Hallo,
ich weiß mir in meiner derzeitigen Situation einfach keinen Rat mehr....
Meine Mutter ist jetzt 82 Jahre alt, seit 8 Jahren verwitwet und geistig und körperlich noch extrem fit (sie wirkt eher wie Mitte/Ende 60). Ich selbst (jetzt 47) bin mit 19 Jahre zu Hause ausgezogen und inzwischen 25 Jahre verheiratet. Mit meinen Eltern hatte ich immer ein sehr gutes Verhältnis, wir haben meistens nicht mehr als 30 Minuten Fahrtzeit auseinander gewohnt. Zuletzt hatte ich sie meistens ein Mal pro Woche für ein paar Stunden besucht. Mit beiden Elternteilen bin ich auch ab und an mal für ein paar Tage alleine weggefahren.
Als mein Vater starb, haben mein Mann und ich wenig später gebaut und meiner Mutter, die noch im eigenen Haus wohnte, angeboten, die obere und vollkommen getrennte Wohnung unseres Hauses zu beziehen, weil ihr alleine Haus und Garten etwas zu viel wurden. Sie hat dann auch ihr Haus vermietet und ist Ende 2007 bei uns im ersten Stock eingezogen. Wir wohnen etwa 30 Minuten Fahrtzeit von ihrem früheren Wohnort entfernt, sie hat ein Auto und fährt auch noch gut und sicher.
Anfänglich hatten wir an unserer Wohnungstür außen eine Klinke. Das haben wir nach einem Jahr geändert, weil sie immer wieder zwar angeklopft hat, dann aber ohne auf Antwort zu warten einfach zu uns reingekommen ist. Da war sie schon ziemlich beleidigt.
Tatsache ist jedenfalls, dass sie sich extremst an mich klammert, seit sie zu uns gezogen ist. Ich gehe zwei Mal pro Woche mit ihr zu einem Tanzkreis, der mir auch viel Spaß macht und komme noch mindestens zwei oder drei Mal abends nach der Arbeit kurz zu ihr hoch. Sie aber möchte dauernd mit mir zusammen sein. Kommt sehr oft runter zu uns. Erwartet mehr oder weniger, dass ich jede freie Zeit mit ihr verbringe. Hat wieder angefangen, mir Vorschriften zu machen, wann ich meinen Garten zu machen habe (was ich mir verbeten habe). Weint, weil sie sich so einsam fühlt. Hat aber an allen Vorschlägen, sich noch andere Hobbies zu suchen, etwas auszusetzen (zu alt, zu weit, zu teuer). Lehnt alle Freundschaften mit Frauen ihres Alters ab (zu alt, zu langweilig, zu religiös, zu primitiv).
Jetzt war ich mit ihr drei Wochen in Kur. Es war schön und auch friedlich. Aber nachdem wir wieder zu Hause waren, kam sie alle fünf Minuten zu uns in die Wohnung. Und da hat mein Mann den Schlüssel abgezogen. Wir hatten dann einen Riesenkrach, aber nach einigen Wochen Nachdenken kann ich ihn verstehen. Es ist nicht so, dass er meine Mutter nicht mag, aber wir haben keinerlei Privatsphäre mehr gehabt. Sie war schon meistens beleidigt, weil wir auch mal Freunde zum Grillen eingeladen haben und sie nicht dabei war. Sie ist beleidigt, wenn ich mal was mit einer Freundin unternehme. Für sie hätte ich ja nie Zeit, kommt dann immer. Jetzt kam letzte Woche 'raus, dass mein Mann mehr Privatsphäre möchte und jetzt hat sie komplett "dicht" gemacht. Er haßt sie, er kann sie nicht leiden, sie ist unerwünscht... Nur noch so in der Art. Dauernd heult sie. Ich denke, sie ist depressiv. Aber ehrlich gesagt, geht es mir langsam auf die Nerven. Ständig macht sie mir ein schlechtes Gewissen. Ja, ich hab sie sehr lieb, aber ich bin doch verdammt noch mal erwachsen und habe schon jahrelang ein eigenes Leben geführt. Und jetzt finde ich mich auf einmal wieder in der Situation der ewigen Tochter.
Wie kann ich ihr klarmachen, dass es nichts mit weniger Liebe zu tun hat, wenn ich als erwachsene Frau meine Freizeit nicht ausschließlich mit ihr verbringen möchte? Wie kann ich erreichen, dass sie sich wieder selbst um Aktivitäten bemüht. Sie erdrückt mich schlicht und ergreifend... :wein: Ich weiß, sie ist einsam, aber damit bin ich überfordert...
Verzweifelte Grüße
Rowena
ich weiß mir in meiner derzeitigen Situation einfach keinen Rat mehr....
Meine Mutter ist jetzt 82 Jahre alt, seit 8 Jahren verwitwet und geistig und körperlich noch extrem fit (sie wirkt eher wie Mitte/Ende 60). Ich selbst (jetzt 47) bin mit 19 Jahre zu Hause ausgezogen und inzwischen 25 Jahre verheiratet. Mit meinen Eltern hatte ich immer ein sehr gutes Verhältnis, wir haben meistens nicht mehr als 30 Minuten Fahrtzeit auseinander gewohnt. Zuletzt hatte ich sie meistens ein Mal pro Woche für ein paar Stunden besucht. Mit beiden Elternteilen bin ich auch ab und an mal für ein paar Tage alleine weggefahren.
Als mein Vater starb, haben mein Mann und ich wenig später gebaut und meiner Mutter, die noch im eigenen Haus wohnte, angeboten, die obere und vollkommen getrennte Wohnung unseres Hauses zu beziehen, weil ihr alleine Haus und Garten etwas zu viel wurden. Sie hat dann auch ihr Haus vermietet und ist Ende 2007 bei uns im ersten Stock eingezogen. Wir wohnen etwa 30 Minuten Fahrtzeit von ihrem früheren Wohnort entfernt, sie hat ein Auto und fährt auch noch gut und sicher.
Anfänglich hatten wir an unserer Wohnungstür außen eine Klinke. Das haben wir nach einem Jahr geändert, weil sie immer wieder zwar angeklopft hat, dann aber ohne auf Antwort zu warten einfach zu uns reingekommen ist. Da war sie schon ziemlich beleidigt.
Tatsache ist jedenfalls, dass sie sich extremst an mich klammert, seit sie zu uns gezogen ist. Ich gehe zwei Mal pro Woche mit ihr zu einem Tanzkreis, der mir auch viel Spaß macht und komme noch mindestens zwei oder drei Mal abends nach der Arbeit kurz zu ihr hoch. Sie aber möchte dauernd mit mir zusammen sein. Kommt sehr oft runter zu uns. Erwartet mehr oder weniger, dass ich jede freie Zeit mit ihr verbringe. Hat wieder angefangen, mir Vorschriften zu machen, wann ich meinen Garten zu machen habe (was ich mir verbeten habe). Weint, weil sie sich so einsam fühlt. Hat aber an allen Vorschlägen, sich noch andere Hobbies zu suchen, etwas auszusetzen (zu alt, zu weit, zu teuer). Lehnt alle Freundschaften mit Frauen ihres Alters ab (zu alt, zu langweilig, zu religiös, zu primitiv).
Jetzt war ich mit ihr drei Wochen in Kur. Es war schön und auch friedlich. Aber nachdem wir wieder zu Hause waren, kam sie alle fünf Minuten zu uns in die Wohnung. Und da hat mein Mann den Schlüssel abgezogen. Wir hatten dann einen Riesenkrach, aber nach einigen Wochen Nachdenken kann ich ihn verstehen. Es ist nicht so, dass er meine Mutter nicht mag, aber wir haben keinerlei Privatsphäre mehr gehabt. Sie war schon meistens beleidigt, weil wir auch mal Freunde zum Grillen eingeladen haben und sie nicht dabei war. Sie ist beleidigt, wenn ich mal was mit einer Freundin unternehme. Für sie hätte ich ja nie Zeit, kommt dann immer. Jetzt kam letzte Woche 'raus, dass mein Mann mehr Privatsphäre möchte und jetzt hat sie komplett "dicht" gemacht. Er haßt sie, er kann sie nicht leiden, sie ist unerwünscht... Nur noch so in der Art. Dauernd heult sie. Ich denke, sie ist depressiv. Aber ehrlich gesagt, geht es mir langsam auf die Nerven. Ständig macht sie mir ein schlechtes Gewissen. Ja, ich hab sie sehr lieb, aber ich bin doch verdammt noch mal erwachsen und habe schon jahrelang ein eigenes Leben geführt. Und jetzt finde ich mich auf einmal wieder in der Situation der ewigen Tochter.
Wie kann ich ihr klarmachen, dass es nichts mit weniger Liebe zu tun hat, wenn ich als erwachsene Frau meine Freizeit nicht ausschließlich mit ihr verbringen möchte? Wie kann ich erreichen, dass sie sich wieder selbst um Aktivitäten bemüht. Sie erdrückt mich schlicht und ergreifend... :wein: Ich weiß, sie ist einsam, aber damit bin ich überfordert...
Verzweifelte Grüße
Rowena