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Niemand hört mir zu.

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Für weitere Antworten geschlossen.

Mavirlen

Mitglied
Hallo liebe User.

Da sich sicherlich noch einige andere mit demselben Problem hier befinden, hoffe ich, hier Rät zu finden. Die Situation frisst mich nämlich langsam auf.

Es geht darum, dass ich niemanden habe, dem ich mit wirklich anvertrauen kann. Ich habe zwar Freunde und Bekannte, aber ich habe das Gefühl, heutzutage hilft niemand mehr gerne anderen aus. Dabei meine ich nicht einmal materielles, sondern das einfache Zuhören, wenn es einem nicht gut geht. Als Kind hat meine Mutter mit nie zugehört, sondern mich nur angeschrien, wenn ich traurig war und Dinge gesagt wie "Stell dich nicht so an, du hast noch überhaupt keine Probleme!". Mag sein, aber als Kind sind die kleinsten Unstimmigkeiten eben schon ein Problem. Und wem da nicht vertrauen als meiner Mama?
Ich bin jetzt 23, aber das Gefühl nie los geworden. Weder meine Schulfreunde damals noch meine jetzige scheinen sich einen Kehricht um meine Gefühlswelt zu sorgen. Mittlerweile bin ich so weit, dass ich schon gar nicht mehr mit Ihnen oder meiner Familie über meine Probleme oder meinen Zustand rede. Zwar kommen immer Dinge wie "Ich bin immer für dich da", doch wenn es dann mal so weit ist, kommt nichts. Beispiel: Ich habe seit einem Monat nun einen Freund. Ich bin sehr verliebt und er auch in mich, wir sind glücklich miteinander. Durch Selbstzweifel hervorgerufen durch jahrelange mentale Misshandlung als Kind sehr ich mich als minderwertig an und habe dementsprechend Komplexe, die so weit reichen, dass ich mich als nicht gut genug für ihn ansehe. Dies habe ich einer Freund in zwangsläufig erzählen müssen, weil ich auf ihrem Sofa deswegen zu weinen begonnen habe. Anfangs lief es gut, sie hat mir zugehört, was mich sehr überrascht hat. Gestern aber musste ich erfahren, dass sie gegenüber anderen so etwas geäußert hat wie "Und dann musste ich ihr auch noch beim Heulen zuhören wegen eines Typen, den sie grade mal einen Monat hat! Unglaublich!" Zugegeben, es ist erst ein Monat, ja. Aber ist es da nicht normal, dass man noch Hals über Kopf verliebt ist und es mit allen Teilen will? Und grade, wenn man noch emotional verkrüppelt ist wie ich, dass man seine Bedenken äußert und nach Rat sucht? Scheinbar ja nicht.
Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich tun soll. Niemand hört mir zu, ich habe das Gefühl, dass ich nur als Kummerkasten missbraucht werde, sowohl von Familie als auch von Freunden, dass ich langsam innerlich zerbreche. Und ich habe Angst davor, was diese unterdrückten Ängste und Gefühle anrichten, wenn Sie mal draußen sind. Ich bin keine Maschine verdammt,ich bin ein Mensch mit Gefühlen, die er preisgeben will, das ist mein gutes Recht. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich fühle mich so alleine und minderwertig...
 
Leider es wirklich so, ja. Wie gesagt halte ich mich mittlerweile stark zurück, aber jedes Mal, wenn ich es nicht mehr aushalten kann und erzähle, beschweren sich Leute entweder, ich würde nur rumheulen oder es kommt so was wie bei dem genannten Beispiel. Ich bin wirklich kein komplizierter Mensch, ich verlange nichts Unmögliches. Ich möchte nur, dass man mir zuhört, so, wie ich es bei anderen tue. Ich helfe immer, wenn ich kann, egal wann. Das wissen die, die mir wichtig sind. Selbst um drei Uhr nachts können mich Leute anrufen, wenn Sie ein Problem haben _was auch oft passiert). Und wenn ich dann mal dran bin und das Gefühl habe, es interessiert mein Gegenüber nicht, Frage ich nach. "Ist alles ok? Ich kann verstehen, wenn du das nicht hören willst", sowas sage ich dann. Ich verstehe nicht, was ich falsch mache. Muss es so sein, dass es Leute gibt, die allen einfach egal sind? Vielleicht ist es dann ja mein Schicksal, die Klappe zu halten.
 
Das kenne ich.Aber wenn du willst kannst du mir gerne immer schreiben egal wann und über was.Ich höre gerne zu und versuche auch gerne zu helfen.
Lg
 
Oje,du Arme...

Ich weiß genau,wie du dich fühlst,zumindest was den Teil mit den Freunden betrifft.Ich habe auch welche,die mir nie zuhören.Ich bin jedoch immer für sie da und versuche ihnen zu helfen.

Als ich gemerkt habe,dass sie mir nicht zuhören bzw sich nicht für mich interessieren und teilweise nur genervt waren,habe ich mich zurückgezogen.Ich habe mich selten gemeldet und nie etwas von mir erzählt,also nur die anderen reden lassen.Irgendwann (spät aber doch) haben sie gefragt,ob mit mir irgendwas nicht in Ordnung ist.Dann habe ich ihnen alles erzählt und es hat ihnen richtig leid getan.Ihnen war das gar nicht so bewusst.

Ich würde (zumindest die Freunde) einfach damit konfrontieren.Hätte ich das damals schon gewusst,hätte ich es auch gemacht und mich nicht zurückgezogen.
Manche Leute leben in einer Blase (ich nenne es zumindest so) und realisieren dadurch oft gar nicht,wie sich andere wirklich fühlen und nehmen viele Aussagen nur als „jammern“ auf.
 
Hi,

ich weiß, dein Post ist schon einige Jahre alt, aber ich hoffe du konntest wenigstens einen guten Zuhörer finden.
Mir geht es ähnlich wie dir: wenn ich als Kind - mit einer Alkoholiker-Mutter- Sorgen hatte und mal geweint habe, kam als Reaktion „Hör auf zu heulen! Du siehst dabei so hässlich aus…“. Was soll man da als Kind noch antworten. Ich bin mittlerweile 35 Jahre alt und fühle deine Verzweiflung. Auch das Gefühl nicht wahrgenommen zu werden bzw. das man „ungenügend“ ist.
Ich bin sowohl beruflich, als auch privat immer hilfsbereit und „funktioniere“ immer, aber sobald ich mal eine „Fehlfunktion“ habe, muss ich mich immer selbst darum kümmern bzw. es gibt niemanden der zuhört. Mein aktueller Partner redet gerne und lässt auch gerne mal mich nicht ausreden, obwohl wir eine schöne teamhafte Beziehung führen; aber wenn ich dann mal was anspreche oder wütend werde, geht er einfach „frische Luft“ schnappen; und das Ergebnis: ich stehe voll geladen mit Emotionen da und denke mir: „cool und ein weiteres Mal stehst du alleine da und bist ein Fehler im System, denn egal was du gibst, es wird dir nie jemand wirklich zur Seite stehen…“
Mittlerweile merkt man mir meine Frustration auch äußerlich an: Augenzucken, Nackenschmerzen, Brustschmerzen…etc. Und wenn ich mir vornehme auch so zu agieren, führe ich innerlich einen Krieg, weil ich nicht so werden will bzw. nicht so bin.
Ich habe es mal versucht bei Freunden anzusprechen, worauf lediglich die Reaktion kam: „waaas?!, du hast Probleme? Aber bei dir läuft doch alles! Also du solltest einfach mal zufriedener sein mit dem was du hast…“… (ja mag sein, aber Schmerz ist subjektiv….).

Ich hoffe, wirklich das du eine Möglichkeit gefunden hast, dich mitzuteilen.
Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass gerade Menschen die für andere stark und erfolgreich wirken, meist die sind, deren Probleme nicht wahrgenommen werden.
Fühl dich wahrgenommen und gehört und auch negative Gefühle haben ihre Dasein-Berechtigung - auch deine.
Liebe Grüße
 
🧡
Das was Du hast ist nur ganz wenigen Menschen gegeben. Es ist ein Segen und nicht etwa ein Fluch!

Du musst lernen mit dieser Gabe zu leben, dann wirst Du glücklicher und zufriedener als alle Deine Nichtzuhörer zusammen. Diese sind es die von Dir lernen können und nicht umgekehrt.

Lerne und warte bis Dein Leben weiter fortgeschritten ist. Deine Kritiker werden es sehen, staunen und dennoch nicht verstehen. Sie sind es die leer, unglücklich und damit zu bedauern sind. Dann liegt es an Dir diesen Menschen zu helfen weiterzukommen, so sie sich helfen lassen...
 
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