Daddelautomat
Neues Mitglied
Hallo!
Um mir mal ein wenig meinen "Frust" der letzten Wochen von der Seele zu schreiben und evtl ein paar Tipps zu bekommen habe ich mich soeben hier angemeldet. In der Kurzfassung: ich stecke mitten in meinem Studium in einer Art Sinnkrise, ich weiß nicht was ich will und wo es beruflich für mich hingehen soll. Diese zweifelnden Gedanken schränken mich und meine Lebensqualität momentan ein.
Ich bin 23 Jahre alt und studiere im 6. Semester Maschinenbau. Da sich das Studium (ua. aus gesundheitlichen Gründen) anfangs ein wenig verlängert hat, dauert dieses noch ein wenig - ich beanschlage so 9-10 Semester für den Bachelor. Das ist lange.
Ich mochte mein Studium zu Beginn sehr. Endlich mal etwas anspruchsvolles, ich konnte beweisen, dass ich etwas kann. Nun stelle ich mir seit ca. 3 Monaten unheimlich viel Gedanken um die Fragen "Will ich das eigentlich? Will ich in diesem Bereich überhaupt arbeiten?". Es machten sich Zweifel in mir breit was ich eigentlich möchte.
Der Bezug zum Studium ist weg, ich möchte in diesem Berufszweig eigentlich nicht arbeiten. Ich hasse mein Studium nicht, es begeistert mich allerdings auch nicht und langweilt mich inhaltlich zunehmend, was besonders Lern Motivation enorm erschwert. Fachlich macht mir mein Fach, wenn ich denn lerne, eigentlich eher keine Probleme. Es langweilt mich einfach enorm, ich studiere an einer großen Technischen Universität und alles ist sehr Theorie lastig und trocken.
Feste Alternativen bei einem eventuellen Abbruch habe ich (noch) nicht. Verschiedene Interessengebiete allerdings schon. Darunter fallen vorallem Beruf Aussichten mit stärkeren Fokus auf das Soziale, da mir die Komponente momentan fehlt bzw in meinem Bild vom Ingenieursberuf. Ich gebe seit Jahren Nachhilfe um Geld zu verdienen und das macht mir unheimlich viel Spaß. So habe ich als berufliche Alternativen besonders Lehramt und Polizeidienst im Visier. Ich möchte eine intrinsich motivierte Arbeit ausüben mit einem "Sinn"! 50+h im Großunternehmen, im Anzug oder am Schreibtisch - damit kann ich mich nicht mehr identifizieren.
(Info: Früher war mein Traum die Medizin. Die Verknüpfung einer sozialen, anspruchsvollen und sinnvollen Arbeit finde ich toll, leider reicht mein Abitur Durchschnitt mit 2,5 bei langem nicht dafür aus.)
Mein eigentlichtes Problem ist meine eigene Unwissenheit. Wo soll es hingehen? Ich habe das Gefühl in einer "Quarter Life Crisis" zu stecken und alles zu hinterfragen. Was wenn ich mir mit meinem Studium, sollte ich es zuende führen, andere Möglichkeiten (wie Lehramt) verbaue? Die Tatsache nicht DEN einen Traumberuf zu haben stört mich. Die Ungewissheit stört mich. Die Angst später in einem Beruf gefangen zu sein, der mir nicht gefällt lässt mich seit einer Weile rastlos und unentspannt bleiben. Einfach so abbrechen möchte ich nicht, die Entscheidung soll wohl überlegt sein.
Dazu kommt, dass ich bereits ein Studium davor abgebrochen habe. Wobei das eher eine "Jugendsünde" direkt nach dem Abitur war, denn studiert habe ich nie. Es war eher ein "einfach mal einschreiben und wieder gehen wenn ich etwas besseres finde". Im Nachhinein natürlich eine ungemeine Dummheit, aber im Lebenslauf steht das nun trotzdem. Hab ich als Dummheit abgehackt. Mein aktuelles Studium ist mein erstes "richtiges" Studium.
Drum ist der Druck für mich nun umso größer. Falls ich abbrechen bzw. wechseln sollte (sei es zu einer Ausbildung, einem dualen Studium oder einem regulären Studium) MUSS ich das ja mal durchziehen. Ich fühle mich so schon viel zu alt um etwas neues zu beginnen. Die Bewerbungsfristen für dieses Jahr sind auch schon rum und nächstes Jahr bin ich dann auch schon 24.
Während meine Freunde bereits alle mindestens ihren Bachelor, wenn nicht sogar schon ihren Master Abschluss haben, stehe ich in meinem Kopf mit nichts da, was ein sehr frustrierend ist. Auch bin ich der einzige in meinem Umfeld mit solchen Gedanken. Alle anderen sind immer so begeistert und glücklich mit ihrem Studium, darauf bin ich ein wenig neidisch. Ich möchte auch (Achtung, kitschig) "mein Glück finden", weiß aber bei bestem Willen nicht wie, wenn ich nicht weiß was wo meine Passion liegen soll. Ich weiß nicht wo ich ansetzen soll.
War jemand hier evtl schon in einer ähnliches Situation oder hat allgemein Ratschläge? Ich weiß, dass es keine pauschale Lösung für mein Problem gibt. Auch an die persönliche Studienberatung meiner Hochschule habe ich mich bereits gewendet, diese war jedoch äußerst unreflektiert und keine große Hilfe.
Beste Grüße und sorry für den langen Text,
Daddelautomat
Um mir mal ein wenig meinen "Frust" der letzten Wochen von der Seele zu schreiben und evtl ein paar Tipps zu bekommen habe ich mich soeben hier angemeldet. In der Kurzfassung: ich stecke mitten in meinem Studium in einer Art Sinnkrise, ich weiß nicht was ich will und wo es beruflich für mich hingehen soll. Diese zweifelnden Gedanken schränken mich und meine Lebensqualität momentan ein.
Ich bin 23 Jahre alt und studiere im 6. Semester Maschinenbau. Da sich das Studium (ua. aus gesundheitlichen Gründen) anfangs ein wenig verlängert hat, dauert dieses noch ein wenig - ich beanschlage so 9-10 Semester für den Bachelor. Das ist lange.
Ich mochte mein Studium zu Beginn sehr. Endlich mal etwas anspruchsvolles, ich konnte beweisen, dass ich etwas kann. Nun stelle ich mir seit ca. 3 Monaten unheimlich viel Gedanken um die Fragen "Will ich das eigentlich? Will ich in diesem Bereich überhaupt arbeiten?". Es machten sich Zweifel in mir breit was ich eigentlich möchte.
Der Bezug zum Studium ist weg, ich möchte in diesem Berufszweig eigentlich nicht arbeiten. Ich hasse mein Studium nicht, es begeistert mich allerdings auch nicht und langweilt mich inhaltlich zunehmend, was besonders Lern Motivation enorm erschwert. Fachlich macht mir mein Fach, wenn ich denn lerne, eigentlich eher keine Probleme. Es langweilt mich einfach enorm, ich studiere an einer großen Technischen Universität und alles ist sehr Theorie lastig und trocken.
Feste Alternativen bei einem eventuellen Abbruch habe ich (noch) nicht. Verschiedene Interessengebiete allerdings schon. Darunter fallen vorallem Beruf Aussichten mit stärkeren Fokus auf das Soziale, da mir die Komponente momentan fehlt bzw in meinem Bild vom Ingenieursberuf. Ich gebe seit Jahren Nachhilfe um Geld zu verdienen und das macht mir unheimlich viel Spaß. So habe ich als berufliche Alternativen besonders Lehramt und Polizeidienst im Visier. Ich möchte eine intrinsich motivierte Arbeit ausüben mit einem "Sinn"! 50+h im Großunternehmen, im Anzug oder am Schreibtisch - damit kann ich mich nicht mehr identifizieren.
(Info: Früher war mein Traum die Medizin. Die Verknüpfung einer sozialen, anspruchsvollen und sinnvollen Arbeit finde ich toll, leider reicht mein Abitur Durchschnitt mit 2,5 bei langem nicht dafür aus.)
Mein eigentlichtes Problem ist meine eigene Unwissenheit. Wo soll es hingehen? Ich habe das Gefühl in einer "Quarter Life Crisis" zu stecken und alles zu hinterfragen. Was wenn ich mir mit meinem Studium, sollte ich es zuende führen, andere Möglichkeiten (wie Lehramt) verbaue? Die Tatsache nicht DEN einen Traumberuf zu haben stört mich. Die Ungewissheit stört mich. Die Angst später in einem Beruf gefangen zu sein, der mir nicht gefällt lässt mich seit einer Weile rastlos und unentspannt bleiben. Einfach so abbrechen möchte ich nicht, die Entscheidung soll wohl überlegt sein.
Dazu kommt, dass ich bereits ein Studium davor abgebrochen habe. Wobei das eher eine "Jugendsünde" direkt nach dem Abitur war, denn studiert habe ich nie. Es war eher ein "einfach mal einschreiben und wieder gehen wenn ich etwas besseres finde". Im Nachhinein natürlich eine ungemeine Dummheit, aber im Lebenslauf steht das nun trotzdem. Hab ich als Dummheit abgehackt. Mein aktuelles Studium ist mein erstes "richtiges" Studium.
Drum ist der Druck für mich nun umso größer. Falls ich abbrechen bzw. wechseln sollte (sei es zu einer Ausbildung, einem dualen Studium oder einem regulären Studium) MUSS ich das ja mal durchziehen. Ich fühle mich so schon viel zu alt um etwas neues zu beginnen. Die Bewerbungsfristen für dieses Jahr sind auch schon rum und nächstes Jahr bin ich dann auch schon 24.
Während meine Freunde bereits alle mindestens ihren Bachelor, wenn nicht sogar schon ihren Master Abschluss haben, stehe ich in meinem Kopf mit nichts da, was ein sehr frustrierend ist. Auch bin ich der einzige in meinem Umfeld mit solchen Gedanken. Alle anderen sind immer so begeistert und glücklich mit ihrem Studium, darauf bin ich ein wenig neidisch. Ich möchte auch (Achtung, kitschig) "mein Glück finden", weiß aber bei bestem Willen nicht wie, wenn ich nicht weiß was wo meine Passion liegen soll. Ich weiß nicht wo ich ansetzen soll.
War jemand hier evtl schon in einer ähnliches Situation oder hat allgemein Ratschläge? Ich weiß, dass es keine pauschale Lösung für mein Problem gibt. Auch an die persönliche Studienberatung meiner Hochschule habe ich mich bereits gewendet, diese war jedoch äußerst unreflektiert und keine große Hilfe.
Beste Grüße und sorry für den langen Text,
Daddelautomat