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Kranken- und Altenpflegehilfe

D

das_nordlicht

Gast
Wer diese Sicht für Krawallmache oder Fehlinformation hält, der betreibt vermutlich ein Pflegeheim oder ist geübt im Ignorieren und Wegsehen.
Ich habe Dein Zitat etwas abgekürzt.
Nimm es bitte nicht persönlich, aber allein die Schriftgröße Deines Beitrages impliziert bei mir eine sehr gehobene Lautstärke Deiner Äußerungen. Wozu soll das gut sein?

Inhaltlich stimme ich Dir ja in Teilen zu, gar keine Frage.
Trotzdem wird in der Öffentlichkeit Stimmung gemacht, die auf unvollständigen Informationen beruht. Es werden Missstände angeprangert, die sicherlich auch mit von den schwarzen Schafen unter den Pflegeeinrichtungen verursacht und zu verantworten sind.
Nur wer schaut bitte mal genauer nach den Ursachen? Die werden bewusst aussen vor gelassen, weil sich da nämlich Politik und alles das, was an Gesundheitspolitiklobbyisten so kreucht und fleucht, selbst kein gutes Zeugnis ausstellen könnten. Schuld ist der gierige Pflegeheimbetreiber (was sicher in einigen Fällen auch zutrifft).
Ich persönlich sehe das Grundübel in der Struktur der Pflegeversicherung, die es einfach nicht oder nur sehr langsam schafft, für alle Seiten finanzielle Rahmenbedingungen zu schaffen, die gute Arbeit auch zulässt. Jahrelang war z.B. der erhöhte Pflegeaufwand bei an Demenz erkrankten pflegebedürftigen Menschen überhaupt kein Punkt, der in irgendeiner Weise bei der Zuteilung einer Pflegestufe berücksichtigt wurde, was dazu führte, das demente Pflegebedürftige, die vom Zeitaufwand her teilweise einer Pflegestufe 3 entsprechen, überhaupt keine Pflegeeinstufung erhalten haben, weil schlichtweg auf den Erhebungsbögen des MDK keine Rubrik dafür vorhanden war. Und wenn ich stationär dann 24 Leute mit Stufe 0 oder 1 habe, dann sind es eben morgens laut gesetzlich festgelegtem Personalschlüssel nur 2 Pflegekräfte, die diese enorm betreuungsbedürftigen Menschen zu versorgen haben.
Das System hängt an allen Ecken und Kanten.

Das Buch "Abgezockt und Totgepflegt" ist in der Tat ein ziemlich erschreckendes Dokument, und es ist schlimm, dass die dort beschriebenen Vorkommnisse hier überhaupt möglich sind.
Trotzdem sollte dieses Buch nicht dazu dienen, gewisse Dinge zu verallgemeinern. Wenn man es als Informations-Lektüre für so ein komplexes Thema empfiehlt, erreicht man aber genau das.
Ich würde ganz einfach darum bitten, dieses hochsensible Thema mit etwas mehr Feingefühl zu diskutieren und der ihm zustehenden Tiefe.
Danke.

Deinen letzen Satz hättest Du Dir im übrigen schenken können. Damit scherst Du alle Heimbetreiber über einen Kamm und das ist genau die Form der Diskussion, die keiner braucht. BILD Dir Deine Meinung eben...;)
 
S

sad dream

Gast
Hi, ich weiß das mit dem preisen nicht genau.
hab ab und an was gehört, aber das is wieder zig monate her.
ich glaub es wurd ma gesagt das in dem ersten heim in dem ich arbeitete 1600euro gezahlt wurde pro person und das deren rente da mit einfloss.
hier im osten ^^.

Das beste was ich hatte war ebenfall in diesem Heim im WB3 in dem ich arbeitet war, 2 Pflegehelfer + meine wenigkeit. also KEIN fachpersonal, da die entweder krank oder im urlaub waren. Ist verboten, habs meiner schule gemeldet, da ich deswegen 3 Wochen ohne einen tag frei jeden tag frühdienst hatte und das in meinem 2ten Ausbildungsmonat. Ich wurde zwar gefragt ob ich denn etwas dienst tauschen würde, aber ich konnte schlecht nein sagen oder? Es war aber echt die hölle. wurde von morgens bis nachmittags nur rund gemacht, denn ich hab ab und an wegen dem stress doch mal was vergessen am anfang. hab (da ebenfalls das reinigungspersonal nicht jeden tag da war) ab und an vergessen die mülleimerbeutel zu wechseln nach der Pflege bei einem Patienten weil ich schon zum nächsten rannte. etc.

ach ja, wir waren 2 pflegehelfer+ 1 schüler für 38 personen (müsste für die genaue einteilung der pflegestufen in meinen unterlagen gucken) etwa 25 pflegestufe 2, 8 pflegestufe 1 und die restlichen 5 pflegestufe 3.
die medikamente wurden von den helfern gestellt + verabreicht.
Aber auch die hatten große bedenken, falls was passiert, da dann niemand mit der entsprechenden ausbildung da war.

Aber was ich am traurigsten fand, war die tatsache das überall, vor allem am personal gespart wurde damit (nur meine vermutung) der betreiber möglichst viel gewinn macht. nur am tag der prüfung durch den mdk waren auf einmal 2 Altenpfleger, 1 Krankenschwester und 4 Pflegehelfer (+1 schüler ;) ) im frühdienst. Das Personal war auf einmal extrem Freundlich zu allem und nahm sich für alles die Zeit die meiner Meinung nach den Leuten auch zustand. Schade das es so nur einmal in Monaten war.
 
D

das_nordlicht

Gast
@ sad dream:

Dein Beispiel, das Du beschreibst, ist in derTat heftig. Ich habe während der Ausbildung ähnliches erleben dürfen, aber es gibt halt auch andere Einrichtungen.
Aber insgesamt muss echt was getan werden und Häuser, in denen es so läuft, wie bei Dir beschrieben, gehören entweder geschlossen oder mit extrem hohen Auflagen belegt. Man sollte sich nicht scheuen, in derartigen Fällen die Heimaufsicht zu informieren. Die müssen bei gemeldeten Mißständen tätig werden.
 
S

sad dream

Gast
ich habs meiner schule wie gesagt gemeldet.
die antwort war: "Nein, das ist verboten und du musst dich sicher irren, denn das ist quatsch" (ok hab aus den 5 sätzen die sie sagte ma das gesagt was ich noch behalten hab.) und damit hab ichs halt akzeptiert das ich nix machen kann. wie oft gesagt wurde, lehrjahre sind keine herren jahre. wollts mir ja nicht verderben... *lach* hat ja trotzdem nicht geklappt.
und die station bekommt ja kurioser weise immer nen "tipp" wann geprüft wird.
einige tage zuvor immer. und dann werden halt ma die dienstpläne "ausgebessert", die akten... alles. naja was soll man machen.
werd nu erstmal gucken wie ich mein leben wieder auf die reihe bekomme.
 

sunny_miri

Mitglied
sad dream ... wenn Du Dich tatsächlich entschließt diesen Beruf auszuüben, vielleicht versuchst Du es mal in der ambulaten Altenpflege.

Könnte mir vorstellen, dass das für Dich besser ist. Die Menschen sind zuhause in ihrer gewohnten Umgebung, und Du arbeitest allein und hast keine andre Schwester im Rücken, die Dich - wie in Deinem Fall - blöd anquatscht.

Ich war auch jahrelang in Altenheimen und jetzt seit 6 Jahren in der ambulanten Pflege. Sicher, der Stress und der Zeitdruck ist auch hier, aber es ist ein viel schöneres Arbeiten, und! Du sitzt wenigstens zwischen den Patienten mal im Auto - und kannst "durchatmen" ...(keiner der ständig die Glocke drückt usw...)

also ich würde/könnte nie mehr in einem Heim arbeiten ... gibt freilich auch Ausnahmen, habe auch alles erlebt im Praktikum, katastrophale Zustände und auch super Heime, was aber zu 100% an der Heimleitung liegt!!

Das was Du alles erlebt hast, ist natürlich krass, ich wünsche Dir dass Du da heil rauskommst und für Dich sich noch alles zum Guten wendet.

Aber der Beruf selbst ist etwas wunderschönes, das was Du gibst und was Du von den Menschen, denen Du hilfst zurückbekommst, ist mit nichts zu vergleichen. Ich habe eine sehr schöne Geschichte über die Altenpflege, die ist allerdings sehr lang, weiß nicht, ob ich so was langes hier einstellen kann/darf, aber ich kann es gerne mailen, wenn jemand Interesse hat. Das ist echt wunderschön, und gibt Mut und Kraft!!(mir eine private Nachricht zukommen lassen mit e-mail adresse!)
lg und Kopf hoch
Miri
 
S

soulfire

Gast
Huhu,
mh, 45 min. sind für eine Ganzkörperwaschung schlichtweg nicht drin.

Wir haben 34 Patienten, das wären alleine für das Waschen 25,5 Stunden.
Um das also in sagen wir mal 4 Stunden zu schaffen, bräuchten wir 6-7 Pflegende. das ist utopisch, woher auch immer diese Zeitangabe stammen mag.
Der Realität entspricht, dass wir für 34 patienten zu dritt, höchstens zu viert sind.
Da wir aber nicht 8 Stunden waschen können, sondern in ca. 2 Stunden durch sein müssen, um alles andere auch noch zu schaffen bleibt pro Grundpflege etwa eine viertel Stunde.
Das ist anstrengend, aber im Grunde halbwegs okay.
mehr stört mich, dass so yselten für wirklich Schönes zeit bleibt: vorlesen, beispielweise. lieber würde ich 15 min waschen und30 min vorlesen, als 45 min. zu waschen (meine alte Oberschwester meinte in solchen Situationen: die waren nicht in der Buddelkiste...soll heißen: im Normalfall sind die Leute ja nicht SCHMUTZIG, so dass man 45 min an sie hinschrubben müsste).

Ein weiteres Problem, das Pflegehilfskräfte oft nicht überblicken:
mit waschen und Füttern alleine ist es nicht getan, Pflege umfasst mehr.
Das fängt bei der Erstellung, Überprüfung und Aktualisierung der Pflegeplanungen an und hört bei der spziellen Pflege oder Behandlungspflege noch lange nicht auf: es gibt dermaßen viele Tätigkeiten, die nicht am patienten sind, von Bestellungen bis Ausarbeiten der Visiten und Kurven, je nach haus Zubereitung der Mahlzeiten, Aufbereitung der Wäsche, usw usf.
Nicht immer ist jemand faul, der nicht im patientenzimmer ist.

Ich sehe eigentlich auch keinen driftigen Grund, warum jemand in den ersten Monaten seiner Ausbildung NICHT jemanden alleine waschen sollte?
Wichtig ist, dass ihm jemand gezeigt hat, wie man jemanden so bewegt, dass derjenige und man selbst nicht darunter leidet, ansonsten ist das Waschen an sich keine große Kunst.
Jeder wäscht sich selbst, Eltern waschen ihre Kinder, auch Sr. in der Ausbildung müssen nach wenigen malen alleine waschen.

Ansonsten: es gibt Sr., die schlecht arbeiten, die oberflächlich sind, die sich drücken, wo es nur geht.
Und: sie sind in der absoluten Minderheit.
Ich war mehrere jahre leasingschwester, hab so viele verschiedene Häuser und Stationen gesehen, glaub mir: die meisten sind so engagiert, dass sie sich daran aufreiben.
Entweder, dein Bild ist nicht ganz korrekt oder du hast wirklich die A-Karte gezogen. Im letzteren Fall sollte dir der Wechsel der Arbeitsstelle deutlich weiterhelfen.


Zur Kündigung:

wie sicher bist du dir, dass der eine unentschuldigte Fehltag alleiniger Auslöser und Ursache für die Kündigung war?
Wäre es evtl möglich, dass du deine Meinung, die Sr. seien faul und herzlos auch nach aussen getragen hast?
 
S

sad dream

Gast
ich habe meine Gedanken immer für mich behalten.
Also ich hab mich nie über etwas beschwert oder so egal was war.
Nur hab ich mich halt in meiner letzten woche geweigert einer patientin das essen rein zu stopfen.
Wie ich meine lehrerin verstanden hab hat sie von station ne zwischen beurteilung angefordert nach dem fehltag.
wie sie sagte stand beim positiven nur das ich immer nett und hilfsbereit den Patienten und Schwestern gegenüber war.
Aber das ich sonst sehr unselbstständig und unsicher war.
Unsicher stimmte wohl, vor allem in der ersten Woche auf station.
War vorher ja nur in altersheimen und nicht in dem Bereich.
Selbstständig.. naja hab eigentlich jede anfallende Arbeit nachdem ich wusste was wo und wie zu tun war alleine gemacht, daher war der punkt eher unverständlich für mich.. aber naja..

Durch den Anwalt wird nun die Kündigung wahrscheinlich zurückgenommen, hab deswegen noch mal nen Termin, allerdings bin ich momentan in psychologischer Betreuung da ich nen mehr oder weniger starken Nervenzusammenbruch hatte und auch noch was anderes Passiert ist.
bin erstmal in behandlung und ma sehen wie ich alles wieder auf die reihe bekomme. zur prüfung werde ich eh nicht mehr zugelassen da ich 3 monate fehlzeiten habe, im februar prüfung wäre und die Schule nur noch bis februar ausbildet und dann geschlossen wird.
 
S

sad dream

Gast
die Kündigung ist offiziell zurück genommen und wird nun wohl "umformuliert". denn die Ausbildung kann ich vergessen, da mir insgesamt nun mehr als 500 Praktikumsstunden fehlen und ich im endeffekt gesehen nicht mehr zur prüfung zugelassen werde egal was ich machen würde. Da es sich um die letzte Ausbildungsklasse handelt die es dort geben wird kommt auch keine wiederholung des Jahres in frage. (Davon abgesehen das ich dort alles andere als gern gesehen bin nach dem geschehnissen.)

Da sich bei mir extreme Schulden aufgetan haben durch die kündigung und die daraus resultierte sperrung an alg2, bin ich momentan am rotieren und am überlegen und organisieren ohne ende. Mein Großvater sagte mir, wenn mir die arbeit spass gemacht hat und du es gerne gemacht hast, soll ich mir überlegen es nicht noch einmal zu versuchen ehe ich diesem Zweig den rücken kehre, da ich seiner meinung nicht verkehrt bin da.

Und naja, ich hab es gerne gemacht. Auch wenns hart war und auch wenn ich z.T. jeden tag von morgens bis abends nur rund gemacht wurde und eh an allem schuld war. Mit anderen worten solange die schwestern nen guten tag hatten und ich nur meine normale arbeit zu tun hatte hab ichs gern gemacht.

Um mal auf den Punkt zu kommen, mir wurd von einigen geraten um von den schulden runter zu kommen könne ich ja sehen ob ich in irgend einer Einrichtung als ungelernte Kraft anfangen könne um etwas geld zu verdienen. Nebeneffekt wäre, ich könne sehen ob ich einfach nicht geeignet war oder ich einfach nur verdammt viel pech mit den schwestern hatte und die Menschlichkeit doch noch irgendwo was zählt(bzw mehr als das geld).

An Ausbildung kann und will ich nicht denken ehe ich von den Schulden runter bin.

Würde sowas gehen? Hab bisher hier in der Region noch nie von Leuten gehört die ohne Ausbildung in der Pflege arbeiten. wenn ich die 1€ jobber nicht mit zähle.
 

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