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Aschenputtel

Gast
Ist das Partnerschaft, wenn ein Mann seine Ehefrau jahrelang vernachlässigt, obendrein von ihr verlangt gut gelaunt und glücklich zu sein???
Ist das Partnerschaft, wenn ER seine Bedürfnisse immer über ihre stellt, ihre erst gar nicht zur Kenntnis nimmt?
Was sind das für Menschen, die rücksichtslos andere für sich einsetzen, und sich selbstgefällig mit deren "Federn schmücken"?
Beziehungsunfähige, abstrakte Egoisten, die Spass an der Zerstörung ihrer angeblich Liebsten haben, weil sie so ihre Kraft ziehen???
Wer kann mir Tipps geben, wie ich einen notorischen Fremdgänger "zur Strecke" bringe? ( berufsbedingte, grosszügige, unkontrollierbare Freiheiten erlauben manches Schäferstündchen während der Arbeitzeit ).

Wer hat sich, und wie, aus einer einseitigen Beziehung, trotz Unterdrückung, Erniedrigung und sehr schmerzlicher Verletzungen befreien können?

Schon mal vielen Dank für deinen Tip!
 
Hallo Aschenputtel.

man sagt, betrogen wurde zu allen Zeiten - nur heute scheint es so weit zu sein, dieses "Beziehungsverbrechen" zu thematisieren.

Ich selbst habe dies nicht erfahren (müssen), doch alles, was du beschreibst, kenne auch ich aus eigener leidvoller Erfahrung.

Ich selbst habe mir irgendwann die Frage gestellt, was es denn überhaupt bringt, einen Menschen, der mich so behandelt "zur Strecke zu bringen".
Man muss verstehen,. dass man nicht "eine Sprache spricht", wenn man solches Verhalten am Partner früher oder später entdeckt.

Was wäre wenn er sich deinen Vorwürfen stellen würde ?
Würde er sich ändern ?
Meiner Erfahrung nach nicht, denn der Mensch ist nicht imstande, sich wirklich zu ändern.

Betrügt er dich, hat er den Respekt vor dir längst verloren - darüber musst du dir im Klaren sein.
Mit einem solchen Menschen wirst du niemals eine vernünftige Diskussion führen können, weil es hierbei nicht um grundsätzliche, unbewusste Handlungen seinerseits geht, sondern vielmehr um Handlungen, über dessen Folgen er sich im Klaren ist - und er tut es dennoch.

Ich kann hier nur meine Meinung und meine eigene Erfahrung berichten.
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

Im Übrigen wartet auf jeden Menschen irgendwo der- diejenige, den/die er/sie auch verdient..auch auf dich !!

Liebe Grüsse,

*Parzi
 
Hallo Aschenputtel, hi Parzi,

@Parzi,
gebe Dir völlig recht. Man muss nicht die gleiche Erfahrung gemacht haben, um einen Weg der Trennung zu finden, ohne den anderen zur Strecke bringen zu müssen. Wenn dieser Gedanke vorherrscht, dann war es schon fast zu spät für eine Trennung.

@Aschenputtel,
ich habe mich nach 13 Jahren Ehe aus so einer einseitigen Gefangenschaft befreit.
Ich hab mich jetzt, nach 19 Jahren Lebensgemeinschaft wiederum von meinem Lebensgefährten befreit. Viel zu spät, hätte ich es früher getan, hätte ich vielleicht noch mal spass an einer Zweisamkeit finden können.
Aber inzwischen, habe ich überhaupt nicht mehr das Bedürfnis danach.

Tatsache ist doch, dass es immer wieder passiert, dass man sich im Laufe des Zusammenlebens entgegengesetzt entwickelt, und spätestens dann der Zeitpunkt einer Trennung von diesem Lebensabschnittsgefährten ansteht.
Ich mache mir zum Vorwurf, dass ich beide Male zu lange gewartet habe.

Ich habe mir folgende Fragen gestellt:
Was bedeutet er mir noch?
Was stört mich an ihm?
Würde ich etwas vermissen, und wenn ja, was?
Was gefällt mir noch an ihm?
Möchte ich unter diesen Umständen mit ihm alt werden?

Was ändert sich für mich, wenn ich mich löse?
Ist es mehr als Gewohnheit und Bequemlichkeit, was mich noch hier hält?
Kann ich alleine in bescheideneren Verhältnissen leben?
Wie würde er reagieren, wenn ich ihm meinen Entschluss mitteilte?
Wäre es möglich räumlich getrennt voneinander zu leben, aber noch losen Umgang miteinander zu pflegen?
Wäre es möglich, sich ohne Streit zu trennen?
Wäre mir eine Trennung so viel wert, dass ich auf alles verzichten und nochmal ganz von vorne anfangen würde?

Wenn Du einen Großteil dieser Fragen mit Ja beantworten kannst, dann bist Du reif für eine Trennung. Es wird zwar auch dann noch Augenblicke in Deinem Leben geben, wo Du manch liebgewordene Situation vermisst, manche Bequemlichkeit vermisst, die Dir vorher nicht so bewusst war.
Aber erfahrungsgemäß überwiegt die Erleichterung der Befreiung, diese etwas wehmütigen Gedanken. Irgendwann ist man sogar in der Lage, das unangenehme im Zusammenleben zu verdrängen und das Gute und Schöne, das es ja auch mal gab, in Erinnerung zu behalten.
Jedes Loslassen bringt auch Schmerzen mit sich, ist aber nunmal der Preis für die Freiheit.

Wäre schön, wenn meine Zeilen Dich bei Deinem Entschluss unterstützen könnten.
Lieber rechtzeitig eine festgefahrene Beziehung beenden, als warten, bis sich Unmut, Zorn und Hass aufstaut, denn dann ist eine Trennung sehr anstrengend und kräftezehrend.
Beste Grüße
Luiserl
 
Hallo Parzi,

DANKE, für Deine mir kraftgebende Antwort, ich meine Dich verstanden zu haben und werde mich wohl bald ohne den "Streckschuss" vom Schrecken ohne Ende verabschieden. In all den Jahren wurde ja schon alles gesagt und Deine Erfahrungen kann ich nur bestätigen (es ist ihm ja bewusst, dass er mich mit bestimmten Verhaltensweisen z. Bsp. Rücksichtslosigkeit verletzt).

Es ist alles wahr was Du beschrieben hast. Es kam / Kommt nie eine Diskussion mit erfolgreicher Lösung zustande.
Er ist viel zu viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, findet sich toll und alles was er tut ist viel mehr wert als das was ich mache.
Nur bei Fehlern gilt eine andere Rechnung: meine zählt er 1000fach, seine verniedlicht er auf 0.
Überhaupt reagiert er absolut überempfindlich, wenn es um seine eigene Person und seine vermeintlich weisse Weste geht. Er fühlt sich schon bei einfachen Nachfragen angegriffen, reagiert schmollend, ist beleidigt, statt nochmal nachzufragen ob er mich überhaupt richtig verstanden hat.
Ich muss mir hingegen von ihm alles gefallen lassen, und da ist sehr viel Erniedrigendes dabei. Zudem erwartet und wünscht er Endlos-Geduld und Ewig-Verständnis von mir.

Ich bin sehr alleingelassen mit dem für mich zermürbenden Zustand, suche wahrscheinlich nach "handfesten Gründen" um eine Erklärung für sein mir gegenüber widerliches, ignoranten Verhalten zu finden, dem eigentlich jegliche Basis fehlt.

Herzlich liebe Grüsse

Aschenputtel (ist noch eine Närrin, wird aber noch weise... ;-)
 
Hallo Luiserl,

was hast Du mir gerade gut getan! Wenn Ihr, die Ihr hier brauchbare! Ratschläge gebt, wüsstet, wie dankbar ich Euch dafür bin...
Luiserl, Deine Zeilen bestärken mich sehr bei meinem Entschluss die Trennung durchzuziehen (ich war schon einige male soweit) - bin leider nur schon wegen der "Vertagungen" in der kräftezehrenden Phase angekommen, und stecke damit in einer chronischen Krankheit derselben Art fest, sitze somit wie in der Falle. Aber Ihr habt mir schon sehr viel Mut gemacht.

Besten Dank und für Dich alles erdenklich Gute!
Mit herzlichen Grüssen

Aschenputtel
 
Liebes Aschenputtel,

oh wie bekannt kommt mir deine Schilderung vor...wenn es so sein soll, dass Menschen derart unterschiedlich sind, dass sie rein gar kein Verständnis für Sorgen und Probleme aufbringen und statt dessen lieber emotional unterkühlt - oder noch schlimmer - schmollend oder anders verständnislos reagieren, dann soll das wohl irgendeine entwicklungstechnische Berechtigung haben - einzig der Sinn liegt für mich im Verborgenen.

Aber müssen (oder können) wir alles irdische verstehen ? Mitnichten..daher habe ich es aufgegeben, erwische mich nur noch selten dabei, mit derart "fehlerlosen" Schöpfungen der Natur in Diskussionen zu verfallen, die man (trotz einleuchtender Argumente) nur verlieren kann.

Ich erlebe gerade selbst (einmal wieder) diese mir völlig unverständliche Situation, dass ich bei meiner Partnerin Argumente deshalb nicht bringen muss, weil sie sie mit fadenscheinigen eigenen Argumenten solange ad absurdum führt, bis ihr die Argumente (oder besser gesagt, die Trotz-Reaktionen) ausgehen.

Beispiel: Als meine Freundin kürzlich, an der Strasse parkend, die Wagentür geöffnet, rückwärts aus dem Auto kroch und ich gerade noch sah, dass ein Auto ausweichen musste, sagte ich ihr, dass es sehr eng gewesen wäre und sie doch künftig die Tür so lange zulassen sollte, bis sie wirklich aussteigt, bekam ich als Reaktion auf meine Sorge über ihre Gesundheit folgende Antwort: "Ich bin seit 32 Jahren nicht angefahren worden und kann sehr gut selbst auf mich achten, schon meine Eltern haben immer versucht mich zu bevormunden - du musst das nicht auch noch tun. Ausserdem ist es allein meine Sache, wenn ich angefahren werde!"

Alle meine Argumente, es wäre keine Bevormundung gewesen, sondern nur Angst oder Sorge um sie (was doch eigentlich die meisten Menschen freuen sollte), hat sie nicht gelten lassen...

Passieren solche Dinge häufiger, denkt man zwangsläufig auch schon mal über
die Beziehung im Ganzen nach und man merkt, dass eigentlich so einiges nicht stimmt.

Ich will damit nur sagen, dass es nicht immer ein bewusstes Ausnutzen des Partners sein muss...nein..manchmal sind einfach die Vorzeichen und die Einstellung derart differenziär, dass es beinahe unmöglich wird, eine gemeinsame Sprache zu finden, weil sich einer von beiden (im schlimmsten Fall beide) sofort angegriffen fühlen.
Kommt noch eine Diskussionsunfähigkeit dazu, dann ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen...leider stellt man sowas meistens erst spät fest.

Wie voller Angst ein schlechter Komödiant,
Der auf der Bühne seinen Spruch vergaß,
So wie ein Raubtier, das in Wut entbrannt,
Sich selber schwächt im Zornesübermaß;
So fehlt mir oft im schüchternem Verzagen
Die rechte Form, in der sich Liebe faßt,
Des Herzens Kraft scheint gänzlich zu versagen,
Erliegt sie schweigend meiner Liebe Last.

Dann mögen meine Blicke mich erklären,
Die stummen Boten der beredten Brust,
Die Liebe flehn und ihren Lohn begehren
Mit besserm Wort, als Lippen je bewußt.

Verstehst du ihre Sprache, wenn sie schweigen?
Augen, die hören, sind der Liebe eigen.


*Parzi
 
LiebeR Parzi
(habe eben Dein Profil entdeckt .... )

Deine Schilderung ist beispielhaft, genau so läuft´s immer ab!
Genau die Argumente, wie die Deiner Freundin bekomme auch ich zu hören.
Meine Erklärungen dazu, gleichen wiederum Deinen. Mein Mann nennt meine berechtigte Besorgnis (es steckt ja auch ein Verantwortungsgefühl der restlichen Welt gegenüber dahinter, auf nachlässiges Verhalten hinzuweisen) Kritik. Ansonsten spiegelt Deine Erfahrung bis ins Detail meine.

"Dann mögen meine Blicke mich erklären,
Die stummen Boten der beredten Brust,
Die Liebe flehn und ihren Lohn begehren
Mit besserm Wort, als Lippen je bewußt.

Verstehst du ihre Sprache, wenn sie schweigen?
Augen, die hören, sind der Liebe eigen."

..... JA, auch genau da liegt der Knackpunkt:

Kalte, gleichgültige Augen, in die ich da blicke ....
Genau, eigentlich kommt es ja auf das Verstehen der Worte nicht soooo genau an.
Man kann sich auch ohne Worte gut verstehen und wohlwollend miteinander leben. Ein liebevolles Füreinander wäre schon erbauend für beide.
Dabei macht der Ton die Musik, und die Gestik dazu sagt alles.

Das habe ich meinem Mann auch schon erklärt, nur kapieren kann oder will er es nicht. Stattdessen möchte er mich von seiner Einstellung überzeugen, dass nur das Wort zählt... und aus seinem Munde kommen die Wörter bevor er gedacht hat.
Wie Du schon erwähnt hast, man verliert immer bei Diskussionsversuchen ...

Dann kennst Du das wohl auch, dieses miese Gefühl der Unverstandenheit.
Es könnte einen kaputt machen....

und .... ich hätte mich über den Hinweis der Deiner Freundin galt sehr gefreut, der hätte mir gesagt, dass Dir viel an mir liegt.... schade, dass sie Deine Worte negativ abtut, und noch nicht mal Erklärungen gelten lässt. Irgendwie erinnert mich das an mein Gefühl, dass ich in solchen gleichen Situationen mit meinem Mann habe: man kommt nicht an den Menschen ran, sie wollen einen gar nicht hören ...

grübel...grübel....

Nochmal Danke und Dir alles Liebe

Aschenputtel
 
Parzi, Du kannst den Poeten wirklich nciht verleugnen, immer wieder fallen Dir die passenden Gedichte zur passenden Situation ein. Ich beneide Dich dafür.

Aschenputtel,
danke für Deine lieben Worte, freut mich sehr wenn meine Erfahrung Dir ein wenig helfen kann.
Welche chronische Erkrankung hat Dich erwischt und zehrt an Deinen Kräften?

Ist nicht nur reine Neugier, sondern auch Parzi und ich haben damit zu kämpfen. Will keine voreiligen Schlüsse ziehen, aber ich glaube, Du passt in unseren Club.
Lieber Gruß
Luiserl
 
Danke Luiserl,

@ Aschenputtel...schön dass du mit meinen Worten etwas anfangen kannst.

Dieses Gespräch zwischen deinem Mann und dir erinnert mich nicht nur an die vielen meiner Gespräche mit meiner Freundin, sondern vielmehr auch an diese alte, polemische Geschichte, in der ein Mann seinem Esel das rechnen beibringen will..er versucht es, erklärt dem Esel wieder und wieder alles..und was kommt raus ? Am Ende bekommt der Esel statt wie bisher drei, gleich vier Mahlzeiten am Tag, doch rechnen kann (oder will) er immer noch nicht.

Das Credo ?

Stell dich dumm, dann erreichst du dein Ziel.

Indem diese Menschen unsere Argumente gar nicht verstehen wollen, bringen sie und sogar so weit, dass wir uns schuldig fühlen und ihnen lange Zeit fast alles verzeihen.
Mehr noch...SIE sind es, die aus ihrer Sicht die Sieger jedes noch so unglaublichen Disputes sind.

In diesem Fall ist "Aufgeben" für mich kein Davonlaufen, sondern notwendige Überlebenstaktik.

*Parzi

Parzival1099@aol.com

"Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind."

Bertrand Russell
 
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