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So viel verpasst im Leben

  • Starter*in Starter*in Gelöscht 114641
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G

Gelöscht 114641

Gast
Hallo,
ich wurde mit 21 sehr krank. Mit 34 wieder ziemlich gesund. Nun bin ich 35.

Mich macht es traurig, dass ich in meinen besten Jahren einfach alles verpasst habe: Urlaub, Studium, Ausbildung, Freunde, Reisen, Partnerschaft, Arbeit etc. Finanziell und karrieretechnisch ist es kaum noch aufzuholen, eine Familiengründung habe ich verpasst, einen Mann zu finden gestaltet sich in meinem Alter auch schwer. Nur das Reisen und Freunde kann ich noch nachholen, dank Corona ist aber auch das nicht möglich.

Mich macht das traurig, dass ich so viel verpasst habe im Leben.

Geht es jemandem ähnlich? Wie kann man damit besser klar kommen?

LG
 
Hallo Neverleaving,

auch ich kann es sehr gut nachvollziehen, dass man den verlorenen Jahren hinterher trauert. Auch mir geht es, wenn auch ohne Krankheit, manchmal zumindest gefühlt so. Ich habe immer wieder das Gefühl, meine Jugend und "besten" Jahre nicht richtig ausgelebt zu haben, etwas vermisst zu haben.

Jetzt nun von mir eine harte Tatsache: Du wirst die Vergangenheit nicht ändern können. Diese Jahre kommen leider nicht wieder.

Und jetzt das gute: Du kannst die Zukunft aber noch positiv beeinflussen.
Zu Beginn kannst du dich zum Beispiel glücklich schätzen, dass du wieder "ziemlich gesund bist". Auch Reisen und Freunde treffen wird hoffentlich früher oder später wieder einfacher möglich sein.
Einen Partner fürs Leben zu finden, sollte mit 35 noch nicht zu spät sein. Selbst eine Familiengründung, so es denn gesundheitlich passt, könnte u.U. sogar noch realistisch sein. Und auch ohne Studium kann man mit dem entsprechenden Engagement noch einiges erreichen.

Mein Tipp: Setze dir feste Ziele, ohne dich zu sehr unter Druck zu setzen. Schaue positiv in die Zukunft. Eine positive Lebenshaltung strahlt auch nach außen und erleichtert das ein oder andere.

Ich hoffe, dass ich dir ein klein wenig weiterhelfen konnte.

Viele Grüße
marota
 
Hallo,

Ich fühle mit dir auch wenn ich so manches was du ansprichst erreicht habe fühle ich mich auch hin und wieder mal einsam oder eingeschränkt in meinen Aktivitäten. Ich laufe und fahre Rad im Corona Zustand, da hebt sich gleich die Stimmung und es lenkt ab von dem alltäglichen Zeug.

Verpasst habe ich auch genug. Besonders mal eine Beziehung gehabt zu haben, aber trotz allem muss ich ehrlich sagen das ich das gar nicht so nahe an mich ran lasse, da man dann hervorhebt was wirklich gut gelaufen ist. Gerade ich führe ein Leben der totalen Gegensätze. Manche Bereiche laufen bei mir Top und andere überhaupt nicht. Dank Corona kann ich auch schlecht daran momentan was ändern, aber ich versuche Positiv zu bleiben das ist letztlich das was die negativen Gedanken verdrängt.

Das mit der Familie würde ich noch nicht abhaken bzw für mich selbst wissen wollen was ich wirklich will im Leben, also für dich jetzt gesprochen. Momentan so krass wie es klingt zieht mich hoch wie früh manch einer von uns geht und das zieht mich irgendwo auch hoch dem Leben zu sagen jetzt will ich denn jeder Tag könnte der letzte sein. Ich würde dir empfehlen am Jahreswechsel zu mir zu sagen. Das und das will ich dieses Jahr und das Ziel zu verfolgen. Ein guter Vorsatz also fürs neue Jahr. Bei mir hat es trotz des beschissenen Jahres funktioniert. Ich habe mich mit neuen Sachen auseinandergesetzt und bin stolz auf mich selber 🙂

Dir alles gute

Schöne Grüsse
 
Moin,
auch wenn vieles in den jüngeren Jahren nicht erreicht werden konnte, so ist es dennoch nicht zu spät.
Eine ehemalige Schulkollegin von mir, hat erst mit Ende dreißig / Anfang 40 eine Ausbildung gemacht und im Anschluss daran noch ein Studium.
Sie hatte kein leichtes Leben und doch hat sie sehr viel für sich erreicht und sie nahm es wie es war und nahm einfach nur die Chancen, die sie noch erhielt.
Auch du kannst noch viel erreichen von dem was du dir für dich wünscht. Schaue was dir wichtig ist und was von dem dir am wichtigsten und beginne dann. Wichtig ist wohl vor allem, dass es dein Wunsch und dein Ziel und dann ist so viel machbar.
LG
 
Geht mir ziemlich genauso nur das ich mit ca 15 ziemlich Suchtkrank wurde.
Man braucht ein Ziel im Leben und wenn die Gesundheit mitspielt kann alles wieder sehr viel Spaß machen.

Vom Traum des perfekten "Baukastenlebens" muss man sich allerdings verabschieden.

Evtl. alles mal richtig durchreflektieren und gucken was man so gelernt hat am Rande des Weges..

Auf den ausgetrampelten Pfaden läuft sichs zwar gut, aber man sieht weniger.
 
Hallo,

es gibt nicht immer nur modellhafte Leben, manche Leben verlaufen jenseits des Normalen: Haus, Kinder, Familie, Job - und wie Bärt (dessen Avatar im Moment aussieht wie eine Mischung aus Jesus und Terrorist😱😉) richtig schrieb: auf den normalen Pfaden sind die Dinge oft nach einiger Zeit langweiliger.

Du hast den Fokus im Moment darauf gerichtet, was Du nicht gemacht hast bis jetzt, bist aber noch jung genug, das alles zu ändern (man kann in jedem Alter noch Dinge ändern, bloss natürlich nicht immer mehr alles tun).

Es gibt ja diesen berühmten Spruch mit den halbvollen und dem halbleeren Glas. Beides stimmt, aber bei der einen Sichtweise ist man resigniert, bei der anderen freut man sich, dass man noch eine Hälfte hat.
Vergangenheit ist vergangen, guck mal, was Du gelernt hast, welche Erfahrungen Du gemacht hast, was es Dir trotz allem an Positivem gebracht hat. Und dann ändere Deinen Fokus auf das, was Du ändern kannst. Nicht resigniert gucken, auf das, was nicht ist, sondern erwartungsvoll gucken, was jetzt möglich ist.

Was machst Du gerne, was erfüllt Dich, was kannst Du jetzt machen? Corona wird nicht endlos dauern. Guck nicht auf das Problem, guck auf die Lösung. Wo kannst Du Menschen kennenlernen, welche neuen Hobbies könntest Du Dir zulegen, welche Kurse gibt es, welche möglichen Ehrenämter könntest Du machen? Es gibt sehr viele interessante Dinge, es gibt neben viel Schlimmen auf der Welt immer auch viel Schönes. Das wirst Du aber nicht sehen, wenn Du dich auf deine Vergangenheit fixierst.

Guck Dir mal dieses Video an, wenn Du magst, ich finde, dieser Mann ist ein super Vorbild, dass man wirklich in jedem Alter noch Lebensfreude genießen kann.

 
Ich kann Dich gut verstehen, solche Dinge haben mich schon oft beschäftigt, vor allem in Zeiten, in denen es mir nicht gut ging.
Ich habe ein Jahrzehnt meines Lebens verstreichen lassen, ohne am Ende etwas vorzeigen zu können, weder Ausbildung noch Studium. Das hatte zwar seine Grüne (depressive Phasen), aber ich wusste auch nie, was ich machen sollte, eigentlich wollte ich gar nichts tun. Fragen wie "Was macht mir Spaß?" oder "Was kann ich gut?" kamen mir erst gar nicht in den Sinn.
Heute ist das anders, ich habe Hobbies, denen ich sehr gern nachgehe und auch sehr gute Freunde (wobei ich die schon sehr lange habe). Meine heutigen Interessen oder generell meine Sichtweise auf das Arbeitsleben hat sich verändert, ich würde heute vieles anders machen, aber mit 36 habe ich da dieselben Bedenken wie Du.
Letztendlich muss man aber auch sehen, dass viele Dinge, die erstrebenswert in der heutigen Gesellschaft erscheinen, meist sehr oberflächlich sind (Karriere, Geld, Reisen usw).

Für eine Partnerschaft oder eine Familiengründung sehe ich da aber auch keine großen Probleme, wie Dir schon andere User geschrieben haben.
 
Hab auch erst mit 35, nachdem ich mit dem saufen aufgehört habe, angefangen das Leben zu genießen.
Trenne dich nicht von deinen Illusionen.
Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben.
Das ganze Leben ist ein ewiges Wiederanfangen.
Kluge schwanken, Weise fehlen, / doppelt ist dann ihre Qual. / Recht zu handeln, / grad zu wandeln, / sei des edlen Mannes Wahl.
Johann Wolfgang von Goethe
 

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