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Überlastung im Job

Menkaure

Neues Mitglied
Hallo,
ich bin seit mehr als 15 Jahren in einem internationalen Unternehmen. Wir stemmen seit fünf Jahren unsere Abteilung zu zweit.
Die Prozesse werden immer aufwendiger anstatt einfacher was aber nicht an uns liegt. Das wird international so festgelegt.
Ich mag meine Arbeit sehr aber der hohe workload und kaum Work-Life-Balance hat sich mittlerweile auf meine Gesundheit ausgewirkt. Unseren Vorgesetzten die im Ausland sitzen ist unsere Situation bekannt. Ich habe Lösungen - und Prozessänderungen vorgeschlagen aber es dauert alles viel zu lange bis etwas umgesetzt wird. Ich überlege jetzt erstmal eine Überlastungsanzeige zu schreiben. Bin mir aber unsicher ob ich das tun soll.
Was mein ihr?
 
Eine Überlastungsanzeige kannst du auf jeden Fall schreiben, dann müssten Sie eigentlich reagieren. Wenn du dich allerdings aufgrund deiner Symptomatik im Sinne deiner Gesundheit länger krankschreiben lässt, hat das vermutlich mehr Effekte und es wir deine Chefs mehr interessieren als ein Blatt Papier.
Wie sieht das dein Kollege / deine Kollegin? Gibt es eine Interessenvertretung?
 
Fioina7 hat dich wirklich schon sehr sehr gut beraten, ich sehe das ähnlich.
Das hängt ja auch viel von euren Strukturen hab, was wie möglich ist.

Wenn es die Option einer Überlastungsanzeige gibt, würde ich die auch unbedingt ziehen, lieber früher als später. Das haltet Ihr einfach nicht dauerhaft aus.
Sobald gesundheitliche Probleme kommen, würde ich mich auch krankschreiben lassen. (brauchst du dann ja auch, um dich zu erholen) und ja, dann wird eher was passieren.

Solange alles läuft und Ihr produktiv seid und da voll mitspielt. Wieso sollte sich irgendwas ändern?
 
Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für Eure hilfreichen Antworten. Ich bin bereits wegen gesundheitlicher Probleme krankgeschrieben. Ich werde jetzt aber zusätzlich noch die Überlastungsanzeige adressieren.

Grüße
 
Wenn Mitarbeiter über ihre Belastungsgrenzen gehen, vielleicht ständig Mehrarbeit oder Überstunden ableisten, um das Arbeitspensum in den Griff zu bekommen, schaufeln sie aktiv ihr eigenes Grab.

Schaffen sie gesundheitsbedingt, wegen Überlastung, irgendwann dieses Pensum nicht mehr, heißt es nicht selten: Warum, sie haben das bisher doch auch geschafft.

Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, auf vernünftige und gesunderhaltende Weise zu arbeiten, statt 110 % geben zu wollen. 80 % sind sinnvoll, bei Arbeitsspitzen hat man dann noch etwas Spielraum. Leider gehören tatsächlich zwei dazu, und meist merkt nan erst sehr spät, dass man derjenige ist, der diese Vorgänge ermöglicht.
Ändere bei dir, was du ändern kannst.
Wenn Arbeit liegenbleibt, muss das Unternehmen zwangsläufig reagieren.
Dokumentiere aber gut, was du täglich erledigst.
 
Ich kann ein Lied davon singen. Hunderte Überstunden, die weder vergütet noch bezahlt wurden. Bis zum totalen Burnout danach infolge schwere Depression. Zum Dank gekündigt worden. Alles reden hat vorher nichts gefruchtet. Ich weiß, ich hätte eher die Leine ziehen sollen. Nun bin ich 59 und meine Zukunft ist im Eimer und das belastet mich jetzt auch. Dann der Druck der KK und alle anderen Baustellen. Nie wieder würde ich so arbeiten.
 
Zuerst ist wichtig herauszufinden, woher der hohe Workload kommt. Ist es schlicht zuviel Arbeit, die von euch zweien nicht bewältigt werden kann? Kann man am Arbeitsablauf etwas ändern, z.B. durch besseres Zeitmanagement, Optimierung der Arbeitsabläufe, Anpassung der Arbeitsmittel oder gar einer besseren Qualifikation? Ganz wichtig: Folgen Zeiten hoher Belastung immer auch Möglichkeiten, die Batterien wieder aufzuladen und zu entspannen? Wie ist es um eure Arbeitszeit bestellt? Haltet ihr die gesetzlich vorgeschriebenen Pausen ein? Wie sieht es mit Überstunden aus? Werden die angemeldet, so wie es vorgeschrieben ist?

Zur Work-Life-Balance: Ist sichergestellt, dass Arbeitsende tatsächlich auch Arbeitsende ist? Wochenende auch tatsächlich Wochenende? Oder seid ihr ständig erreichbar? Wie sieht es mit Urlaub aus? Nehmt ihr den oder wird der Anspruch teilweise ausgezahlt?

Falls etwas von diesen Dingen im Argen liegt gehört das dem Vorgesetzten gemeldet, am besten schriftlich, damit nachweisbar ist, dass ihr etwas gesagt habt. Die Führungskraft ist im Rahmen ihrer Fürsorgeverpflichtung wie schon das Wort es sagt, VERPFLICHTET, Abhilfe zu schaffen und sich zu kümmern. Das ist kein Nice-to-have, sondern gemäß Arbeitsschutzgesetz eine verdammte Pflicht.

Signalisiert, dass ihr am Limit seid und nicht mehr könnt. Wenn es nicht mehr geht und niemand darauf reagiert, lass dich vom Arzt aus dem Verkehr ziehen und zwar bevor du vollends ausbrennst. Dass du dich und deine Gesundheit ernst nimmst und die Reißleine ziehst, ist ein erster wichtiger Schritt. Du hast nur eine einzige.

Vertrauensleute, Betriebsräte oder - falls ihr so etwas idealerweise im Unternehmen habt -, das betriebliche Gesundheitsmanagement sind neben dem Vorgesetzten weitere wichtige Ansprechpartner, die du zur Unterstützung ins Boot holen kannst und solltest.
 

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