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Ist meine Mutter narzisstisch?

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Gast

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Hallo zusammen,

ich (w,26 Jahre) muss euch hier mal um Rat fragen. Es geht um meine Eltern bzw. insbesondere um meine Mutter. Seitdem ich denken kann, haben wir ein angespanntes Verhältnis, was sich teilweise gebessert hat als ich 400km weggezogen bin. Meine Mutter war immer sehr besorgt um mich, was sich durch verschiedene Dinge geäußert hat. Soweit war mir das noch verständlich. In der Schule wurde auf mich ein großer Leistungsdruck ausgeübt, das heißt ich musste mich rechtfertigen, wenn ich "nur" eine 2 geschrieben habe. Diesen Leistungsdruck habe ich dann übernommen und wurde mehr als ehrgeizig und perfektionistisch. EinEreignis was mir tief in Erinnerung geblieben ist, ist eine Streitigkeit mit meiner Mutter im Urlaub, woraufhin sie mich 3 Tage komplett ignoriert hat. Dies empfand ich damals als grausam.
Wenn ich Entscheidungen (in der Jugend natürlich keine lebenswichtigen Entscheidungen) getroffen habe, wurde mir oft eingeredet, dass diese Entscheidung falsch sein wird und ich es noch bereuen werde usw. sodass ich oft an meinen Entscheidungen gezweifelt habe und es dann so gemacht habe, wie meine Eltern/Mutter es wollte. Ich hatte bzw. habe Schwierigkeiten mich abzugrenzen, sodass ich bei jeder Entscheidung die ich heute noch treffe, mich jedes Mal innerlich frage, ob meine Eltern das gut finden und was sie wohl dazu sagen werden, wie ich es begründen werde wenn sie nicht einverstanden sind. Ich entwickelte zudem eine Esstörung, die ich mittlerweile zum Glück größtenteils im Griff habe. Dabei hat sich meine Mutter stark aufgeopfert und mich ständig zum Arzt und in Therapie geschickt, wofür ich ihr heute noch dankbar bin. Jedoch war meine damalige Intention wieder gesund zu werden nur, dass ich meinen Eltern den Gefallen tun wollte. Das hat sich mittlerweile jedoch geändert. Nach dem Abitur bin ich von zu Hause ausgezogen, was ein großes Drama für alle Seiten war. Ich habe mich jedoch recht schnell eingelebt. Meine Mutter wirft mir heute noch vor, dass ich soweit weggezogen bin und wann ich denn mal wieder zurück nach Hause ziehe. Wenn ich mal daheim bin und wir ihre Bekannten treffen und diese fragen, wo ich denn mal nach dem Studium hin will und ich sage: das kommt drauf an, wo es einen Job gibt, sagt sie aber auch wirklich jedes Mal: Ich hoffe ja, dass sie wieder hier her kommt oder wenigstens in die Nähe. Das belastet mich sehr. Als ich dann innerhalb der Region, wo ich jetzt lebe, umgezogen bin, war es wieder ein großes Drama, da meine Mutter davon ausgegangen ist, dass ich jetzt nie wieder zurück komme.
Ein weiterer Punkt in meinem Leben, der mich sehr belastet hat, war die damalige Trennung von meiner 1. großen Liebe. Meine Mutter hatte einen Nervenzusammenbruch deswegen und wollte mich am liebsten verstoßen, wenn mein Vater sie nicht eingebremst hätte. Mein neuer Freund ist natürlich nicht gut genug. Wir wollen nächstes Jahr heiraten, was nicht mit sehr viel Wohlwollen aufgenommen wurde. Jedoch seitdem ich den Antrag bekommen habe, mischt sich meine Mutter ständig in die Hochzeitsplanung ein. Wenn ich ihr sage, dass ich bzw. wir was allein entscheiden wollen, ist sie tödlichst beleidigt und fängt sofort an zu weinen und sagt, dass sie ja alles falsch machen würde. Dann bin ich so fertig mit den Nerven, dass ich nachgebe und sie entscheidet dann. Wenn mein Freund dann verständlicherweise sagt, dass er nicht ganz so einverstanden ist, ist er der böse und wird hintenrum in meiner Familie schlecht gemacht. Dies merkt man dann auch an dem Verhalten ihm gegenüber. Aber natürlich ist er bzw wir schuld. Bezüglich Brautkleidaussuchen hat es ihr zu Beginn auch gar nicht gepasst, dass ich meine Trauzeugin mitnehmen will. Am liebsten hätte sie, dass nur sie und mein Vater mitkommen. Ach ja und "sie haben beide schon klare Vorstellungen, wie mein Kleid auszusehen hat". Sie meint, sie kennt mich ja viel besser als eine Freundin und weiß was mir passt.
Bei Streitigkeiten jeglicher Art interpretiert meine Mutter in viele Sachen etwas rein oder wirft mir Dinge an den Kopf, die ich angeblich gesagt oder gemeint hätte, was überhaupt nicht stimmt (auch wenn es Zeugen gibt). Wenn ich ihr dann versuche, zu erklären, dass ich das nie gesagt habe, blockt sie ab.
Wenn wir telefonieren, erzählt sie eigentlich immer nur von sich und wenn ich was erzähle, hört sie mir kaum zu oder unterbricht mich. Und dann wundert sie sich, dass ich nur noch meinem Vater was erzähle.
Ein weiterer Punkt ist, dass ich jetzt jobbedingt wieder etwas Richtung Heimat ziehen muss. Dies bedeutet für mich und meinen Bald-Ehemann eine Fernbeziehung für die nächsten Jahre. Meine ganze Familie freut sich, dass ich wieder "zurück" ziehe, aber es fragt nie jemand nach, wie es mir bzw. uns dabei geht, dass uns eine Fernbeziehung bevorsteht. Es interessiert einfach niemanden. Hauptsache ich bin wieder in der Nähe.
Man muss übrigens auch nicht glauben, dass meine Eltern mich oft in meiner jetzigen Heimat besucht hätten. Sie bzw. vor allem meine Mutter beschwert sich aber regelmäßig darüber, dass ich so selten zu Hause bin. Wenn meine Mutter hier ist, wird eigentlich alles schlecht gemacht, insbesondere die "Wessis", was ich gar nicht abkann, da ich mit dieser Ost-West-Trennung nicht aufgewachsen bin und das null nachvollziehen kann.
Mein Freund meint, ich solle endlich mal meine Meinung sagen und wenn es nicht anders geht, den Kontakt zeitweise abbrechen bis sich die Wogen geglättet haben, aber ich schaffe es irgendwie nicht meine Meinung klar ausdrücken und auch nicht den Kontakt zu reduzieren.

Ich weiß, der Text ist sehr lang geworden und auch etwas durcheinander, aber ich hoffe, man kann es ein bisschen nachvollziehen.
Was sagt ihr, normale Mutterliebe oder zu viel des Guten?
 
Liebe Gast-Schreiberin,

es sieht schon so aus, als ob Deine Mutter es mit ihrer Mutterliebe deutlich übertreibt. Das eigentliche Problem der Mutter-Tochterbeziehung sehe ich aber in Deinem nicht abgeschlossenen Abnabelungsprozess. Anstatt zu überlegen, was für ein Typ Deine Mutter ist, erscheint es mir sinnvoller zu fragen, warum Du Dich nicht längst abgenabelt hast?

Das mag sicher auch an Deiner Mutter liegen, die den Abnabelungsprozess stört bzw. aufhält. Aber Du bist inzwischen erwachsen und könntest Dein Fehlverhalten ihr gegenüber überdenken und ändern. Den Gründen, die dafür in Frage kommen könnten, solltest Du auf die Spur kommen.

LG, Nordrheiner
 
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Wahrscheinlich hast du Recht damit, dass ich mich bisjer noch nicht vollständig abgenabelt habe. Allerdings weiß ich auch gar nicht, wie ich das anstellen soll ohne, dass sie sauer ist oder ich den Kontakt abbreche. Ich habe ihr bereits öffers gesagt, dass ich alt genug bin, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Daraufhin reagierte sie schnippisch oder beleidigt und sagt, dass sie nur das beste für mich will und sie habe ja immer so viel für mich getan und ich sei undankbar. Wenn ich ihr dann erkläre, dass sie sich in meinem Alter auch nichts mehr sagen lassen hat, sagt sie, dass das gar nicht wahr ist oder "es war eine andere Zeit". Ich habe eher das Gefühl, dass meine Mutter mich nicht loslassen kann und ich vllt deswegen auch gar keine Chance auf Abnabelung habe. Aber wahrscheinlich ist das zu einfach gedacht :-( Mittlerweile bin ich nicht wirklich gut auf meine Mutter zu sprechen, selbst an den Tagen wo wir uns nicht streiten. Ich bin einfach so verletzt/gekränkt/wütend auf sie und mich. Und das ganze fing wirklich erst so richtig schlimm an, als dass Thema Hochzeit anfing. Wenn das vorbei ist, weiß ich schon, dass es dann mit den Enkelkindern weiter geht. Sie möchte mindestens 3, keine Widerrede. Ich hab so ein bisschen das Gefühl, dass sie in mir ihr Leben nachholen bzw. verbessern will.
 
Für mich klingt das Verhalten deiner Mutter schon sehr ungesund.

Allerdings sehe ich auch nicht den Sinn darin, ihr jetzt eine Ferndiagnose zu stellen (funktioniert ja auch gar nicht).

Du scheinst selbst deutlich zu spüren, dass der Kontakt zu ihr dir eigentlich nicht guttut. Nichtsdestotrotz gelingt es dir, wie du schreibst, nicht, den Kontakt zu reduzieren oder zeitweise ganz abzubrechen. Das ist in destruktiven Eltern-Kind-Beziehungen häufig ein Problem.

An deiner Stelle würde ich mir psychotherapeutische Hilfe suchen, um eure schwierige Beziehung aufzuarbeiten und Strategien zu entwickeln, die es dir ermöglichen, zu dir zu stehen und loszulassen.
 
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Wahrscheinlich hast du Recht damit, dass ich mich bisjer noch nicht vollständig abgenabelt habe. Allerdings weiß ich auch gar nicht, wie ich das anstellen soll ohne, dass sie sauer ist oder ich den Kontakt abbreche.

Selbstverständlich wird sie sauer sein und Dir ein schlechtes Gewissen machen.

Aber da musst Du durch, wenn Du nicht Dein ganzes Leben von ihr fremd bestimmt werden willst und deshalb vielleicht auch noch Gefahr laufen willst, Deinen Partner zu verlieren.

Vielleicht tut Euch eine gegenseitige Pause ganz gut. Auch ihr. Dann hat sie Zeit zum Nachdenken.

Ich habe ihr bereits öffers gesagt, dass ich alt genug bin, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Daraufhin reagierte sie schnippisch oder beleidigt und sagt, dass sie nur das beste für mich will und sie habe ja immer so viel für mich getan und ich sei undankbar. Wenn ich ihr dann erkläre, dass sie sich in meinem Alter auch nichts mehr sagen lassen hat, sagt sie, dass das gar nicht wahr ist oder "es war eine andere Zeit". Ich habe eher das Gefühl, dass meine Mutter mich nicht loslassen kann und ich vllt deswegen auch gar keine Chance auf Abnabelung habe.

Ob Du Dich abnabelst ist letztlich Deine Entscheidung , nicht ihre. Du musst halt die damit verbundenen Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen und die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben sehen.

Aber wahrscheinlich ist das zu einfach gedacht :-( Mittlerweile bin ich nicht wirklich gut auf meine Mutter zu sprechen, selbst an den Tagen wo wir uns nicht streiten. Ich bin einfach so verletzt/gekränkt/wütend auf sie und mich. Und das ganze fing wirklich erst so richtig schlimm an, als dass Thema Hochzeit anfing. Wenn das vorbei ist, weiß ich schon, dass es dann mit den Enkelkindern weiter geht. Sie möchte mindestens 3, keine Widerrede. Ich hab so ein bisschen das Gefühl, dass sie in mir ihr Leben nachholen bzw. verbessern will.

Dann nable Dich endlich ab. Oder gefällt Dir die Aussicht, das Dein ganzes Leben mitzumachen?

Es wird immer schlimmer werden, bis irgendwann nichts mehr zu kitten ist.

Entweder zwischen ihr und Dir oder zwischen Dir und Deinem Ehemann.

Dann ist es doch sinnvoller jetzt eine Pause in Kauf zu nehmen, so dass es irgendwann besser werden kann.
 
Ich stimme da Nordrheiner zu: Dein Abnabelungsprozess ist noch nicht abgeschlossen.

Mein Vater hat mir mal vor Jahren gesagt: die Eltern werden meistens mehr versuchen, das Kind festzuhalten als loszulassen und die Pflicht der Kinder ist es, sich loszureißen, wenn sie irgendwann mal selbständig sein möchten. Dafür ist die Pubertät da, den Abnabelungsprozess in Gang zu setzen. Hier gibt’s ja auch die meisten Probleme. Wenn das da nicht geschieht, aus welchen Gründen auch immer, muss das nachgeholt werden.

Prinzipiell kann ich in Deinem Fall nur sagen: Deine Mutter weigert sich schlichtweg Dich gehen zu lassen. Emotional überhaupt nicht, örtlich musste sie Dich gehen lassen – aber das ist ja in nächster Zukunft auch erledigt, weil Du ja wieder in die Nähe ziehst. Hier wäre die Frage, weshalb das wirklich notwendig ist. Kannst Du da keinen Jobwechsel in Betracht ziehen, damit Du bei Deinem Freund bleiben kannst? Außerdem ist es eine sehr schlechte Alternative solange Du es nicht schaffst, Dich von Deiner Mutter abzugrenzen. Du schaffst es jetzt nicht mit 400km dazwischen, wie es dann mit 40km gehen soll ist die Frage.
Aber auf der anderen Seite versuchst Du Deinen Abnabelungsprozess (soweit man hier überhaupt davon sprechen kann) am liebsten harmonisch verlaufen zu lassen. Sorry, aber harmonisch wird das nix. Ist schon schwierig, wenn man nicht so eine klammernde Mutter hat, aber bei Deiner Mutter wird das nur was, wenn Du ganz klar Grenzen ziehst und dabei bleibst und nicht ständig einknickst.

Ich kann gut verstehen, dass Dein Freund sauer ist, wenn Du quasi allein die Zustimmung an Deine Mutter gibst, was Eure gemeinsame Hochzeit angeht, die weder Du noch er will. Und dann ist er auch noch der Buhmann – wenn ich es jetzt mal ganz krass deutlich sage: besser er der Buhmann als Du, oder? Weißt Du, wenn Du es noch nicht mal in ureigenster Sache schaffst, Deine Mutter in ihre Grenzen zu weisen, wenn es um Deine Hochzeit geht, wie soll das später mit Kindern werden. Oder wie Du schon sagst: willst Du wirklich 3 Kinder bekommen, nur damit Deine Mutter zufrieden mit Dir ist? Wie sehr bist Du bereit, Dich zu verbiegen, Deine Beziehung aufs Spiel zu setzen (denn die ganze Konstellation verspricht auch hier richtig Dynamit), nur um die Erwartungen Deiner Mutter zu erfüllen und ihre Anerkennung zu bekommen? Ab welchem Zeitpunkt bist Du bereit hier an Dir selbst zu arbeiten, damit das alles nicht geschieht?

Ich bin der Meinung, wenn Du mit 26 Jahren noch solche Abgrenzungsprobleme hast, dann hole Dir hier externe Hilfe – entweder einen Psychotherapeuten, Coach oder oder oder. Hole Dir Handlungsalternativen, übe das Aushalten von Konflikten, lerne nein zu sagen. Lerne, dass Du Dein eigenes Leben leben kannst, Deine eigenen Entscheidungen treffen kannst – und wenn die mal nicht ok waren, dann musst Du doch damit leben, nicht Deine Mutter. Deine Mutter ist extrem grenzüberschreitend – und die einzige, die sie davon abhalten kann, bist DU.

Wenn eine Freundin Dir erzählen würde, dass ihre Mutter der Meinung ist, dass nur sie sagen kann, was für ein Hochzeitskleid sie anziehen soll – was würdest Du ihr sagen? Würdest Du ihr sagen: sprich mit ihr und überzeuge sie, dass das nicht so ist? Würdest Du sagen: geh mit Deiner Mutter, das ist der einfachste Weg und das Problem ist aus der Welt – auch wenn Du dann ein besch…. Kleid hast? Oder würdest Du ihr sagen: Sch…. drauf, geh mit Deiner Freundin und such Dir das aus, was DU willst!!!!!

Wie Du (hoffentlich) siehst: die einzige, die was an der Situation ändern kann bist Du! Deine Mutter wird alles tun, um alles so zu lassen wie es ist bzw. so verändern wie SIE es will. Auf sie kannst Du nicht zählen. Du kannst hier nur auf Dich zählen! Nur Du allein kannst authentisch sein, Deinen Entscheidungen vertrauen und Deine Mutter reden lassen – besser: noch nicht mal das, sondern unterbrechen und sagen: Nein, Mutter, das ist allein meine Sache (oder meine Sache und die meines Freundes) und ich diskutiere hier nicht mehr drüber. Wenn Du damit ein Problem hast, bitte, dann melde Dich erst wieder, wenn es vorbei ist.

 
Vielen Dank für deine ausführlicheAntwort. Wahrscheinlich hast du Recht damit, dass ich mich bisjer noch nichtvollständig abgenabelt habe. Allerdings weiß ich auch gar nicht, wie ich dasanstellen soll ohne, dass sie sauer ist oder ich den Kontakt abbreche. Ich habeihr bereits öffers gesagt, dass ich alt genug bin, meine eigenen Entscheidungenzu treffen. Daraufhin reagierte sie schnippisch oder beleidigt und sagt, dasssie nur das beste für mich will und sie habe ja immer so viel für mich getanund ich sei undankbar. Wenn ich ihr dann erkläre, dass sie sich in meinem Alterauch nichts mehr sagen lassen hat, sagt sie, dass das gar nicht wahr ist oder"es war eine andere Zeit". Ich habe eher das Gefühl, dass meineMutter mich nicht loslassen kann und ich vllt deswegen auch gar keine Chanceauf Abnabelung habe. Aber wahrscheinlich ist das zu einfach gedacht :-(Mittlerweile bin ich nicht wirklich gut auf meine Mutter zu sprechen, selbst anden Tagen wo wir uns nicht streiten. Ich bin einfach soverletzt/gekränkt/wütend auf sie und mich. Und das ganze fing wirklich erst sorichtig schlimm an, als dass Thema Hochzeit anfing. Wenn das vorbei ist, weißich schon, dass es dann mit den Enkelkindern weiter geht. Sie möchte mindestens3, keine Widerrede. Ich hab so ein bisschen das Gefühl, dass sie in mir ihrLeben nachholen bzw. verbessern will.

Liebe Gast-Schreiberin,

die Antworten von Kasiopaja möchte ich ausdrücklich unterstützen.

Ohne ganz ganz klare Grenzziehung wird Deine Mutter nie lernen, Deine Grenzen zu respektieren. Und sind klare Aussagen getätigt "Ich möchte nicht, dass Du Dich hier einmischst" dann ist streng darauf zu achten, dass diese Grenzen auch eingehalten werden. Leichte Grenzüberschreitungen bin ich durchaus bereit zu übersehen. Aber wenn es sich um eine Person handelt, die dazu neigt, permanent Grenzen deutlich zu überschreiten, dann achte ich pingelig auf Grenzeinhaltung. Anders funktioniert es nicht.

Als ich in Auseinandersetzung mit meiner geliebten Mutter die Nichtakzeptanz meiner Vorstellungen erlebte, habe ich den Kontakt fürca. gute 6 Monate total abgebrochen. Kein Telefonat - nichts. Danach lief unsere Beziehung wieder sehr gut.

Ich habe ihr bereits öffers gesagt,dass ich alt genug bin, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Daraufhinreagierte sie schnippisch oder beleidigt und sagt, dass sie nur das beste fürmich will und sie habe ja immer so viel für mich getan und ich sei undankbar.

Im Prinzip sagt Deine Mutter: "ich habe Dir geholfen und dadurch das Recht erworben, Dein Leben zu entscheiden. Ich bestimme in diesem Punkt und ich bestimme in jenem Punkt und ich bestimme in allen anderen Punkten Deines Lebens". Also immer dieses unterschwellige ich, ich, ich,.... eines Menschen, dem es nicht um das Wohl des anderen Menschen geht, sondern nur um das eigene Ich.

Die in meinen Augen beste Antwort für mich wäre: "Du hast Dir das Recht zur Einmischung nicht erworben, sondern Du hast es Dir einfach genommen. Und ich nehme es Dir jetzt wieder ab!"

Auf die Reaktion "Du bist undankbar" würde ichantworten: "Du willst nicht meinen Dank - Du willst mein Leben. Meinen Dank und ggf. Hilfeleistung erhältst Du gerne, jedoch das Recht mein Leben zu bestimmen erhältst Du nicht."

Also ja, Konfrontation ist ganz sicher unvermeidlich. Auf alle Dir bekannten Vorwürfe und Handlungen seitens Deiner Mutter würde ich mich vorbereiten, damit Du in der Konfliktsituation ruhig und sachlich sprechen und handeln kannst.

Tipp 1:
Da die Konfrontation unvermeidlich erscheint, würde ich auch den Ort der Konfrontation aussuchen. Lässt Du dafür Deine Mutter in Dein Hauskommen, dann müsstest Du ihr ggf. die Türe weisen. Das fände ich etwas ungeschickt. Es würde Deine Mutter degradieren. Ein neutraler Ort, z.B. Café oder sogar das Haus Deiner Mutter fände ich taktisch besser. So kannst Du gehen, wann immer das Gespräch aus Deiner Sicht beendet ist.

Tipp 2:
Gehe aus diesem Konfrontationsgespräch nicht ohneAufzeigen der Konsequenz, wenn sie Deine Grenzen ignoriert. Das könntest Du z.B. so machen:

„Natürlich darfst Du mitkommen, wenn ich das Brautkleid auswähle. Solltest Du jedoch dort auch nur eine böse Bemerkung fallen lassen(z.B. zu meiner Freundin „Du hast ja keine Ahnung“) dann werde ich Dich sofort aus dem Geschäft schicken.

„Natürlich freue ich mich, wenn Du zur Hochzeit kommst. Sollte ich dort merken, dass Du rummeckerst, wird in dem Moment für Dich die Hochzeit beendet sein.“ „

"Sollte ich mitbekommen, dass Du schlecht über meinen Verlobten redest, wird unser Kontakt beendet sein. Zwing mich bitte nicht, den Kontakt abzubrechen, denn nach dieser Ankündigung werde ich das ohne zu zögern tun, sobald ich merke, dass Du meinen
Verlobten oder mich nicht akzeptierst oder uns und unseren Geschmack nicht respektierst.“

So merkwürdig es sich anhören mag, liebe Gast-Schreiberin: Aber in Deinem Fall trifft zu, was Cicero sagte: „Wer den Frieden will, bereite sich auf den Krieg vor.“

LG, Nordrheiner
 
Deine Mutter hat sich noch weniger von dir abgenabelt als du von ihr.
Gebe deinem Freund völlig recht: Ohne deutliche Grenzen zu ziehen, ggf. auch mit Kontakt-Pause (nicht -Abbruch) wird sich nichts ändern.
 

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