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Mein Chef - der Kontrollfreak

Haven1985

Mitglied
Hallo zusammen.

Ich bin seit einigen Monaten als Bürokraft bei einem Anwalt beschäftigt. Außer mir gibt es keine weiteren Mitarbeiter. Die Tätigkeit habe ich schon in meinem vorherigen Job ausgeführt und kenne mich daher gut aus.

Trotzdem werde ich von meinem Chef in einer Tour kontrolliert. Er hat gleich am ersten Arbeitstag wissen wollen, wie mein PC - Passwort lautet, das ich vergeben habe. Angeblich weil er abends noch irgendwelche Programme installieren wollte.

Ich habe aber recht schnell gemerkt, dass er es einfach haben wollte, um in meinem PC rumzuschnüffeln. Er durchforstet alle Mail- Ordner in Outlook und das jeden Tag. Sagt mir dann auch immer so Dinge wie "ich habe gestern Abend gesehen, dass da noch drei unbearbeitete Mails in Ihrem Posteingang sind!"
meine Güte, wenn 5 min vor meinem Feierabend noch Mails reinkommen die man nicht auf die Schnelle bearbeiten kann, müssen sie eben bis morgen warten. Ich bekomme immerhin keine Überstunden bezahlt.

Zudem sind Sachen, die ich in Ordnern auf meinem Desktop ablege, plötzlich weg oder ganz woanders abgelegt.

Vor kurzem hatte ich eine etwas längere Mail von einem Mandanten, die einen komplexen Sachverhalt hatte, also habe ich sie mir langsam und gründlich durchgelesen und hinterher überlegt, wie ich die Antwort am verständlichsten formulieren kann.

Auf einmal höre ich, wie er mit Schwung seinen Schreibtischstuhl zurückgeschoben hat und dann wie vom Hafer gestochen in mein Büro gerannt kam mit den Worten "Also jetzt muss ich doch mal schauen was Sie da eigentlich machen, hier ist ja seit 10 Minuten Totenstille!"

Ich habe dann nur gesagt, dass ich gerade die Antwortmail an den Mandanten formuliere, was ihm auch wieder nicht gepasst hat. Er meinte ich solle mich bloß nicht verkünsteln und lieber was anderes machen, das sei nicht wichtig.

Als ich dort angefangen habe, hat er mir gesagt ich könnte das Kanzlei-WLAN hier auf meinem Privathandy nutzen. Das wollte ich aber nicht und habe mich daher nie eingeloggt.
Jetzt spricht er mich häufig drauf an, dass er mein handy ja gar nicht im WLAN sieht, wenn er sich auf den Router aufschält und ob ich das "vergessen" hätte, dass ich es nutzen darf.. Mir kommt das alles einfach sehr suspekt vor.

Wollte er evtl dass ich mich dort einlogge, damit er dann meinen Browserverlauf auf dem Handy einsehen kann?! Als Arbeitgeber wird er ja kaum Interesse daran haben, dass seine Mitarbeiterin privat mit seinem WLAN im Internet surft.

Jedenfalls würde ich mich als absolut zuverlässige Mitarbeiterin einstufen und ich habe im Rahmen meiner (zeitlichen) Möglichkeiten (ich bin mit 20 Wochenstunden angestellt) immer alles zur Zufriedenheit der Mandanten abgeklärt und erledigt. Darum verstehe ich diese ständige Kontrolle erst recht nicht.

Ich neige zu Depressionen und sozialen Phobien, die ich bisher lange Zeit gut im Griff hatte und die man mir null angemerkt hat. Aber jetzt fühle ich mich in diesem Umfeld, in dem man mir offensichtlich komplett misstraut, absolut unwohl und merke schon, wie mir das Ganze immer mehr auf die Psyche schlägt.

Oft sitze ich morgens mit Herzrasen in der
S-Bahn, weil ich Angst habe, was heute wieder passiert. Letzte Woche war ich regelrecht panisch, dass ich kurz überlegt habe, an der nächsten Haltestelle auszusteigen und einfach nicht mehr hinzugehen.

Es ist ja nicht so dass er mir offen sagt "Dies und jenes stört mich", es ist einfach diese ständige und teilweise "hintenrum" Kontrolliererei und dann so blöde Hinweise, teilweise durch die Blume formuliert, was mich fertig macht.

Ich bin mit den Nerven echt runter, da morgen wieder Montag ist und ich hätte gerne ein paar Tipps, wie ich in solchen Situationen am besten reagieren sollte. Ich traue mich leider auch nicht wirklich, ihm die Meinung zu sagen, da ich Angst vor der Reaktion habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du mit deinem privaten Gerät das Firmen-WLAn nutzt, kann er zumindest den Netzverkehr mitlesen. Also welche Seiten du aufrufst und womöglich sogar Zugangsdaten und Nachrichten etc. falls es nicht verschlüsselt übertragen wird. (Vermutlich auch, dass er dir unter die Nase reiben kann, dass du es gewagt hast, 20 Sekunden lang ne Whatsapp zu beantworten und dass du deshalb heute gefälligst länger zu arbeiten hättest). Ich würde ihm einfach antworten, dass du das Firmen-WLAN für dein Privatgerät nicht benötigst, da du es während der Arbeitszeit ohnehin nicht nutzt, schließlich wärst du vollauf mit der Arbeit beschäftigt.

Außerdem würde ich mir schnellstmöglichst einen neuen Job suchen. Wenn du derart mit den Nerven durch bist, würde ich zudem auch mal zum Arzt gehen und dich krankschreiben lassen. Bei solchen Chefs brauchst du da kein schlechtes Gewissen haben, das ist ja "keine Lust", sondern er macht dich tatsächlich krank.
 

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