viele Menschen leben in ihrer eigenen Blase und denken entweder überwiegend an sich oder eben nicht viel nach. So passieren natürlich Taktlosigkeiten, die aber oft wirklich nur unbedacht sind und selten böse gemeint. Das hilft einem natürlich dann auch nicht.
Aber Empathie hat nicht jeder, manche können sich einfach nicht einfühlen. Sie verstehen dann mit dem Kopf, dass es einem nicht gut geht, aber sie können das Gefühl nicht nachspüren.
Bei dem befreundeten Pärchen
@Sarnade hat die Frau ja Ähnliches erlebt, da kann sie sich natürlich sehr gut einfühlen und ihr Mann scheint ja auch ein sehr netter Mensch zu sein.
und ein Gemisch von Freude und Traurigkeit....
eine seltsame Kombination...habe ich noch nie so erlebt....
Schön, dass auch die Freude bei Deinen Gefühlen dabei ist.
Vielleicht ist es auch ein Charakteristikum unserer heutigen Gesellschaft, dass wir die Zeit haben und sie uns auch nehmen, zu sinnieren, in uns zu horchen und über unsere Gefühle nachzudenken.
Das ist einerseits gut, man kommt sich näher und vertieft sich in die eigene Person, aber es hat auch den Nachteil, dass man dadurch auch sein Leiden intensiv spürt.
Früher, als die Leute noch sehr viel längere Arbeitszeiten hatten oder körperlich schwerere Arbeit machen mussten oder in Fabriken oder Landwirtschaft gearbeitet haben, hatten sie keine Zeit und waren zu ausgebrannt und kaputt, um sich die Zeit für Trauer zu nehmen.
Da war es dann nur die Zeit und die gewollte oder ungewollte Ablenkung durch Arbeit, die Wunden heilte.
In diesem Buch, was ich gerne empfehle:
Dale Carnegie: Sorge Dich nicht lebe
stehen ja auch Geschichten von Menschen, die zeigen, wie sie mit ihrer Trauer umgegangen sind, was ihnen geholfen hat.
Bei einer Geschichte ging es um eine Frau, die ihren Mann oder Neffen verloren hatte und die gelähmt vor Trauer war und nicht weiterwusste. Und irgendwann hat sie sich dann aufgerafft und eine Arbeit als Verkäuferin angenommen und sie schrieb, dass sie in einem Wirbelwind aus Arbeit und Anfragen und Kunden so beschäftigt war, dass sie überhaupt keinen Gedanken frei hatte für Trauer und abends nur noch völlig erledigt ins Bett sank.
Daher ist Beschäftigung, die unseren Geist fordert und unsere Gedanken auf anderes lenkt, oft sehr gut, wenn wir es schaffen, uns dazu aufzuraffen.