Huhu Gast,
ich habe die anderen Beiträge jetzt nicht gelesen, aber ich schreibe dir mal meine Sichtweise -und teilweise meine Erfahrungen auf. Ich selbst komme auch aus einem med. Beruf, kann aber auf Grund einer psych. Erkrankung derzeit nicht in diesem arbeiten.
!!Die Erkrankung hat aber nix mit mit meinen berufl. Erlebnissen zu tun.!!
Es ist äusserst wichtig das man sich selbst mit dem Thema Tod auseinander setzt, dazu gehören auch die 5 Sterbephasen (nach Kübler Ross).
Es gibt Fälle, die gehen einen Näher und die anderen nicht so nahe, damit hatte ich auch schon einige Male zu tun, besonders auf der Intensivstation hatte ich viele für mich sehr prägsame Erlebnisse, über die ich hier allerdings nicht schreiben möchte (...) .
Gespräche innerhalb des Teams, und ggf. eine Seelsorge können helfen über das erlebte hinweg zu kommen, je nachdem wie belastend das Erlebnis für einen selbst war.
Runterschlucken und es allein mit sich versuchen das traumatische Erlebnis zu verarbeiten ist der gänzlich falsche Weg. Besonders wichtig bei Notärzten, Feuerwehrleuten und auch Pflegepersonal das auf Intensivstationen u.a. tätig ist.
Aber man sollte sich vor Augen zu halten das der Tod als solches genauso seine Berechtigung hat, wie das geboren werden. Der Kreislauf des Lebens eben.
Für mich ist es auf jeden Fall einfacher mit dem Tod einer anderen Person zurecht zu kommen, als wenn ein Todesfall in der Familie eintrifft, da bei einem Patienten keine "Bindung" besteht, sondern nur eine z.B. Arzt -Patient -Beziehung o.a.
Die ersten Male wo man mit den Tod konfrontiert wird, in einem med. Beruf, sind oft erschreckend und teilweise schockierend. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran und auch das Erkrankungsbild ist einem stark bewusst, daher sehe ich es oft als Erlösung für die Patient/innen an.
Jede/r die in einem med. Beruf arbeitet und auch regelmässig mit den Tod konfrontiert wird, baut irgendwann einen "Selbstschutzmantel" auf, der auf andere (Laien), oftmals missverstanden wird.
Die Laien denken oft das die Pflegepersonen z.B. "kühl" oder gar "distanziert,d.h. das sie kein Interesse am Schicksal des Patienten haben", wirken.
Ja, die Wahrung einer gewissen Distanz, und aber auch Nähe muss genau abgewogen werden, damit beide Seiten, also Patient und auch die Behandelnden, keine emotionalen bzw. psych. "Schäden" davon tragen.
Ich hoffe mein Beitrag hat dir ein wenig geholfen.
Liebe Grüsse
SchwarzeSeele