Hallo an alle,
vor 2 Monatenist meine Mama plötzlich unerwartet verstorben.
Ich habe dasalles erlebt, als wenn ich nur Zuschauer eines Films wäre. Es fühlt sich heuteso unwirklich an, manchmal glaube ich sie ist nur im Urlaub und kommt baldwieder.
Zu meinem Vaterhatte ich noch nie ein super Verhältnis und die Ehe meiner Eltern ist um eskurz zu fassen eine Katastrophe gewesen. Ich habe noch 2 Schwestern, mit derälteren habe ich leider ein nicht so intensives Verhältnis wie mit der jüngerenSchwester.
Meine Mutterhabe ich über alles geliebt. Ich habe versucht so viel Zeit wie es nur ging mitihr zu verbringen, sie überall mit einzubinden. Jeden Tag habe ich mehrmals mitihr telefoniert und wenn nicht jeden, dann jeden Zweiten Tag haben wir unsgesehen.
Sie war fürmich die beste Mutter auf Erden, auch wenn sie ein schwieriges Leben hatte hatsie für uns Kinder immer alles gegeben.
Mein Vater hatsie an einem Tag Tod im Bett aufgefunden. Meine Mama hatte am Tag davorgebrochen und schmerzen in der Brust gehabt. Mein Vater und meine Schwesterwaren mit ihr nachts im Krankenhaus doch dort wurde sie nach stundenlangerWarterei heim Geschickt. Diagnose: Grippe. Medikation: Ibus.
Am nächsten Tagbin ich nicht sofort zu ihr, ich wollte ihr etwas kochen und sie nachmittagsbesuchen. Doch dann kam der Anruf meines Vaters: kommt schnell, deine Mutterist tot!
Und ab dorthabe ich alles erlebt als wenn ich mich in einer Seifenblase befinden würde. Esist so als würde ich nichts mehr empfinden können. Ich habe mir immervorgestellt, wenn sie nicht mehr da wäre würde ich mich selbst aufgeben undmein Leben hätte keinen Sinn mehr.
Jetzt wo espassiert ist, fühle ich mich leer. Ich mache was ich machen muss, empfinde abernichts mehr. Wenn ich an ihr Grab gehe, habe ich keinen Bezug zu diesem Ort.Als wenn nicht sie dort liegen würde. Ich warte immer noch das sie wiederkommt. Wenn ich bei meinen Eltern anrufe, erwarte ich das sie abnimmt und ichihre Stimme höre. Sie fehlt mir so sehr.
Sie war in denletzten Jahren eigentlich meine einzige Bezugsperson. Meine beste Freundin. Mitihr konnte ich über alles reden. Sie hatte immer einen Rat für mich. Sie hatmir geholfen wo sie nur konnte und ich habe versucht ihr so viel zurückzugebenwie ich nur konnte. Ich habe mir immer gesagt, ich will mir nichts vorwerfen können,wenn sie mal nicht mehr da ist.
Und trotzdemhabe ich Schuldgefühle. Wieso bin ich nicht mit ins Krankenhaus. Wieso habe ichsie an dem Tag nicht vorher besucht oder sie zumindest angerufen.
Wieso kann ichjetzt nicht mehr weinen und fühle mich wie ein Heuchler da ich mein Leben doch so lebe als wäre ihreAbwesenheit das normalste auf der Welt?
Ich weißeinfach nicht weiter. Es fühlt sich so falsch an wieder arbeiten zu gehen,einzukaufen, raus zu gehen und allen Pflichten nachzugehen als wäre sie jetztschon vergessen.
Hat jemandschonmal ähliches erlebt? Ich fühle mich abgestumpft und leer…