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Oma, die keiner will........aber ich muß

  • Starter*in Starter*in stillesWasser
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S

stillesWasser

Gast
Liebe Forumsgemeinde,
ich muß mir mal was von der Seele schreiben, sonst werde ich hier noch verrückt!

Mein Mann und ich sind 15 Jahre verheiratet und haben 2 Kinder (Teenager). Anfang letzten Jahres ist die Oma meines Mannes (87 Jahre) bei uns eingezogen. Das heißt nicht direkt in unser Haus, sondern in ein Nebengebäude, wo sie sich NOCH selbst versorgt. Ich war nicht recht erbaut, aber ich wollte meinem Mann diesen Wunsch nicht abschlagen, da ich dachte ich könnte so einige Fehler, die ich in der Vergangenheit ihm gegenüber gemacht habe nun damit wiedergutmachen. Das hat sich aber als Trugschluß herausgestellt. Kaum war sie hier eingezogen steckte sie mir, daß mein Mann ein Verhältnis zu einer anderen Frau hatte und das über 1,5 Jahre. Ihr war garnicht bewußt, daß ich davon nichts wußte. Ihr könnt euch ja vorstellen, wie einem da zumute ist: er begnügt sich anderweitig, und ich habe seine Oma an der Backe. Das mit der Affäre habe ich bereits einigermaßen weggesteckt, aber im laufe der Monate geht mir die Oma mehr und mehr auf den Keks. Und letztendlich bin ich hier die einzige, die sich überhaupt noch um sie kümmert (kümmern muß!). Ich fahre mit ihr regelmäßig einkaufen, zum Friseur zur Fußpflege, zum Arzt usw. Es ist nicht so, daß mir das irgendwie zuviel wäre. Nein, ich habe festgestellt, daß ich ihre Art nicht mag. Zuerst dachte ich, da gewöhne ich mich schon irgendwie dran. So ist es aber nicht, im Gegenteil, ich fange langsam aber sicher an sie zu hassen. Ich fühle mich auf meinem eigenen Grundstück von ihr beobachtet, da sie ständig Langeweile hat und ich genau weiß, daß sie uns aus dem Fenster belauert. Wenn ich zu nett mit ihr umgehe, rückt sie mir sofort auf den Pelz und fordert Kaffeeklatsch, Einkaufsbummel, Restaurantbesuch und und und. Ich kann das ja auch verstehen, aber sie wird damit bei mir nichts ausrichten. Ich sehe einfach nicht ein, daß mein Mann sich nicht die Bohne für sie interessiert, und alles bleibt an mir hängen. Am Ende wische ich ihr noch den Hintern ab, wenn ich mich von ihr einlullen lasse (Entschuldigung, aber diese Ängste habe ich). Ich kann aber beim besten Willen nicht einen Menschen pflegen, gegen den ich eine Abneigung habe. Es ist schon so weit, daß ich mir ständig die Hände wasche, wenn ich mit ihr unterwegs war😕.

Ich schätze für euch muß das irgendwie idiotisch klingen. Vielleicht gibt es hier aber jemanden, der ähnlich lebt (vielleicht mit der ungeliebten Schwiegermutter?). Für Austausch wäre ich sehr dankbar. Ratschläge werden, schätze ich, nichts nützen.

Danke, daß ihr mir zugehört habt!!!
 
Vielen Dank, daß Du Dir solche treffenden Gedanken gemacht hast. Alles ist richtig, was Du da schreibst. Ich kann mich darin wiederentdecken. Wir haben ihr nie konkrete Pflege (körperliche)zugesichert. Es ging erstmal nur um "altengerechtes Wohnen". Sie ist zu uns gezogen, nachdem ihr Mann gestorben ist. In der Stadt hatte sie niemanden mehr, darum ist sie jetzt bei uns auf dem Land. Ihre alte Wohnung lag im 2.Stock. Da sie gehbehindert ist, konnte sie dort nicht länger bleiben, es gab auch keinen Fahrstuhl. In ein Heim wollte sie nicht, solange sie ihren Haushalt noch schafft. Nun hat sie alles zu ebener Erde und muß nicht mehr die Einkäufe schleppen. Ich habe ihr einen Gehwagen aufgeschwatzt, den sie erst aus Eitelkeit nicht haben wollte. Nun geht sie jeden morgen damit die Zeitung kaufen. Also ich muß sagen, daß sie im Kopf noch ganz fit ist, es sind nur bestimmte Eigenarten, mit denen ich nicht so recht klarkomme. Sie hat so eine arrogante Note an sich. Immer muß alles perfekt sein: Die gefärbten Haare, Lippenstift, Make up, ihr ganzer Haushalt. Ich könnte mir schon nicht vorstellen, bei ihr sauberzumachen. Es wäre nicht gut genug. Der Fehler war einfach, daß ich sie wirklich nur von Oster- und Weihnachtsbesuchen kannte. Wie ihr Mann die letzten Monate im Pflegeheim war, habe ich sie ein paar mal besucht. Nun aber hat der Alltag uns eingeholt. Mir ist völllig bewusst, daß ich selbst Schuld bin. Sie jetzt zu bitten in ein Heim zu gehen, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Das ist wider meiner Natur. Ich habe ihr schon mehrfach angeboten, sie mal in den Seniorenkreis der Kirche zu fahren, damit sie Kontakte knupfen kann. Das hat sie abgelehnt. Hier im Wohngebiet fahren nachmittags mehrere redefreudige Rentner mit ihrem Gehwagen rum, doch sie sagt: "Ich fahre nur morgens raus, das bin ich so gewohnt." Also bitteschön, ich bin doch kein Animateur. Wenn sie nicht will, kann ich ihr auch nicht weiterhelfen. Sie hatte übrigens noch nie Freunde, abgesehen von ein paar ehemaligen Arbeitskollegen, die sie gelegentlich zur Weihnachtsfeier getroffen hat.

Ach mensch, das ist alles so kompliziert. Mir tut es ja auch leid, aber ich kann da einfach nicht über meinen Schatten springen. Wenn ich wüsste, es wäre nur für kurze Zeit, aber sie will ja 100 werden😉.
 
Bitter, aber Du muß Dich wohl mit den gegebenen Umständen arangieren.

Wie sieht es eigentlich mit deinen Freizeitaktivitäten aus. Irgendwie habe ich das Gefühl, daß sich bei Dir alles nur um die alte Dame zu drehen scheint. Irgendwie habe ich aber auch das Gefühl, du bist viel zu oft für sie Greifbar. Nicht daß Du ihr nun aus dem Weg gehen sollst.

Du sagst ja selber, daß sie eigentlich noch ganz fit ist und im Kopf auch noch nicht abgeschaltet hat. Dann brauchst Du ja auch nicht auf sie auf zu passen.

Wenn ich mich irre, kann ich ja damit leben, aber irgendwie scheint es mir auch so als wenn Du Angst hättest. Vielleicht davor, auch mal 87 Jahre zu sein, allein, ohne großartige Kontakte ...

Gut, Du kannst Sie garantiert nicht zur Seniorengruppe schleifen, keine Frage. Aber schränke DICH nicht ein. Suche dir die passende Ablenkung.
 
Du magst sie nicht, fängst an sie zu hassen? Warum? Weil sie die Dinge ausspricht die Du nicht hören willst? Weil sie Dir dadurch immer wieder dein Leben aufzeigt? Sie kann nix dafür das Dein Mann dich betrügt, sie ist nicht schuld an all diesen anderen Dingen....weißt Du frag Dich einfach ehrlichen Herzens :"was genau hat all dies mit mir zutun?"
"Warum macht mich diese Frau so wütend?" und wenn Du dir ehrlich antwortest wirst du erkennen das nicht sie es ist, die Dich wütend macht, sondern das Du vielleicht doch nur wütend auf Dich selbst bist?
Das ist nur ein Gedanke von mir, er kann falsch sein, aber es ist mein Eindruck den ich von Dir habe und ich wünsche Dir all die Liebe die Du dir selber zugestehst🙂

Es ist eine alte Frau, die ihr Leben schon gelebt hat und nun zurück in ihre Kinderzeit geht, begleite sie in Liebe nicht in Hass🙂
 
Vielen Dank, daß Du Dir solche treffenden Gedanken gemacht hast. Alles ist richtig, was Du da schreibst. Ich kann mich darin wiederentdecken. Wir haben ihr nie konkrete Pflege (körperliche)zugesichert. Es ging erstmal nur um "altengerechtes Wohnen". Sie ist zu uns gezogen, nachdem ihr Mann gestorben ist. In der Stadt hatte sie niemanden mehr, darum ist sie jetzt bei uns auf dem Land. Ihre alte Wohnung lag im 2.Stock. Da sie gehbehindert ist, konnte sie dort nicht länger bleiben, es gab auch keinen Fahrstuhl. In ein Heim wollte sie nicht, solange sie ihren Haushalt noch schafft. Nun hat sie alles zu ebener Erde und muß nicht mehr die Einkäufe schleppen. Ich habe ihr einen Gehwagen aufgeschwatzt, den sie erst aus Eitelkeit nicht haben wollte. Nun geht sie jeden morgen damit die Zeitung kaufen. Also ich muß sagen, daß sie im Kopf noch ganz fit ist, es sind nur bestimmte Eigenarten, mit denen ich nicht so recht klarkomme. Sie hat so eine arrogante Note an sich. Immer muß alles perfekt sein: Die gefärbten Haare, Lippenstift, Make up, ihr ganzer Haushalt. Ich könnte mir schon nicht vorstellen, bei ihr sauberzumachen. Es wäre nicht gut genug. Der Fehler war einfach, daß ich sie wirklich nur von Oster- und Weihnachtsbesuchen kannte. Wie ihr Mann die letzten Monate im Pflegeheim war, habe ich sie ein paar mal besucht. Nun aber hat der Alltag uns eingeholt. Mir ist völllig bewusst, daß ich selbst Schuld bin. Sie jetzt zu bitten in ein Heim zu gehen, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Das ist wider meiner Natur. Ich habe ihr schon mehrfach angeboten, sie mal in den Seniorenkreis der Kirche zu fahren, damit sie Kontakte knupfen kann. Das hat sie abgelehnt. Hier im Wohngebiet fahren nachmittags mehrere redefreudige Rentner mit ihrem Gehwagen rum, doch sie sagt: "Ich fahre nur morgens raus, das bin ich so gewohnt." Also bitteschön, ich bin doch kein Animateur. Wenn sie nicht will, kann ich ihr auch nicht weiterhelfen. Sie hatte übrigens noch nie Freunde, abgesehen von ein paar ehemaligen Arbeitskollegen, die sie gelegentlich zur Weihnachtsfeier getroffen hat.

Ach mensch, das ist alles so kompliziert. Mir tut es ja auch leid, aber ich kann da einfach nicht über meinen Schatten springen. Wenn ich wüsste, es wäre nur für kurze Zeit, aber sie will ja 100 werden😉.

Hmmm, wenn sie nicht zu dem Seniorenkreis in der Kirche will, dann vielleicht, weil sie da überhaupt niemanden kennt. Meine Oma war in so einem Seniorenkreis und daher weiß ich, dass es da meist jemanden gibt, der die Leute auch zuhause besuchen kommt. Vielleicht könntest du mit diesem Seniorenkreis einmal Kontakt aufnehmen und dort fragen, ob ganz unverbindlich mal jemand die Oma besuchen kommt. Mit etwas Glück könnte diese Person sie dann für den Seniorenkreis interessieren.

Alles Gute
Sisandra
 
Du magst sie nicht, fängst an sie zu hassen? Warum? Weil sie die Dinge ausspricht die Du nicht hören willst? Weil sie Dir dadurch immer wieder dein Leben aufzeigt? Sie kann nix dafür das Dein Mann dich betrügt, sie ist nicht schuld an all diesen anderen Dingen....weißt Du frag Dich einfach ehrlichen Herzens :"was genau hat all dies mit mir zutun?"
"Warum macht mich diese Frau so wütend?" und wenn Du dir ehrlich antwortest wirst du erkennen das nicht sie es ist, die Dich wütend macht, sondern das Du vielleicht doch nur wütend auf Dich selbst bist?
Das ist nur ein Gedanke von mir, er kann falsch sein, aber es ist mein Eindruck den ich von Dir habe und ich wünsche Dir all die Liebe die Du dir selber zugestehst🙂

Es ist eine alte Frau, die ihr Leben schon gelebt hat und nun zurück in ihre Kinderzeit geht, begleite sie in Liebe nicht in Hass🙂

Na ja, mit Hass habe ich mich wahrscheinlich etwas zu heftig ausgedrückt. Aber lieben werde ich diese Person bestimmt nicht. Es ist bei mir so eine Art Eigenschutz. Ich habe zur Zeit so viele Probleme, die an mir nagen, da kann ich ihre nicht auch noch auf mich nehmen. Natürlich kann sie nix dafür, daß mein Mann mich betrogen hat. ES ist einfach die Tatsache, daß ich sie nicht mag. Stell Dir vor, Du magst jemanden nicht (kennt doch wohl jeder) und dieser Mensch wohnt bei Dir und wird immer abhängiger von Dir........
 
Hm, ist schon ein wirkliches Problem...da hilft nur eines, ein klärendes Gespräch mit deinem Mann. Alles andere ist nur Problemverlagerung.
Ich wünsch Dir alles Gute.
 

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