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Kopfzerbrechen wegen CD-Freund

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Anonym

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Hallo alle miteinander,

wie ich gesehen habe, gibt es schon einige wenige Threads zu dem Thema, die sind aber alle recht alt und treffen meine Situation nicht 100%ig, daher dachte ich, ich mache das einfach mal neu auf.

Es geht darum, dass ich vor einem knappen Jahr herausbekommen habe, dass mein Freund ein Crossdresser ist. Lange Geschichte kurz gefasst: Ich hab Kondome und ein Foto seiner Ex-Freundin in seinem Nachtschrank gefunden, daraufhin selber "nachgeforscht" und auf dem PC Bilder und Videos von ihm in Frauenklamotten gefunden. Nach einem ganzen Tag grauenvoller Aussprache, war das Thema im Grunde geklärt. Mir ist es im Grunde völlig egal, welche Art von Kleidung er trägt und da das auch nicht jeden Tag vorkommt, störe ich mich daran überhaupt nicht. Wir haben auch schon "Mädelsabende" gemacht, die meistens Spaß gemacht haben.
Also natürlich ist nicht immer alles (insbesondere in meinem Kopf) Friede, Freude, Eierkuchen, aber darauf wollte ich hier (noch?) nicht näher eingehen. Bei Interesse an einem Austausch, stehe ich trotzdem gerne zur Verfügung 🙂

Mein eigentliches Problem ist folgendes:
Unter den "damals" gefundenen Videos waren auch mehrere, auf denen er sich mit einem Dildo anal befriedigt. Außerdem habe ich auch sog. Shemale-Pornos gefunden - und nicht wenige... Natürlich hat sich da als erstes der Gedanke "Schwul?" aufgedrängt. Ich hatte ihn da auch drauf angesprochen und er hat ein Interesse an Männern ganz klar verneint. Ich möchte ihm das auch wirklich gerne glauben, aber irgendwie klappt das nur halbherzig. Der letzte Winter wurde von dem Missverständnis dominiert, dass wir gegenseitig dachten, der andere hätte keine Lust auf einen weiteren Mädelsabend. Bis er sich in einem Forum angemeldet hat, in dem ich schon seit längerem lese. Da habe ich dann festgestellt, dass er die ganze Zeit äußerst aktiv gewesen ist und sich diverse Frauensachen zugelegt und ausprobiert hat. Auch daraufhin haben wir wieder geredet und die Sache geklärt.

Nun war der letzte Mädelsabend allerdings total schief gegangen. Ich hatte mich weder bzgl. Aktivitäten, noch kleidungsmäßig darauf vorbereitet. Er schlug vor, ich könne mir ja aus seinen Sachen etwas schickes aussuchen. Das Problem ist nur, dass ich in dem Punkt total unweiblich bin und mein Interesse an Klamotten und anprobieren etc. gegen Null geht. Er saß mir also erwartungsvoll gegenüber, während ich hilfslos in der Gegend herumstand. Der Abend gipfelte darin, dass ich angefangen habe zu heulen. Nicht wegen seiner Neigung, sondern einfach, weil der ganze Abend so sch*** war und ich ja sowieso immer Angst habe, dass es wieder zu einem Tabu-Thema wird und er mir nicht vertraut, dass ich damit kein Problem habe.
Nun habe ich Angst, dass ich diesen Gedanken bei ihm mit meiner Heulerei noch verstärkt habe. Ich will aber auch nicht zu ihm hingehen und explizit sagen, dass das nichts mit seinen Frauensachen zu tun hatte. Ich finde, das klingt in den Ohren von jemandem, der eh schon zweifelt wie eine Lüge. Aber mehr als sagen kann ich es ja nunmal nicht.
Wie dem auch sei. In den letzten Wochen hat er diverse seiner Passwörter (diejenigen, die ich vorher offiziell kannte (amazon z.B.), wohlgemerkt) geändert. Dass er in dem Forum surft, versteckt er mittlerweile auch wieder vor mir und im vorbeigehen habe ich gesehen, dass er eine (vor mir) geheime Mailadresse hat (er wollte die Seite auf seinem Handy schnell schließen, es ging aber nicht schnell genug). Das baut mein Vertrauen nicht unbedingt auf.
So kam es, dass ich nach seinem Passwort-Büchlein gesucht, aber ein ganz anderes gefunden habe. Eine Art en femme-Tagebuch. Das meiste darin war mir schon bekannt. Mehr oder weniger geschockt hat mich allerdings die Geschichte von einem Traum, in dem er mit einer/einem(?) Shemale duschen war. Und dazu dann seine Gedanken, dass man meinen könne es würde schlimmer werden, dass es das aber nicht täte.
In Kombination mit den Anal-Videos und meiner Angst, dass wir schon wieder an einem Wir-reden-nicht-darüber Punkt sind, ist das irgendwie ganz schön doof. Um es mal gelinde auszudrücken.

Wie gesagt, ich möchte ihm glauben, dass er mit Männern nichts am Hut haben will und wenn man sich durchs Internet liest, sieht das auch überall total harmlos aus. Allerdings liest man auch selten bis gar nicht davon, dass Crossdresser über das Tragen weiblicher Kleidung hinausgehen. Die meisten, die das tun, sind dann tatsächlich entweder bi oder schwul.

Ich glaube sogar, dass ich mit bi gar nicht soo ein großes Problem hätte. Meine Angst ist eher, dass die Neugier auf einen echten Mann irgendwann Überhand nimmt. Versteht jemand, was ich meine?

Also:
- Meinungen bzgl. der Problematik sind ausdrücklich gewünscht
- Tipps, wie wir die Situation und vor allem die Vertrauenssache auf die Reihe kriegen, werden auch dankend angenommen.

Vielen Dank
 
Hallo, also ich finde die Sache sehr kompliziert und verstehe deine Verunsicherung ganz
Wie ist denn euer Sexleben so? Hast du da auch das Gefühl dass er nicht auf seine Kosten kommt?

Trotz allem finde ich es absolut nicht ok wie du ihm hinterher schnüffelst!
 
Hey Nadenia,

wenn man ihn zu einer Aussage zwingen würde, würde er wohl sagen, dass er sich mehr Leidenschaft und Initiative von mir wünschen würde (da haben wir schon ein, zwei Mal drüber gesprochen). Ich bin ein eher analytischer Mensch, sobald ich versuche seinen Wunsch zu erfüllen (wenigstens ein bisschen) schaltet sich daher mein Kopf ein und es geht gar nichts mehr. Aber ich denke nicht, dass das eine besonders viel mit dem anderen zu tun hat.
Dementsprechend ist es, wie gesagt, im Grunde wie es sein sollte und ich habe auch nicht den Eindruck, dass ihm mit mir etwas fehlt.
Ganz abgesehen davon, hatte ich auch Strap-On-Experimente vorgeschlagen (mir kann dabei ja erstmal nichts passieren), aber das wollte er nicht.
 
Liebe TE,

zuerst möchte ich dir sagen, dass du sehr sensibel und umsichtig mit der Situation und den Befindlichkeiten deines Partners umgehst. Das finde ich gut und lobenswert.
Man spürt, wie viel dir an der Beziehung liegt und wie du ringst, damit sie weiterbestehen kann.
Es ist schwer, dir zu raten, da die persönlichen Schmerzgrenzen eben - persönlich sind.
Mich würde stören, dass du alles, was "pikant" ist, selbst herausfinden musstest. Dein Freund hat dir nichts davon erzählt. Von einem so wichtigen Thema wie seiner Lust, seinen Fantasien. Seinen Kontakten.
Das zerstört Vertrauen.
Du hast sogar "Mädel-Abende"mit ihm gefeiert, du hast dir solche Mühe gegeben. Und es war dennoch frustrierend. Ich denke, es geht jetzt um das, was euch tatsächlich verbindet. Was euch gemeinsam Freude bereitet. Du befürchtest Homosexualität. Bist du mit eurem Sexleben zufrieden? Wenn nicht, dann besteht Handlungsbedarf-egal, ob er nun schwul sein sollte oder nicht. Es ist nicht wirklich wichtig, welches Etikett wir draufpappen. es ist wichtig, wie wir uns miteinander fühlen.
Bei euch fehlt das Vertrauen. Er vertaut dir nicht, sonst hätte er längst geredet. Du vertraust ihm nicht, da du ihm hinterherschnüffelst. Aus gutem Grund. Ich verstehe das.
Aber letztlich weist alles darauf hin, dass eure Basis fehlt/bröckelt.

Um aud dieser Spirale herauszukommen, würde ich Distanz schaffen. Du kannst die Lage auch nicht durch besondere Toleranz ändern. Es ist gut, tolerant zu sein. Aber es rettet die Liebe nicht, wenn die Grundwerte nicht passen.

Ihr könnt Freunde sein. Vertraute. Aber nach deiner Schilderung denke ich nicht, dass es für eine Liebesbeziehung reicht, die dich erfüllt und die du entspannt genießen kannst.

Ich habe dir meine ganz subjektiven Gedanken dazu beschrieben. Das möchte ich betonen. Und ich hoffe, ihr kommt da beide heil durch.

Alles Gute.
 
Monarose hat die Situation gut beschrieben finde ich. Das mit dem gegenseitigen Vertrauen stimmt wohl leider auch.

Du bist eigentlich sehr tolerant und bemühst dich Verständnis aufzubringen, evt. möchte oder kann er diesen Teil seiner Gelüste einfach nicht mit dir Teilen (was nicht heißen muss dass er dich irgendwann satt hat und sich für das Andere entscheidet), dann musst du entscheiden ob du damit leben kannst, dass er
diesen Part evt. auslebt wenn er alleine ist, oder ob es dich kränkt oder eifersüchtig macht.
 
.... Außerdem habe ich auch sog. Shemale-Pornos gefunden - und nicht wenige... Natürlich hat sich da als erstes der Gedanke "Schwul?" aufgedrängt. ...

in einem punkt kannich dich beruhigen, wenn er schwul wäre würde er sich keine shemales ansehen sondern reine männer.
shemales sind eigentlich transsexuelle menschen die sich aus unterschiedlichen gründen noch nicht haben operieren lassen (können). der begriff -shemales- kommt aus den usa und wurde (vor langer zeit) mehr in der amerikanischen pornoszene "erfunden".
im grunde ist dieser begriff eine verunglimpfung wie das wort -transe- in deutschland und steht im niveau auf ebensolcher tiefen bedeutung..

er liebt das weibliche, das ist schonmal klar.
dildospiele heissen nicht dass er schwul ist.
sicher, es ist nicht der herkömmlichen sexuellen richtung entsprechend aber eben auch nicht schwul.


e.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke nicht, dass das Problem der TE vorrangig mit einer eventuellen Homosexualität zu tun hat.
Auch, wenn er stock-hetero wäre: Das vertrauen fehlt. Die Freude aneinander. Entspanntheit.

Sie versucht alles, um es "ihm recht zu machen". Er versucht alles, um seine Leidenschaften vor ihr geheimzuhalten.

Es ist schief.

Nochmal was sehr Subjektives: Ich bin ein ziemlich schlichter, pragmatischer Mensch. Ich kan mir nicht vorstellen, glücklich mit einem Partner zu sein, der völlig andere Vorstellungen von Erotik und erfüllter Sexualität hat als ich. Keiner hat Schuld, wenn Vorstellungen nicht zueinander passen. Aber ich würde nicht wollen, dass einer von beiden sich zwangsläufig dem anderen anpasst, um die "Beziehung zu retten".
Mir scheint, die sexuellen Vorlieben des Partners sind so weit von denen der TE entfernt, dass eine innige Freundschaft, nicht aber eine erfüllende Paarbeziehung möglich ist.
 
Hallo,

vielen Dank erst einmal für all die Antworten.

Meine Antwort wird jetzt sicher ein bisschen durcheinander und nicht auf jede Antwort einzeln bezogen sein. Ich bitte dies zu verzeihen. 🙂

Also das mit dem gegenseitigen Vertrauen ist sicher richtig. Da liegt die Wurzel des Übels. Ich habe ja, wie gesagt, bereits viel gelesen und dabei ein Forum für "Betroffene" aufgetan, was auch wirklich informativ ist. So wie ich das dort lese und verstehe, scheint der Weg soweit ziemlich normal zu sein. Alle Partnerinnen büßen etwas von ihrem Vertrauen ein, wenn sie nach mehr oder weniger viel Beziehungszeit (in meinem Fall waren es "nur" 2,5 Jahre) die Wahrheit erfahren. Das ist sicher auch logisch. Mein recht-machen-wollen, was hier angesprochen wurde, begründet sich auch darauf. Aus irgendwelchen (Erfahrung, Erziehung o.ä.) Gründen gehört mein Freund zu der Gattung Mensch, der im Umgang mit anderen sehr vorsichtig ist und sich darum auch nicht traut mir die ganze Wahrheit "ins Gesicht zu pfeffern". In diesem Forum bekommt er dafür auch noch Bestätigung, da auch dort die Meinung vertreten wird, man dürfe die Partnerin nicht überfordern und sollte das ganze Ausmaß lieber scheibchenweise servieren. Dafür könnte ich jeden einzelnen der User rechts und links eine klatschen, wenn ich das mal so salopp sagen darf. Ich möchte, und das habe ich meinem Freund auch schon gesagt, als ich die Salamitaktik erkannt habe, gerne gleich zu Anfang alles wissen, was es zu wissen gibt. Es ist sowieso schon außergewöhnlich genug mit so einer Situation umgehen zu müssen, da brauche ich nicht alle paar Wochen ein weiteres "Ach übrigens". Mein Freund freut sich zwar offensichtlich über diese Einstellung, schüttelt aber gleichzeitig den Kopf und sagt, dass er das gar nicht glauben könne. Und aus diesem Grund versuche ich so unterstützend und verständnisvoll wie möglich zu sein, um ihn davon zu überzeugen, dass ich keinen Quatsch erzähle. Im Laufe der Zeit kann ich mir das dann auch anders vorstellen, aber eben erst, wenn das Thema ausreichend in den Alltag integriert ist. Und da möchte ich ganz gerne erstmal hin.
Die Schwierigkeit ist eben, dass wir das beide gerne möchten, mein Freund aber nicht glauben will, dass ich diese Ansicht vertrete, weil er meint das ganze sei zu "freakig" und "abnormal", als dass es jemand akzeptieren könnte.
Ist jetzt irgendwie rübergekommen, was ich damit sagen will? :-/

Was die Homosexualität angeht, will ich mich nicht davon frei sprechen, dass ich geschockt, sauer oder traurig wäre, wenn das ans Tageslicht käme. Aber auch hier gilt: Besser die Wahrheit sofort und ganz!
Dennoch ist das tatsächlich nicht meine größte Befürchtung. Meine Wunschvorstellung ist, dass

a) er (glaubhaft) sagen kann, dass er seinen Dildo definitiv nicht gegen einen richtigen Mann tauschen möchte (zum Ausprobieren o.ä.) und auch sofort etwas sagt, falls dieses Bedürfnis aufkommt
b) das ganze Thema so weit in den Alltag integriert ist, dass wir darüber scherzen können, ernsthafte Gespräche führen können, diskutieren können, vielleicht gemeinsam in die Öffentlichkeit gehen können usw usw. Ich möchte, dass das Thema locker angegangen wird, denn für mich ist es das im Großen und Ganzen eigentlich. Im Moment kommt mir das immer noch recht steif und durchgeplant vor und wenn mal ein Transsexueller durch den Fernseher läuft, wird gleich schnell weggeschaltet. :-(
 
Wieso wird bei Transsexuellen weggezappt? 😕 Das hat mit CD doch gar nichts zu tun. Ein Crossdresser definiert sich als MANN, der gelegentlich gerne Frauenkleidung trägt. Ein Transsexueller/ Transidenter hat ein Geschlecht, das nicht zu seinem Körper passt. Ein biologischer Mann, der sich aber als Frau begreift. Zum Beispiel.

Liebe TE, ich finde dein Bemühen nach wie vor löblich. Ich würde das nicht tun, weil es mir viel zu mühselig und konstruiert wäre. Ich finde Männer, die Frauenkleidung tragen, unsexy. Und ich würde mich auf keine Salamitaktik einlassen. Mir scheint, als würdest du so etwas wie sein Betreuerin werden, seine gute Freundin, die ihn durch die schwierige Phase des Coming outs als CD begleitet. Mir fehlt die Beziehungsbasis.

Selbstverständlich ist er NICHT dazu verpflichtet, dir glaubhaft zu versichern, dass er lediglich Gummi und kein Fleisch im Hintern haben möchte. Und ebenso selbstverständlich muss er dir nicht Bericht erstatten, wenn er das Bedürfnis verspüren sollte, sich anal penetrieren zu lassen. So was erzählt man freiwillig oder gar nicht.

Ich finde die Geschichte nicht nur für dich, sondern auch für ihn schwierig.
 
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