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Traum geplatzt - weiterhin im verhassten Beruf

Elcorom

Neues Mitglied
Hallo,

vor wenigen ist mein Berufstraum (vorerst) geplatzt. Ich möchte mich umorientieren und plane daher nochmal den Schritt wagen in Vollzeit zu studieren. Ich bringe nicht die besten Voraussetzungen mit da ich kein Abitur besitze und meine Ausbildung + Berufserfahrung nicht als gleichwertig anerkannt werden. Da ich das Studium unbedingt möchte habe ich mich für meine einzige Möglichkeit, eine Fortbildung, entschieden die ich aus eigener Tasche bezahle und neben dem Beruf ausübe.



Alles war recht eng getaktet so dass ich viel Energie in meiner Freizeit in den letzten 16 Monaten investiert habe. Das Studium beginnt in einem Monat, ich habe bereits eine Zusage. Die letzte Prüfung der Fortbildung, eine sehr umfangreiche Facharbeit, wurde mit "Nicht bestanden" bewertet. Warum erfahre ich erst in 2 Wochen wenn alles geklärt ist. Den Studienplatz kann ich vergessen da ich die Fristen nicht mehr einhalten kann.

Das heißt nicht nur dass ich mich neu für den Studiengang bewerben muss, die Aufnahmeprüfungen nochmal durchlaufen muss, nein ich muss auch noch eine neue Facharbeit schreiben die wieder sehr schwer wird da ich auf die Schnelle kein neues Thema finde mal abgesehen von dem Schreiben der Arbeit denn sie darf meiner alten Facharbeit nicht ähneln.



Klar ich kann sagen dass noch nicht alles verloren ist aber ich war nun doch schon fest darauf eingefahren meinen verhassten Beruf in wenigen Wochen den Rücken zu kehren. Und das ist jetzt mein großes Problem.

Ich werde nun mindestens 1 Jahr hier weiterhin verweilen müssen. Ich arbeite im IT Bereich in einer Kommune und bin unzufrieden weswegen auch die Umorientierung in Frage kam. Die Arbeit an sich ist ok aber das Drumherum bereitet mir Magenschmerzen. Meinen Chef halte ich für inkompetent, die Aufgaben an sich sind langweilig und mit den meisten Kollegen kann ich nichts anfangen. Meine wenigen guten Kollegen haben bereits bedingt durch eine anstehende Umstrukturierung die Flucht ergriffen oder stehen kurz davor. Das bedeutet für mich, in nächster Zeit bekomme ich die ganzen Aufgaben übertragen da ich dann einer der letzten Übriggebliebenen bin und damit noch weniger Zeit für die neue Facharbeit haben werde.



In meinem jetzigen Beruf habe ich keine Perspektiven und bin sehr unglücklich. Ich würde sogar sagen dass mir die bevorstehenden Umstrukturierungen etwas Angst bereiten. Um eine Kündigung muss ich mir keine Sorgen machen aber durch meinen Abwanderungswunsch habe ich kein gutes Standing. Eine Umversetzung ist ausgeschlossen da es nichts passendes gibt oder geben wird. Den Arbeitgeber wechseln halte ich auch für schlecht bzw. unfair dem neuen Arbeitgeber gegenüber. In Teilzeit gehen ist nicht möglich.



Ich habe leider auch keine andere Möglichkeit außer der Fortbildung an mein gewünschtes Studium zu kommen da es entweder zeitlich nicht vereinbar ist mit meinem Beruf oder es zu lange dauern würde. Mit meinen 26 Jahren ist zwar noch nichts zu spät aber ich werde auch nicht mehr jünger und irgendwann rentiert es sich nicht mehr.


Dazu kommt dass ich mich für das Studium neu bewerben muss und sich jährlich die Anforderungen ändern. Als ich mich beworben hatte war kein Notendurchschnitt für die Fortbildung notwendig. Ich hatte bereits mit der Studienberatung telefoniert und aufgrund der letzten Studienjahre wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Notendurchschnitt verlangt den ich nicht mehr erreichen kann. Ich habe versucht alles schnell über die Bühne zu bringen ohne großen Wert auf den Notenschnitt zulegen. Ich könnte mich an anderen Unis bewerben aber die kommen für mich eigentlich nicht in Frage aufgrund der Entfernung zu meinem Lebensmittelpunkt oder meinem späteren Arbeitgeber.



Nun weiß ich nicht wo mir der Kopf steht. Ich war fest davon überzeugt dass ich es schaffe und stand ja auch kurz davor und nun ist mein Traum geplatzt. Ich weiß nicht wie ich die bevorstehende Zeit überstehen soll. Bis Montag habe ich noch Urlaub aber danach geht es wieder in den so gehassten Berufsalltag aus dem ich kein Entkommen momentan sehe.


Was kann oder soll ich jetzt bloß machen? An meinem Traum werde ich weiterhin festhalten aber die Chance einen Studienplatz zu erhalten schwindet immer mehr.
 
Hallo Elcorom,

wie wäre es, wenn du über Abendschule dein Abitur nachholst? Würde eventuell auch ein Fachabitur für dein Studiumwunsch ausreichen? Das würde nämlich schneller gehen.

Den Arbeitgeber wechseln halte ich auch für schlecht bzw. unfair dem neuen Arbeitgeber gegenüber.
Warum unfair? Denke an DICH, nicht daran, wie sich dein neuer Arbeitgeber eventuell fühlen würde, wenn du ihn nach ein paar Monaten wieder verlässt.
 
Hallo Blaumeise,

ein Abendgymnasium hatte ich als erstes in Betracht gezogen aufgrund der allgemeinen Hochschulreife. Allerdings bekomme ich das beruflich nicht geregelt da die Abendschule beginnt wenn ich Feierabend habe und dazu kommt dass ich alle 4 Wochen Rufbereitschaft habe und nicht während des Unterrichts für eine Stunde oder länger den Raum verlassen kann. Mal abgesehen von der Dauer.
Eine passende Schule für ein Fachabitur gibt es leider nicht in meiner Nähe. Die Fortbildung ist die beste Variante für meine Umstände und lässt oder lies sich dazu am schnellsten realisieren.

Das Problem an einem Jobwechsel ist für mich, dass ich nur im IT Sektor unterkommen kann und darauf habe ich keine Lust mehr. Mir geht es in meinem jetzigen Job eigentlich ganz gut nur zerren die Perspektivlosigkeit und die Eingangs genannten Punkte sehr an meiner Psyche. Für mich kommt seit mittlerweile 2 Jahren nur dieses Studium in Frage. Mit dieser Besessenheit stehe ich mir vermutlich nur selbst im Weg aber so bin ich nun mal. Wenn ich mir ein großes Ziel setze, lass ich davon nicht ab und will dieses um jeden Preis erlangen. Dabei kommen dann allerdings solche Faktoren wie momentan zum Vorschein dass ich wie jetzt innerlich gekündigt habe und sogar schon alles soweit geplant habe damit der Umzug usw. problemlos von statten gehen. Nur wenn es wie jetzt nicht dazu kommt, stecke ich in einem tiefen Loch.
 
Hallo, gestern war nach der Hiobsbotschaft mein erster Arbeitstag und es fing an wie es endete. All das Schlechte zeigte sich wieder. Dazu kam natürlich dass alle wissen wollten wann ich denn nun weg bin da sich mein Wunsch schnell rumgesprochen hatte. Ich habe mir den Mund fusselig geredet wieso und warum ich es nicht geschafft habe.
Meinen Chef hatte ich auch in Kenntnis gesetzt und ihm war es egal, so kam es mir zumindest vor. Ich bin bereits seit Wochen nicht mehr der Redewert sprich ich bin eigentlich schon aus dem Alltag gestrichen und er freute sich vermutlich schon auf meinen Nachfolger mit dem er wieder was anfangen kann doch nun hat er mich weiterhin am Hacken.

Nun sitze ich hier, habe wenig bis gar nichts zu tun und surfe im Internet bis ich nach Hause gehen kann. Ein anderer Kollege hat zwischenzeitlich eine Zusage erhalten was mich einerseits für ihn freut, andererseits ist es für mich wieder ein Kollege weniger der mir die Situation etwas erleichtert hatte.

In den vergangenen Tagen habe ich versucht mich zu fangen das hat auch minimal funktioniert aber dennoch bin ich sehr geknickt dass es nicht klappt hat. Ich versuche nach vorne zu gucken da mein Traum noch nicht endgültig geplatzt ist aber das ist gar nicht so einfach wenn ich darüber nachdenke was mich in den nächsten Wochen/Monaten wieder erwartet. 🙁
 

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G Der Knoten ist geplatzt - 2 Wochen Auszeit so mein Chef Beruf 80

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