Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Leben mit PTBS...ständig wütend

G

Gast

Gast
Zunächst mal: Ich werde nicht darüber reden, was passiert ist. Es war furchtbar, das ist alles was relevant ist.
Ich habe eine PTBS davon getragen. Es wird immer schlimmer, ich stehe ständig unter Strom, dauernd Adrenalin. Durch Kraftsport und ordentlich den Boxsack verdreschen wird es kurzzeitig besser aber ich kann schlecht alle paar Stunden ins Studio rennen. Termine beim Psychologen sind schwer zu kriegen, ich hab schließlich noch ein Leben...ja ich arbeite sehr viel, wenn ich nicht trainiere, arbeite ich, das hilft auch. Aber ich isoliere mich dadurch auch. Würde gerne mal ein paar Stunden einfach so mit Familie oder Freunden verbringen aber ich bin einfach schnell genervt von allem. Ich kann regelrecht explodieren. Ich tu niemandem weh und würde das sicher auch nicht, aber das kann es doch nicht sein, dass ich meine Lieben wegen NICHTS total anfahre. Klar ich entschuldige mich und sie wissen auch warum ich so bin, aber das kann doch nicht ewig so weiter gehen. Ganz objektiv bin ich wirklich unerträglich. Die Symptome werden schlimmer bei Stress, aber gestresst fühle ich mich, außer eben durch die Symptome nicht. Ich weiß gar nicht warum auf einmal alles eskaliert. Ich bitte um Erfahrungen, was so eine PTBS schlimmer macht und eventuell Strategien wie man zwischendurch mal runterkommen kann.
 
hast Du schon mal über eine psychosomatische Klinik gedacht? Das ist keine Klappse, sondern eine Art Kur mit Psychotherapie.

Wutanfälle sind schlimm. Ich kenne es auch von mir und jedesmal hatte ich ein schlechtes Gewissen. Ich habe ja nicht nur A*** fertig gemacht, sondern Menschen, die ich lieb hatte.

Vornehmen, nicht mehr auszurasten, funktioniert nicht.

Stategien würdest Du in der Klinik lernen im geschützten angenehmen Rahmen und auch üben.

Auch die Ursachen sollte therapeutisch aufgearbeitet werden. Ich finde, daß eine ambulante Therapie oft nicht ausreichend ist. Allerdings würde ich mir an Deiner Stelle jmd suchen, damit Du auch nach der Klinik eine Nachbetreuung hast.

Kolya
 
Jemand anderes als mein alter Psychologe kommt eigentlich nicht in Frage. Ich kann niemandem mehr vertrauen und Umgebungen wie Kliniken...naja ich würde mich nicht komzentrieren können. Schon bei dem Gedanken daran krieg ich das Zittern in den Händen und einen totalen Fluchtreflex. Keine Garantie, dass ich dort nicht sofort auf die nächste Autobahn rennen würde. Zumal ich nicht ruhiggestellt werden will. Ich habe früher Medikamente missbraucht, mir kann man eigentlich nichts geben.
 
Hallo Gast,

du solltest dir echt Hilfe suchen. Sich selbst zu therapieren wird dir nicht viel weiter helfen. Ich würde dir auch eine psychosomatische Klinik empfehlen. Eine Klinik, die auch Traumapatienten behandelt. Dort bekommst du in der Regel schneller einen Therapieplatz als bei einem ambulanten Therapeuten. Dennoch solltest du dir parallel einen ambulanten Therapieplatz suchen. Lasse dich auf mehrere Wartelisten setzen und wenn alles nicht hilft oder du zu lange auf einen Platz warten musst, gibt es noch die Möglichkeit eines Kostenerstattungsverfahrens. Was darunter zu verstehen ist und wie du dabei vorgehen musst, kannst du hier nachlesen: https://www.therapie.de/psyche/info/fragen/wichtigste-fragen/psychotherapie-kostenerstattung/
Empfehlen würde ich dir übrigens eine Verhaltenstherapie. Wenn du einen Therapeuten findest, der EMDR anbietet, kannst du auch dies versuchen. Ich persönlich habe auch eine Verhaltenstherapie gemacht. Bei mir hat auch eine Kurzzeittherapie von 25 Sitzungen völlig ausgereicht. Dann ging es mir wieder gut. Es ist aber auch bei jeden unterschiedlich. Wichtig ist nur, dass du in der Therapie aktiv mitarbeitest. Dein Therapeut unterstützt dich nur auf deinen Weg zu Genesung, aber helfen musst du dir letztendlich selbst.
 
Ich denke, der einzige Weg mit PTBS zu leben ist, sie zu akzeptieren. Dazu gehört, anzuerkennen dass es Zeit braucht zu lernen, mit der PTBS umzugehen. Das funktioniert meines erachtens nur, wenn man sich in Therapie begibt. Ich hab auch Medikamente verweigert, und bin gut damit gefahren. Aber es ist sehr hart und ohne Therapie wäre mir das nicht möglich gewesen.
Du hast recht, du hast noch ein Leben, allerdings ein Leben mit PTBS, ob es dir passt oder nicht. Nur du kannst dich dazu entscheiden, deinen Umgang damit zu verändern, dich z.B auf einen neuen Therapeuten einlassen, auch wenn es sich gefährlich anfühlt und vielleicht mit der Zeit erkennen, dass es doch noch vereinzelt Menschen gibt, denen man vertrauen kann. Und so dir und deiner Familie die Chance geben, ein stressfreieres Leben zu führen.
Ich spreche aus Erfahrung und ich habe gelernt, dass es möglich ist. Schwer, aber möglich.
Ich wünsche dir ganz viel Mut und Kraft und Durchhaltevermögen.
Liebe Grüße
Silan
 
Arbeit und immer was zu tun waren auch meine Strategie bis 2009 da nämlich kam der Zusammenbruch ausgelöst durch einen Film im TV.

Wenn du Hilfe möchtest und die brauchst du definitiv dann kann ich nur zu einer Therapie raten, du wirst zwar nie vergessen aber lernen mit dem erlebtem Umzugehen.
Nein ich habe nicht vergessen und Zeitweise geht es mir schlecht auch wenn es keiner wirklich merkt denn die Vorfälle die diese PtBs auslösten werden immer teil unserer leben bleiben, wir müssen mit ihnen leben.
Wir müssen aber nicht an ihnen zu Grunde gehen, wir müssen und dürfen den Tätern den Sieg nicht überlassen.
 
Ich denke, der einzige Weg mit PTBS zu leben ist, sie zu akzeptieren. Dazu gehört, anzuerkennen dass es Zeit braucht zu lernen, mit der PTBS umzugehen. Das funktioniert meines erachtens nur, wenn man sich in Therapie begibt. Ich hab auch Medikamente verweigert, und bin gut damit gefahren. Aber es ist sehr hart und ohne Therapie wäre mir das nicht möglich gewesen.


Ich habe auch PTBS und was du da beschreibst, nennt man radikale Akzeptanz und ist der Grundstein dafür, dass eine Therapie überhaupt fruchten kann 🙂 Liebe/r TE, Kliniken waren auch für mich ein Graus. Ich hielt es keine zwei Wochen aus, dann flüchtete ich wieder. Als Alternative kann ich dir eine Tagesklinik empfehlen. Ich war 2 1/2 Monate da - von 8 bis 16 Uhr, dann nach Hause, in die vertraute Umgebung. Freie Wochenenden. Ich fand es sehr, sehr hilfreich, habe viel gelernt. Es wird sich gemeinsam drum gekümmert, einen Therapeuten für danach zu finden.
Vielleicht ist das was für dich.
 
Wie ich schon sagte, ich lass mich nie wieder wegsperren. Und Leuten mein Leben anvertrauen, die auch noch Macht haben, den Fehler hab ich einmal gemacht. Manche Erlebnisse haben auch ihren Sinn, sie warnen einen. Deutschland ist traumatisiert von Hitler, also suchen wir uns einen Psycho, quatschen den voll und wählen dann den nächsten Fascho. Hakuna Matata. Manche Dinge dürfen sich NIE WIEDER wiederholen. Geht denn überhaupt irgendetwas ohne die heilige Autorität der Psycho-Industrie? Ich frag mich warum die ihre tollen Methoden nicht ins Internet stellen können. In mehreren Sprachen gesucht und nichts gefunden. Mein Leben aufgeben und irgendeinem Gott in Weiß übergeben, das gönn ich diesem *denkt euch den kompletten Wortschatz an Beleidigungen den ihr kennt* nicht der mir das angetan hat. Ich reg mich schon wieder auf...normalerweise kommt doch bei jeder Krankheit irgendein Guru an, mit seinem mach diesen Sport, nimm jene Entspannungstechnik vor dem Schlafen. Wo sind die hier? Mit Arschtritt und alleine machen hab ich schon viele Schwierigkeiten beseitigt nur hier bin ich mit der Richtung des Arschtritts vollkommen ratlos -.-
 
@Pepita:
Ja das war auch meine ursprüngliche Idee. Ich hätte sie wohl nicht aufgeben sollen. Ich werde das mal als langfristiges Ziel anpeilen. Kurzfristig fehlen mir allerdings immer noch die Ideen.
 
Hallo! Ich leide an mehreren PtBs! Hinsichtlich einer kann ich verstehen, wie es ist, wenn man sehr wütend ist. Der Begriff "Radikale Akzeptanz" ist auch mir bekannt, aber die Umsetzung in meinem Fall sehr schwer. Einige hier haben dir schon geraten, dich in eine Klinik zu begeben. Ich kann diesen Vorschlag nur unterstützen. Ich bin jedenfalls froh, wenn es mit meiner Therapie weitergeht.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
H Mein Leben als Sklave Gewalt 14
Hilfebacher Rollstuhlfahrer macht mein Leben zur Hölle Gewalt 26
Z Dringender Hilferuf Wohnung mit Hund oder ähnliches gesucht Gewalt 43

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 2) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben