Moriarty18
Neues Mitglied
Hallo zusammen,
ich versuche mich halbwegs kurz zu fassen: Unsere Familiensituation ist seit Ewigkeiten ziemlich schwierig. Meine Eltern sind total zerstritten,Scheidung ist längst überfällig, die Ehe ist nur noch rein zweckmäßig. Meine Mutter hat u.a aber nicht nur deswegen psychische Probleme (Angstattacken, Depression), was für uns alle eine sehr große Belastung ist. Mein Vater ist in vielen Dingen schwierig, er wird schnell sehr aggressiv und reagiert vollkommen über (natürlich nur verbal), hat oft wenig Verständnis für die Sichtweisen anderer und kann Kritik sehr schlecht ab.
Im Gegensatz zu meiner Mum oder meiner Schwester hab ich (19,m) zu meinem Vater eigentlich ein ziemlich gutes Verhältnis. Irgendwie hat das sich so mit der Zeit entwickelt. Teilweise weiß ich einfach wie ich mit seinen Macken umgehen muss - andererseits hab ich in letzter Zeit das Gefühl, ich lasse ihm viel zu viel durchgehen. Teilweise verbringe ich Zeit mit ihm einfach um weiteren Streit zu vermeiden, aber irgendwie wird das alles langsam zu viel.
Es ist so, dass mein Vater einige gesundheitliche Probleme hat: Er hat lange geraucht, hatte vor ca. 2 1/2 Jahren Lungenkrebs (der zum Glück operativ entfernt werden konnte), jedoch wurde ihm Teil der Lunge entfernt und er leidet an Sarkoidose. Dementsprechend kriegt er nur sehr schlecht Luft und ist was Bewegung angeht sehr eingeschränkt. Die ganze Situation, auch der ewige Streit mit meiner Mum belastet und frustriert ihn, und das kann ich komplett verstehen. Was ich jedoch absolut nicht verstehen kann ist, dass er a) diesen Frust an uns auslässt und b) absolut nix gegen seine Situation tut: Mein Vater ist nämlich gleichzeitig sehr übergewichtig. Er ernährt sich total ungesund, trinkt bedenklich regelmäßig Alkohol (nie zu viel, aber viel zu oft), und bewegt sich kein bisschen, obwohl er die Zeit dazu hätte. Mein Dad hat keinerlei Freunde und keine wirklichen Hobbys - das Einzige was ihm wirklich Spaß zu machen scheint ist Kochen und Essen. Also geht er fast jeden Tag einkaufen, kauft massenhaft Lebensmittel und veranstaltet jeden Tag ne riesige Kochschlacht in der Küche. Den Dreck können wir dann meistens sauber machen. Für ihn ist Kochen und gemeinsames Abendessen essentieller Teil des Familienlebens - wenn er sich also in die Küche stellt und was kocht tut er damit in seinen Augen uns etwas Gutes. Und auch die Denkweise kann ich irgendwo verstehen, wahrscheinlich hat er es als Kind einfach so zu Hause gelernt. Allerdings kann ich es nicht verstehen, dass er nicht einsieht dass es Überhand nimmt und der Rest der Familie darauf nicht annähernd so viel Wert legt wie er. Wenn man das dann sagt, ist er aber schlecht gelaunt. Gerade was das angeht hab ich das Gefühl ich bestärke ihn zu sehr, da ich selbst gerne koche und schon eher Wert auf gutes Essen lege und "mir mal was leckeres gönne" - aber im Gegensatz zu ihm bin ich kerngesund, bewege mich regelmäßig und bin nur knapp über der Grenze zum Untergewicht.
Seit ich klein bin, bin ich davon aufgewacht, wie er sich jeden morgen aufs neue die Lunge aus dem Leib hustet. Das immer wieder hören zu müssen und zu sehen wie er sich weiter vollstopft und nichts ändert, macht mich einerseits sowas von wütend..andererseits bin ich auch wieder nicht hart genug, um ihm ganz klar zu sagen "Selbst schuld, da musst du jetzt mit klar kommen".
Generell scheint er viele Dinge, die ihm nicht gefallen, einfach nicht akzeptieren zu wollen: Ich fang bald ein neues Studium an,werde also hier ausziehen und bin auf WG-Suche, sitz aber sonst viel zu Hause rum und hab nicht allzu viel zu tun (was mich selbst nervt^^). Da ich oft zu Hause bin und mein Dad viel von zu Hause arbeitet, verbringe ich wirklich viel Zeit mit ihm. Trotzdem durfte ich mir gestern anhören, ich wäre ja nie da - nur weil ich 2 Tage lang in Folge den Abend lieber in meinem Zimmer verbring und mich mit halbwegs intressanten Themen beschäftige um geistig nicht komplett einzugehen, anstatt mich schon wieder mit ihm draussen hin zu setzen obwohl es halt einfach nichts zu erzählen gibt. Sorry, aber bin ich sein persönlicher Bespaßer?
Das Problem ist: All diese Dinge kann man ihm nicht wirklich vernünftig sagen, ohne dass es Streit gibt. Selbst wenn man dabei ruhig bleibt und es nicht als Vorwurf formuliert, sondern weil man sich Sorgen macht (das tue ich wirklich) endet es entweder im Streit oder er sagt dann "ja du hast ja Recht", aber es ändert sich absolut gar nix. Ich würde gerne ihm die Tage gerne einige Dinge ganz klar sagen, aber ich weiß echt nicht ob ich das riskieren soll, weil ich damit eventuell einen riesen Streit, der dann auch meine Mum betrifft, anzettel.
Irgendwie hab ich langsam das Gefühl, als würde er nur noch sein Ding durchziehen, ohne wirklich Rücksicht auf andere zu nehmen (insbesondere nicht auf meine Mum und meiner Schwester, bei mir geht es noch ziemlich) und dabei irgendwie ohne Plan und Perspektive so weiterzumachen wie bisher. Ich kann verstehen, dass die gesamte Situation sehr frustrierend ist, aber das kann doch keine Ausrede sein, den Kopf in den Sand zu stecken und nix zu tun, und dabei noch ne Belastung für andere zu sein.
Irgendwie fühl ich mich einerseits verpflichtet ihm zu helfen, und immer wieder zu ihm zu gehen und mit ihm zu reden, weil ich ja auch irgendwo merke,dass es ihm psychisch nicht gut geht. Aber so langsam wird das auch für mich zur Belastung, und irgendwo nervt es einfach, und ich weiß nicht mehr, was ich tun soll, damit er anfängt an sich selbst zu arbeiten..
Das war jetzt sehr durcheinander ich weiß, Das waren jetzt nur zwei Beispiele, wo er absolut nicht bereit ist andere Sichtweisen zu akzeptieren oder einfach nicht sein Verhalten ändern will, obwohl er damit allen zur Last fällt. Ich hoffe das "eigentliche Problem" ist halbwegs deutlich geworden, und jemand hat ein paar Ratschläge für mich 🙂
Danke und LG 🙂
ich versuche mich halbwegs kurz zu fassen: Unsere Familiensituation ist seit Ewigkeiten ziemlich schwierig. Meine Eltern sind total zerstritten,Scheidung ist längst überfällig, die Ehe ist nur noch rein zweckmäßig. Meine Mutter hat u.a aber nicht nur deswegen psychische Probleme (Angstattacken, Depression), was für uns alle eine sehr große Belastung ist. Mein Vater ist in vielen Dingen schwierig, er wird schnell sehr aggressiv und reagiert vollkommen über (natürlich nur verbal), hat oft wenig Verständnis für die Sichtweisen anderer und kann Kritik sehr schlecht ab.
Im Gegensatz zu meiner Mum oder meiner Schwester hab ich (19,m) zu meinem Vater eigentlich ein ziemlich gutes Verhältnis. Irgendwie hat das sich so mit der Zeit entwickelt. Teilweise weiß ich einfach wie ich mit seinen Macken umgehen muss - andererseits hab ich in letzter Zeit das Gefühl, ich lasse ihm viel zu viel durchgehen. Teilweise verbringe ich Zeit mit ihm einfach um weiteren Streit zu vermeiden, aber irgendwie wird das alles langsam zu viel.
Es ist so, dass mein Vater einige gesundheitliche Probleme hat: Er hat lange geraucht, hatte vor ca. 2 1/2 Jahren Lungenkrebs (der zum Glück operativ entfernt werden konnte), jedoch wurde ihm Teil der Lunge entfernt und er leidet an Sarkoidose. Dementsprechend kriegt er nur sehr schlecht Luft und ist was Bewegung angeht sehr eingeschränkt. Die ganze Situation, auch der ewige Streit mit meiner Mum belastet und frustriert ihn, und das kann ich komplett verstehen. Was ich jedoch absolut nicht verstehen kann ist, dass er a) diesen Frust an uns auslässt und b) absolut nix gegen seine Situation tut: Mein Vater ist nämlich gleichzeitig sehr übergewichtig. Er ernährt sich total ungesund, trinkt bedenklich regelmäßig Alkohol (nie zu viel, aber viel zu oft), und bewegt sich kein bisschen, obwohl er die Zeit dazu hätte. Mein Dad hat keinerlei Freunde und keine wirklichen Hobbys - das Einzige was ihm wirklich Spaß zu machen scheint ist Kochen und Essen. Also geht er fast jeden Tag einkaufen, kauft massenhaft Lebensmittel und veranstaltet jeden Tag ne riesige Kochschlacht in der Küche. Den Dreck können wir dann meistens sauber machen. Für ihn ist Kochen und gemeinsames Abendessen essentieller Teil des Familienlebens - wenn er sich also in die Küche stellt und was kocht tut er damit in seinen Augen uns etwas Gutes. Und auch die Denkweise kann ich irgendwo verstehen, wahrscheinlich hat er es als Kind einfach so zu Hause gelernt. Allerdings kann ich es nicht verstehen, dass er nicht einsieht dass es Überhand nimmt und der Rest der Familie darauf nicht annähernd so viel Wert legt wie er. Wenn man das dann sagt, ist er aber schlecht gelaunt. Gerade was das angeht hab ich das Gefühl ich bestärke ihn zu sehr, da ich selbst gerne koche und schon eher Wert auf gutes Essen lege und "mir mal was leckeres gönne" - aber im Gegensatz zu ihm bin ich kerngesund, bewege mich regelmäßig und bin nur knapp über der Grenze zum Untergewicht.
Seit ich klein bin, bin ich davon aufgewacht, wie er sich jeden morgen aufs neue die Lunge aus dem Leib hustet. Das immer wieder hören zu müssen und zu sehen wie er sich weiter vollstopft und nichts ändert, macht mich einerseits sowas von wütend..andererseits bin ich auch wieder nicht hart genug, um ihm ganz klar zu sagen "Selbst schuld, da musst du jetzt mit klar kommen".
Generell scheint er viele Dinge, die ihm nicht gefallen, einfach nicht akzeptieren zu wollen: Ich fang bald ein neues Studium an,werde also hier ausziehen und bin auf WG-Suche, sitz aber sonst viel zu Hause rum und hab nicht allzu viel zu tun (was mich selbst nervt^^). Da ich oft zu Hause bin und mein Dad viel von zu Hause arbeitet, verbringe ich wirklich viel Zeit mit ihm. Trotzdem durfte ich mir gestern anhören, ich wäre ja nie da - nur weil ich 2 Tage lang in Folge den Abend lieber in meinem Zimmer verbring und mich mit halbwegs intressanten Themen beschäftige um geistig nicht komplett einzugehen, anstatt mich schon wieder mit ihm draussen hin zu setzen obwohl es halt einfach nichts zu erzählen gibt. Sorry, aber bin ich sein persönlicher Bespaßer?
Das Problem ist: All diese Dinge kann man ihm nicht wirklich vernünftig sagen, ohne dass es Streit gibt. Selbst wenn man dabei ruhig bleibt und es nicht als Vorwurf formuliert, sondern weil man sich Sorgen macht (das tue ich wirklich) endet es entweder im Streit oder er sagt dann "ja du hast ja Recht", aber es ändert sich absolut gar nix. Ich würde gerne ihm die Tage gerne einige Dinge ganz klar sagen, aber ich weiß echt nicht ob ich das riskieren soll, weil ich damit eventuell einen riesen Streit, der dann auch meine Mum betrifft, anzettel.
Irgendwie hab ich langsam das Gefühl, als würde er nur noch sein Ding durchziehen, ohne wirklich Rücksicht auf andere zu nehmen (insbesondere nicht auf meine Mum und meiner Schwester, bei mir geht es noch ziemlich) und dabei irgendwie ohne Plan und Perspektive so weiterzumachen wie bisher. Ich kann verstehen, dass die gesamte Situation sehr frustrierend ist, aber das kann doch keine Ausrede sein, den Kopf in den Sand zu stecken und nix zu tun, und dabei noch ne Belastung für andere zu sein.
Irgendwie fühl ich mich einerseits verpflichtet ihm zu helfen, und immer wieder zu ihm zu gehen und mit ihm zu reden, weil ich ja auch irgendwo merke,dass es ihm psychisch nicht gut geht. Aber so langsam wird das auch für mich zur Belastung, und irgendwo nervt es einfach, und ich weiß nicht mehr, was ich tun soll, damit er anfängt an sich selbst zu arbeiten..
Das war jetzt sehr durcheinander ich weiß, Das waren jetzt nur zwei Beispiele, wo er absolut nicht bereit ist andere Sichtweisen zu akzeptieren oder einfach nicht sein Verhalten ändern will, obwohl er damit allen zur Last fällt. Ich hoffe das "eigentliche Problem" ist halbwegs deutlich geworden, und jemand hat ein paar Ratschläge für mich 🙂
Danke und LG 🙂