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Sterbensbegleitung der Schwester

  • Starter*in Starter*in SchattenBlume
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    schwester
S

SchattenBlume

Gast
Hallo,

Wie auch in meinem Profil steht denke ich, dass viele sich denken werden, dass ich noch zu jung für solch ein Board bin aber ich glaube, ich bin sehr weit für mein Alter und habe durch bestimmte Lebenssituationen ziemlich viel Lebenserfahrung gesammelt..

Vorgeschichte
Meine Schwester (4 Jahre älter als ich)ist vor knappen 4 Jahren an Krebs erkrankt. Am Anfang war es ein Ostiosakom (Knochenkrebs) im rechten Knie. Sie bekam eine Chemotherapie, Haare fielen aus und sie wurde operiert. Alles sah gut aus, bis ein Jahr später Metastasen (Nachfolgetumore) in der Lunge gefunden wurden. Weitere Chemotherapien folgten, Operationen über Operationen. Alles schien wieder bergauf zu gehen, meiner Schwester ging es besser. Nach einem halben Jahr ein erneuter Schock. Neue Metastasen in einem Lungenflügel. Chemotherpie wurde erneut aufgegriffen, erneuter Haarausfall. Wir hofften, dass es nun endlich ein Ende mit dem Krebs haben würde, aber er hatte kein Erbarmen und hatte noch einmal getsreut. Nun waren beide Lungenflügel befallen und die Chemotherapie, die die Ärzte angesetzt hatten, wirkte am Anfang auf die Tumore, sodass sie sich nicht vergrößerten sondern gleich groß blieben, aber nach ein paar Wochen wuchsen sie an. Wasser sammelte sich in der Lunge an. Die Ärzte erklärten sie für "austherapiert", das heißt, dass sie keine Heilungschancen mehr sehen und meine Schwester aufgeben.

So..das war die Vorgeschichte in Kürze zusammengefasst..nun fragen sie sich sicher was ich hier möchte..
Ich bin vor einem Monat von meiner Kur heimgekommen (bin magersüchtig und war zur erholung da, um mein Gewicht zu stabilisieren). Ich habe abgebrochen, da ich stark an Gewicht verloren habe und nicht glücklich war dort vor Ort. Als ich nach hause kam, war es wie ein Schock.
Im moment ist es sehr schwierig zuhause, wir versuchen alle eine gewisse Normalität aufrecht zu erhalten, vorallem um meiner Schwester noch ein einigermaßen angenehmes Leben zu ermöglichen. Was wir hier machen, ist schrecklich, für die ganze Familie. Sterbensbegleitung ist in jedem Fall schrecklich und es ist schwer damit umzugehen. Ich weiß, dass meine Schwester nicht mehr lange zu leben hat, allerdings erdrückt es mich, sie so "unlebendig" zu sehen. Früher sind wir zusammen ausgegangen und nun liegt sie im Bett, mit Atemnotgerät daneben und röchelt nach Luft. Ich kann mich nicht freiwillig zu ihr setzen und ihr erzählen wie die Schule ist oder sonstiges. Ich kann mit der Situation, meine Schwester sterben zu sehen, nicht umgehen obwohl ich weiß, dass es meine letzte Chance ist...
Meine Mutter und ich hatten immer einen sehr guten Draht zueinander aber durch die momentainige Situation ist eben alles anders...

Ich weiß nicht wirklich was ich mir hier erhoffe..vielleicht ein wenig Unterstützung..ein paar gute Worte die mich nicht aufgeben lassen und vielleicht auch ein paar Sätze von Gleichgesinnten, die ebenfalls Sterbensbegleitung leisten mussten..es ist doch nur so schwer....
Ich bedanke mich schon einmal für die eventuellen Beiträge..und ich würde mich sehr freuen..denn andere Zusprüche sind manchmal ein Lichtblick..selbst in der dunkelsten Zeit..

Liebe Grüße SchattenBlume
 
hallo Schattenblume,

ich kann dich gut verstehen, hab ja sowas gerade erst hinter mir, nur leider bei meinem Partner.

Sprich mit deiner Mutter vielleicht doch mal darüber. Oder blockt sie gleich ab?

Du kannst deine Schwester bestimmt unterstützen, wenn du für sie da bist, auch wenn du nichts erzählen kannst, weil der Schmerz so groß ist.

liebe Grüße
Anja
 
hi Schattenblume,

Du scheinst eine sehr tapfere junge Frau zu sein, ohne jetzt auf Dein Alter geschaut zu haben.
Was Dich stark macht, sind die Erfahrungen, die ich als bitter empfinde.
Es tut mir sehr leid, was Du im Moment durchmachst., Aber auch natürlich für die ganze Familie.

Ich wünsche Dir Kraft, Trost, vielleicht solltest Du ein Gespräch beim Pfarrer oder Krankenhauspfarrer suchen. Ich denke Du brauchst Trost. Ganz viel Kraft und Stärke weiterhin.
Deine Eltern sind sicherlich auch imMOment mit den Nerven am Ende. Einerseits die todkranke Tochter und andererseits Deine persönliche Erkrankung.
Bei uns zuhause ist es ähnlich. Ich bin auch essgestört und meine Schwester ist schon lange Tod. Durch einen Unfall. ich habe nie drüber reden können. Es hat mich viel Energie und Lebensfreude gekostet. Der tod hat mir einen TEil meines Herzens entrissen und durch die Umstände bin ich so bitter und hassend geworden.
Ich wünsche mir, dass Du jemanden findest, der Dich aufmuntert, der dich liebevoll behandelt und Dir zeigt, dass Du nicht alleine bist.
Deine Eltern sind sicherlich nicht in der Lage Dir ganz viel Liebe zu geben, weil ich mir vorstellen kann, wie sehr Deine Eltern innerlich leiden.

einen ganz lieben Trost und Gruss von mir..
 
Hallo, mein Vater ist vor knapp 2 Jahren an Lungenkrebs gestorben. Meine Mutter ist 1998 bei einem Autounfall um leben gekommen. Als bei meinen Papa die Krankheit ausgebrochen ist, ist bei mir eine Welt zusammen gebrochen. Für meine Geschwister und mich war es keine Frage, das wir unseren Vater bis in den Tod begleiten. Wir haben dann Sterbebegleitung gemacht. Ich weiss wie es ist, wenn man den lieben Menschen da so liegen liegt und man kann nicht helfen. Eins würde ich heute anders machen. Ich konnte mich auch nicht bei meinem Vater an Bett setzen als er im Sterben lag. Ich habe richtig panik und angst gehabt. Obwohl es mein Vater ist und ich ihn liebe und sehr vermisse. Ich würde es heute tun. Denn es war ein großer Fehler von mir nicht an sein Bett zu gehen und ihm noch mal zu sagen das er das größte in meinem Leben ist was mir passieren konnte. Und einfach nur nochmal DANKE sagen was er für mich und meine Familie getan hat. Und schön wieder muss ich weinen. Ich wünsche Dir viel Kraft! Liebe Grüße
 
Liebe SchattenBlume,

zuerst möchte ich Dich mal ganz fest in den Arm nehmen.
Ich kann Dich sehr gut verstehen. Es ist noch nicht lange her, daß ich meine Mutter in den Tod begleitet habe und immer noch habe ich damit zu kämpfen. Nicht, daß ich sie begleitet habe, sondern, weil sie mir fehlt.

Doch der Tod ist das natürlichste auf der Welt und jeder wird einmal soweit sein. Es ist traurig, wenn er mit so viel Schmerz und Krankheit verbunden ist. Auch ich habe die Diagnose Krebs schon hinter mir. Bin, Gott sei Dank, geheilt. Trotz allem habe ich mir sehr viele Gedanken über den Tod gemacht und tue es immer noch.

Zeige Deiner lieben Schwester einfach Deine Liebe. Ich weiß, das ist gar nicht so einfach, aber tu es. Und halte ihre Hand und nimm sie in den Arm so oft wie Du es kannst.

Es ist sehr schwer, ich weiß das; und wenn ich jetzt darüber nachdenke kommen mir die Tränen. Doch tu es, sei da und zeig Deine Liebe.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft

Omana
 
Hallo Schattenblume,

auch ich habe das schon hinter mir, mit meinem Bruder.
Es war unglaublich schwer...
aber es hat mir auch unglaublich viel gegeben.

Wäre ich nicht bei ihm gewesen, ich weiß nicht wie ich
mit seinem Tod fertig geworden wäre...

Das Sterben ist ein Teil des Daseins und wir alle werden
eines Tages wieder gehen müssen. Aber wenn es soweit
ist, dann wünsche ich mir auch einen geliebten Menschen
an meiner Seite, der mir die Angst nimmt...

Und seit ich bei meinem Bruder den Tod erleben musste (durfte?)
hat sich meine Einstellung dazu sehr geändert.
Ich glaube an ein Leben danach, denn mein Bruder erzählte in
seinen letzten Stunden, dass "Ma und Pa da sind..." und noch
andere, die schon längst verstorben sind.!!!

Er war nach seinem, nicht leichten, Todeskampf vollkommen
erlöst und friedlich. Er hat gewußt, dass ich bei ihm bin, oft
meine Hand genommen...

Du mußt auch nicht die Starke spielen, du kannst ruhig weinen.
Aber sei Da !!!! Hilf ihr, mit deiner ganzen Liebe, du wirst es
zurückbekommen es wird dir immer helfen, dass du ihr geholfen hast.

Ich wünsche Dir von Herzen ganz viel Kraft und Liebe

dany
 
Hallo liebe Schatten Blume
Als erstes lass dich einmal ganz lieb in den Arm nehmen.
Es tut mir aufrichtig leid das du so etwas durchmachen musst. So etwas wünscht man keinem. Tröstende Worte gibt es nicht wirklich denn der Verlust eines geliebten Menschen tut immer weh.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur raten sei für deine Schwester da. Du musst nicht stunden bei ihr verbringen und auch keine langen Gespräche führen.Schau bei ihr rein und sag was du jetzt vorhast und sag kurz hallo wenn du wieder da bist.Setz dich ein paar Minuten an ihre Seite und zeig ihr das du da bist.Es müssen keine langen Gespräche sein. Nur deine anwesenheit zeigt ihr du bist für sie da.
Später einmal wirst du froh sein dagewesen zu sein.
Du scheinst trotz all dem Kummer eine sehr starke junge Frau zu sein.
Wann immer du magst ich höre dir gerne zu
 
liebe schattenblume
ich möchte dir diesen selbstgeschrieben text schenken:
wenn ich ein engel wär....würde ich dich in den arm nehmen und dir zuhören.
wenn ich dein engel wär, würde ich dich jeden tag daran erinnern,
was für ein wundervoller mensch du bist.
wenn ich dein engel wär und spürte ich dass du am alltag verzagst oder einfach einen tiefpunkt hast ...... würde ich mit dir lachen und herumalbern,
oder einfach dich im arm halten ...solange bis du wieder vertrauen findest...
wenn ich dein engel wär, würde ich dich JETZT daran erinnern, dass du ein liebenswerter mensch bist......
wie schön, dass jeder mensch dem anderen sein versteckter engel ist.
wie schön, dass man sich in seiner fantasie alles vorstellen kann
und dass man sich mit jedem gedanken daran erinnern kann, dass jeder von uns liebens-wert ist.
ich wünsche dir und dir und dir einen glücklichen gedanken
und das wissen, dass da immer ein engel ist, der darauf wartet, von dir gerufen zu werden.
liebe grüsse
ein menschenfreund
 
Hallo,

Wie auch in meinem Profil steht denke ich, dass viele sich denken werden, dass ich noch zu jung für solch ein Board bin aber ich glaube, ich bin sehr weit für mein Alter und habe durch bestimmte Lebenssituationen ziemlich viel Lebenserfahrung gesammelt..

Vorgeschichte
Meine Schwester (4 Jahre älter als ich)ist vor knappen 4 Jahren an Krebs erkrankt. Am Anfang war es ein Ostiosakom (Knochenkrebs) im rechten Knie. Sie bekam eine Chemotherapie, Haare fielen aus und sie wurde operiert. Alles sah gut aus, bis ein Jahr später Metastasen (Nachfolgetumore) in der Lunge gefunden wurden. Weitere Chemotherapien folgten, Operationen über Operationen. Alles schien wieder bergauf zu gehen, meiner Schwester ging es besser. Nach einem halben Jahr ein erneuter Schock. Neue Metastasen in einem Lungenflügel. Chemotherpie wurde erneut aufgegriffen, erneuter Haarausfall. Wir hofften, dass es nun endlich ein Ende mit dem Krebs haben würde, aber er hatte kein Erbarmen und hatte noch einmal getsreut. Nun waren beide Lungenflügel befallen und die Chemotherapie, die die Ärzte angesetzt hatten, wirkte am Anfang auf die Tumore, sodass sie sich nicht vergrößerten sondern gleich groß blieben, aber nach ein paar Wochen wuchsen sie an. Wasser sammelte sich in der Lunge an. Die Ärzte erklärten sie für "austherapiert", das heißt, dass sie keine Heilungschancen mehr sehen und meine Schwester aufgeben.

So..das war die Vorgeschichte in Kürze zusammengefasst..nun fragen sie sich sicher was ich hier möchte..
Ich bin vor einem Monat von meiner Kur heimgekommen (bin magersüchtig und war zur erholung da, um mein Gewicht zu stabilisieren). Ich habe abgebrochen, da ich stark an Gewicht verloren habe und nicht glücklich war dort vor Ort. Als ich nach hause kam, war es wie ein Schock.
Im moment ist es sehr schwierig zuhause, wir versuchen alle eine gewisse Normalität aufrecht zu erhalten, vorallem um meiner Schwester noch ein einigermaßen angenehmes Leben zu ermöglichen. Was wir hier machen, ist schrecklich, für die ganze Familie. Sterbensbegleitung ist in jedem Fall schrecklich und es ist schwer damit umzugehen. Ich weiß, dass meine Schwester nicht mehr lange zu leben hat, allerdings erdrückt es mich, sie so "unlebendig" zu sehen. Früher sind wir zusammen ausgegangen und nun liegt sie im Bett, mit Atemnotgerät daneben und röchelt nach Luft. Ich kann mich nicht freiwillig zu ihr setzen und ihr erzählen wie die Schule ist oder sonstiges. Ich kann mit der Situation, meine Schwester sterben zu sehen, nicht umgehen obwohl ich weiß, dass es meine letzte Chance ist...
Meine Mutter und ich hatten immer einen sehr guten Draht zueinander aber durch die momentainige Situation ist eben alles anders...

Ich weiß nicht wirklich was ich mir hier erhoffe..vielleicht ein wenig Unterstützung..ein paar gute Worte die mich nicht aufgeben lassen und vielleicht auch ein paar Sätze von Gleichgesinnten, die ebenfalls Sterbensbegleitung leisten mussten..es ist doch nur so schwer....
Ich bedanke mich schon einmal für die eventuellen Beiträge..und ich würde mich sehr freuen..denn andere Zusprüche sind manchmal ein Lichtblick..selbst in der dunkelsten Zeit..

Liebe Grüße SchattenBlume

Hallo Schattenblume ,
ich kann dir nur eines sagen meine Schwester ist mit 24 Jahren verstorben ich habe alles was ich konnte für sie getan aber wir haben gekämpft gehofft verloren................... < Abersie hat es überstanden du mußt loslassen können den LIEBEN heißt loslassen glaube mir so hart wie es sich anhöhrt es ist so. gruß Bruna
 
Hallo ihr Lieben,

ich danke euch für eure aufrichtigen und tröstenden Worte damals.
inzwischen ist viel passiert, auch der Tod meines Vaters..
ich danke euch vielmals, dass ihr euch die Zeit genommen habt mir damals zu antworten und mich ein Stück zu begleiten.
Ich habe es bei meiner Schwester getan und auch bei meinem Vater.
Ebenfalls Krebs, Endstadium Darmkrebs..

Vielen, lieben Dank an euch alle..
 

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