Hallo dimmu,
ich glaube, du hast schon einige sehr gute Antworten bekommen. Günter wird dir sicher einiges erläutern können, wenn du mehr über deine Eindrücke schreiben möchtest.
Wenn Orange-Blaue-Blume vorschlägt, Antworten nicht in der Philosphie zu suchen, wenn man sich persönlich schlecht fühlt, hat sie sicherlich Recht - insofern, als dass man nicht nur alleine dort suchen sollte.
Auch EuFrank liegt ganz richtig, wenn er vorschlägt, von der Möglichkeit freier Entscheidungen auszugehen.
Was in dem Link von Wikipedia steht - da fehlt nämlich Einiges. Determinismus ist nur ein philososophisches Prinzip unter mehreren. Und gerade dazu sind die Antworten der Philosophen eigentlich recht motivierend. Ich versuch mal das zu relativerien und zu ergänzen: (Ist allerdings eine ziemlich trockene Sache. 😎🙂)
Im Alltag erlaubt das Prinzip des Determinismus es uns, die Welt um uns herum berechenbar zu machen. Wir können davon ausgehen, dass die gleiche Ursache immer die gleiche Wirkung hat. Hier hilft es uns also deterministisch zu denken. z.B. kann man davon ausgehen, dass Äpfel vom Baum immer nach unten fallen. 🙂
Wenns aber nicht um Alltag, sondern um das rein logische Prinzip geht, kann Determinismus allein die Welt um uns herum nicht vollständig erklären. Dafür gibts einen einfachen Grund. Im Determinismus hat die gleiche Ursache immer die gleiche Wirkung. Es gibt also Ketten aus Ursachen und Wirkungen, wobei jede Wirkung ist wieder Ursache für eine neue Wirkung ist.
Nun ist die Frage: Was ist am Anfang einer Ursache-Wirkung Kette ? Es müsste eine Ursache sein, für die selbst es keine Ursache gab. Und genau dort liegt der Hase im Pfeffer. Wenn es am Anfang einer Kette eine Ursache geben muss, die nicht determiniert war, dann muss es -neben dem Determinismus- noch ein weiteres Prinzip geben, nach dem unsere Welt funktioniert. Irgendwas muss die Kette ja gestartet haben.
Etwas, das nicht determiniert ist, also nicht beeinflusst ist - das ist eine freie Entscheidung. Wenn es also dieses Prinzip der freien Entscheidung geben muss, um eine Ursache-Wirkung Kette zu starten - dann können wir es auch anwenden, also uns frei entscheiden.
Wieder rein logisch betrachtet, gibt es dabei aber ein prinzipielles Problem: Konsequenterweise müsste man für eine freie Entscheidung völlig unbeeinflusst sein. Denn wenn wir beeinflusst sind, entscheiden wir ja nicht mehr völlig frei. Nur, dürfte man sich dann -sehr prinzipiell gedacht- nicht einmal von dem beeinflussen lassen, über das man entscheiden will... Man hätte also gar keine Maßstäbe, die man gegeneinander abwägen könnte. Freiheit alleine funktioniert -prinzipiell gesehen- also auch nicht. Es muss also neben Determinismus und Freiheit noch etwas geben, mit dem wir unsere Entscheidungen treffen.
Die Philosophie hat sich zur Lösung dieser logischen Frage an dem orientiert, was es im menschlichen Bewußtsein noch gibt: Nämlich das Gewissen, oder moralische Bewußtsein - also das Wissen, dass es richtig und falsch gibt.
Die Philosophie geht also davon aus, dass die menschliche Vernunft als drittes Prinzip neben Determinismus und Freiheit existiert.
Wie die Philosophie diese drei Prinzipen zu einem schlüssigen Gesamtbild zusammenfügt, ist recht umfangreich. Es ist aber schlüssig bewiesen, dass es prinzipiell nicht nur Determinismus, sondern genauso die Möglichkeit für freie Entscheidungen und vernünftige Maßstäbe für diese Entscheidungen gibt.
Für den Alltag kann man also die Dinge mit Hilfe des Prinzips des Determinismus ordnen und gleichzeitig von der Möglichkeit ausgehen, dass Menschen sich vernünftig und frei entscheiden können.
Wenn du bei Wikipedia nach Kausalkette, Erkenntnistheorie oder Verantwortung suchst, wirst du noch eine Menge dazu finden.
Soviel zur Philosophie. Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen ?