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Negatives Selbstbild loswerden?

  • Starter*in Starter*in Grauwolf
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G

Grauwolf

Gast
Schon lange habe ich die Mitte meines Lebens überschritten, doch wann immer ich über mich selbst nachdenke, fallen mir praktisch nur negative Dinge ein. Sicher habe ich auch positive Seiten, aber die Suche danach strengt an. Ich hasse mich für all das, was ich nicht auf die Reihe bekommen habe, gebe mir die alleinige Schuld für alles, was in meinem Leben schiefgelaufen ist, von all den Blamagen und Niederlagen ganz zu schweigen. Ein Punkt ist womöglich, dass es mir nie gelungen ist, eine Partnerin zu finden, was ich aber hier jetzt nicht näher erörtern möchte. Ganz allgemein achte ich jedenfalls meine Mitmenschen, bin höflich und respektvoll, doch wenn mir jetzt jemand sagen würde, ich sei ein schlechter Mensch, so würde ich das sofort widerspruchslos akzeptieren. Ich selbst finde mich extrem unsympathisch und frage mich immer wieder, warum meine Mitmenschen gegenüber so einem wie mir so nett sind. Dies ist aber tatsächlich der Fall. Warum also fällt es mir dann so verdammt schwer, ein wenig liebevoller über mich selbst zu denken?
 
Hallo Grauwolf

Ich persönlich finde es irritierend, wenn Menschen schlecht über sich selbst denken. Denn letztlich muss man es mit sich selbst doch permanent aushalten. Darüber hinaus gehen andere Menschen oft genug schlecht mit uns um und man kann sich nicht darauf verlassen, von anderen ausschliesslich positive Rückmeldungen zu erhalten - man selbst sollte daher sein grösster Fan sein. Denn wenn man das nicht selbst ist, wer ist das denn sonst?

Es gibt aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten:

1) Man akzeptiert sich so, wie man ist, mit Ecken und Kanten, Vorzügen und Fähigkeiten.

Das heisst: Man findet sich okay, wie man ist. Klar, wird es immer Dinge geben, die man an sich selbst weniger mag und die man verbesserungswürdig findet. Und letztlich ist man vermutlich nie vollumfänglich mit sich zufrieden. Auch das ist in Ordnung. Aber letztlich ist es aus meiner Sicht genauso in Ordnung, Fehler und Schwächen zu haben. Niemand hat keine Fehler und Schwächen. Ansonten gilt:

2) Man ändert die Dinge, die man an sich sehr störend findet (nach Möglichkeit).

Warum findest du dich extrem unsympathisch? Ggf. könnte man da ansetzen und etwas ändern.

Zudem: Welchen Vorteil bringt es dir, dich selbst für alles zu hassen, was in deinem Leben schiefgelaufen ist? Inwiefern ist es hilfreich für den Rest deines Lebens, dir immer wieder negativ mit Schulderleben all die Blamagen und Niederlagen in Erinnerung zu rufen, die du erlebt hast?

Sollte dir das nicht irgendeine Form von Vorteil bringen oder eine Hilfe sein, würde ich ein solches Denken unterlassen und mich lieber auf Aspekte konzentrieren, die hilfreich und vorteilhaft für mein Weiterkommen sind.

Vielleicht ist ein Denkanstoss für dich dabei.

Viele Grüsse
Santino
 
Selbstwert hat auch viel mit Zufriedenheit zu tun.
Da du keine Partnerin gefunden hast, suchst du nach Gründen, weshalb. Dann denkt man an all die Dinge, die man nicht so an sich mag, welche Sachen nicht erfolgreich waren oder man einfach verkackt hat.
Und auch wenn vielleicht der ein oder andere das anders sieht; finde ich das Selbstwert auch viel davon abhängt, wie man im sozialen Alltag angenommen wird. Hat man einen guten Freundeskreis, einen Partner und ist zufrieden, fühlt sich geliebt, muss man nicht darüber nachgrübeln. Fühlt man sich einsam, denkt man darüber nach, weshalb man alleine ist.
 
Schon lange habe ich die Mitte meines Lebens überschritten, doch wann immer ich über mich selbst nachdenke, fallen mir praktisch nur negative Dinge ein. Sicher habe ich auch positive Seiten, aber die Suche danach strengt an. Ich hasse mich für all das, was ich nicht auf die Reihe bekommen habe, gebe mir die alleinige Schuld für alles, was in meinem Leben schiefgelaufen ist, von all den Blamagen und Niederlagen ganz zu schweigen. Ein Punkt ist womöglich, dass es mir nie gelungen ist, eine Partnerin zu finden, was ich aber hier jetzt nicht näher erörtern möchte. Ganz allgemein achte ich jedenfalls meine Mitmenschen, bin höflich und respektvoll, doch wenn mir jetzt jemand sagen würde, ich sei ein schlechter Mensch, so würde ich das sofort widerspruchslos akzeptieren. Ich selbst finde mich extrem unsympathisch und frage mich immer wieder, warum meine Mitmenschen gegenüber so einem wie mir so nett sind. Dies ist aber tatsächlich der Fall. Warum also fällt es mir dann so verdammt schwer, ein wenig liebevoller über mich selbst zu denken?
Wie alt bist du denn? Wie hoch sind deine Ansprüche an eine Partnerin?
 
Hallo,

kann es sein, dass da in Deiner Kindheit und Erziehung Dir keine Selbstliebe vermittelt wurde, haben Deine Eltern Dich nicht wertschätzend behandelt?

Solche Glaubenssätze sind uns oft von anderen eingeimpft worden und wir haben sie kritiklos übernommen. Da wird es Zeit, sich das mal kritisch anzusehen und zu gucken, was denn wirklich der Realität entspricht und was Dir seit langem eingeredet wurde und was Du übernommen hast.

ZITAT:
Ein negatives Selbstbild bedeutet, dass du selbst schlecht von dir denkst. Du hältst dich für hässlich, dumm, faul, nutzlos und so weiter…Diese Gedanken haben Einfluss auf dein Verhalten und auf deine Ausstrahlung:
Du strahlst dann unbewusst nach außen hin genau DAS aus, was du selbst innerlich ständig über dich denkst.
Die Folge:
Die anderen nehmen dich negativ wahr. Sie sehen dich genau SO, wie du dich selber innerlich siehst…
Und was passiert dann?
Weil DU innerlich negativ über dich denkst und das nach außen ausstrahlst, verhalten sich andere Menschen dir gegenüber auch negativ: Sie sagen vielleicht gemeine Dinge über dich oder verhalten sich abweisend dir gegenüber. Das bestätigt dich dann in deinem negativen Selbstbild – so entsteht ein Teufelskreis.


Aber man kann das ändern, an sich arbeiten. Vielleicht Tagebuch schreiben und das alles mal analysieren.

Was hast Du denn Deiner Meinung nach an schlimmen Dingen getan? Nur wenn Du es erzählen möchtest.

Und wie in dem obigen Artikel ja schon gesagt: wenn Du selbst negativ und schlecht über Dich denkst, strahlst Du das auch aus. Du denkst vielleicht, dass Du keiner Frau genügen kannst, dass sie mit Dir nicht glücklich werden kann etc. etc.

Du kannst auch bei Youtube mal unter dem Stichwort: Negatives Selbstbild gucken. Da gibt es bestimmt auch viele Videos drüber. Oder du arbeitest daran mal mit einem Therapeuten.
 
Vielen Dank für die Antworten und die positiven Anregungen. Da ich bereits jenseits der 50 bin, spielt das mit der Partnerin in meinem Leben ohnehin keine Rolle mehr. Kindheit und Jugend waren im Ganzen gesehen schön, ich hatte ein liebevolles Elternhaus und gleichaltrige Freunde. Allerdings war ich für meine älteren Geschwister immer „der Doofe“ und der Sündenbock, und das Verhältnis zu ihnen ist angespannt geblieben. Das negative Selbstbild ist mir also möglicherweise schon früh eingeimpft worden. Dass es mir nichts bringt, daran weiter festzuhalten, ist mir vollkommen klar, nur finde ich irgendwie nicht die Kraft, davon loszukommen. Wirklich schlimme Dinge habe ich in meinem Leben nicht getan, nur halt nicht wirklich etwas auf die Reihe bekommen. Ich nehme mir Dinge übel, die es gar nicht wert sind. Anderen Menschen gegenüber bin ich viel nachsichtiger und finde praktisch immer eine Entschuldigung für unangemessenes Verhalten. Dabei bin ich rücksichtsvoll und dränge mich niemandem auf. Aber vielleicht habe ich einfach ein verzerrtes Realitätsbild. Und von genau dieser Denkweise möchte ich halt gern loskommen, nur weiß ich nicht, ob ich in meinem Alter bereits etwas zu festgefahren für eine derartige Änderung bin. Es ist durchaus denkbar, dass ich diese Negativität nach außen hin ausstrahle, allerdings merke ich nichts davon, dass meine Mitmenschen negativ auf mich reagieren. Ehrlichgesagt verstehe ich selbst nicht, dass sich die überwiegende Mehrheit mir gegenüber so nett verhält…
 

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