Kind verschwiegen

Hallo zusammen,

ich habe ein Riesen Problem über dass ich unbedingt reden muss!
Ich möchte keine Aufklärung über Moral, denn das alles ist schwer genug für mich.
Ich habe vor 8 Jahren lange Zeit eine nicht ganz so ernste Beziehung zu einem deutlich jüngeren Mann gehabt.
Es war Liebe aber wir haben es nicht geschafft. Es ging auseinander. Ich habe kurz darauf meinen jetzigen Mann kennengelernt. 3 Tage später habe ich erfahren dass ich schwanger bin.
Ich wusste das Kind ist nicht von ihm.
Mein Mann und ich haben beschlossen das Kind zu bekommen, aber dem leiblichen Vater davon nichts zu sagen. Er hat die Vaterschaft anerkannt und ist der beste Vater den man sich wünjschen kann.
Mein ex hat meine Tochter, Mittlerweile 6 Jahre, mehrfach gesehen und scheinbar festgestellt dass sie ihm ähnlich sieht.
So und jetzt hat er mich kontaktiert und möchte mit mir persönlich sprechen. Ich vermute er wird mich direkt fragen, ob es sein kann dass das Kind von ihm ist.
So und ich stehe da und stelle gerade alles in Frage. Bin absolut überfordert weil ich weiß das es moralisch gesehen absolut falsch ist.
Und egal was ich mach, ich werde Menschen verletzen. Was ich natürlich jetzt schon getan habe.
Mein Mann und ich habe uns damals geschworen, dass es NIEMALS rauskommen wird. Und jetzt frage ich mich, warum habe ich das getan.
Ich bin das erste mal im Leben an einem
Punkt wo ich absolut nicht mehr weiter weiß. Ich hoffe ich bekommen hier Unterstützung

Was sagt denn dein Mann dazu? Ich würde ihm sagen, dass der leibliche Vater das Gespräch will und mit deinem Mann bereden, wie ihr weiter vorgehen wollt.
Moralisch gesehen solltet ihr schon bei der Wahrheit bleiben. Allerdings könnte ich es auch verstehen, wenn ihr das nicht tut. Für das Kind wäre es ebenso blöd, zu erfahren, dass ihr Papa gar nicht ihr "richtiger Papa" ist. Wenn der junge Mann dieses Gespräch sucht, glaube ich auch nicht, dass er es dabei belassen wird, einfach die Wahrheit zu erfahren. Womöglich wird er seine Vaterrolle plötzlich ausfüllen wollen.

Ich würde dazu tendieren, ihm zwar die Wahrheit zu sagen. Aber ihm zu erklären, dass dein Mann die Vaterrolle übernommen hat und er nach mehreren Jahren nicht plötzlich damit herkommen braucht, einen auf Vater zu machen. Dass es nicht gewünscht ist, dass an der Vaterrolle deines Mannes gerüttelt wird.

Pipilangstrumpf meinte:

So und ich stehe da und stelle gerade alles in Frage. Bin absolut überfordert weil ich weiß das es moralisch gesehen absolut falsch ist.
Und egal was ich mach, ich werde Menschen verletzen. Was ich natürlich jetzt schon getan habe.
Mein Mann und ich habe uns damals geschworen, dass es NIEMALS rauskommen wird. Und jetzt frage ich mich, warum habe ich das getan.
Ich bin das erste mal im Leben an einem
Punkt wo ich absolut nicht mehr weiter weiß. Ich hoffe ich bekommen hier Unterstützung

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Nur wenn er fragt, dann sage ihm dass es nicht von ihm ist.
Du hast je keinen DNA-Test gemacht, hast also keinerlei Sicherheit. Du nimmst nur an dass es sein Kind ist, aufgrund von Logik.

Wenn du das jetzt erzählst, dann machst du deinem Mann das Leben extrem schwer, der Ex will das Kind dann regelmäßig sehen (er wird den Umgang mit dem Kind auch gerichtlich einklagen und durch alle Instanzen gehen) und entzweit eure Familie.

Glaub mir, ich würde das auch so machen wenn es mein Kind wäre, obwohl ich eigentlich ein ganz lieber Kerl bin!

Trenne dich vollkommen von deinem Ex, rede nicht mehr mit ihm und lasse ihn auch nicht auf die Idee kommen dass du nett zu ihm sein würdest.
Wenn du jetzt irgend etwas erzählst, dann regnet ein Haufen AA auf dich und deine Familie nieder und zwar nicht nur jetzt, sondern bis ans Ende deiner Beziehung mit deinem aktuellen Mann.

So sehe ich das jedenfalls, aber ich bezweifle dass es besser enden wird.

Wie ähnlich sehen sich Dein Mann und Dein Ex?

unbeleidigte Leberwurst meinte:

Wie ähnlich sehen sich Dein Mann und Dein Ex?

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Ziemlich ähnlich. Seiner Oma ist sie wie aus dem Gesicht geschnitten. Mein ex ist blond und sie auch. Mein jetziger Mann eher der dunkle Typ.

Das ist eine schwierige Situation, die sich auch nicht einfach lösen wird. Moralisch ist es auch schwierig, aber Du hast es ja selbst erkannt ...

Dein jetziger Mann hat eine Vaterschaft anerkannt, die nicht stimmt. Der Kindesvater hegt jetzt Zweifel daran. Hatte er denn jemals die Gelegenheit, dass er wissen konnte, dass er Vater wird/ist?

Sofakissen schreibt: Ich würde dazu tendieren, ihm zwar die Wahrheit zu sagen. Aber ihm zu erklären, dass dein Mann die Vaterrolle übernommen hat und er nach mehreren Jahren nicht plötzlich damit herkommen braucht, einen auf Vater zu machen. Dass es nicht gewünscht ist, dass an der Vaterrolle deines Mannes gerüttelt wird.

So einfach ist die Sache nicht.

Der Kindsvater hat aufgrund der Ähnlichkeit (ja und auch aufgrund Eurer damaligen Beziehung) den Verdacht, er könnte der Vater Deines Kindes sein. Und das wird er vermutlich aufklären wollen.

Die Vaterschaft kann nun mit zwei voneinander unabhängigen, gerichtlichen Verfahren geklärt werden. Neben der bereits seit langem möglichen "Anfechtung der Vaterschaft" ist seit 1.4.2008 die "Klärung der Abstammung" möglich. Das zweifelnde Familienmitglied (entweder Vater, Mutter, Kind) hat die Wahl, eines oder beide Verfahren in Anspruch zu nehmen.

Nach § 1598 a BGB haben Vater, Mutter und Kind haben jeweils gegenüber den anderen beiden Familienangehörigen einen Anspruch auf Klärung der Abstammung. Die Betroffenen müssen in die genetische Abstammungsuntersuchung einwilligen und die Entnahme der erforderlichen Proben dulden.

Dieser Anspruch ist an keine Frist gebunden.

Wird die Einwilligung versagt, kann sie vom Familiengericht ersetzt werden. In außergewöhnlichen Fällen (besondere Lebenslagen und Entwicklungsphasen des Kindes) kann das Verfahren ausgesetzt und erst später wieder aufgenommen werden.

Die Sache ist jetzt so gelaufen und ich kann Deine Ängste auch verstehen. Jedoch wäre die Möglichkeit des "Auffliegens" immer da, z. B. wenn angenommen Dein Kind erkrankt und es notwendig wäre, nachzuforschen, welche Krankheiten es schon in den Familien gab oder es um Organspenden ginge ...

Hast Du schon mit dem biologischen Vater des Kindes gesprochen?

Die eine Frage ist ja, wie weit der Kindesvater gerichtlich gehen würde.
Die andere wiederum ist die, ob er nicht moralisch das Recht hat, es zu erfahren.

Weiterhin geht es ja auch noch um das Kind selber.

Darf man hier Links einstellen? Folgende Seite finde ich sehr interessant, weil alle Perspektiven beleuchtet werden.
Auch die, wie sich das Kind mal fühlen könnte.

https://kuckucksvater.wordpress.com/

unbeleidigte Leberwurst meinte:

Wie ähnlich sehen sich Dein Mann und Dein Ex?

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Ist doch egal. Was will er denn machen wenn sie es ihm nicht bestätigt?

Sie kann ja auch sagen dass sie ihn nicht kennt, nur flüchtig vom sehen. Er kann dann nicht mal einen DNA-Test machen lassen.

silent_warior meinte:

Ist doch egal. Was will er denn machen wenn sie es ihm nicht bestätigt?

Sie kann ja auch sagen dass sie ihn nicht kennt, nur flüchtig vom sehen. Er kann dann nicht mal einen DNA-Test machen lassen.

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Der Kindsvater kann es gerichtlich durchsetzen.

Und mal abgesehen jetzt von der schwierigen Situation von Pipilangstrumpf, ist es gut, dass es diese Möglichkeit gibt. Mal den Faden weitergesponnen, der Kindsvater bekommt - wie auch immer - Kontakt zu seinem Kind, wenn es älter wird und das Kind erfährt dann erst von ihm, wo es herstammt, dass es noch andere Großeltern oder Halbgeschwister hat.

Ich würde dem Kindesvater und der Tochter die Wahrheit sagen.