So langsam bin ich runtergekommen. Kann auch einmal einfach nichts tun. Die Vögel am Teich beobachten. Und nachdenken.
Es hätte wirklich nicht dieses Drama gebraucht um mir klarzumachen, dass ich seit Jahren kräftemäßig weit über meinem persönlichen Limit unterwegs war.
Wo früher der Ausgleich funktioniert hat: mit meinem Mann etwas unternehmen, mit Freunden Essen gehen und vor allem auch spannende Reisen planen und einfach einmal drei oder vier Wochen Auszeit nehmen, war plötzlich ein Loch, das ich mit immer mehr Arbeit gefüllt habe. Ärger und Stress inklusive.
Ich liebe meine Arbeit. Bei den „Orchideenfächern“ die ich studiert habe, war es tatsächlich ein Glücksfall, dass ich einen guten Job gefunden habe. Führungsposition. Eigentlich kein Problem, aber wenn in Zeiten knapper Kassen neben der eigentlichen Tätigkeit die Zeit und die Nerven für Dinge draufgehen wie „weiterreduzierte Stunden für Reinigungskräfte“, die eh nur noch von Einsatzort zu Einsatzort hetzen. Und für entnervende Budgetverhandlungen zu zeitaufwendigen Projekten, die am besten nichts kosten sollen. Klappt nur, wenn man fast alles selbst macht.
Aber das klappt nur eine begrenzte Zeit.