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Redeangst-Zukunft im Eimer!

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Gast

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Hallo,

was kann bei exzessiver Redeangst machen? Bei mir ist das so, dass ich vor Freunden und Bekannten immer locker, freundlich und lustig bin. Wenn ich allerdings im Kurs frei reden muss oder meine Meinung zu etwas äußern muss, verfalle ich in Panik, mein Herz pocht, im Kopf scheint sich alles zu drehen. Es erscheint mir das total lächerlich, aber ich habe Angst mich vor den anderen zu blamieren, vor allem möchte ich nicht, dass die anderen denken, dass ich dumm bin. Ich habe panische Angst davor als dummer Lump abgestempelt zu werden. Ich bin auf einem Gymnasium und habe leider nur ein durschschnittliches Zeugnis, was allerdings nur wegen meiner Redeangst so schlecht ist.
Zum Beispiel:-Englisch stehe ich schriftlich 11 Punkte (GUT), aber mündlich 2 Punkte (MANGELHAFT), so dass ich nur auf eine 4+ komme-.-
Ich weiß, dass mir diese beschissene Rdeangst meine Zukunft versaut, aber ich kann nicht zum Psychologen, weil dann mich meine Eltern füreinen völligen Versager halten würden. Ich drehe noch durch, ich hasse mich
 
Du hast Angst, daß deine Eltern dich wegen ganz normaler, ziemlich häufig vorkommenden Dingen wie das freie Sprechen vor Menschen für einen Versager halten? Das ist schlimm. Sind deine Eltern keine, an die du dich mit deinen Ängsten wenden kannst?

Was kannst du tun - erkundige dich in deiner Region / Stadt, ob es Rhetorik-Kurse gibt. Dort wird freies Sprechen gelehrt und geübt, ich weiß von Leuten, die beruflich Vorträge halten müssen, das aber nie ausreichend gelernt haben. Sprich: in solchen Kursen sind Leute, die wie du Ängste deshalb haben.

Ich erinnere mich an meine Schulzeiten, ich gehörte zu denen, die in Referaten vor der Klasse immer sehr gute Noten bekamen. Ganz ehrlich: mein Herz schlug dabei immer bis unter die Haarwurzeln 😀 - ich habe mich bei Referaten immer wesentlich gründlicher vorbereitet als auf alles andere, was Schuldinge anging. Sprich: frühzeitig angefangen und am Tag 2 - 3 mal vor dem Spiegel mein Referat gehalten. Darüber hinaus habe ich mich intensiv damit auseinandergesetzt, was beim Referat passieren könnte. Also: nicht nur Panik geschoben, sondern mir die schlimmsten, denkbaren Szenarien bildlich vorgestellt. Und was ist das Schlimmste, was dir passieren könnte? Überleg mal ganz ehrlich, versuche dir wirklich vorzustellen, was das Schlimmste wäre, was dir beim Referat passieren kann. Schreib's hier herein, und wir werden sehen, ob das etwas ist, womit man im Notfall klarkommen könnte. Ok?
 
Hey Du,

sich selbst für dies oder für das hassen bringt nix...im Gegenteil, Du machst es Dir damit immer schlimmer.

Ja, daß Du natürlich wegen der Redeangst eine schlecht Note hast, ist nicht gut...

Es gibt aber einen Ausweg, ich bin das lebendige Beispiel dafür. Ich weiß noch, daß ich auf der Oberstufe ein Referat total versaut habe. Und ich habe sogar vor der gesamten Klasse geweint. Das war so peinlich.

Ich habe mal an der Uni so einen Kurs besucht. Der ging nur ein Wochenende, da war ich die Sprechangst los...Die haben einige Tipps vermittelt...

Aber zu Dir. Was könnte Dir denn helfen?

Wenn Du im schriftlichen eine zwei hast, aus welchen Gründen könnte man über Dich lachen? Oder was macht Dir denn ganz besonders Angst? Ja, schildere das doch mal...wie sieht der "worse case" denn aus?

Was ist denn schlimm daran?

die anderen denken, dass ich dumm bin

zum einen, wenn DU DENKST, daß die anderen denken, sind das erstmal DEINE Gedanken und nicht die der anderen! Meistens sind die anderen so mit sich selbst beschäftigt, daß sie soetwas gar nicht denken...und warum sollten die das denn denken, wenn Du 11 Punkte im schriftlichen haben...

Möglicherweise bist Du mit Dir zu streng und vor allen Dingen zu perfektionistisch. Dabei ist es viel bereichender für alle, wenn Du Dich im Unterricht einbringst und auch mit Deinen "Denkfehlern" z.B. in Englisch, wenn Du ein Fehler machst, kannst Du gleich fragen und verstehst das dann besser und die anderen auch! Außerdem bist Du viel "greifbarer" wenn Du Dich zeigst! Greifbarer und auch sympathischer 😉

Viell. hast Du auch Angst vor Deinem eigenen Können?

Wie wäre es, wenn Du Dich einem Lehrer Deines Vertrauens redest? Viell. kann er Dir helfen

winnie
 
Überleg mal ganz ehrlich, versuche dir wirklich vorzustellen, was das Schlimmste wäre, was dir beim Referat passieren kann. Schreib's hier herein, und wir werden sehen, ob das etwas ist, womit man im Notfall klarkommen könnte. Ok?
😀 genauso meinte ich es auch...ja, ich meine auch, wenn man es schriftlich verfaßt, sich damit auseinandersetzt, damit jongliert, dann ist es in der Realität fast nicht mehr so schlimm...
 
total lächerlich [...] zu blamieren [...] dass ich dumm bin [...] als dummer Lump abgestempelt zu werden. [...] aber ich kann nicht zum Psychologen, weil dann mich meine Eltern füreinen völligen Versager halten würden. [...] ich hasse mich
Has(s)t Du das ->Du musst<- im Rücken, das Dich panikisiert und den Spass an der Rede- und Creativitätsfreude verleidet?
 
du kannst dich natürlich selbst dafür hassen und beschimpfen - aber - sag ehrlich: was an deiner angst ändert sich dadurch, dass du dich selbst niedermachst????????? wird sie dadurch gar kleiner? kannst du das nächste mal besser reden, wenn du dich bei einem vorhergegangenen "scheitern" so richtig niedergemacht hast?

wenn nicht, und davon geh ich mal aus - stellt sich doch die frage: wofür ist es gut, dass du dich hasst und niedermachst??

die gute nachricht ist doch, dass du nicht GRUNDSÄTZLICH nicht reden kannst (siehe deine freunde) sondern nur in besonderen situationen.

überleg dir doch mal, was in den situationen, in denen du keine /weniger schwierigkeiten hast anders ist. und wie du in zukunft dafür sorgen könntest, dass dieses "andere" mehr wird.
such dir situationen, von denen du glaubst, du könntest sie, wenn auch nicht perfekt, aber doch einigermaßen gut handeln. überleg dir vorher eine strategie, was DU alles machen könntest, worauf du dich konzentrieren könntest usw. und dann rein ins kalte wasser und üben!!! und nicht vergessen: loben für das was gut war und überlegen, was von dem was nicht so super war du beim nächsten mal wie ändern könntest
 
Lieber TE,

zu Deiner Geschichte fällt mir die eines Mannes ein, der auch Redeangst hatte und wie.
Wenn er vor anderen reden musste, dann zog er immer noch einen Pullover mehr an, damit man seinen Angstschweiss nicht sah. Ergebnis: er stand im Hochsommer mit Pullover dar und seine Redeangst wurde nicht weniger.
Er hatte eine furchtbare Angst, sich zu blamieren und das führte ihn, weil auch seine berufliche Zukunft von der Fähigkeit reden zu können abhängig war, schier zur Verzweiflung.
Seine dann Lösung: er stürzte fast auf ein Podium, ergriff das Mikro und sagte laut vernehmlich:"Haselbraselbluberblubb." Alle lachten. Er nochmals:"Haselbraselblubberblubb."
Alle lachten.
Er räusperte sich und sagte:"So, jetzt geht es mir besser" und fuhr mit dem was er eigentlich sagen wollte fort.
Indem er die Blamage selber steuerte, vorweg nahm und sich offen zeigte, machte er die Erfahrung, dass es nämlich garnicht schlimm ist, wenn andere lachen.

Anderes Beispiel: Ich bin ´mal in der Grundschulzeit auf dem Weg zur Tafel gestolpert und alle lachten. Dann bekam ich vor der Klasse keinen Ton mehr heraus. Wieder lachten alle. Wie ein begossener Pudel ging ich an meinen Platz zurück. Zuhause hielt ich dann erst meinem Hund Vorträge, dann bat ich eine Freundin, mir zu zu hören und irgendwann ging´s.
Jahre später.
Ausgerechnet in meinem ersten Vorstellungsgespräch fiel mir die Schulsituation wieder ein, dabei hatte ich jahrelang kein Problem damit gehabt, frei zu reden. Es schnürte sich mir die Kehle zu und ich bekam Sorge, nicht einen Fuss sauber vor den anderen zu kriegen. Waren so einige Meter bis zu den Beurteilern und es waren auch mehr Menschen als ich gedacht hatte.
Da platzte es aus mir heraus:"Boah, seid ihr viele!"
Alles lachte. (Peinlich, ich hatte alle gedutzt und das in so einem Gespräch.) Ich:"Ich bin so aufgeregt." Es lachten noch immer alle und schauten mich aufmunternd an.
Wir gerieten in einen lockeren Plauderton. Meine Angst war weg. Und, was ich Dir damit sagen will: es erinnerten sich so einige daran, dass sie früher auch ´mal Angst gehabt haben.
Ist also in Wirklichkeit nichts aussergewöhnliches.

Deine Zukunft ist also nicht "im Eimer".

Noch ein Tipp: vor dem Reden pusten. Ja, die Luft ausstossen. Dadurch wirst Du tiefer einatmen, was beruhigt.

Alles Gute!
Landkaffee
 
Ich klinke mich hier mal ein.

Denn das Thema Redeangst macht mich auch kirre. Ich studiere nebenher und muss ab und an zu Seminaren.
Dort werden auch Vorträge gehalten (wenn man dran kommt). Und genau das ist mein Problem.
Denn davor habe ich "Panik".

Keine Ahnung warum, aber schon Tage vorher habe ich das Gefühl, als ob ich den nächten Tag schon diesen Termin hätte. Ich bin nervös, muss ab und an tief Luft holen usw. Das ist wie vor einer Prüfung. Es ist meistens zwar auch im Anschluss ein Test, diesen finde ich aber nicht so schlimm im Vergleich zum Vortrag.

Ich habe in den letzten zwei Jahren bestimmt schon zig Termine verschoben, eigentlich nur wegen dieser (möglichen) Vorträge. Mit unter habe ich auch das Gefühl, dass ich nicht so gut vorbereitet bin, aber eigentlich hat die Absage nur mit meiner Redeangst zu tun. Und nach der Absage/dem nicht hingehen bin ich auch so viel entspannter und lockerer.

Die Redeangst habe ich aber schon länger. Vor zehn Jahren zum Beispiel musste ich bei einer Schulung einmal einen Vortrag halten. Ich sprach vorher noch mit dem Dozenten im Klassenverband und musste kurz danach auf die Bühne. Ich vergaß mehrfach meinen Text, mir wurde heiß und kalt, ich verhaspelte mich, also dass volle Programm. Und meine Stimme muss sehr viel anders (angespannter) geklungen haben. Denn der Dozent fragte mich nachher, wie ich meinen Monolog fand. Ich teilte ihm meine Einschätzung mit und er sagte dann auf einmal, dass meine Stimme nun ganz anders und viel entspannter klingen würde als vor allen auf der Bühne. Da wurde mir zum ersten mal wirklich bewusst, dass ich wohl so etwas wie Redeangst haben muss.

Komisch finde ich nur, dass das früher ganz anders war. Ich konnte vor der Klasse reden und hatte damit überhaupt keine Probleme. Mir ist einfach nicht klar, weswegen ich "auf einmal" so eine Redeangst vor Publikum habe.

Ich habe mich auch schon gefragt, ob ich nicht einmal so etwas wie ein Rhetoriktraining besuchen soll.
Vielleich hilft das ja.
 

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