Bei mir ist das ja schon seit Jahrzehnten ein schönes warmes beständige Feuer und kein Knistern mehr, daher muss ich ein bisschen rekapitulieren, wie ich das damals empfunden habe.
Das Knistern hatte m. E. immer ein Gesamtpaket ausgelöst, bei dem ich über das recht easy hinweggesehen habe, was für mich Kleinigkeiten waren. Mit fortschreitender Zeit hat sich dann die Spreu vom Weizen getrennt. Beim einen hat es trotz der Kleinigkeiten weitergeknistert, beim anderen gingen mir die Kleinigkeiten dann so auf den Keks, dass auch das Knistern weniger wurde und irgendwann erstarb. Allen Beziehungen gemein war aber, dass ich das Knistern überhaupt nur wahrgenommen habe, wenn ich auch wirklich bereit war für eine Beziehung. Umgekehrt wurde bei mir daraus nie etwas - also dass der friend zone boy dann doch mehr wurde. Es hatte gute Gründe, aus denen er in der friend zone war.
Die Kleinigkeiten, von denen ich sprach, veränderten sich bei mir übrigens mit fortschreitendem Alter. Es kostete mich dann noch eine echte Katastrophenbeziehung, bis ich endlich wusste, was mir wirklich wichtig ist an einer Beziehung, was verzichtbar und was unabdingbar. Das fand ich bei meinem jetzigen Mann - aus diesem Knistern wurde dann auch echte, tiefe Liebe.
Was mir aufstößt ist das Wörtchen "perfekt". Wer ist das schon und erst recht bei genauerem Hinsehen?! Für mich war der perfekte Mann sicherlich keiner, der per definitionem perfekt ist, also alle denkbaren guten Eigenschaften (seien sie optisch oder auch charakterlich) in sich vereint.
Ich finde daher auch "(zu mir) passend" ein viel besseres Attribut.