalttätige, verletzende Seite hat. Und zwar jeder Mensch. Dies zu ignorieren führt meist zu noch krasseren Schandtaten. (Siehe die Jacobiner)
Ich mag die Menschen nicht, sie sind mir stark zuwider, und ich finde immer wieder Gründe die mich hierin bestätigen. Bin halt durch und durch Misantroph.

Hoffe ich hab dir deine Frage beantwortet, bin für Rückfragen aber immer offen. Kann ich mal in gesitteter Art und Weise meinen Hass rauslassen.
Im Vergleich zu den Zeiten der Gedichte, bin ich auch etwas ruhiger geworden. Ich bin nicht mehr auf Konfrontationskurs mit den Menschen, sondern ziehe mich lieber zurück.
Danke für die Möglichkeit mal das hier zu schreiben,
sagt der Max
 
das ist alles zu verzettelt. Ich hab nicht viel mehr erlebt als andere Menschen auch.

ich war viel zu lange viel zu empfindsam, habe meine Erlebnisse und die Erlebnisse von Freunden mir sehr zu Herzen genommen.

Es haben mich auch viele Menschen als Zuhörer gesucht, so daß zu meinen eigenen Sachen relativ früh viel Vergangenheit meiner Freunde dazu kam.

Und es gibt eine Menge von vergewaltigten Menschen, ich habe nahezu genauso viele Kerle mit so einer Vergangenheit kennengelernt wie Mädels.
Kerle öffnen sich noch viel schwerer, es passt so gar nicht zum Männerbild Vergewaltigungsopfer zu sein.
Zwei meiner Freundinnen waren vergewaltigungsopfer, bei einer vermute ich es noch, mehrere Freunde und gute Freundinnen auch. Ich hab schon seit längerem das Gefühl das verfolgt mich, und manchmal dachte ich schon ich verlieb mich nur in solche Mädels, seltsam...
Ich scheine das anzuziehen, dass sich Menschen bei mir öffnen. Diese ständigen Mitschmerzen, summieren sich, und damit auch der Hass auf die Täter.

Was es ziemlich gut trifft ist eine Szene aus "green mile"-film, wo der zum tode verurteilte schwarze , sagt dass er gerne stirbt, weil:
Dieses ganze Elend, dieser ganze Hass auf der Welt (der auch in mir ist), diese Feindschaft, wie Nadeln, Glassplitter sind die mitten im meinem Kopf verteilt sind und sich ständig bewegen.(ich empfehle das orginalzitat, das hat mich zum heulen gebracht)

Irgendwann betäubt man sich, aus selbstschutz gründen. Ich glaub mir gehts da wie vielen Menschen. Bevor man sich wirklich in die Person hineinversetzt und von jetzt auf sofort ihre Schmerzen spüren muss, ihre Situation ertragen muss, macht man automatisch zu. Manche Menschen fangen damit schon früher an und manche erst später, je nach dem wieviel praktische Intelligenz man hat. Weil eigentlich ist es ja viel schlauer dicht zu machen und unbeschwert zu leben.

Ist auch sehr schwierig mit seiner Härte sich zu konfrontieren, ist ja irgendwie nur eine Schwäche, weil man sich dem Leiden entziehen möchte.
Wenn man sich aber wirklich mal klarmacht was hier los ist auf dieser Welt, und diese Erkenntnis immer draußen stehen hat, und nie in einen verschlossenen Schrank stellt, dann lebt man doch nicht lange.

Ein tiefer Ekel vor dieser Welt... Ein Hass auf die Menschlichkeit...

Ich weiß auch nicht wer oder was ich bin, ich weiß nicht warum ich solche Gegensätze in mir habe, künstler und techniker, verbaler gewalttäter und verletzter, gewalterlebender, schlauer Kopf, dummes dickes Herz, Harmoniesucht und Streitlust. Ach ich weiß auch nicht, wird schon irgendwie seine Richtigkeit haben, dass es Menschen wie mich gibt.

Ich stehe auch vor mir, wie ein Schwein das ins Uhrwerk schaut. Man sieht alle Möglichen Einzelheiten, kann aber nicht sagen was es ist, warum es ist, und wie es zusammenhängt. Man ist halt nur ein Schwein und kennt keine Uhrwerke.

Es ist schön, zu merken dass man sich Gedanken um mich macht.

So zum Thema Vergewaltigung, ich denke ich kann das ein wenig nachvollziehen. Mit 16 ist es mir passiert, das ich alleine von einer 20-30 Kopf großen Gruppe von Faschos aufgegriffen wurde. Es war in der Situation völlig unnötig sich noch zu wehren. sie waren 10-15Jahre älter, sie waren stark angetrunken. Sie haben mich dann einfach mitgenommen, ich bin ohne irgendwelche Anstalten ihnen gefolgt, in einen dunklen Innenhof. Da wurden mir meine schönen bunten Haare abgeschnitten, meine Klamotten zerschnitten (weil linke Aufnäher drauf waren), mir ein paar mal in die Fresse gehauen. Ich saß rum und konnte es nur noch über mich ergehen lassen.

Mein Glück war, das in dem Innenhof der ursprüngliche Anlaß der Versammlung ein Geburtstag eines Mädels war, was mich dann da raus geholt hat und mich da weggeführt hat. 20 Fasch's immer so 40-50m hinter uns. Die hat sich ganz lieb entschuldigt, von wegen sind Freunde ihres Bruders. Ich bin dann nur noch losgerannt. Die gleiche Gruppe hat einige Zeit später einen Ausländer halbseitig gelähmt geschlagen und mit scharfen Waffen rumgeballert.

Ich musste jeden Tag durch das Viertel fahren, was zu der Zeit von Glatzen noch überflutet war. Dementsprechend hab ich die nächsten zwei-drei Wochen angefangen wie Espenlaub zu zittern( jetzt weiß ich auch was das Sprichwort wirklich bedeutet), ohne Möglichkeit das abzustellen, sobald ich eine Glatze sah. Ich glaube da hatte ich echt meine größte Todesangst, mich einfach so ihnen auszuliefern.

Es ist auch sonst viel passiert, man hat meine Ex-Freundin am helllichten Abend an einer Haltestelle hinknien lassen und mit einer nicht geladenen Waffe eine Scheinhinrichtung gemacht. und auf mich wurde auch zweimal mit schreckschußwaffen gefeuert, mir wurde aufgelauert, meine Adresse veröffentlicht, etc.. Aber so schlimm mit diesem völligen Aufgeben von sich selbst, dass man nur noch sagte, mach das es vorbeigeht, es soll bitte vorbeigehen, ich will hier wieder lebend raus, so schlimm war nichts danach.

Ich lauf auch jetzt noch immer nah an den Häuserwänden rum, bin immer am beobachten, immer auf dem Sprung wegzusprinten. Richtig verarbeitet hab ich dass auch noch nicht.

schuldigung Angel dass ich jetzt deinen Thread so gekapert habe, aber anscheinend musste das alles mal wieder raus.

Danke für's anregen, Luiserl
sagt der Max
 

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