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Meine Tochter leidet unter starken Selbstzweifeln

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C

Claudia41

Gast
Ich versuche mich kurz zu fassen, was nicht einfach sein wird 🙂.
Ich bin verheiratet, habe einen fast 18 j. Sohn und eine 16j. Tochter, Bis vor einem halben Jahr lebten wir in einer Kleinstadt. Meine Tochter hat mit Freundinnen sehr viel Pech gehabt. Sie wurde benutzt und ausgenutzt. Sie ist Freunden gegenüber immer sehr loyal und würde ihr letztes Hemd geben. Vor einem Jahr nun ging das Mobbing gegen sie in der Schule los. Sie wurde hals häßlich, als Skelett, als Magersüchtige und als Leiche bezeichnet. Niemand hielt mehr zu ihr und sie wurde immer trauriger und einsamer. Ihre Nachmittage verbrachte sie nur noch zu Hause vor ihrem PC, sie chattete und baute sich eine zweite Welt auf. Im Juni letzten Jahres gingen dann Morddrohungen per E-Mail bei ihr ein. Von Menschen die sie kannten und wussten wo wir wohnten. Sie war am Boden zerstört, dachte an Selbstmord. Wir haben alles zur Anzeige gebracht und es ging auch vor Gericht. Im September sind wir dann zurück in meine Heimatstadt Hamburg gezogen. Für eine 16j. das letzte SChuljahr ganz fremd zu beginnen nicht gerade einfach. Sie machte einmal im Monat eine Gesprächstherapie, die ihr aber nicht wirklich half. Sie fing sich ein wenig, aber ihr vertrauen in Menschen ist zerstört. Sie hat kein Selbstbewusstsein mehr, trifft sich mit niemanden privat. Jetzt hat sie vor 3 Monaten im Internet einen 17j. Jungen aus Berlin gefunden und sich sehr verliebt. Er war jetzt 5 Tage bei uns und ich hoffte es würde ihr gut tun. Aber kaum ist er weg gewesen, gingen ihre Selbstzweifel los. Sie weint sehr viel, vertraut ihm nicht und ist mit ihrer gesamten Lebenssituation überfordert.Gestern Haben wir wieder bis 24 Uhr zusammengesessen und sie weinte nur und meinte sie würde so gerne Vertrauen aber ihr Gefühl steht ihr im Weg. Sie findet sich selber auch häßlich, dass wurde ihr oft genug gesagt, so dass sie es selber glaubt. Meine Tochter ist nicht häßlich, aber es bringt ihr natürlich gar nichts, wnen ich als Mama es ihr sage. Und nun kommt mein Part dabei. Seit der Geschichte im letzten Jahr kann ich mich gefühlsmäßig nicht mehr von meiner Tochter abgrenzen. Wir sind eng zusammengerutscht aber eine Freundin kann ich ihr nicht ersetzen. Aber ihr Leiden ist auch mein Leiden. Ich habe sehr viel Angst um sie, dass sie wieder lebensmüde wird. Sie ist nur noch traurig, weint sich auch nachts in den Schlaf, wenn sie denn schlafen kann und ich weiß nicht wo ich Hilfe finden kann. Alle Therapeuten sind ausgebucht. Ich muss auch für mich Hilfe finden, denn um ihr helfen zu können, muss ich selber wieder stärker werden.
Wer hat ähnliches erlebt und kann mir vielleicht helfen?
Vielen Dank
Claudia
 
fast alle kirchengemeinden bieten nachmittage oder abende für kids jugendliche an,versuche rauszufinden wenn eure gemeinde sich trift,dort sind auf jeden fall jugendliche die nicht gehässig sind und es wäre eine möglichkeit das sie wieder zutrauen fast.diese gruppen laufen meist sehr harmonisch ab und sie hat ein ziel und aufgabe.gibt es auch für erwachsene solche treffen vielleicht für dich alles liebe und gute für euch eure eva
 
Hallo liebe Claudia,

ich kann evma da nur recht geben! Ich hatte in meiner Jugendlichen-Zeit ähnliche Selbstwertprobleme wie Deine Tochter! Durch einen Zufall kam ich dann in unsere örtliche Jugendgruppe hinein, die mir über viele Jahre Halt, Kraft und Mut gegeben hat! Keine Angst, das sind nicht solche rein christlichen "Gesprächsgrüppchen" - da geht es oft ziemlich handfest um die Probleme von Jugendlichen und es wird sich aktiv damit auseinander gesetzt - und auch der Spaß und die Freizeit kommt nicht zu kurz! Ich denke, das wäre für Deine Tochter ein guter Ort um mal zu erfahren, dass Menschen nicht immer nur gemein zueinander sind! Sie wird dort viel Vertrauen in andere Menschen aufbauen können und vielleicht auch wieder ihren eigenen Wert erkennen lernen, weil sie sich dort angenommen fühlen kann so wie sie ist!!!

Die Pubertät und das Erwachsenwerden ist für niemanden leicht und als Mama steht man dem leider oft hilflos gegenüber. Aber so lange Du ihr das Gefühl gibst für sie da zu sein und sie niemals fallen zu lassen hat sie selbst dann in Dir genügend Halt um keine "Dummheiten" zu machen, wenn Du denkst Du könntest ihr eigentlich nicht genug helfen. Es wird reichen - glaub mir! Ich wünschte mir ich hätte damals so eine Mutter gehabt!

Ich wünsche Euch alles alles Liebe und hoffe Du schreibst uns weiterhin wie es Euch geht!
Liebe Grüße von
Leah
 
Vielen Dank ihr Beiden für eure Antworten. An die Gemeinde habe ich noch gar nicht gedacht, aber da gibt es auch ein Problem: wir sind konfessionslos. Trotzdem werde ich einmal dort nachfragen, danke für den Tipp.
Ich fühle mich momentan leider sehr zerrissen, denn auf der einen Seite will ich meiner Kleinen natürlich nicht zeigen, dass mir ihre Situation so weh tut, auf der anderen Seite weine ich selber mittlerweile nur noch, wenn sie in der Schule ist. Mir wächst die Situation über den Kopf, denke ich manchmal. Dann wieder stelle ich mich wie eine Löwenmutter vor mein Kind um sie zu beschützen. Aber meine Sorge ist natürlich auch, dass ihr mit ihrer Einsamkeit der Abnabelungsprozess von mir schwer gemacht wird. Ich war nie eine Klammermama oder eine Glucke, aber seit dem letzten Jahr hab ich massive Probleme. Ich bin allerdings auch sehr glücklich darüber, dass sie mich ins vertrauen zieht und mit mir redet, denn ich denke, solange sie sich öffnet und nicht verschließt ist Hoffnung.
Nochmal vielen Dank.
Liebe Grüße von Claudia
 
Hallo !

Vielleicht wäre es auch eine gute Idee sie in einem Verein anzumelden, und zwar in einem wo sie ihr Sebstwertgefühl zurückbekommt und aufbauen kann...Vielleicht was sie mit etwas verbindet was sie gerne macht.....oder machen würde. Oder ein Selbstverteidigungskurs da lernt man auch sich nicht nur körperlich zu verteidigen, und sich auch selbst zu mögen....

Bei uns in der Gegend gibt es auch Selbsthilfegruppen für junge Mädchen die Probleme haben, frag doch einfach mal nach bei der Caritas oder so, da lernt sie dann vielleicht Mädels kennen, die das gleiche oder ein ähnliches Problem haben.....

Professionelle Hilfe würde ich trotzdem in Anspruch nehmen, auch wenn es Wartezeiten gibt, je eher Du sie anmeldest desto besser.....Ihr kommt auf jeden Fall dran auch wenn es dauert...

Alles Gute Shalimar
 
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