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Schwester hat sich total verändert

Bohneneintopf07

Neues Mitglied
Hallo,
Wie der Titel schon sagt, geht es um das Verhältnis von meiner Schwester (19) und mir (16) . Sie ist gerade mit der Schule fertig und zieht bald fürs Studium aus.

Vor ca. 1-2 Jahren fing es an. Sie saß die ganze Zeit nur in ihrem Zimmer und lernte fürs Abi - okay, völlig normal, würdet ihr jetzt bestimmt sagen. Aber wenn sie dann mal nicht lernte, trifft sie sich ständig mit ihren Freunden. Am Tag sehen wir sie vielleicht nur kurz zum Mittag- oder Abendessen. Früher hat sie sich sehr selten mit ihren Freunden getroffen, sondern war immer bei uns.
Aber das ist ja noch nicht alles: Sie ist seitdem total oberflächlich geworden, schminkt sich jeden Tag, trägt andere Klamotten und stellt sich in social media als das absolute Partygirl dar. Wenn ich mal mit ihr rede, gibt es immer nur freche und patzige Antworten. Sie war früher ein total anderer Mensch und ich vermisse sehr die Zeit, wie sie früher war.

Klar hatten wir uns damals immer oft gestritten, aber im Nachhinein eig wegen nichts, und haben uns wieder sofort vertragen. Haben sehr viel Zeit zusammen verbracht wo wir uns gut verstanden haben. Und erinnere mich an schöne Momente in denen sie sehr lieb war. Sie war halt sehr überfürsorglich damals, und immer um mich rum was mir manchmal auf die Nerven ging. Heute weiß ich gar nicht mehr, wieso, und finde es eig voll schön. Würd gern die Zeit zurückdrehen (wahrscheinlich würde ich dann auch von ihr genervt sein, aber das wärs mir wert).

Ich mach mir mittlerweile total Gedanken, ob sie auch so fühlt und ob ihr die schönen Momente auch so viel bedeuten, aber ich glaube ich bin ihr egal. Und jetzt wo sie auszieht (4,5 Autostunden von uns entfernt), wird es wahrscheinlich noch weniger werden und wir sehen uns kaum noch. Wieso hat sie sich so negativ verändert und wird das wieder?
 

_vogelfrei

Aktives Mitglied
Hallo Du,

ich kann gut nachvollziehen, dass es für dich schwierig ist und du deine Schwester vermisst.

Das was du beschreibst, ist aber völlig normal. Sie wird erwachsen, ihr Schwerpunkt sind gerade ihre Freund/innen, die Familie wird (zumindest für einige Zeit) unwichtiger. Das kann sich wieder ändern, aber gerade gehört es zum Prozess der Abnabelung dazu.

Hast du denn auch gute Freundinnen, mit denen du dich treffen kannst? Wie verbringst du deine Zeit?

Alles Liebe :)
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Ja, das kann wieder "werden", aber Du musst Dich wohl leider von der "Selbstverständlichkeit" eurer Beziehung verabschieden. Bisher habt ihr euer Leben gemeinsam verbracht und nun muss und will Deine Schwester ihr eigenes Leben aufbauen und dazu gehören neue Freunde, ein neues Umfeld und auch neue Prioritäten, die Dich scheinbar erst einmal etwas ausschließen. Das muss nicht bewusst gegen Dich gerichtet sein, kann sich aber so anfühlen.

Vielleicht macht ihr das alles etwas Angst und zeigen will sie das natürlich nicht. Also will sie um so mehr "gemocht" werden und dieses "Partygirl"-Image hilft ihr etwas dabei. Ob es jedoch funktioniert? Solche Party-Freundschaften sind zumeist sehr oberflächlich, aber das merkt man erst, wenn es darauf ankommt.

Du hast noch so manche Fähigkeiten und Eigenschaften Deiner Schwester nicht kennen gelernt, weil dazu die "Gelegenheit" gefehlt hat. Wundere Dich nicht, wenn sich da noch so manches tut, das Dir völlig fremd vor kommt. Auch Du wirst noch Seiten in Dir entdecken, von denen Du ganz schön überrascht sein wirst. Das gehört zum Erwachsenwerden. Nicht alles davon passt einen selbst und erst recht nicht anderen.

Eine wichtige und schmerzliche Erkenntnis auf diesem Weg ist zu erkennen, dass einem andere und man selbst auch immer wieder zu etwas "nütze" ist. Dass Deine Schwester nett und führsorglich zu Dir war, hat Dir gut getan. Nun wird dafür weniger Zeit sein. Wirst Du deswegen hauptsächlich verletzt sein oder verstehst Du die Notwendigkeit dieser Veränderung? Geht es Dir um Grunde mehr darum, dass sich für DICH weniger verändert, oder willst Du primär, dass es Deiner Schwester gut geht? Diese innere "Grundhaltung" kann Deine nächsten Schritte und Gedanken entscheidend beeinflussen und euer künftiges Verhältnis prägen. Kommen Deine Gedanken aus Deiner Bedürftigkeit nach Nestwärme und Unterstützung oder fließen dabei auch rationale und erwachsene Erkenntnisse in die Notwendigkeiten dieses Lebens ein?

Bitte versteh das nicht als Kritik oder gar als Vorwurf, denn so ist es von mir nicht gemeint. Du bist zurecht traurig und wünschst Dir etwas zurück, das einmal "funktioniert" hat, aber das wird so nicht mehr "werden". Jetzt müsst Ihr beide aktiv werden und verstehen, dass eure Beziehung nur so gut sein kann, wie ihr sie pflegt und in Ehren haltet. Dafür braucht ihr etwas Spielraum. Vielleicht vernachlässigt sie Dich erst einmal, weil auch sie Kompromisse zwischen ihrem Wunsch nach ihrer Familie und ihrem eigenen Leben finden muss und hoffentlich will.

Sehne Dich nicht nach einer Vergangenheit, die Du nicht mehr leben kannst, sondern baue an Deiner und eurer Zukunft aktiv mit. Frage nach dem, was Du brauchst und schau, was Du dazu beitragen kannst und wo Du noch dazu lernen musst. Ohne "blaue Flecken" wird das nicht gehen, aber die können es wert sein. Alles Gute dazu.
 

Bohneneintopf07

Neues Mitglied
Hallo,
erstmal danke für Eure Antworten.

ich kann gut nachvollziehen, dass es für dich schwierig ist und du deine Schwester vermisst. Das was du beschreibst, ist aber völlig normal. Sie wird erwachsen, ihr Schwerpunkt sind gerade ihre Freund/innen, die Familie wird (zumindest für einige Zeit) unwichtiger. Das kann sich wieder ändern, aber gerade gehört es zum Prozess der Abnabelung dazu. Hast du denn auch gute Freundinnen, mit denen du dich treffen kannst? Wie verbringst du deine Zeit?
Okay, es scheint in dem Alter wirklich normal zu sein. Aber doch, ich habe gute Freunde die ich treffe, und bin in einem Verein, habe also schon ein Leben ohne sie ;) Es kam weiter oben vielleicht nicht klar raus: Dass wir nicht mehr so viel Zeit zsm verbringen, ist ja schon länger so (ca. 2 Jahre?). Nur am Anfang wars mir iwie egal, und ich war froh dass ich mal öfters meine Ruhe vor ihr habe. Und erst vor kurzem ist mir wirklich klargeworden das es damals eigentlich schön war.

Ja, das kann wieder "werden", aber Du musst Dich wohl leider von der "Selbstverständlichkeit" eurer Beziehung verabschieden. Bisher habt ihr euer Leben gemeinsam verbracht und nun muss und will Deine Schwester ihr eigenes Leben aufbauen und dazu gehören neue Freunde, ein neues Umfeld und auch neue Prioritäten, die Dich scheinbar erst einmal etwas ausschließen. Das muss nicht bewusst gegen Dich gerichtet sein, kann sich aber so anfühlen.

Vielleicht macht ihr das alles etwas Angst und zeigen will sie das natürlich nicht. Also will sie um so mehr "gemocht" werden und dieses "Partygirl"-Image hilft ihr etwas dabei. Ob es jedoch funktioniert? Solche Party-Freundschaften sind zumeist sehr oberflächlich, aber das merkt man erst, wenn es darauf ankommt.

Du hast noch so manche Fähigkeiten und Eigenschaften Deiner Schwester nicht kennen gelernt, weil dazu die "Gelegenheit" gefehlt hat. Wundere Dich nicht, wenn sich da noch so manches tut, das Dir völlig fremd vor kommt. Auch Du wirst noch Seiten in Dir entdecken, von denen Du ganz schön überrascht sein wirst. Das gehört zum Erwachsenwerden. Nicht alles davon passt einen selbst und erst recht nicht anderen.

Eine wichtige und schmerzliche Erkenntnis auf diesem Weg ist zu erkennen, dass einem andere und man selbst auch immer wieder zu etwas "nütze" ist. Dass Deine Schwester nett und führsorglich zu Dir war, hat Dir gut getan. Nun wird dafür weniger Zeit sein. Wirst Du deswegen hauptsächlich verletzt sein oder verstehst Du die Notwendigkeit dieser Veränderung? Geht es Dir um Grunde mehr darum, dass sich für DICH weniger verändert, oder willst Du primär, dass es Deiner Schwester gut geht? Diese innere "Grundhaltung" kann Deine nächsten Schritte und Gedanken entscheidend beeinflussen und euer künftiges Verhältnis prägen. Kommen Deine Gedanken aus Deiner Bedürftigkeit nach Nestwärme und Unterstützung oder fließen dabei auch rationale und erwachsene Erkenntnisse in die Notwendigkeiten dieses Lebens ein?

Bitte versteh das nicht als Kritik oder gar als Vorwurf, denn so ist es von mir nicht gemeint. Du bist zurecht traurig und wünschst Dir etwas zurück, das einmal "funktioniert" hat, aber das wird so nicht mehr "werden". Jetzt müsst Ihr beide aktiv werden und verstehen, dass eure Beziehung nur so gut sein kann, wie ihr sie pflegt und in Ehren haltet. Dafür braucht ihr etwas Spielraum. Vielleicht vernachlässigt sie Dich erst einmal, weil auch sie Kompromisse zwischen ihrem Wunsch nach ihrer Familie und ihrem eigenen Leben finden muss und hoffentlich will.

Sehne Dich nicht nach einer Vergangenheit, die Du nicht mehr leben kannst, sondern baue an Deiner und eurer Zukunft aktiv mit. Frage nach dem, was Du brauchst und schau, was Du dazu beitragen kannst und wo Du noch dazu lernen musst. Ohne "blaue Flecken" wird das nicht gehen, aber die können es wert sein. Alles Gute dazu.
Danke für die ausführliche Antwort. Das hab ich mir schon gedacht, dass es nicht mehr so wie früher wird. Aber stimmt, so habe ich das vorher noch nie gesehen: Mir geht es glaub ich echt nur darum, dass sie sich für mich weniger verändert. Dabei, ihr soll es ja auch gutgehen.
 

Nichts123

Aktives Mitglied
Wieso hat sie sich so negativ verändert und wird das wieder?
Ich sag mal so: Sie musste sich ja anstrengen, also könnte es vielleicht sein, dass sie durch die Anstrengung im Lernen etwas nachholen will oder denkt, dass sie erst recht einen Bonus im Leben verdient hätte. Warum? Permanente Anstrengung kann stark auf den Körper und die Psyche gehen, deshalb. Deshalb soll für den einen oder anderen Menschen ein mitunter sehr guter Ausgleich her. Man sagt ja nicht umsonst schon: Nach der Arbeit kommt das Vergnügen! Und für manche erst recht. Auch wenn das nicht unbedingt eine Lösung sein muss für die ein oder anderen Probleme, die vielleicht der ein oder andere Mensch hat.

Das Objekt oder Nichtobjekt der Begierde kann da jedenfalls alles Mögliche anerkannte in bestimmten Gesellschaftskreisen sein, um besser als andere Menschen anzukommen. Oder lässt der Ausgleich erst die Menschen verzweifeln? Obwohl, weniger haben in bestimmten Angelegenheiten und glücklich sein, ob das wohl gut funktioniert? Vielleicht auch nicht.

Wie auch immer, sich im Internet als Partymensch zu inszenieren und gleichzeitig als patzig und frech rüberzukommen könnte auch für eine gewisse Traurigkeit sprechen, was ich aber natürlich nicht wissen kann. Frage sie doch mal, ob sie Sorgen und Probleme hat.

Natürlich könntest du dich als Bruder auch mal versuchen selbst zu hinterfragen, ob du eventuell etwas falsch gemacht haben könntest. Dabei solltest du aber nicht nur die Seiten deiner Schwester betrachten, sondern auch deine eigenen Seiten ansehen, auch schon mal ein bisschen unabhängig von deiner Schwester. Gefühle, Denkweisen, Verhaltensweisen und so.
 
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