Wenn der andere dich noch liebt, wird er die Trennung nicht vernünftig finden, da wirst du machen können, was du willst.
Meine Mutter hat es damit versucht, die Situation realistisch darzustellen und die Dinge hervorzuheben, die schlecht gelaufen sind. Dinge, die man nicht mehr dauerhaft verändern könnte, weil sie sich über die Jahre eingefahren haben... Charaktere und Umstände haben sich verändert... und es war am Ende eindeutig eine Sackgasse, aus der die Trennung die einzige Lösung war. Klingt alles sehr vernünftig objektiv gesehen. Mein Vater findet das bis heute nicht und er wird das auch nie so sehen.
Um die Kinder nicht nachhaltig zu irritieren, bring sie bitte niemals in eine Situation, in der sich sich gezwungen fühlen, ein Urteil zu fällen! Ich weiß nicht, wie alt deine Kinder sind, aber bei uns war es so, dass meine Mutter wollte, dass wir möglichst viel mitbekommen, um das zu verstehen etc. Das lief so ab, dass jeder von beiden sich bei mir ausgeheult und Zustimmung für sein Verhalten gesucht hat. Auch, wenn man dann versucht, als Kind neutral zu bleiben, ist das so eine undankbare Position! Ich glaube, am Ende waren beide enttäuscht von mir. Und wenn es auch nur deswegen war, weil ich versucht habe, mich rauszuhalten. Und auch, wenn ich die Fehler meines Vaters selbst sehe, finde ich es unmöglich, die von meiner Mutter oder den Großeltern unter die Nase gerieben zu bekommen.
Ich kann nur allen Eltern empfehlen, die Kinder so weit wie möglich raus zu halten. Egal, in welchem Alter. Wenn sie Fragen stellen, sollten sie natürlich eine Antwort bekommen, aber dabei bitte immer bedenken, dass man sich als Kind beiden Elternteilen gegenüber verpflichtet fühlt und sich nicht auf eine Seite stellen will.
lg
Antoinette