Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Opportunismus

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Tuesday

Aktives Mitglied
Opportun heißt „herangetragen“ (wörtlich), „gelegen“ (figurativ), und bezieht sich auf eine günstige Gelegenheit; der Opportunist geht weiter, er nutzt eine günstige Gelegenheit ohne Rücksicht auf Konsequenzen oder eigene Wertvorstellungen zu seinem Vorteil.
Quelle: Wikipedia



Ich bin immer wieder erstaunt, wie Macht Menschen korrumpieren kann und wie gedankenlos manche ihre Werte über Bord werfen!

Gestern kämpft man noch gegen das Establishment, denkt darüber nach, wie man es stürzen kann und heute kriecht man denen in den A****, die man gestern noch ablehnte.

Opportunistisches Verhalten finde ich das Letzte! Verabscheuungswürdig! Man verrät nicht nur die Menschen, die einen bisher begleitet haben, einem vertraut haben, einem beigestanden haben, vor allem verrät man doch sich selbst!

Da darf man sich xy nennen und plötzlich scheißt man auf die Leute, denen man gestern noch freundschaftlich verbunden war? Wie geht so etwas?

War die Freundschaft nie echt? Waren das alles Lügen? Lügen Opportunisten einem grundsätzlich was vor? Oder was geht in deren Köpfen vor sich?

Mit so was komme ich nicht klar. Vielleicht weil ich einen sehr hohen Anspruch an Machtträger habe. Wie Spidermans Onkel sagte: "Große Kraft kommt mit großer Verantwortung!"


Vielleicht hat einer von euch eine Idee, wie solche Leute ticken. Ich würde mich über Beiträge freuen.


Tuesday
 
Ich bin immer wieder erstaunt, wie Macht Menschen korrumpieren kann und wie gedankenlos manche ihre Werte über Bord werfen!

Gestern kämpft man noch gegen das Establishment, denkt darüber nach, wie man es stürzen kann und heute kriecht man denen in den A****, die man gestern noch ablehnte.



Tuesday,

erstaunen tut mich das inzwischen nicht mehr. Es ist eigentlich logisch, daß man Dinge erst dann richtig beurteilen kann, wenn man sie selbst - und damit auch aus der Brille der anderen - erlebt.

Ich habe Gewerkschaftsfunktionäre gekannt, die sich vor dem eigenen Personal als Gralshüter der Menschenrechte aufspielten, während sie kein Problem hatten, dem von einer Fremdfirma gestellten Kantinenpersonal vor aller Augen ins Gesicht zu brüllen, weil ihnen etwas am Service nicht passte.

Mancher HartzIVler würde vermutlich sofort eine private Krankenversicherung abschließen und sich in bevorzugte Behandlung begeben und auf das "Solidaritätsprinzip" der gesetzlichen Kassen sch...en, wenn er dafür nur endlich im Einzelzimmer mal eine Nacht lang durchschlafen könnte.

Und mancher, der vor zwanzig Jahren noch an der Wohnungsnot als Mieter verzweifelt ist, besitzt nun heute selbst eine Immobilie und hat keine Hemmungen, sie ausschließlich an kinderlose Ehepaare OHNE Migrationshintergrund zu vermieten.

Ich kenne Leute, die sich auf den Ämtern bewußt mit den Beamten dort anlegen - es ist ihre Art, "zivilen Ungehorsam" zu üben. Sie wollen möglichst viel Sand im Getriebe provozieren und hoffen, daß der Staat irgendwann - wenn möglichst viele es ihnen nachtun - daran kaputtgeht, weil sie sich eine Revolution wünschen im Land. Ich bin sicher, säßen dieselben Typen mal auf der anderen Seite des Schalters und müßten sich von ihresgleichen anschnauzen lassen, sie würden weitaus weniger Ruhe bewahren als die armen Socken, die ihnen derzeit ausgeliefert sind.

Nichts ist mir mehr zuwider als Menschen mit "Prinzipien".

Das Sein bestimmt das Bewußtsein, nicht irgendwelche Prinzipien.

Im Extremfall bleibt da nicht viel... die Zivilisation ist nur eine dünne Decke, das sollte eigentlich jedem klar sein, der bei Kik seine Klamotten oder bei Apple sein iphone kauft, obwohl jedes Kind mittlerweile wissen sollte, unter welch brutalen Bedingungen diese Waren produziert werden. Was Millionen deutscher Zeigefingerhalter nicht davon abhält, es dennoch zu tun...

Willkommen in der Wirklichkeit.
 
Diesen Begriff höre ich zum ersten Mal. Ich frage mich gerade, ob ich nicht selbst schon mal opportunistisch gehandelt habe 😕

Kannst es an einem Beispiel vorstellen, wie so ein Verhalten sich äußert?

Danke.
LG
 
hallo tuesday,

nunja, ich denke an dem satz: "jeder hat seinen preis"!
ist irgendwo schonwas dran.

seinen "marktwert"bestimmt allerdings jeder selbst!

es gibt einfach menschen die skrupellos sind...die über leichen gehen und alles und jeden verraten würden, nur weil sie sich einen minimalen vorteil davon versprechen!

ich glaube aber dass das zum einen was mit dem charackter und zum anderen auch viel mit erziehung und prägung zutun hat!

also anders ausgedrückt: manche wissen es evtl nicht besser, kennen es nicht anders und sind sich garnicht im klaren darüber wie ekelhaft es ist was sie tun!

vielleicht müssen sie erstmal lernen über den eigenen tellerrand zuschauen.....
ich würde sagen dass diese menschen einfach falsche werte haben, ähnlich wie ein vorurteil!

im grunde straft sich aber jeder selbst!
dieser gedanke beruhigt mich immer wieder!
jemand der auf diese weise seine ziele erreicht, hat im besten fall einen phyrrussieg errungen!

lg,kena
 
Die Welt besteht aus Schein. Und was vordergründig als gut angesehen wird entpuppt sich bei einer genaueren Betrachtung nur als Mittel zum Zweck. Wer sieht denn noch genau hin? Wegschauen ist Mode, weil das Erkennen zu Konsequenzen führen müßte. Und dafür sind doch die meisten zu bequem. Lieber in der Illusion leben wie der Verräter im ersten Teil von Matrix, der zwar als Batterie für Roboterwesen in einer Illusionswelt lebt, aber glücklich über diese Illusion ist. Ist es denn in unserer Realität so viel anders? Wer sich dagegen stellt, muss mit Konsequenzen rechnen. Lieber im Strom mitschwimmen und vom Bonussystem profitieren. Ist zwar widerwärtig aber auch ein Teil der menschlichen Natur. Ich empfinde den anderen Weg als den richtigen, sich dagegenzustellen. Dazu gehört aber auch zu erkennen, dass man oft selber auch nicht viel besser ist. Also sage ich mir, dass ich dagegen angehe, aber die anderen nicht grundsätzlich verurteile sondern differenziere. Denn oft steht hinter der Anpassung auch die reine Angst.
 
Die Welt besteht aus Schein.


Ich frage mich gerade, wo die Widerständler des 20. Juni zu finden gewesen wären, hätte das Reich den Zweiten Weltkrieg gewonnen.

Ich frage mich gerade, wo die Familie Weizäcker (Vater Weizäcker war NS-Diplomat), wo unser Altbundeskanzler Schmidt (Wehrmachts-Offizier gewesen), oder der Ex-Abgeordnete Dregger (ex SS-Mitglied) oder auch nur Günther Grass heute wären, hätte das Reich den Krieg gewonnen.

Ich frage mich gerade, wo wir selbst alle wohl heute wären, wenn die Geschichte einen anderen Verlauf genommen hätte.


Tatsache ist: Bei Kriegsende hatten sie alle angeblich nichts gesehen, nichts gehört, nichts gewußt, und wenn doch, dann haben sie nur auf Befehl gehandelt.

Bei Kriegsende wollten sie alle nichts mehr damit zu tun haben, waren eigentlich schon immer stramme Sozis oder Kommunisten gewesen, jawoll!


Hör mir bloß auf mit Opportunismus...
 
Wie man als Mensch ist, hängt immer auch von den Verhältnissen ab, in denen man lebt. Von den Menschen, zu denen man in Beziehung steht. Von Schicksalsschlägen, Glücksfällen, Zufällen...

Ich will damit sagen, dass niemand sicher sein kann, nicht auch (mal) opportunistisch zu handeln. Ab wann ist es dann Opportunismus und wann nur ein schlichter Meinungswechsel? Kann ja gut sein, dass jemand in der Studentenzeit z.B. politisch total links stand und dann 15 Jahre später als selbstständiger Unternehmer in die FDP oder CDU eintritt, weil sich deren Ziele zu diesem Zeitpunkt eben mit seinen Anschauungen decken.

Ist es schon opportunistisch, jemandem zuzustimmen, dessen Meinung man eigentlich gar nicht teilt? Etwa weil das ein Kunde/Geschäftspartner ist, mit dem man sich gut stellen will/muss...

Ein weites Feld und schwer nach dem "Schwarz-Weiß-Gut-Böse"-Schema zu beantworten.
 
Mir geht es hier nicht um etwas Politisches, sondern um Privates.

Da lädt man einen Menschen in sein Leben ein, teilt seine Gedanken und Gefühle mit dieser Person, lässt ihn teilhaben am eigenen Leben, öffnet ihm den Weg zu den eigenen Freunden, tauscht sich über Lebenskonzepte aus und bekommt den Eindruck, der Mensch denkt ganz ähnlich.

Man steht diesem Menschen in schwierigen Zeiten bei, sorgt sich um ihn, man lacht und weint zusammen. So lässt man trotz aller Enttäuschungen in der Vergangenheit wieder Vertrauen zu.

Dann von heute auf morgen werden keine Mails mehr beantwortet.

Man wundert sich etwas, vermutet nichts Böses, macht sich eher Sorgen. Bis man erfährt, diese Person gehört jetzt zu denen, die man vorher noch gemeinsam in Frage gestellt hat. Okay, man wundert sich noch ein wenig mehr, hat aber irgendwie Hoffnung, nun ändert sich was in dem Laden. Weil auf die Person, so denkt man, kann man sich ja verlassen.

Und was passiert?

Von einem Tag auf den anderen hat die Person genau die gleichen abwertenden Sprüche drauf. Sie zeigt, dass sie sich für was Besseres hält und sie kriecht denen tief in den A****, die sie gestern noch abgelehnt hat.

Vorbei der Wunsch, "denen da oben" aufzuzeigen, wie abgehoben sie sind. Stattdessen straft sie dich ab dafür, dass du genau das tust, was die Person bisher immer unterstützt hat, offen deine Meinung sagen. Gestern fand sie es noch unmöglich, dass man in gewissen Kreisen die Wahrheit nicht aussprechen darf, heute ist es die Person selbst, die dir den Mund verbietet.

Das ist so widerlich. Ich kann gar nicht sagen, wie ekelig ich das finde. Ich fühl mich getäuscht, hintergangen und es macht mich in der Tat krank.

Was muss man für ein Mensch sein, wenn man sich hinterhältig in das Leben eines Menschen einschleicht und ihm gut Freund vorspielt, sein Vertrauen erschleicht und ihn dann eiskalt fallen lässt, ihn gedankenlos verletzt, weil man jetzt ja zu den anderen gehört?

Für mich ist das ein verabscheuungswürdiges, kriecherisches Verhalten, das ich nicht mal im Ansatz nachvollziehen kann. Wie kann man von einem Tag auf den anderen alles vergessen oder verleugnen, wofür man gestern noch eingestanden hat?



Tuesday
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben