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Meine Freundin ist eine Wendy und ihr Sohn ein Peter Pan

Seit drei Jahren bin ich mit meiner Freundin zusammen (sie 61, ich 68). Wir wohnen 60km auseinander. Sie hat einen Sohn (24), der ist Asperger Autist wie ich selbst auch. Ihr Sohn hat auch noch ein Peter Pan Syndrom. Und sie ist Wendy.
Mein Sohn ist 22 Jahre alt und wohnt bei mir in einem alten Haus mit Riesen-Garten und Kaiserblick. Wir treffen uns nur bei mir. Ich packe es nicht, sie in ihrer Wohnung zu besuchen, da die Wohnung durch ihren Sohn bereits ziemlich verwüstet wurde, und er jeglichen Kontakt mit mir von vornherein ablehnt. Ihr Sohn hat vor 10 Jahren seinen Vater durch einen Herzinfarkt verloren. Nun ist er in meinem Wohnort in einem Heim untergebracht, weil er mit dem Gehirnschaden nicht mehr selbstverantwortlich leben kann. Dadurch lernten wir uns auch kennen. Sie besuchte ihn früher möglichst ein mal pro Woche. Seitdem es mich in ihrem Leben gibt, sinkt die Anzahl der Besuche bei ihrem Ehemann.
Ihr Sohn sitzt seit mehreren Jahren nur noch vor dem Rechner, spielt, und hat null komma null reale Freunde. Alles nur Avatare im Netz. Und er will weder arbeiten, noch eine Ausbildung beginnen.
Wenn sie mich besucht, vertragen sich mein Sohn, sie und ich ganz hervorragend. Wir kochen leidenschaftlich zusammen. Mein Sohn mag sie ja daher sehr. Wir drei würden extrem gut zusammnpassen, bis mein Sohn (vermutlich auch Asperger Autist) in ein, zwei Jahren vielleicht auszieht, nachdem er sein Studium abgeschlossen hat. Ihr Sohn hat dagegen keinen Schulabschluss und keine Ausbildung, und ist der Meinung, seine Mutter müsse die Verantwortung für ihn übernehmen, da sie ihn in die Welt gesetzt habe. Übrigens ist meine Freundin arbeitslos. Alles dreht sich nur noch um die Rettung ihres Sohnes.
Letztens meinte sie, dass sie das eklige Zimmer ihres Sohnes augeräumt hatte, und sie war ja so froh, dass er sie überhaupt ins Zimmer gelassen hatte. Bis vor Kurzem hatte ihr Sohn nur Beleidigungen für sie übrig. Seitdem sie sich nun mehr wieder ihm widmet. wurde er freundlicher. Erst vor einigen Monaten hatte er sie so geschlagen, dass sie einen blauen Fleck auf dem Arm hatte.
Im Jahre 2023 erhielt ich eine erneute Hautkrebs-Diagnose. Es folgte eine einjährige Horrorzeit mit 17 OPs. Während dieser Zeit kümmerte sich meine Freundin intensiv um mich. Manchmal auch ein wenig zu viel, da sie mir bei den Arztterminen oft das Wort aus dem Munde nahm, und begann, für mich zu sprechen. Ich hab mir meine Eigenverantwortung in einem langwierigen Prozess weitgehend wieder zurück geholt. Ende 2024 war das abgeschlossen. Ab diesem Zeitpunkt begann der Rückzug meiner Freundin zu ihrem Sohn. Im Mai 2024 unterzog sie sich dem Einbau eines Kunstknies. Im Laufe ihrer Reha wurden Besuche bei mir immer seltener. Auch ich hatte wenig Zeit für unsere Beziehung übrig, da ich als Selbstständiger den langen Verdienstausfall durch die Erkrankung kompensieren musste. Beruflich habe ich momentan jedoch keine Sorgen.
Mittlerweile stelle ich jedoch eine enorme Entfremdung in unserer Beziehung fest, die mich sehr erschreckt.
Auch in mir steckt ein bisschen Wendy: Mir fiel auf, dass ich die letzten drei Jahre im Schnitt täglich eine Stunde mit meiner Freundin telefonierte, obwohl ich das gar nicht mag, weil es sich bei der Intensität an Kommunikation zum größten Teil um Small Talk handelt, den ich gerade als Autist gar nicht packe. Ich hatte halt das Gefühl, ich muss das tun, weil sie dann glücklich ist.
Im August kam dann die Horrornachricht, dass ich wegen Ärztepfusch nie krebsfrei war, sondern nur vermeintlich. Jetzt geht es mit Bestrahlung ans Eingemachte. Habe 23 Sessions hinter mir, bin fix und fertig, und habe sämtliche Hoffnungen auf eine Lebensgemeinschaft mit meiner Freundin fahren gelassen. Ich kann auch nicht mehr so viel zurückstecken. Ich habe sie seit Beginn meiner Strahlungstherapie nicht mehr gesehen. Ich befürchte, keinen Platz im Leben meiner Freundin finden zu können.
Gebt Ihr uns noch eine Chance, oderr soll ich wegrennen, so schnell ich kann?
 
Zuletzt bearbeitet:
Gebt Ihr uns noch eine Chance, oderr soll ich wegrennen, so schnell ich kann?

Ich weiß nicht, ob ihr eine Chance habt, wenn ihr beide wirklich wollt.
Aber so sieht es ja eigentlich nicht aus, oder?

Du hast große gesundheitliche Probleme und von ihr kommt da anscheinend keine Unterstützung, stattdessen kreist sie um ihren Sohn, der ihr auf der Nase rumtanzt.

Mir wäre das zu anstrengend mit ihr. Kümmere dich lieber um dich und werde wieder gesund.
 
Ich weiß nicht, ob ihr eine Chance habt, wenn ihr beide wirklich wollt.
Aber so sieht es ja eigentlich nicht aus, oder?

Du hast große gesundheitliche Probleme und von ihr kommt da anscheinend keine Unterstützung, stattdessen kreist sie um ihren Sohn, der ihr auf der Nase rumtanzt.

Mir wäre das zu anstrengend mit ihr. Kümmere dich lieber um dich und werde wieder gesund.
Danke für Deine Einschätzung.
Mein Traum war es immer, mit ihr eine Lebensgemeinschaft bilden. Ich habe ihr das auch erzählt. Habe ihr auch schon ein Zimmer angeboten, welches leersteht. Sie wollte es unbedingt haben, aber bis jetzt (2 Jahre lang) ist nichts passiert.
Im August hat mir mein Vermieter wegen Eigenbedarfs gekündigt. Wieder habe ich angeregt, diese Chance zum Zusammenzug zu nutzen. Sie meinte, das könnten wir dann in einigen Jahren machen, wenn ihr Sohn auf dem richtigen Weg ist. Aber ich bin 68, und glaube nicht, dass ich die Kraft habe, in ein paar Jahren wieder umzuziehen, immer auch mit meinem Gutachterbüro, denn meine Rente reicht hinten und vorne nicht aus. Momentan bin ich als Gerichtsgutachter auch gut im Rennen.
Übrigens ist ihr Sohn wieder nett zu ihr, weil er merkt, dass sie traurig ist wegen mir.
Aber mittlerweile träume ich den Traum der Lebensgemeinschaft nicht mehr, nachdem sie mir letzte Woche sagte, dass sie doch ihren Sohn nicht aufgäbe, um hinter meinem herzuputzen. Wobei mein Sohn sie doch so gerne mag und auch sie sich super mit ihm versteht. Das hat mich sehr verletzt. Ich hab ihm das nich nicht weitererzählt, weil ich weiß, dass er dann sehr gekränkt wäre. Er ist zwar ein Mega-Schlamper, aber man kann mit ihm reden, und dann läuft es auch mit ihm.
Ich merke es schön langsam: Ich zahle eine hohe Miete für eine uralte überteuerte Traum-Hütte mit Riesengarten und Blick direkt in den Wilden Kaiser, sie liebt Dancefloor Jazz und Reggae, den ich als DJ für sie auflege, sie schätzt meine Bergerfahrung und die vielen Touren, die ich kenne, und nicht zuletzt meine internationale Küche aus Arabien, Asien, Lateinamerika und Mediterran, mit der ich (oft kocht auch mein Sohn mit) sie regelmäßig verwöhne. Urlaub vom anstrengenden Sohn kann man bei mir also sehr gut machen. Besonders weil ich mich so auf die gemeinsamen Wochenenden freute, und diese entsprechend vorbereitete. Mit meinem Sohn zusammen hab ich sie auch schon mal aus ihrer Wohnung "gerettet", als ich am Telefon bemerkt hatte, dass sie in eine Mega-Depression abgeglitten war.
Sie beteuert immer wieder ihre Liebe zu mir. Ich bin Autist, und habe große Probleme, Gefühle zu äußern, besonders wegen meiner hypernarzisstischen und vermutlich auch autistischen Mutter, die jede Gefühlsaußerung zu gnadenloser Manipulation nutzte. Da habe ich immer ein Schuldbewusstsein meiner Freundin gegenüber, weil sie betont, dass ihr das bei mir abgeht. Obwohl ich der Meinung bin, dass ich ihr das auf meine Weise, nämlich durch mein Verhalten zeige.
Ich selbst gebe meist wenig auf Worte, die ich selbst recht gut nutzen kann. Als Autist muss ich immer das abgleichen, was jemand tut, und was jemand sagt, da ich Menschen nicht "lesen" kann (und die anderen auch mich nicht lesen können, wie ich aus einem Buch über Autismus erfuhr).
Übrigens weiß ich erst seit etwa einem Jahr, dass ich Autist bin.
Daher weiß ich nun auch, dass Autisten nicht zwangsläufig unempathisch sind, sondern nur kaum was "mitbekommen". Denn ich selbst bin ja zu sehr starken und vor allen Dingen auch beständigen Gefühlen fähig, und fühle mit, wenn ich es mitbekomme, wie schlecht es dem anderen geht. Trotzdem habe ich oft Angst, emotionell nicht das geben zu können, was ich meine, das meine Lieben brauchen. Ich glaube, diese Art von mangelndem Selbstbewusstsein spielt da auch stark in unsere Beziehung hinein.
 
Ihr Sohn hat vor 10 Jahren seinen Vater durch einen Herzinfarkt verloren. Nun ist er in meinem Wohnort in einem Heim untergebracht, weil er mit dem Gehirnschaden nicht mehr selbstverantwortlich leben kann. Dadurch lernten wir uns auch kennen. Sie besuchte ihn früher möglichst ein mal pro Woche. Seitdem es mich in ihrem Leben gibt, sinkt die Anzahl der Besuche bei ihrem Ehemann.
Isrt der Ehemann jetzt tot oder nicht?
 
Isrt der Ehemann jetzt tot oder nicht?
Nein, der Ehemann lebt noch, Aber er hat einen schweren Hirnschaden durch den Herzinfarkt erlitten, und lebt deshalb jetzt im Pflegeheim in meinem Wohnort. Aber der Sohn hat damit quasi seinen Vater verloren. Der Sohn besucht seinen Vater einmal im Jahr.
Leider haben sich die Besuche meiner Freundin bei ihrem Ehemann verringert, obwohl sie jetzt nicht einmal extra anreisen müsste, wenn sie mich besucht. Und ich bin der, der ihr immer wieder versichert, dass ich mich freue, wenn sie ihn besucht. Und das mein ich auch wie ich's sage.
 
Ich finde, sie sieht das realistischer als du. Sie hat Verpflichtungen. Ob du sie anerkennst oder nicht. Sich von dir abhängig zu machen, birgt auch ein Risiko. Bisher war eure Beziehung eine Wochenendbeziehung, die sie genossen hat. Aber nicht nur, sie hat dir auch bei deiner Erkrankung beigestanden. Du hast eben den Traum vom Zusammenziehen, aber sie möchte nicht als Putze enden.
 
Ich finde, sie sieht das realistischer als du. Sie hat Verpflichtungen. Ob du sie anerkennst oder nicht. Sich von dir abhängig zu machen, birgt auch ein Risiko. Bisher war eure Beziehung eine Wochenendbeziehung, die sie genossen hat. Aber nicht nur, sie hat dir auch bei deiner Erkrankung beigestanden. Du hast eben den Traum vom Zusammenziehen, aber sie möchte nicht als Putze enden.
Ich brauche keine "Putze". Diese Bezeichnung gefällt mir eh nicht. Ich mach alles im Haushalt selber, Kochen, Backen, Einkaufen, Garten, Gemüse anbauen. Mein Haus sieht aufgeräumt aus, obwohl ich full Time arbeite. In ihre Wohnung kann man niemanden einladen, obwohl sie nur Mutter ist, die von einer ausreichenden Rente lebt. Ob ich da Freude an "meiner Putze" habe. Im Gegenteil, ich könnte ihr bezahlte Arbeit als Sekretärin bieten. Wenn ich da ein wenig entlastet werden würde, könnte ich mir evtl. sogar eine externe Putzfrau leisten, weil ich besser verdiene als die Putzfrau.
Meine Auftragslage wird trotz Rezession immer besser.
In Ihrem Beruf als Beleuchterin kann sie jedoch mit Sicherheit nicht mehr arbeiten, Da läuft alles ganz anders.
Ich befürchte, Du steckst mich in ein Männer-Klischee, das auf mich so ganz und gar nicht passt. Haushalt war schon immer mein Ding. Sogar als Entwicklungshelfer auf den Philippinen und Nepal. Früher hab ich mir auch alle Klamotten selber geflickt.
Meine Freundin schätzte es jedenfalls sehr, von mir am Wochende verwöhnt zu werden, auch um Urlaub von ihrem schrecklichen Sohn zu machen. Der tut nämlich keinen Strich in ihrem Haushalt, sondern ausschließlich sie. Ihr Sohn macht weder eine Ausbildung noch arbeitet er (seit 10 Jahren!). Mich lehnt er ab, sie schlägt er und beleidigt sie. Und ich päppel sie am Wochenende wieder hoch, damit sie die nächste Woche mit ihrem Sohn wieder übersteht. Im Endeffekt frisst ihr Sohn alle Energien, die ich in unsere Beziehung stecke.
Ich hab nun auch mit eineigen Freunden gesprochen, die sie alle unglaublich gerne mögen, und traurig sind, wenn unsere Beziehung bricht. Aber auch sie meinen, dass ich keinen Platz in ihrem Leben finden kann.
Innerlich ist in den letzten 2 Wochen während des Endspurts der Betrahlung alles gelaufen. Hab mich so einsam gefühlt wie selten zuvor. Und das, obwohl ich mehr als die Hälfte meines Lebens ohne Beziehung war und alleine die Welt bereiste.
Die Konsequenzen sind nun klar.
In einem hast Du allerdings recht. Sie sieht die Sache realistischer als ich, insofern, dass ein Zusammenzug von uns beiden in einem Fiasko enden würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Urlaub von ihrem schrecklichen Sohn
Im Endeffekt frisst ihr Sohn alle Energien, die ich in unsere Beziehung stecke.
Die Konsequenzen sind nun klar.
Ich würde mich zurückziehen an deiner Stelle.
Du verabscheust ihren Sohn, er ist dein Konkurrent.
Du wirkst selbstverliebt und kommst alleine sicher bestens klar.
Im Gegenteil, ich könnte ihr bezahlte Arbeit als Sekretärin bieten. Wenn ich da ein wenig entlastet werden würde, könnte ich mir evtl. sogar eine externe Putzfrau leisten, weil ich besser verdiene als die Putzfrau.
Meine Auftragslage wird trotz Rezession immer besser.
Du bist super, sie nicht.
In ihre Wohnung kann man niemanden einladen, obwohl sie nur Mutter ist,
In Ihrem Beruf als Beleuchterin kann sie jedoch mit Sicherheit nicht mehr arbeiten, Da läuft alles ganz anders.
Ich hab nun auch mit eineigen Freunden gesprochen, die sie alle unglaublich gerne mögen, und traurig sind, wenn unsere Beziehung bricht. Aber auch sie meinen, dass ich keinen Platz in ihrem Leben finden kann.
Wohl wahr.
Ihr kommt ohne einander besser zurecht, garantiert.
 
Du verabscheust ihren Sohn, er ist dein Konkurrent.

Keine Ahnung, ob das Konkurrenzdenken ist. Ich glaube eher nicht.

Der Sohn scheint ein echter Problemfall zu sein:
Ihr Sohn macht weder eine Ausbildung noch arbeitet er (seit 10 Jahren!). Mich lehnt er ab, sie schlägt er und beleidigt sie.

@Kater Kristian, es wäre ihre Aufgabe, da was zu unternehmen. Ihn rauswerfen, zB.
Vielleicht kriegt er dann noch die Kurve, wenn Hotel Mama nicht mehr zur Verfügung steht.

Du kannst da aber gar nichts machen. Mit dem "Aufpäppeln" am Wochenende bewirkst du eher das Gegenteil.

Die Konsequenzen sind nun klar.

Du beendest es also?
 
Ich befürchte, Du steckst mich in ein Männer-Klischee, das auf mich so ganz und gar nicht passt. Haushalt war schon immer mein Ding. Sogar als Entwicklungshelfer auf den Philippinen und Nepal. Früher hab ich mir auch alle Klamotten selber geflickt.
Ich steck dich in überhaupt kein Cliché, ich gehe nur auf die von DIR zitierte Äußerung deiner Freundin ein, dass sie nicht hinter deinem Sohn herräumen will. Ob das wirklich so wäre, ist vollkommen egal, sie drückt damit aus, dass sie nicht mit dir in einem Haushalt leben will. Und die Äußerung mit der Sekretärin macht das jetzt auch nicht besser. DAS will sie sicher auch nicht.
 

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