Hallo,
ich mal wieder...
Ich hatte jetzt in den letzten Tagen wieder etwas Kontakt zu meinem Ex. Er war zunächst nett - wir haben auch nicht "über uns" geredet. Dann haben wir heute gemailt, und ich bat ihn, doch jetzt in den letzten 2 Wochen vor Geburt ein bisschen da zu sein für mich, weil ich so müde bin und langsam auch etwas Angst bekomme, wie die Geburt wird, und ob er nicht einfach vorbeikommen könne. Er wohnt ganz in der Nähe.
Er war dann hier. Hat zuerst von der Arbeit erzählt - Sachen, die man nicht jedem sagen sollte, woraus ich noch ein gewisses Vertrauen schließe (naja, zumindest aber hat er ein Redebedürfnis) - und ich fragte ihn (leider!), ob denn soviel Arbeit gut für ihn sei. Dass er vielleicht mehr auf sich achten solle, und darauf, dass er im Hier und Jetzt lebt und nicht unglücklich ist und so.
Er meinte, dass es für ihn ja keine Wahl gäbe, er müsse viel arbeiten und Geld verdienen, wo ich ja demnächst soviel Unterhalt haben wolle, und er habe es sich zudem als Ziel gesetzt, Vermögen aufzubauen, dass er vererben könne, weil er selbst aus armen Verhältnissen stamme. Ich sagte daraufhin, dass es aber vielleicht wichtiger sei, einen guten Draht zu haben zu den potentiellen Erben (seinen Kindern), damit die ihm das auch wirklich mal danken können. Also ich gehe nämlich davon aus, dass ich einem Vater, der mich und meine Mutter irgendwie verstoßen hat und wegen der Arbeit nie da war (und auch noch vorgibt, dass in meinem Interesse des Geldes wegen zu tun), nicht dankbar sein könnte, egal wieviel er mir vererbt (es sei denn, ich wäe ebenfalls nur auf Geld fixiert).
Letztlich ist es doch viel wichtiger, dass man vernünftig (mit Liebe und Verstand!) erzogen wird und echte Werte vermittelt bekommt, als dass man ein Vermögen erbt! Natürlich erleichtert finanzielle Sicherheit so einiges. Aber nur Geld hilft gar nichts.
Sch***, unser "Gespräch" endete jedenfalls mal wieder im Streit und er warf mir vor, dass ich an allem Schuld sei, dass ich ihm die Chance auf eine Familie verbaut hätte, weil ich so launisch sei und man sich nicht auf mich verlassen könne und und und.
Ich würde mich nicht selbstkritisch beäugen und mir meine Fehler nicht eingestehen. Mit mir sei ein Zusammenleben unmöglich. Ich habe ihm alles verbaut und wegen mir hätte er jetzt nur noch die Arbeit, in die er sich voll stürze. Er habe sich wegen der schlechten Erfahrung mit mir darauf eingestellt, in den nächsten Jahren kein privates Glück zu haben, sondern sein Glück ausschließlich im Beruf zu finden.
Ai jai jai... Ich habe in den letzten Wochen viel über mich und uns nachgedacht und eigentlich entschieden, dass ich SO sowieso nicht mehr mit ihm zusammen leben will, weil er mir immer vorwirft, dass ich an allem Schuld sei. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich zwar einige Macken habe, die er mir vorwirft, aber absolut im normalen Maß, und die Fehler, die er mir vorwirft, hat er eigentlich selbst. Und zwar fast ausschließlich...also, er wirft mir etwa vor, dass ich Dinge vor ihm verheimliche (Treffen mit anderen zB), dabei hat er sich tatsächlich schon mit anderen getroffen (Affäre), ich aber nicht. Seine Affäre hat er damit begründet, dass ich mich ja auch mit anderen treffe (was ich aber tatsächlich nicht getan habe). Ich habe den Eindruck, dass er sich gaaaanz viel einredet, schlechte Dinge an mir, und irgendwann wirklich daran glaubt. Ich kann nichts dagegen vortragen - er sagt dann, dass ich lüge.
Wie soll ich nun weitermachen? Mir gruselt es einerseits davor, dass er seine komische Selbstsicht und seine Sicht über mich an das Kind weitergeben könnte. Oder dass er dem Kind nur "Geld" als "Wert" vermittelt. Aber er hat ein Umgangsrecht, und das Kind hat ein Recht auf seinen Vater. Ich möchte, dass die beiden miteinander umgehen. Ich will das auch für mich - denn auch für mich könnte es eine Entlastung sein, wenn der Vater ein gutes Verhältnis zum Kind hat.
Aber ich weiß ganz ehrlich nicht, wie das nachher praktisch gehen soll. Ich habe schon so viel vorgeschlagen - auch, dass wir ja notfalls einen Mediator oder irgendeine Vermittlungsstelle für Paare mit Kind aufsuchen können. Auch das Jugendamt bietet sowas an (wobei ich das noch nicht gesagt habe, denn alles, was so amtlich klingt, bringt sofort eine Blockadehaltung in ihm hervor). Er unterstellt mir gleich, dass ich nur viel Geld rausschinden will.
In puncto Geld (Unterhalt) sehe ich es so: wir verdienen beide gut, ich habe den Karriereknick (leider wurde ich wirklich schon wegen der Schwangerschaft und Auszeit für eine Beförderung übergangen), er hat mich finanziell während unserer Beziehung absolut nicht "geschont", obwohl er mehr hatte - daher will ich jetzt nicht zwingend weniger geltend machen, als ich könnte. Mehr natürlich auch nicht, ist klar. Ich würde vielleicht nur die Hälfte geltend machen, so ne Art Stundung. Ich habe ganz viele Ideen, und am liebsten würde ich es irgendwie im Einverständnis regeln, aber er fängt bei dem Thema sofort an sauer zu werden, obwohl ganz klar ist, dass er sowieso zahlen muss....ich will aber keine Kampfansage mit Anwalt und so...
Ach je...
Und was mache ich mit dem Kind??? Es sind so viele verschiedene Problemschichten! :-(