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Trauma durch Gewalterlebnisse

  • Starter*in Starter*in Holzrose
  • Datum Start Datum Start
H

Holzrose

Gast
Wusste nicht, ob das in diesen Threadbereich gehört oder in den der Familie. Möchte nur mal was loswerden. Echte Hilfe scheint es nicht zu geben, weil es einen Traumatherapeuten benötigt hätte und nicht Verhaltenstherapie. Jemand, der sich auskennt mit Erlebnissen, die lebens- und gesundheitsbedrohend sind. Ich hätte liebevolle Menschen gebraucht damals; Verständnis im Rest der Familie. Aber es wurde herunter gespielt oder nicht weiter beachtet. Die dachten wohl, ich spinne oder es wird schon nicht so schlimm gewesen sein. Aber wenn man denken muss, wenn er (der Täter, Partner) nicht bald aufhört, dann muss ich sterben. Angst... Todesangst! Scheisse! Alles wurde relativiert. Selbst Therapeuten konnten sich nicht vorstellen, wie es sich anfühlt und haben ihr Therapieprogramm durchgezogen. Warum übernimmt die Krankenkasse keine Kosten für reine Traumatherapie, soweit ich weiß gibt es solche Therapien für Privatpatienten. Mehrfach traumatisiert durch unterschiedliche Menschen, die mein Leben bedrohten. Wenn die nicht im letzten Moment einen "Geistesblitz" gehabt hätten und von mir abließen, wer weiß, ob ich das überlebt hätte. Es gab leider keine Zeugen und nachdem ich mich in Sicherheit gebracht hatte, wurde alles relativiert. Wenn man überlebt, dann ist ja wohl alles nicht so schlimm, oder? Scheiß drauf. Menschen, die nie in lebensbedrohlichen Situationen durch andere Menschen waren, können es sich nicht vorstellen, wie das ist und relativieren. Ich brauchte all meinen Mut, um das mal öffentlich zu schreiben. Menschen verstehen nicht, wie man sich fühlt und das Beste, man zieht sich von allen zurück. Aber diese Erlebnisse haben dazu geführt, dass am Ende das ganze Leben kaputt ist. Hätte gerne ein paar Freunde im Leben, aber ich kann niemandem mehr vertrauen, egal, ob die Menschen gut sind oder nicht. Das Urvertrauen ist zerstört. Und wenn man nichts erzählt von den Erlebnissen, trotzdem mit aller Kraft versucht positiv zu denken und das Schöne im Leben zu sehen, sogar noch Humor aufbringt, dann denken andere womöglich noch, es würde einem zu gut gehen, währen sie selber ja so zu leiden hätten. Man, in meinem Fall ich, versuche ein bisschen Lebensfreude mir zu bewahren. Man weiß es doch vorher nicht, ob jemand ausrastet in Gewalt, zumal es nur einmal jeweils passierte aber so heftig, dass man weglief. Durch die Handlung dieser (Partner) drohte ich zu ersticken. Konnte mich nicht wehren, waren zu kräftig. Ich bleibe für mich, weiterhin freundlich zu allen Menschen, aber ich weiß nicht, ob ich echte Nähe nochmal zulassen kann. Am schlimmsten nach so einem Erlebnis ist, dass es entweder nicht ernst genommen wird durch Menschen die man kennt, es ihnen erzählt oder durch sie relativiert wird. Keine Zeugen, keine Tat, was? Man selber glaubt ja im ersten Moment, der macht nur Spaß, will herumkabbeln, man denkt, es sei ein Spiel um im nächsten Moment zu merken, nein, der meint es ernst. Wenn Täter eine Menge Leute um sich haben, die ihm das nie zutrauen würden oder gar als "Gutmenschen" sehen, hat man zu viel Angst, von wegen Anzeige. Aber selbst wenn, solche durchgeknallten Tpyen, setzen ein Strahlemanngesicht auf und man glaubt ihnen, wenn sie sagen, ich würde nur rumspinnen. Ärrrrgsss....

Täter waren katholisch, evangelisch aber keine Deutschen. Nur als ich klein war, zwei Teenager-Mädchen mich an einen einsamen Ort verschleppten und mir androhten, mich umzubringen, die waren deutsch damals, sehr lange her. Durch Zufall wurde ich gerettet durch einen Mann, der zufällig an diesem einsamen Ort vorbei kam und meine Schreie hörte und mich von diesen miesen Mädchen befreite. Ich hatte Todesangst, als kleines Kind schon. Ich habe Mitgefühl mit all den anderen Menschen, die traumatische Gewalterlebnisse erleben mussten. Ich bin der Meinung, es muss unbedingt vielmehr gut ausgebildete Traumatherapeuten geben und die Krankenkasse sollte das fördern, solche Therapien. Ich wollte das nur mal los werden hier. Brauche keine weiteren Fragen dazu.
 
Mutig, dass du das geschrieben hast!

Ich möchte auch eine Traumatherapie machen und habe letztens nach Therapeuten gegoogelt - in meiner Gegend gibt es einige Therapeuten mit Traumatherapie als Zusatzqualifikation von gesetzlichen Krankenkassen - kommt das für dich nicht in Frage?
Ansonsten gibt es auch noch stationäre Traumatherapie, dafür wird allerdings auch eine entsprechende Überweisung benötigt.

Du hast Recht, wie sich Todesangst anfühlt und wie Mit der Situation danach umgegangen Werden soll ist ein schwieriges Thema in der Therapie - ehrlich gesagt freue ich mich für diese Menschen, weil sie diese Gefühle ni.ht erleben müssten. Verständnis finden fällt da allerdings schwer.
 
Oh Gott, ich kann dich so gut verstehen, mir ging und geht es ganz genauso! :'(

Ich hasse inzwischen fast schon die ganze Psycho-Branche, weil die Erfahrung zeigt, sie relativieren alles oder tun es als Spinnerei oder "nicht so schlimm" ab oder wagen es sogar zu behaupten man würde simulieren!

Etwas muss sich ändern in Deutschland!
Es geht nicht, dass Gewaltopfer weiterhin hingehalten werden oder gar für das,was ihnen angetan wurde, bestraft!

Ich tu mich auch arg schwer zu vertrauen, liebe TE, aber wenn du es zulassen kannst und magst, dann fühl dich trotzdem ganz lieb gedrückt! :blume:

Ich weiß so gut, was du empfindest und wie schwer dir dein Leben gemacht wurde.
Gib nicht auf! Vielleicht schaffen Leute wie du und ich es, etwas an diesem ignoranten System zu ändern!
 
Hallo Gast,

ich möchte hier nichts weiter dazu schreiben, aber man muss nicht hassen, um etwas als dumm oder als falschen Ansatz zu sehen. Das Relativieren ist nicht gut, das haben meist die Menschen im Umfeld gemacht, Familie, Bekannte. Therapeuten tun das, was sie können und wenn es nicht genügend gibt, die sich mit dem Thema Trauma durch Gewalterfahrung oder lebensbedrohliche Situationen auskennen, dann ist das schade.

Ich finde, es wäre so wichtig, für alle die Gewalt erfahren haben, sei es häusliche oder andere Arten davon. Vielleicht gibt es ja in der Zukunft mehr reine Traumatherapeuten, auch für Kassenpatienten. Wenn z.B. Verhaltenstherapeuten als Nebenfach Traumatherapie studiert haben, dann ist der Fokus eben nicht nur auf Traumata gerichtet, sondern nur mit "bedacht". Aber meiner Meinung nach sollte das Erlebte, das Trauma, im Fokus stehen und als Nebenfach vielleicht Verhaltenstherapie.

Man fühlt sich irgendwie nicht so gut verstanden, wenn der Fokus nur auf das Verhalten gerichtet ist. Geht mir jedenfalls so. Ich glaube, Menschen mit Trauma brauchen viel Verständnis für das, was sie erlebt haben und natürlich das Erlernen von neuer Sicherheit im Umgang mit anderen, ein neues Gefühl für die Unbeschwertheit im Umgang mit anderen zu entwickeln. Jedes Trauma ist anders, manche reden nie darüber, andere müssen ständig darüber reden.

Man fragt sich immer, wieso manche Menschen anderen so etwas antun. Die sind es doch, die ein Problem haben, die bräuchten Therapie im Sinne von Verhalten, Täter, Opfer bräuchten Traumabehandlung in erster Linie. Und wenn man als Opfer mit der Zeit alles verdrängen muss, weil die Familie es relativiert oder andere, dann zieht man sich zurück und bleibt lieber allein, als sich noch den geringsten Stress mit anderen Menschen aufzuhalsen, und wenn es nur ganz banale Dinge sind, wie ein normaler Streit z.B.

Man ist deprimiert, unglücklich, traurig über das was passiert ist, aber doch nicht depressiv. Depressiv als Krankheitsbild sind vielleicht Menschen, die noch nie Lebensfreude empfinden konnten/durften.
 
Bei mir war es so, dass mir von den Therapeuten als Kind/Jugendliche wiederholt gesagt wurde, ich würde das erfinden und "solle mich nicht so haben", wenn ich Flashbacks und Panikattacken hatte. 🙁

Gleichzeitig wurde ich wieder und wieder zum Täterkontakt und zurück an den Ort des Verbrechens gezwungen (täglich), trotz Flashbacks und Panik und konnte die Situation nicht abbrechen.
Ich wurde dadurch mehrfach retraumatisiert, abgesehen von diesem Zwang fand keine Behandlung statt.

Außerdem habe ich Gewalt- und MB-Erfahrungen in der KJP gemacht, gemeinsam mit Mitpatienten.

Im Endeffekt hat mich das alles mehr mitgenommen als der ursprüngliche Behandlungsgrund.
Ich war durch meinen gesundheitlichen Zustand gezwungen meine Schulausbildung vorzeitig vollständig abzubrechen, obwohl ich sehr gut und ehrgeizig war und habe heute, als Erwachsener nicht mal einen Abschluss, kriege in Folgetherapien zu hören, ich sei Schuld (am ursprünglichen MB, den in der KJP und dem Verhalten der Therapeuten) und hätte das so gewollt und die Menschen dazu verführt.

Diese Menschen haben mein Leben und mein Seelenheil zusätzlich zu den schrecklichen Erlebnissen aus meiner Kindheit zerstört und dafür auch noch Geld von der Krankenkasse kassiert.

Daher verabscheue ich Menschen aus diesem Berufsstand.
Natürlich werden nicht alle so sein.
Aber wenn sich einer nach dem anderen nur an den Ausreden und Lügen des Vorgängers orientiert, statt zu behandeln, wird das nun mal zu einer durchgängigen Erfahrung.

Hass ist vielleicht wirklich das falsche Wort. Es tut einfach unglaublich weh, wenn man dort, wo man Hilfe sucht so behandelt wird.
Insofern kann ich dich verstehen, auch meine Familie stand nicht hinter mir.

Aber gerade deswegen will ich dass sich was ändert: Die Opfer dürfen nicht zu Tätern gemacht werden und die Tat nicht nullifiziert.
Schon gar nicht von Therapeuten.

Diese "Konfrontationstherapie" ohne therapeutischen Aspekt und ohne jeglichen Bezug zum Problem war übrigens auch als "Verhaltenstherapie" bezeichnet worden.

Das können die meinetwegen mit den Tätern im Knast machen, die haben es im Gegensatz zu den Opfern nämlich tatsächlich nötig, wieder und wieder mit dem, was sie angerichtet haben und den Resultaten konfrontiert zu werden und wieder und wieder zu begreifen, wie schrecklich das war.

Für einen Täter wäre das eine notwendige Erkenntnis.
Für ein Opfer unnötige Folter und erzwungenes Wiedererleben der Tat.

Meines Wissens nach werden nur Opfer durch therapeutische Maßnahmen retraumatisiert.
Für Täter gibt es keine therapeutisch geleitete wiederholte Konfrontation mit der Realität, obwohl es da notwendig wäre, um zumindest zu versuchen zu sichern, dass sie das nicht wieder tun.

Deshalb dieses Gefühl gegenüber der Branche.
Ich weiß nicht, wie ich es nennen soll.
Aber im Austausch mit anderen MB-Opfern höre ich immer wieder von ähnlichen Erfahrungen.

Rückhalt und Verständnis kann man von ungeschulten Mitmenschen kaum erwarten, auch wenn es wünschenswert wäre
Akzeptanz hingegen schon, aber selbst diese ist selten.
Die Tat/Auswirkungen klein zu machen ist keine Akzeptanz.
Aber ich finde bedenklich und schade, dass auch geschulte Menschen wie Psychotherapeuten und Psychiater häufig weder Verständnis noch Akzeptanz für ihre Patienten aufbringen können.
Und wenn diese Unverständnis und Disakzeptanz dann in Verleugnung, Vorwürfen, Retraumatisierung und evtl neue Taten ausartet, ist einfach eine Grenze sehr weit überschritten worden.
 
Bei mir war es so, dass mir von den Therapeuten als Kind/Jugendliche wiederholt gesagt wurde, ich würde das erfinden und "solle mich nicht so haben", wenn ich Flashbacks und Panikattacken hatte. 🙁

Gleichzeitig wurde ich wieder und wieder zum Täterkontakt und zurück an den Ort des Verbrechens gezwungen (täglich), trotz Flashbacks und Panik und konnte die Situation nicht abbrechen.
Ich wurde dadurch mehrfach retraumatisiert, abgesehen von diesem Zwang fand keine Behandlung statt.

Außerdem habe ich Gewalt- und MB-Erfahrungen in der KJP gemacht, gemeinsam mit Mitpatienten.

Im Endeffekt hat mich das alles mehr mitgenommen als der ursprüngliche Behandlungsgrund.
Ich war durch meinen gesundheitlichen Zustand gezwungen meine Schulausbildung vorzeitig vollständig abzubrechen, obwohl ich sehr gut und ehrgeizig war und habe heute, als Erwachsener nicht mal einen Abschluss, kriege in Folgetherapien zu hören, ich sei Schuld (am ursprünglichen MB, den in der KJP und dem Verhalten der Therapeuten) und hätte das so gewollt und die Menschen dazu verführt.

Diese Menschen haben mein Leben und mein Seelenheil zusätzlich zu den schrecklichen Erlebnissen aus meiner Kindheit zerstört und dafür auch noch Geld von der Krankenkasse kassiert.

Daher verabscheue ich Menschen aus diesem Berufsstand.
Natürlich werden nicht alle so sein.
Aber wenn sich einer nach dem anderen nur an den Ausreden und Lügen des Vorgängers orientiert, statt zu behandeln, wird das nun mal zu einer durchgängigen Erfahrung.

Hass ist vielleicht wirklich das falsche Wort. Es tut einfach unglaublich weh, wenn man dort, wo man Hilfe sucht so behandelt wird.
Insofern kann ich dich verstehen, auch meine Familie stand nicht hinter mir.

Aber gerade deswegen will ich dass sich was ändert: Die Opfer dürfen nicht zu Tätern gemacht werden und die Tat nicht nullifiziert.
Schon gar nicht von Therapeuten.

Diese "Konfrontationstherapie" ohne therapeutischen Aspekt und ohne jeglichen Bezug zum Problem war übrigens auch als "Verhaltenstherapie" bezeichnet worden.

Das können die meinetwegen mit den Tätern im Knast machen, die haben es im Gegensatz zu den Opfern nämlich tatsächlich nötig, wieder und wieder mit dem, was sie angerichtet haben und den Resultaten konfrontiert zu werden und wieder und wieder zu begreifen, wie schrecklich das war.

Für einen Täter wäre das eine notwendige Erkenntnis.
Für ein Opfer unnötige Folter und erzwungenes Wiedererleben der Tat.

Meines Wissens nach werden nur Opfer durch therapeutische Maßnahmen retraumatisiert.
Für Täter gibt es keine therapeutisch geleitete wiederholte Konfrontation mit der Realität, obwohl es da notwendig wäre, um zumindest zu versuchen zu sichern, dass sie das nicht wieder tun.

Deshalb dieses Gefühl gegenüber der Branche.
Ich weiß nicht, wie ich es nennen soll.
Aber im Austausch mit anderen MB-Opfern höre ich immer wieder von ähnlichen Erfahrungen.

Rückhalt und Verständnis kann man von ungeschulten Mitmenschen kaum erwarten, auch wenn es wünschenswert wäre
Akzeptanz hingegen schon, aber selbst diese ist selten.
Die Tat/Auswirkungen klein zu machen ist keine Akzeptanz.
Aber ich finde bedenklich und schade, dass auch geschulte Menschen wie Psychotherapeuten und Psychiater häufig weder Verständnis noch Akzeptanz für ihre Patienten aufbringen können.
Und wenn diese Unverständnis und Disakzeptanz dann in Verleugnung, Vorwürfen, Retraumatisierung und evtl neue Taten ausartet, ist einfach eine Grenze sehr weit überschritten worden.

Schlimme Geschichte, was du da erlebt hast. Ich weiß zwar nicht wie alt du bist, aber ich glaube, ganz früher, hat man Kindern seltener Glauben geschenkt als heute. Hattest leider auch noch die falschen Therapeuten. Könntest du heute nicht noch mal eine Therapie machen, es gibt doch Vorgespräche, die noch nicht zur Behandlung gerechnet werden und wenn du ein gutes Gefühl mit dem oder der Therapeut/in hast, noch mal alles aufarbeiten? Es gibt auch Therapeuten, die Verständnis haben. Wäre vielleicht gut, aus heutiger Sicht das alles noch mal aufzuarbeiten. Das ist aber deine Entscheidung.
 

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