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Kontaktabbruch während Kennenlernen - Normal oder bin ich zu sensibel

PouerPower

Neues Mitglied
Guten Morgen,

vorweg, ich habe viele Hobbys, ein paar Freunde, aber keine Clique mit der man ständig um die Häuser zieht. Meine Freunde sind selbst vergeben und haben auch nicht ständig Zeit für mich, ich habe zwei Geschwister, einen guten Job und bin zufrieden mit meinem Leben.

Trotzdem stelle ich (kinderlos, 41 Jahre) fest, dass ich gerne eine "vernünftige" Partnerschaft hätte.

2023 bis 2024 befand ich mich in einer hochgradig ungesunden Partnerschaft, aus der ich mich endlich lösen konnte, nachdem ich drei Mal zu ihm zurück kehrte. Anschließend lernte ich vier, fünf Männer kennen, nicht online, sondern über den Alltag. Irgendwie habe ich glaube ich verlernt, jemanden kennenzulernen oder ich weiß einfach nicht, warum es schief läuft jedesmal.

Man lernt sich kennen, man findet sich sympathisch. Man trifft sich ein paar Mal, in einem Fall, meinem letzten Fall, bin ich richtig enttäuscht. Wir lernten uns gleich mit Familie kennen, weil meine Schwester den Mann über die Schule kennt. Er ist alleinerziehend, geschieden. Wir trafen uns gleich total familiär, einige Male hintereinander, es fühlte sich so vertraut an, er nahm mich auch mit zu Familienfeiern, was ich fast zu früh fand und zu Freunden. Mir war klar, das läuft auf eine Beziehung hinaus. Er wurde aber nach zwei Wochen schon kühler, distanzierter, passiver, obwohl es gut lief. Ich sprach das nicht direkt an, wollte ihm keinen Druck machen, gab ihm Zeit.

Dann lief es so wie üblich, passives Verhalten, ich fragte unter der Woche nach Treffen, man schrieb nicht so viel, weder er noch ich sind Menschen gewesen, die permanent am Handy hängen müssen, man traf sich 1x unter der Woche, ich fragte wieder, wie es am Wochenende aussieht, dann platzte ersatzlos die erste Verabredung, weil das Kind krank war, dann schlug er auch nichts vor, zwei Tage Funkstille, bis ich wieder fragte, wie es bei ihm ausssehe, dann schlug er den Sonntag vor, man sah sich, es war wieder schön. Und irgendwie sagte mir mein Gefühl schon, das wird hier nichts. Er zog sich immer passiver zurück und war nicht mehr greifbar.

Mein Umfeld, meine Schwester fragte, was sei denn nun mit euch beiden los. Da fiel mir die Antwort schon schwer, weil ich es ja selber nicht wusste.

Mittlerweile habe ich garkeine Lust mehr auf ein Kennenlernen mit jemandem, da ich ständig merke, nach anfänglicher Begeisterung flacht alles ab. Wo das nicht der Fall ist, sind toxische Männer, die mich sofort umdrehen wollen, verändern oder manipulieren wollen. Der andere normale Teil scheint recht schnell das Interesse zu verlieren. Es ist übrigens auch egal ob man recht schnell mit Gefühlen oder Sex um die Ecke kommt oder nicht, es läuft meistens aufs selbe raus.

Kennt ihr das und wie kann man das ändern? Oder ist das normal, weil man die Nadel im Heuhaufen sucht? Die Leute sind so unehrlich geworden. Aber ich würde es trotzdem gern ergründen, woran das liegt.
 
Ich weiß nicht genau, aber wenn jemand zwei Tage, nachdem das Kind krank war oder noch ist, schon wieder nach einem Treffen fragen würde, wäre mir das gefühlt zu viel und zu stressig. Vielleicht resultiert es aus den unterschiedlichen Lebenssituationen. Aber das ist nur Raterei und wie es bei den anderen lief, weiß man ja nicht. Fünf Dates ist aber auch noch nicht gerade viel.
 
Kennt ihr das und wie kann man das ändern? Oder ist das normal, weil man die Nadel im Heuhaufen sucht? Die Leute sind so unehrlich geworden. Aber ich würde es trotzdem gern ergründen, woran das liegt.
Ja, ich denke mal, dass das normal ist – der Heuhaufen ist riesig und die Nadeln haben die gleiche Farbe wie das Heu 🙂 ... mir hat mal vor vielen Jahren, als ich anfing, "professionell" zu suchen und es nicht mehr dem Zufall zu überlassen, ein älterer Freund gesagt, man müsse ca. 100 Menschen genauer kennenlernen, damit der/die Eine darunter ist.

Sprich: Man muss 99 von 100 ablehnen oder von vielen abgelehnt werden – das gehört zu diesem "Spiel" dazu. Nur sagen es die einen halt gleich deutlich und die anderen ziehen es in die Länge oder freuen sich noch ein bisschen an der Aufmerksamkeit.

Mein Tipp ist: eine sehr genaue Liste machen: a) was war in früheren Beziehungen so gut, dass ich das wieder erleben möchte, b) was war so ungut, dass ich das nicht mehr erleben möchte und c) wenn ich drei Menschen kennenlerne, bei denen a) und b) komplett okay sind, nach welchen Kriterien entscheide ich dann, wen ich weiterhin treffen möchte?

In der Regel weiß man nach sehr kurzer Zeit (manche Forschende sagen: nach wenigen Sekunden) schon, dass es mit jemand nichts wird, wenn man ihn live sieht. Schwieriger ist es schon, unter denen, die "neutral bis positiv" wirken, eine Prognose zu treffen, ob sich das wirklich lohnt. Hier sagt wohl die Forschung, dass man die "überattraktiven" Menschen nicht weiter treffen soll, weil das in der Regel nur Projektionen sind. Höhere Chancen hat man wohl bei denen, wo es angenehm ist, aber nicht übertrieben aufregend. Also einfach ein gutes Bauchgefühl und Interesse, den anderen näher kennenzulernen – und zwar auf Gegenseitigkeit (!). Sobald es kompliziert wird oder ungut, ist das ein Zeichen, dass es auch langfristig eher nichts wird.

Das ist echte Arbeit, ähnlich wie bei der Suche nach dem einen Haus oder der einen Wohnung, die man kaufen und jahrelang abbezahlen möchte.
 

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