Unfähiger Chef?? Katastrophe

Guten Morgen liebe Community,

seit einiger Zeit schon geht es mit unserem Chef bergab... Da er sich selber aber für den tollsten Mann
der Welt hält, ist er nicht sehr einsichtig. Er gibt komplizierte Aufgaben, für welche er als Chef eigentlich
zuständig ist, zunehmend an meinen Kollegen und mich ab, deren Verantwortung wir aber grundsätzlich
als "normale" Angestellte einfach nicht übernehmen können.
Er hat keine Lust zu arbeiten, und das schlägt sich nun allmählich auf den ganzen Betrieb aus.
Er arbeitet nur dann, wenn jemand hinter ihm steht und IHM sagt, was zu tun ist (Hallo? Wer ist hier der Chef? 😀 )

Ich habe genug mit meinen Aufgaben zu tun, habe keinen Chef den ich mal um Hilfe fragen kann (weil alles,
was er mir sagt, entweder falsch ist, oder er mir sagt, ich solle mal im Internet nachschauen).
Es gibt Tage, da bin ich fast am durchdrehen, was sich dann durch starke Kopfschmerzen bemerkbar macht.

Wenn ich diese Firma verlasse, weiß ich, dass diese Firma dann schließen muss. Es soll sich nicht arrogant anhören,
es ist leider aber so. Da sieht man mal, wie viel Verantwortung u.a. an mir liegt, die ich NIE haben wollte.

Jemand mit ähnlichem Erfahrungen hier?

Da sich sein Verhalten mittlerweile überall bemerkbar macht (Kunden die nicht mehr wiederkommen, Liquidität. etc.)
wundert es mich überhaupt nicht... Ist es sowieso nur noch eine Frage der Zeit, bis alles den Bach runter geht?...

Wenn dein Chef gleichzeitig der Inhaber dieser Firma ist, dann hatte ich auch mal so einen Chef.
Er wusste auch alles besser, schob aber gleichzeitig immer mehr ab. Auch seine Privattermine.
Ich war praktisch "Mädchen für alles", und da meine Eltern auch selbständig waren, war auch ich sehr engagiert. Ich machte auch die Buchhaltung, und legte ihm eines Tages die aktuellen Zahlen vor. Ich erklärte ihm, dass es so nicht mehr lange gut geht, und die nächste Bilanz mit Minus ausgehen würde.
Er lachte mich aus!

Allzu lange dauerte es nicht mehr, und die Firma war pleite. Er musste schließen. Schuld waren die Angestellten, die in seinen Augen unfähig und faul waren.

So, nun weißt du, wie so etwas ausgehen kann. Mach was draus. 😉

Ich hab mich auch mal für so eine Firma und ihren "kompetenten allwissenden Chef" krum gemacht.
Das Ende vom Lied: Burnout und ich bekam die Kündigung. Top.
Bin richtig froh, dass ich da weg bin.
Such dir lieber was anderes. Nur zu bleiben, um einen Laden am laufen zu halten und dabei vor die Hunde gehen ist nicht das Wahre.
Und am Ende dankt es dir eh niemand.

Worauf willst Du hinaus?
Willst Du Tips oder einfach nur mal Luft ablassen?

Wie Du es schilderst, wird Deine Firma bald Insolvenz anmelden.

Somit...
Angestellte bekommen nach Insolvenz noch 90 Tage ihr Gehalt vom Staat.
Rechne Dir aus, wie viele Tage für die Job-Suche nötig sind und Du weißt, wenn Du abspringst.

Hast du schon um eine Beförderung inklusiver großzügiger Gehaltserhöhung angesucht? Ach so... das kann / will er nicht zahlen (Liquidität)? Hmm... na dann würde ich mir was Neues mit weniger Verantwortung suchen (so wie du dir das halt wünscht!)

Ich kenn das leider auch. Ich hab zwei Chefs die zusammen so sind wie dein Chef. Chef A hat scheinbar keine Lust mehr zu arbeiten und schiebt alles nur vor sich her, bis es nicht mehr geht. Beide machen ständig elementare Fehler, auf die ich hinweisen und sie korrigieren muss. Chef B erwartet immer mehr von mir und meiner Kollegin. Manchmal frage ich mich, ob außer mir eigentlich keiner mehr sein Hirn benutzt...

Wir sind nur ein kleines Unternehmen. Neben mir als fast Vollzeitkraft gibt es nur noch meine Kollegin, die eine halbe Stelle arbeitet. Wenn ich kündigen würde, würde alles den Bach runter gehen. Ich hab ja nur 4 Wochen Kündigungsfrist. Selbst wenn sofort eine Neue eingestellt würde, ist es gar nicht möglich in der Zeit jemanden einzuarbeiten. Und es gibt einfach Dinge, die allein ich mache, wie z.B. die komplette Buchhaltung.

Durch die vielen Fehler meiner Chefs, auf die man achten muss, gehen uns gelegentlich andere Dinge durch die Lappen. Wir sind nun mal auch nur Menschen, begrenzt belastbar und aufnahmefähig. Eine Zeit lang geht das gut. Aber irgendwann kann man nicht mehr am Limit arbeiten oder darüber hinaus. Leider gibt es für Fehler eine sehr niedrige Toleranzgrenze bei Chef B. Es ist grundsätzlich immer alles unsere (meistens meine) Schuld, egal was schief gelaufen ist und wie unwichtig es eigentlich ist.

Auch vom Geld her gibt es keine Anerkennung. Ich hab nach 13 Jahren Betriebszugehörigkeit und 10 Jahren Berufserfahrung gerade mal einen Bruttostundenlohn von 13 € erreicht. Es gibt lediglich jeweils 300 € Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Ansonsten werden die Geburtstage vergessen, Blumensträuße o.Ä. gibt es somit auch nicht. Ich habe nicht mal zum Abschluss meiner Ausbildung irgendeine Anerkennung erhalten.

Ich hab lange gebraucht, um zu verstehen, dass es nicht meine Aufgabe ist und es mir nicht gedankt wird, wenn ich all diese Dinge erledige, die keiner wahrnimmt. Vor 1 1/2 bis 2 Jahren war ich kurz vor einem Burnout. Es war so schlimm, dass ich mich in meiner Freizeit zu nichts mehr aufraffen konnte. Weder zum Kochen, noch zum Putzen. Selbst ein oder zwei Wochen Urlaub brachten mir keinen Erholungseffekt. Zum Glück habe ich einen tollen Mann, der mich sehr unterstützt und mir unter Arme gegriffen hat.

Seit dem gibt es Phasen, in denen ich damit gut klar komme, aber auch Phasen, in denen ich wieder "in ein Loch falle". Gerade bin ich wieder in so einem Loch...

Um Ostern rum habe ich dieses Jahr besonders gemerkt, dass ich eigentlich mal eine lange Auszeit vom Job bräuchte. Ich hatte einen Bandscheibenvorfall und war 3 Wochen krank geschrieben. Diese Zeit war so erholsam für mich. Leider kann ich mir das nicht erlauben bzw. leisten, eine längere Auszeit zu nehmen.

Auch habe ich aktiv nach anderen Jobs gesucht. Bereits seit knapp 2 Jahren bewerbe ich mich immer wieder auf Stellen, die mich interessieren und geeignet sind. Aber abgsehen von einem Bewerbungsgespräch ist nichts dabei rausgekommen. Das hat mich natürlich zusätzlich ganz schön runter gezogen, sodass ich Anfang des Jahres zunächst aufgegeben.

Was soll man da dann noch machen?!?

Wie gehst du denn damit um?

Jensberlin meinte:

Guten Morgen liebe Community,

seit einiger Zeit schon geht es mit unserem Chef bergab... Da er sich selber aber für den tollsten Mann
der Welt hält, ist er nicht sehr einsichtig. Er gibt komplizierte Aufgaben, für welche er als Chef eigentlich
zuständig ist, zunehmend an meinen Kollegen und mich ab, deren Verantwortung wir aber grundsätzlich
als "normale" Angestellte einfach nicht übernehmen können.
Er hat keine Lust zu arbeiten, und das schlägt sich nun allmählich auf den ganzen Betrieb aus.
Er arbeitet nur dann, wenn jemand hinter ihm steht und IHM sagt, was zu tun ist (Hallo? Wer ist hier der Chef? 😀 )

Ich habe genug mit meinen Aufgaben zu tun, habe keinen Chef den ich mal um Hilfe fragen kann (weil alles,
was er mir sagt, entweder falsch ist, oder er mir sagt, ich solle mal im Internet nachschauen).
Es gibt Tage, da bin ich fast am durchdrehen, was sich dann durch starke Kopfschmerzen bemerkbar macht.

Wenn ich diese Firma verlasse, weiß ich, dass diese Firma dann schließen muss. Es soll sich nicht arrogant anhören,
es ist leider aber so. Da sieht man mal, wie viel Verantwortung u.a. an mir liegt, die ich NIE haben wollte.

Jemand mit ähnlichem Erfahrungen hier?

Da sich sein Verhalten mittlerweile überall bemerkbar macht (Kunden die nicht mehr wiederkommen, Liquidität. etc.)
wundert es mich überhaupt nicht... Ist es sowieso nur noch eine Frage der Zeit, bis alles den Bach runter geht?...

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Ich würde es genau so machen wie die Chefs es tun. Menschen werden reihenweise abgelehnt, wie Ware behandelt. Ist der eine nicht gut, tauscht man ihn einfach aus. Also dreh den Spieß um - sortier den Deppen aus und such dir Ersatz. Es gibt genug Chefs die besser sind. Es ist dein Recht dir auszusuchen, bei wem du arbeitest.