Anzeige(1)

Trau mich nicht, mir Hilfe zu holen...

G

Gast

Gast
Hallo,

der Titel sagts ja schon. Allein hier nach Rat zu fragen kostet mich einiges an Überwindung.
Mir steht eine Armada an Problemen gegenüber und gerade in den letzten Tagen und Wochen musste ich mir schmerzlich eingestehen, dass ich da allein einfach nicht gegen an komme. Aber ich kann auch niemanden um Hilfe bitte, ich hab nicht eine einzige Vertrauensperson und ich trau mich schon gar nicht, zum Arzt zu gehen. Gleichzeitig weiß ich aber dass ich da ohne professionelle Hilfe nicht mehr raus komm :wein:
Ich schlepp das alles schon seit Jahren mit mir rum, nur ist jetzt mal wieder ein Punkt erreicht, an dem ich drauf und dran bin, mir meine Zukunft zu ruinieren 🙁 Ich hab dieses Semester ein Studium angefangen und naja, die Probleme die das so mit sich bringt, waren, glaube ich, der berühmte Tropfen, der das Fass zu überlaufen brachte... Durch meine ganzen Probleme bin ich aber gar nicht in der Lage, das Studium irgendwie annähernd ordentlich durchzuziehen. In einem Fach hab ich jetzt schon aufgegeben und ich fürchte, die anderen folgen bald...
Mir gehts einfach nur schlecht, ich bin einsam und erschöpft und ich habe so Angst das das nie mehr besser wird :wein:
Ich hab halt nie gelernt nach Hilfe zu fragen oder welche anzunehmen, ich hab immer alles mit mir selbst ausgemacht und jetzt hab ich so Angst davor. Wenn mir keiner helfen will und der Arzt mich wegschickt oder so
Aber wie soll ich denn den ganzen Problemberg abtragen wenn ich mich nich mal ans erste Kieselsteinchen traue? Wie krieg ich das hin wenigstens den ersten Schritt zu machen und Hilfe zu suchen? Ich weiß echt nicht mehr weiter 🙁
 
Hallo Gast,

leider ist es mir im Moment zu komplex, einen längeren Text zu schreiben.
Ich kann Dir zu Deinem Problem aber diesen Blog klick empfehlen.
Ein Forumsmitglied hat hier viele Infos zum Thema aufbereitet, lies am Besten selbst!

Es gibt weitere Möglichkeiten:

Sozial Psychiatrischer Dienst (für Deine Stadt googeln)

PIA (Psychiatrische Institutsambulanz) - findest Du an nahezu jeder Klinik, welche eine Psych. Abtlg. hat.
(Dort bekommst Du kurzfristig ein Gespräch mit einem Psychologen/Psychiater, Unterstützung, wie und wo Du am
besten Hilfe bekommen kannst) Es geht da übrigens nicht um stationäre Einweisung, PIA's gibt es, um Menschen mit psych. Problemen amb. zu helfen und um Klinikaufenthalte zu reduzieren! Bis Du einen Therapeuten gefunden hast (in Deutschland besteht eine Unterversorgung!) kannst Du dort die Zeit überbrücken!

Hole Dir prof. Hilfe, bevor das Fass noch mehr überläuft und Dir um die Ohren fliegt!
Manchmal entlasten schon wenige Gespräche, manchmal wird deutlich, dass es tiefgreifende Probleme gibt, schau einfach einmal genauer hin!

Was genau hält Dich davon ab, Hilfe anzunehmen? Schwellenangst? Angst, Dich im Gespräch zu öffnen? (das musst Du natürlich in der ersten Zeit nicht - Du erzählst immer nur so viel, wie Du selbst möchtest!!!)

Ich finde es sehr gut, dass Du die Verantwortung für Dich und Dein Leben übernehmen willst - vielleicht ist dies überfällig??
Bei einem körperlichen Problem würdest Du vermutlich nicht mal zögern, Dir prof. helfen zu lassen (Arzt).

Ich wünsche Dir alles Gute - und dass es Dir bald besser geht!
 
Hast Du ein Bild im Kopf für die wie Du schreibst, Armada an Problemen, die Dir gegenüber steht?

Was meinst Du, welche Hilfe benötigst Du?
Und was macht es Dir schwer, eine einzufordern, anzunehmen? Was ist los?

Oder anders gesagt: wenn Du magst, erzähl ´mal.... . 🙂
Und weshalb sollte Dich ein Arzt wegschicken?
Du wirkst verzweifelt.

LG
Landkaffee

Manchmal, da traue ich mich auch nicht. Ein anders Mal überwinde ich mich. Dann wieder: mache ich es gerne. - Mir Hilfe holen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für eure Antworten, ich hab schon befürchtet, dass ich hier genau so unsichtbar bin wie im realen Leben.
Und @blaueTomate danke für den Link, das les ich mir später in Ruhe durch.
Das es solche Anlaufstellen bei denen man kurzfristig Hilfe bekommen kann gibt (zB auch an meiner Uni) ist mir ja bekannt, das Problem ist, dass ich mich nicht traue dahinzugehen oder anzurufen 🙁

Was genau hält Dich davon ab, Hilfe anzunehmen? Schwellenangst? Angst, Dich im Gespräch zu öffnen? (das musst Du natürlich in der ersten Zeit nicht - Du erzählst immer nur so viel, wie Du selbst möchtest!!!)
Was mich abhält... wenn ich das so genau wüsste. Es ist, denke ich, die Angst vor Ablehnung. Dass man mir zu verstehen gibt, dass man mir nicht helfen will, dass man seine Energie nicht auf Menschen wir mich verschwenden mag, oder dass meinne Probleme nicht als behandlungswürdig eingestuft werden, dass man sagt "anderen gehts noch viel schlechter, denen nimmst du nicht die Plätze weg"... Der Gedanke, dass es Leute gibt, die mir helfen würden liegt irgendwo fernab meiner Vorstellungskraft 🙁 also versuch ich es besser erst gar nicht.
Im Gespräch öffnen, ja auch das macht mir unheimlich Angst, wie gesagt, ich bin es nicht gewohnt über Probleme zu sprechen, das hab ich nie getan, und dann auch noch mit einer völlig fremden Person?

Ich finde es sehr gut, dass Du die Verantwortung für Dich und Dein Leben übernehmen willst - vielleicht ist dies überfällig??
Überfällig ist das allemal, mir gehts schon seit ~10 jahren sehr schlecht (und ich bin erst Anfang 20), im Nachhinein denke ich, dass schon viel früher etwas hätte passieren müssen.

Bei einem körperlichen Problem würdest Du vermutlich nicht mal zögern, Dir prof. helfen zu lassen (Arzt).
Doch würde ich... ich hatte vor einigen Jahren die Angst, eine schlimme Krankheit zu haben. Aber ich bin nie zum Arzt gegangen und hab auch mit niemandem darüber gesprochen. Ich hatte mal tagelang große Schmerzen in der Hand und bin auch da nicht hingegangen. Und solche psychischen Probleme sind einfach nicht greifbar, damit tu ich mich also noch schwerer...

Hast Du ein Bild im Kopf für die wie Du schreibst, Armada an Problemen, die Dir gegenüber steht?
Wo soll ich da anfangen... ich bin, denke ich, depressiv, und das schon sehr lange. Dadurch hatte ich zB große Probleme in der Schule, hab erst spät mein Abi gemacht. Dabei bin ja nicht dumm oder so, aber ich hatte und habe zu viele andere Dinge im Kopf. Damals hab ich mich selbst sehr vernachlässigt.
Ich bin sehr einsam, eigentlich hatte ich auch nie wirklich Freunde, ich wurde immer geduldet irgendwie, aber ich ge´hörte nicht dazu, zeitweise wurde ich gemobbt. Im Moment lebe ich nahezu in Isolation. Ich bin vor einigen Wochen fürs Studium umgezogen, aber ich kenne hier niemanden (und das wird sich wohl auch nich ändern).
Ich bin ohnehin eine soziale Holzpuppe (geworden?). Dieses soziale Miteinander ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Ich schaffs manchmal nichtmal der Kassiererin Guten Tag zu sagen. Obwohl ich zwangsläufig unter Menschen bin, sage ich oft tagelang kein Wort - zu wem auch. :wein:
Wenn ich in ein paar Stunden aufstehen sollte und zu Uni gehe,dann nur weil ich nichts anderes mit meiner Zeit anzufangen weiß. Das hab ich mir auch anders vorgestellt. Das Fach interessiert mich eigentlich aber ich bin inhaltlich jetzt schon abgehängt, das Semester kann ich jetzt schon vergessen, also hab ich auch da versagt.
Ich hab keine Hobbys mehr, es gibt eigentlich nichts was mir noch Spass macht oder überhaupt eine Gefühlsregung hervorruft. Ich sitze die meiste Zeit vor Fernseher oder Computer und lass mich berieseln während meine Gedanken weiter Karussel fahren 🙁
Außerdem leide ich seit Ewigkeiten unter Kontrollzwängen. Ich bin ausgelaugt und müde, cih weiß selbst gar nicht wer ich bin 🙁
Die Liste könnte ich wohl noch fortführen...

Ist jetzt viel länger geworden als gedacht, aber vielleicht liest es sich ja trotzdem jemand durch. Ich versuch jetzt zu schlafen... :wein:
 
Hallo Gast,

als ich Deinen Beitrag las, dachte ich spontan, dass andere, obwohl sie evtl. nur ein Zehntel Deiner Probleme haben, sehr wohl prof. Hilfe brauchen und annehmen - und das ist gut so!
Einige Dinge, die Du beschreibst, kommen mir selbst auch bekannt vor...😱

Ich finde Deinen Beitrag sehr anschaulich formuliert.
Vielleicht druckst Du ihn Dir einfach aus - und gibst ihn beim Erstgespräch - mit wem auch immer Du dieses führst - einfach ab, das wäre z.B. ein möglicher Einstieg.

Ich wünsche Dir viel Mut!!

Der erste Schritt ist immer der schwerste...
Und später fragt man sich dann ziemlich schnell, warum es einem eigentlich so schwer fiel,diesen zu tun!😉

Warte nicht - quäle Dich nicht weiter!

Du schaffst das!!:blume:



PS:
Vielleicht machst Du einen neuen Thread auf:

"WIE [schnell] habt Ihr es geschafft, psych. Hilfe anzunehmen?"

Ich wäre sehr gespannt auf die Beiträge....denn eins steht wohl fest:
Für die meisten Menschen bedeutet es eine riesige Überwindung, sich
psych. Probleme selbst einzugestehen - und erst recht, sich wirklich
prof. Hilfe zu suchen und sich in Behandlung zu begeben!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo liebe Thread-Erstellerin,

das Studium an sich ist schon ein riesiger Packen. Wenn man da nicht "unbelastet" reingeht, kann es schnell schwierig werden... wie Du leider selber merken musst. Für solche Situationen haben die Universitäten gewissermaßen auch vorgesorgt, weil es einigen Studierenden so geht. Die meisten Studentenwerke (oder Universitäten an sich) haben "Psychosoziale Beratungsstellen". Dort kannst Du einen Termin machen und über Deine Situation sprechen. Da wirst Du definitiv NICHT fortgeschickt! Die Aufgabe dieser Einrichtung ist, Studierende mit Ihren Problemen und Sorgen ernst zu nehmen. Also fass Dir ein Herz und ruf dort an, mach einen Termin. Dann kannst Du auch mit der Beraterin sprechen, welche Schritte sie vielleicht in Deiner Situation raten würde. So musst Du Dir nicht den Kopf zerbrechen, zu welchem Arzt Du am besten gehen müsstest, um nicht abgewiesen zu werden. Meist haben diese Beratungsstellen auch noch Kontakte in Deiner Unistadt, so dass Du gut bei jemandem unterkommen kannst, der Dir weiterhelfen kann.

Ich wünsche Dir Mut und Kraft!
Die Gästin
 
PS:
Vielleicht machst Du einen neuen Thread auf:

"WIE [schnell] habt Ihr es geschafft, psych. Hilfe anzunehmen?"

Ich wäre sehr gespannt auf die Beiträge....denn eins steht wohl fest:
Für die meisten Menschen bedeutet es eine riesige Überwindung, sich
psych. Probleme selbst einzugestehen - und erst recht, sich wirklich
prof. Hilfe zu suchen und sich in Behandlung zu begeben!

Das habe ich das Gefühl ist eine gute Idee, wenn denn viele ehrlich Antworten kommen, ist zu sehen, das manch jemand länger brauchte, auch ich. Erst fast 2Jahre um überhaupt mal eine zu machen und es ging wirklich nichts mehr.
Eigentlich hätte ich gleich weitermachen sollen, hatte auch noch Gespräche, die ,mich unterstützten, bis ich dachte es langt, komme eh nicht weiter. Habe jetzt nach etwa 10 Jahren erneut eine Therapie aufgenommen, um die Traumatas endlich zu verarbeiten. ich habe sie nur wieder weggedrückt und bei vielen kleinen dingen, hatten/haben sie noch extrem Einfluss, doch bevor ich merke dass es daran liegt, dauert es oft auch einiges an Zeit. Es ist besser geworden und seitdem ich meine Vergangenheit wieder mehr betrachte, besser geschrieben die Auswirkungen und den Einfluss, geht vieles jetzt auch wieder eher.
Ich bin froh, dass ich wieder den Schritt in eine Therapie wagte, denn es machte mir große Angst, das Thema noch einmal anzugehen.
Ich wünsche dir, dass du bald den Mut findest, dir professionelle Hilfe zu suchen.
Toll, dass du es schon bis hierher geschafft hast.

LG
Mittendurch
 

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 2) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben