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mobbing in der Schule

G

Gast

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Hallo, muss mich heute mal mit einem Problem an euch wenden: Mein Sohn ist elf, hat ein Jahr in der Schule übersprungen und kommt nicht mit seinen Mitschülern zurecht. Er wird ständig massivst geärgert, beleidigt, bedroht und geht schon nur noch mit einem ganz unguten Gefühl in die Schule.
Seine Noten sind in den Keller gerutscht und er versucht jeden Tag krank zu spielen, damit er nicht in die Schule muss!
Ein Gespräch mit dem Klassenlehrer hat nichts gebracht: er hat gesagt, er sieht nicht, dass mein Sohn über das normale Maß geärgert wird, und denkt wir bauschen da etwas völlig normales auf.
Aber mein Sohn erzählt z.B., dass bei Gruppenarbeit keiner mit ihm zusammenarbeiten will, wenn er dann zwangszugeteilt wird, stöhnen alle,
Ihm wurde angedroht, ihn die Treppe hinunterzuschubsen, damit er endlich verschwinden würde
usw. Solche Vorfällt gibt es täglich, immer wieder.
Mein Sohn ist vom Verhalten her eher ruhig, er provoziert die anderen also nicht, ob er sich sonst irgendwie sonderbar verhält kann ich nicht beurteilen: hier in der Straße und im Sportverein hat er Freunde und kommt auch klar, aber in der Schule gar nicht (der Lehrer konnte übrigens auch kein auffälliges Verhalten feststellen)

Hier in der Umgebung gibt es kein weiteres Gymnasium, dass für ihn per Bus erreichbar ist (wir wohnen sehr ländlich) ein Schulwechsel kommt also nicht infrage.
Der Lehrer meint ein Klassenwechsel wäre keine gute Idee, da ihm sein "Ruf quasi vorauseilen" würde (meine Formulierung, der Lehrer hat es weniger drastisch formuliert), und es eine mögliche Quälerei, die er ja sowieso nicht sieht, nicht beenden würde.
Wenn jemand noch gute Ratschläge hat, würde ich mich sehr freuen, weil mir das Kind unendlich leid tut......
 
Danke, Saitek, schon mal für deine Antwort. Mein Sohn hat zwei Kinder in der Klasse, mit denen er sich ganz gut versteht, die gelegentlich nachmittags kommen und die er zum Beispiel zum Geburtstag einlädt. Das PRoblem: sie stehen eben vor der Klasse nicht zu ihm, sondern wenn alle tönen, trauen sie sich auch nicht dagegenzureden und schließen sich an, sie pöbeln nicht von sich aber sie reden eben auch nicht dagegen, und dass verletzt ihn besonders. Deinen Rat, mit der subtilen Vorgehensweise finde ich ganz gut, werde mal versuchen, dies dem Lehrer nahezubringen. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass dieser absichtlich nichts tut, ich glaube, er denkt einfach, dass man da halt durch muss und solange kein Blut fließt.......
Mein Sohn hat jetzt beschlossen, heute noch einmal selber mit einer Lehrerin zu reden, die er sehr mag, ich befüchte allerdings, dass dann kommt: Ich werde es an den Klassenlehrer weitergeben und wir sind soweit wie zuvor.
Andererseits finde ich gut, dass er so handlungsaktiv ist, daher werde ich noch einmal abwarten.....
 
Ist es Mobbing?

Dein Sohn hat eine Klasse übersprungen.
Er hat nun neue Mitschüler während des Unterrichtes. Seine alten Klassenkameraden nicht mehr so um sich und auch die werden sich neu orientieren.... .
Habt Ihr ´mal darüber gesprochen, was er dabei fühlt, wie das für ihn ist? Hat ja auch etwas mit Trennung zu tun.
UND die neuen Schulkollegen, die kennen sich schon länger, sind älter (erfahrener?).
Manche werden ihn auch als Eindringling sehen: Der Neue ist ein Streber! (Zum Beispiel.)

LG
Landkaffee
 
Mobberkinder sind kleine Machiavellis die es expertenhaft verstehen, sich zu verstellen. Ich wurde selbst übelst gemobbt in der Schule, ist jetzt schon lange her, aber darunter leiden tut man sein Leben. Es ist schon wichtig, dass man da was gegen tut. Ich wurde derart gemobbt, dass ich eine Klasse wiederholen musste, mit dem Klassenwechsel wurde es dann besser. Später - in der Berufsausbildung - ging es dann ganz übel los, ich musste feststelle, dass dieses Mobbing etwas ist, das einen regelrecht verfolgen kann. Erst danach ist es mir gelungen, mich von diesem Stigma zu lösen, aber ich merke auch heute noch, dass die Mobbermenschen, die offenbar ihr Leben lang auf der Suche nach jemanden sind, den sie fertig machen können, auf mich anspringen, sobald ich Schwäche zeige, wie Raubtiere auf ihre Beute. Aber inzwischen habe ich gelernt, mich so zu verhalten, dass sie nichts oder nur wenig ausrichten können. Es ist so, als ob mich der Satan verfolgen würde, und eigentlich glaube ich das auch inzwischen wirklich.

Aber zurück zu dir: Dein Sohn wird auf jeden Fall gemobbt, das ist so gut wie sicher, das sind nicht normale Zankereien unter Kindern, wie der Lehrer meint. Die Mobber tarnen sich, sie mobben deinen Sohn nur dann, wenn es der Lehrer nicht sieht oder wenn es harmlos aussieht. Das ist typisch für diese Mistfinken. Die einen tun es aus Spaß, die anderen weil sie selbst nicht gemobbt werden wollen, oder weil sie einfach eine bösartige Natur haben (meist sozusagen vererbt oder verursacht von ihren Eltern) sie sind wie Raubtiere, die ihr Opfer treiben und erniedrigen, ihm das Selbstbewusstsein rauben, bis sich viele nicht einmal mehr trauen, den eigenen Eltern davon zu erzählen. Dass dein Sohn dir davon erzählen kann, ist also schon mal ein gutes Zeichen.

Folgendes wird geraten:
1. NICHT mit den Tätereltern zu sprechen (sinnloser Frust, gehen in Verteidigungshaltung)
2. NICHT mit den Tätern sprechen (die hören nur: das Opfer ist hilflos, wie schön)
3. dem eigenen Kind keine Schuld zuweisen (es kann jeden treffen, aber vorzüglich jene, die irgendwie auffallen oder besonders sind) und NICHT zu Gegengewalt raten, weil das weitet den Konflikt nur weiter aus
4. Lehrer oder Schulleiter suchen, die ein offenes Ohr haben und wissen, woran man Mobbing erkennt
5. in der Schule muss es verbindliche Regeln geben, wie mit Mobbern umgegangen wird: einschreiten, dem Drahtzieher (meist steckt nur einer dahinter, den sollte dein Sohn kennen bzw. herausfinden können) die rote Karte zeigen, die Klasse als Gruppe ansprechen und in die Verantwortung nehmen, notfalls muss das Täterkind die Schule verlassen; die Schulen drücken sich gerne um diese Verantwortung, weil sie sich um ihren Ruf sorgen und leugnen das Problem.
6. sage dem Lehrer ruhig: Der beruflicher Erfolg eines Lehrer misst sich auch daran, ob er das Phänomen in den Griff bekommt.

Alles Gute
Donner
 
Ist es Mobbing?

Dein Sohn hat eine Klasse übersprungen.
Er hat nun neue Mitschüler während des Unterrichtes. Seine alten Klassenkameraden nicht mehr so um sich und auch die werden sich neu orientieren.... .
Habt Ihr ´mal darüber gesprochen, was er dabei fühlt, wie das für ihn ist? Hat ja auch etwas mit Trennung zu tun.
UND die neuen Schulkollegen, die kennen sich schon länger, sind älter (erfahrener?).
Manche werden ihn auch als Eindringling sehen: Der Neue ist ein Streber! (Zum Beispiel.)

LG
Landkaffee

Ich denke, was die Hintergründe betrifft, wie Landkaffee... die Ursachen des Mobbings sehe ich am ehesten darin, dass Dein Sohn eine Klasse übersprungen hat und nun von seinen Mitschülern als Streber angesehen wird...
Mobber sind (das waren damals in der Schulzeit meine Erfahrungen) seltener die guten Schüler, sondern eher die schwachen, die teilweise durch Mobbing ihre schulischen Schwächen überspielen wollen.

Gäbe es denn die Möglichkeit, Deinen Sohn wieder in seine alte Klasse zurückstufen zu lassen?
 
Vielleicht habe ich mich da missverständlich ausgedrückt: Mein Sohn hat die Klasse nicht aktuell übersprungen, sondern ist in dieser Klasse schon über ein Jahr. Ich habe das nur hinzugefügt, um zu erklären, warum er mit 11 in der siebten Klasse ist. Ich denke auch, dass das ein Teil des Problems ist, da die meisten Jungs in seiner Klasse schon mitten in der Pubertät stecken, und er immer so tun muss, als würde er sich auch für diesselben Dinge interessieren.
Mein Sohn fühlt sich definitiv gemobbt, und ich finde, spätestens wo die Angriffe körperlich werden, ist die Grenze eindeutig überschritten.....
Die Klasse wiederholen will mein Sohn definitiv nicht, dass haben wir auch schon in Erwägung gezogen, notenmäßig wäre es auch nicht nötig, aber natürlich durchaus eine denkbare Lösung.
Erst gestern habe ich das Thema beim Elternabend noch einmal angesprochen, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass es bei jemandem wirklich angekommen ist. Die meisten Eltern sahen aus, als würden sie denken: Da müssen Kinder halt lernen mit umzugehen.
Ich merke allerdings, wie mein SOhn immer mehr an Selbstbewusstsein verliert.
Das die Schule soweit geht, den Drahtzieher von der Schule zu verweisen, oder auch nur empfindlich zu bestrafen, kann ich mir gar nicht vorstellen. Ein Beispiel:

Mein Sohn kommt nach hause, hat Löcher in der Hose und ist vollständig staubbedeckt.
Er erzählt, dass ihn drei Kinder auf dem Schulhof gefangen haben, hingeschubst und auf ihn gespuckt.
Ich gehe in die Schule, rede mit dem Direktor. Aussage: Ich kümmere mich drum.
Später frage ich nach, was passiert ist. Die Kinder sind gemeinsam mit meinem Sohn vor der Klasse verhört worden, haben gesagt: Mein Sohn hätte das gewollt, das wäre nur ein Spiel gewesen. Gespukt hätten sie gar nicht, sie hätten nur gleichzeitig niesen müssen.
Resultat: keine Strafe, den Kindern wird anstandslos geglaubt.
Ich kann an dieser Geschichte durchaus nachvollziehen, dass die Schüler vielleicht etwas, dass anfänglich als Spiel gemeint war, auf die Spitze getrieben haben, und mein Sohn nicht deutlich genug NEIN gesagt hat.
Aber spätestens bei dem Teil mit der Spuckerei muss doch jedem klar sein, dass die Kinder Unsinn erzählen, oder?

Ich komme mir vor, also würde ich gegen taube Ohren reden, der Direktor und der Lehrer handeln meine Schilderung der Ereignisse immer als übertrieben ab.
 
Habt ihr auch schon mit der/dem Schuldirektor/in gesprochen, vielleicht sieht die Klassenlehrerin das nicht oder tut auch nur so das weiß man nie.... Immer hin ist er todes Unglücklich darüber und möchte nicht mal weiterhin in die Schule deswegen ich würde entweder Den Derektor der Schule darauf aufmerksam machen oder mich woanders um hören zum beispiel jugendamt oder sowas....
 
Da scheint eine Beamtenmentalität zu herrschen, in dieser Schule. Verantwortungslosigkeit, bloß nicht anstrengen, wegsehen und ignorieren, bald gibt's Pension, und zum Schluß: Mist! Warum habe ich eigentlich gelebt?

Ich hoffe mal, das sind ältere Lehrer, die noch der schrecklichen Nachkriegs-Generation "wir verdrängen alles" angehören, und nicht jüngere. Es gibt inzwischen schon eine ganze Reihe von Büchern und Foren zum Thema Mobbing, aber zuweilen kommt mir vor, viele Lehrer sind da richtig bildungsresistent. Inkompetenz. Sollen sich woanders einen Job suchen, wo wenigstens keine Kinder unter ihrer Unfähigkeit, Trägheit und Verantwortungslosigkeit zu leiden haben.

Meiner Erfahrung nach spuren Beamtenmenschen, sobald man sich an ihre Vorgesetzten wendet. Die Vorgesetzten kommen idealerweise aus einer anderen Ortschaft. Weil wenn du in so einem Kaff lebst, wo die höchste "Kultur" in Biertrinken und Narrentreiben steht, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Lehrer am Stammtisch mit den Tätereltern oder Vorgesetzten sitzen oder sonstwie mit denen unter einer Decke stecken. Tätereltern sind mitunter sogar stolz darauf, wenn sich ihr mieses Gör "durchsetzen kann".
 
Hallo,
mein Enkel wird auch gemobbt, er ist 13 und geht in die 8. Klasse eines Gymnasiums.

Letztes Jahr am ersten Schultag nach den großen Ferien hat die Mutter eines gemobbten Mitschülers meines Enkel sich und ihre beiden Kinder umgebracht. Der Junge wurde vom gleichen Mitschüler gemobbt wie mein Enkel. Natürlich wird das mobbing nicht als Auslöser für die Tat genannt, nein, es war die Scheidung und und..... Die Frau war beim Klassenlehrer und beim Direktor. Eben da kamen die Worte wie bei dir, es gäbe keine Notwendigkeit die Klasse zu wechseln, er müsse sich einfach wehren. Das geht bei diesem Mobbingschüler garnicht. Der ist so hinterlistig und böse, dass viele zu meinem Enkel sagen, sie würden zu ihm halten, aber dann wären sie als nächstes das Mobbingopfer.

Wir sind als Familie sehr stark, aber wir sind fast am Ende unserer Kräfte angelangt. Mein Enkel will die Klasse nicht wechseln, er sagt, er schafft das. Aber wie lange kann das Auffangen noch geleistet werden?

Steh hinter deinem Sohn, gibt wenigstens du ihm Halt und Sicherheit, es ist schrecklich was Kinder schon anrichten können. Ich konnte dir nicht viel helfen, brauche eigentlich selbst Hilfe, aber ich hoffe, dass der Horror für unsere Jungs bald beendet wird.
 
Ich würde solange es geht darum kämpfen das der Mobber die Schule wechseln muss.....

Also es kann nicht sein wegen einer Person muss die Ganze Klasse die Schule wechseln, weil er sich sicherlich jedesmal eine neues Mobbingsopfer schnappen wird....

Kämpft dagegen an so schnell wie möglich.... Denn es können auch schlimme Folgen haben die weitere Zukunft und für das Selbstbewusstsein des Kindes!
 

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