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Kaufsucht meiner Mutter

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Gast

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Hallo an alle.

Ich hoffe das ich von euch einen guten Rat bekommen kann. Meine Mama ist seit Jahren kaufsüchtig sie bestellt ständig bei vielen Versandhäusern und ihr wächst der ganze Schuldenberg schon über den Kopf. Derzeit ist sie wieder in einer Situation wo sie weder ein noch aus weiss. Wir Kinder wissen aber absolut nicht wie wir ihr helfen sollen. Wo fangen wir an. Wir wollen ihr kein Geld mehr leihen weil es einfach keinen Sinn macht. Ihr Lebensgefährte weiss auch nicht darüber Bescheid das macht sie alles heimlich. Wir wollen ihr so gerne helfen nur wissen wir nicht wo wir anfangen sollen. In erster Linie wäre es auch wichtig das sie sich von ihrem Partner trennt da er ihr nicht gut tut. Sie hatte ihr ganzes Leben nur Scheisse. Uns Kindern ( wir haben alle selber schon Familie)geht es gut wir haben alles nur wir sehen wie unsere Mama zugrunde geht und wissen nicht wie wir sie aus ihrer Sucht bzw. aus ihren ganzen Schulden rausholen sollen. Sollen wir mit ihr reden sollen wir zur Schuldenberatung sollen wir uns Hilfe von einem Psychologen holen?
 
Hallo Gast,
würd empfehlen, eine Schuldnerberatung einzuschalten. Dazu wird sie ihr Einverständnis geben müssen. Ohne dieses
ist das Einschalten einer solchen nicht möglich.
Sucht Euch bitte eine gute aus.

Schön, daß ihr ihr so gerne helfen wollt und es macht bestimmt traurig mitanzusehen, wie es ihr geht.
Ihr könnt ohne Eure Zustimmung für sie nichts tun.
Jede Sucht hat eine Geschichte.
Und bitte ihr kein Geld mehr leihen - es macht die Situation für Eure Mutter nicht leichter.
Sie wird von alleine begreifen müssen und es wäre schön, ihr dann Unterstützung geben zu können, was sie da aus ihrem Leben macht.
Einen Psychologen wird Eure Mutter von alleine aufsuchen, wenn sie solch eine Unterstützung möchte.

Solange sie ihre eigene Kaufsucht nicht einsieht und bereit ist, sich evtl. Unterstützung zu holen, könnt ihr nichts machen -
außer Zusehen.

Kenne nun den Gesundheitszustand Eurer Mutter nicht. Mit der folgenden Äußerung möchte ich Dir/Euch nicht zu nahe treten und bitte dafür um Verständnis. Danke.
Hinter der Kaufsucht steckt evtl. eine psychische Erkrankung. Ich würde in solch einer Situation zum Hausarzt gehen und mit ihm über das Verhalten Eurer Mutter ein offenes Gespräch führen. Ihr habt die Möglichkeit ein sog. Angehörigengespräch zu führen.
Der Hausarzt ist jedoch an seine Schweigepflicht gebunden.
Es gibt die Möglichkeit einer Betreuerbestellung für finanzielle Angelegenheiten.
Voraussetzung zur Betreuerbestellung ist eine psychische Krankheit oder eine körperliche, geistige oder seelische Behinderung.
Eine Bekannte von mir ist Betreuerin für finanzielle Angelegenheiten ihres Mannes. Er ist seelisch erkrankt. Er war/ist nach
Gesprächen mit ihr und dem ihn betreuenden Arzt damit einverstanden.

Ich wünsch Euch, daß ihr einen Weg findet, um Eurer Mutter helfen zu können und sie bereit ist, sich damit auseinanderzusetzen.

alles Liebe
gastin
 
Du möchtest helfen, aber weißt nicht wie, es gibt viele Wege, die ihr einschlagen könnt.
- Rede mit deiner Mutter, kläre sie auf, wo das ganze hin geht. Sperre ihr alle Einkaufskataloge, wobei das wahrscheinlich nicht ganz so geht. Biete ihr an, mit ihr zu einen Arzt zu gehen und dann auch eine Therapie anzufangen. wenn das nicht hilft:
- dann musst du das in der Familie klar aussprechen. Das heißt, du wirst die Hilfe aller brauchen. Wenn das ganze heimlich geht, wird sie so weiter machen und solange du ihr sogar dabei hilfst, es geheim zu halten, wird sie es nicht ändern. Ihr müsst das ganz klar absprechen. Gleichzeitig kann man... alle Pakete wieder zurück schicken, das heißt, leider muss immer jemand da sein, der alle Pakete zurück schickt, oder sie gar nicht annimmt.
-Sobald das gemacht ist; Überlegen, wie man das mit den Schulden hinbekommt. Auch da kann man das ganze entweder alleine machen, mit der Bank oder eben zu einem Schuldnerberatungsstelle gehen.

Aber was ganz wichtig ist... solange du ihr Geld gibst, unterstützt du das, solange du das geheim hältst, wird sich nichts ändern.
 
Du bist nicht für das Leben Deiner Mutter verantwortlich. Das ist sie selbst. Auch Ihre Partnerwahl ist allein ihre Entscheidung.


Was Du machen kannst, ist ihr Wege aufzeigen. Ihr zu sagen, an wen genau sie sich bei der Schuldnerberatung wenden kann. Wer ihr Ansprechpartner dort ist. Infos zusammenstellen. Es konkret benennen. Nicht allgemein der Rat, Du solltest mal zur Schuldnerberatung, sondern "du kannst diese Nr. anrufen, diesen Mann oder diese Frau". Ob sie es tut, ist ihre Entscheidung. Du kannst ihr aber natürlich anbieten, sie zu begleiten, wenn sie das wünscht. Oder ihr bei dem Papierkram zu helfen, damit sie einen Überblick über die Schulden bekommt. Aber ihre Entscheidung mußt Du respektieren. Sie ist eine erwachsene Frau.


Das Gleiche gilt für ärztliche/psychotherapeutische Behandlung, Selbsthilfegruppen. Du kannst ihr auch hier den Weg konkret aufzeigen. Und ihr anbieten, sie auf dem Weg zu unterstützen. In Bewegung setzen, kann sie sich aber nur selbst. Es ist ihre Entscheidung, wie sie mit deinen Informationen und deinem Unterstützungsangebot umgeht.


Etwas anderes ist, daß Ihr, Du und Deine Geschwister, sie und nicht ihre Sucht unterstützen solltet. D.h. natürlich ihr kein Geld geben, daß sie für ihre Sucht verwendet. Oder dazu verwendet, die Folgen ihrer Sucht zu mindern und zu verheimlichen.


Und schau bitte nicht nur auf Deine Mutter und ihr Leid. Sondern achte fürsorglich auf Dich. Wie geht es Dir dabei die Schwäche Deiner Mutter zu sehen? Wie gehst Du mit Deiner Hilflosigkeit um? Wie entwickeln sich Deine Gefühle zu Deiner Mutter und Deinen Geschwistern? Zu Dir selbst? Wie wirkt sich Dein Mitleiden auf Deine Familie aus? Hast Du selbst Kinder? Wirkt sich Dein Verhältnis zu Deiner Mutter und Dein Sohn/Tochtersein auf Dein Verhältnis zu Deinen Kindern aus? Da sind Deine Ansatzpunkte und Deine Verantwortung.
 
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